Arrangementlehre für elektronische Musik?

  • Ersteller Funmichi
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@ Mr Seczko

Mir ist klar, dass nicht jede Aufnahme gleich verläuft, aber es wird nicht jedesmal dabei das Rad neu erfunden. Und meine ursprüngliche Aussage war doch: Ich würde lieber eine Ballade wie ein Electro House Stück produzieren, da ich dies als einfacher ansehe.
Im Hörproben Forum gibt es z.B. gute Tracks, welche aber aufgrund des Sounds keine Chance hätten. Die Jungs machen an sich alles richtig, aber es fehlt eben dieser besondere Sound. Man kann das mit Pink Floyd und Christina Stürmer vergleichen. Pink Floyd hebt mit Sound ab. Stürmer hört sich an wie 0815. Nichts besonderes. Aber nichts besonderes hat in Pop, Rock eher Erfolg wie im Technobereich. Früher spielte der Sound in diesem Bereich auch keine grosse Rolle, aber heute?

Vielleicht solltest Du mal was in diese Richtung produzieren? Vergleiche dann Dein Ergebnis mit Deadmau5, Benassi, Steve Angello etc. Ist ja nur das Bedienen von Elektronik;)
 
Nein natürlich wird nicht jedesmal das Rad neu erfunden. Wird es aber im Elektro auch nicht. Bei Benassi ist der Sound am Anfang natürlich unglaublich auffällig gewesen, aber dafür war dann auch jeder Track irgendwie gleich. Jetzt könnte man natürlich gemeiner Weise sagen "Sound gefunden, weiter nix eingefallen". Aber sieh es doch mal so: Es ist auch ein Appell an die Kreativität, einen eigenen Sound finden zu müssen. Ich habe nicht gesagt "nur das Bedienen von Elektronik". Ich sagte, es ist ein elementarer Bestandteil, und wenn man noch nicht am Ziel ist bzw. etwas nicht versteht, dann sollte man auf die Suche gehen und nicht sagen, ein anderes Genre sei ja viel leichter zu produzieren. Denn was soll dieses Argument, man will doch schließlich Elektro machen und nicht ne Ballade. Ich spiele ja auch nicht plötzlich nur noch Bass, weil ich mir denke, das ist doch alles easy was die da machen.
Übrigens, ich hoffe wir streiten nicht sondern diskutieren :D Natürlich ist Christina Stürmer musikalisch eher langweilig. Hab ich auch kein Problem mit, ich finde Deadmau5 z.B. auch überhaupt nichts Besonderes. Die Sache ist nur, dass es sich mit allen Stilen ähnlich verhält. Dazu kommt, dass die Bands immer weniger Freiheiten genießen und auch mal Fristen einhalten müssen. Da wird dann eben nach Schema F produziert, weil eh niemand davon ausgeht, dass sich heute noch jemand länger als ein, zwei Jahre hält. Und ich finde auch, dass z.B. Herr Raab es gerade ähnlich angeht, was schade ist. Klar, seine Art des Castings hat ganz andere Werte als DSDS. Aber am Ende klingt die Mucke wieder wie bei Max Mutzke und von dem weiß auch kein Mensch mehr, wohin er verschwunden ist.

edit: ich habe auch schon elektro produziert. und sound war auf jeden fall ein thema...
 
Jetzt könnte man natürlich gemeiner Weise sagen "Sound gefunden, weiter nix eingefallen".

Wieso gemein? Ist doch so. Aber was meist auch ein Grund dafür ist: Plattenfirmen.
"Nein, nein...wir fahren lieber die sichere Schiene!"
Das ist der traurige Teil...Plattenfirmen lassen viele Künstler nicht aus dem Vertrag treten, wollen diese aber gleichzeitig nicht mehr unterstützen. Es gibt viele One-Hit-Wonder, aber das es bei One-Hit bleibt liegt meist an den Plattenfirmen. Die Künstler haben keine kreative Freiheit. Amy McDonalds? oder so...ihr neuer "Hit" hört sich doch an wie der alte. Und da waren bestimmt wieder irgendwelche Kravattenträger dran schuld. Auch Raab verfolgt wohl immer die selbe Strategie. Ein Hit reicht für ihn auch...genug Geld verdient.
Auch Bohlen...

Das ich auch Ballade machen würde liegt daran, dass ich mich nicht einer Musikrichtung verschrieben habe. Im November kommt z.B. ein Track von mir raus (Electro). Momentan arbeite ich an einem Hip Hop Track für einen Rapper aus meiner Region. Ich habe nur mit einem Vertrieb einen Vertrag und die schränken mich nicht ein. Und das ist gut so. Plattenfirmen können da bleiben wo der Pfeffer wächst...insbesondere Major.

Und, nein wir diskutieren noch...aber wir können uns auch mit Wattebällchen bewerfen :D...

Meinst Du dieser Thread interessiert den TE überhaupt noch? Egal, danke für die Diskussion:)
 
Meinst Du dieser Thread interessiert den TE überhaupt noch?

Ich hoffe es zumindest. Selbst wenn nicht, ist seine Frage im engen Sinne nach einer Arrangementlehre der Clubsounds noch offen, wie du ja festgestellt hast. Du hast ja durchaus Recht, daß meine vorgeschlagenen Muster und Formeln des Hip Hop nicht 1:1 übertragbar sind, und genau deswegen wäre es schön, wenn du vielleicht ein paar Worte zum Thema des Threads schreiben könntest, da du die Unterschiede und Eigenheiten ja offensichtlich kennst. Hier hast du ja schon ein paar Eigenschaften genannt. Wenn wir den Thread on topic weiterführen, nützt er auch demjenigen etwas, der in 10 Jahren nach dem Thema sucht.

Setzen wir mal ein durchschnittliches musikalisches und aufnahmetechnisches Grundwissen voraus, fände ich die Antworten auf folgende Fragen interessant, um eine Arrangementlehre zu beginnen:
  • wie kann man den aktuell gängige Clubsound beschreiben und von anderen Stilrichtungen abgrenzen?
  • welche Sounds sind typisch? Was sind ihre stiltypischen Eigenschaften?
  • gibt es bekannte, oft verwendete Akkordfolgen?
  • nach welchen Idealen wählt man die Sounds aus?
  • welche Regeln gelten für Formabläufe?
  • wie wird diese Musik gebraucht und welche Rückwirkung hat es auf ihre Produktion (z.B. Mix optimiert für Clubbeschallung? VIVA-taugliche Länge?)
  • welche Rolle spielt der Personalstil einzelner Sänger, DJs und Produzenten? Wenn es ihn gibt - in welcher Weise äußert er sich (Beispiele)?
  • Was kann man sinnvollerweise als "Komposition" in diesem Stil bezeichnen: eine Akkordfolge, einen Plan fürs ganze Stück, die komplette Produktion? Kann man überhaupt das "Arrangement" von der "Komposition" abgrenzen oder sollte man das tun?

Daneben wären vielleicht ein paar Worte zur persönlichen Vorgehensweise passend: planst du Stücke, bevor du sie aufnimmst und kannst du eine Vorgehensweise beim Thema Komposition/Arrangement empfehlen?

Harald
 
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Ist der TE der Thread-Ersteller? Der hat sich eine Weile nicht blicken lassen, wäre natürlich schön, wenn er es täte, damit er geholfen werden kann :) Die Punkte von HaraldS sind ja derart umfangreich, dass man gleich einen ganzen Jahrgang von Musikwissenschaftlern darauf loslassen könnte :D nothing for ungood
 
Ich denke nicht, dass ich jetzt in einem Thread alles erklären kann, da insbesondere Club Music nur ein Oberbegriff ist. House hat andere Aspekte wie Minimal und Schranz ist wieder eine andere Liga.
Vielleicht könnte man so eine Art Workshop starten? Im November erscheint ja ein Track von mir. Ich wäre z.B. bereit diesen Track zu zerlegen nach dem ich meine Millionen verdient habe :D:rofl:...ok...Cent...oder faule Äpfel:gruebel:

Wenn ich versuche das alles zu beantworten dann habe ich nach zig Sätzen nicht alles beantwortet...hier ein grober Versuch die ersten zwei Punkte zu beantworten:

° Clubsound ist zum tanzen da. Komplizierte Vocals oder Melodien etc. hindern Menschen zum tanzen. Man betrachte "We no speak americano" oder "So much love to give". Diese Tracks haben sich Aufgrund ihrer Einfachheit durchgesetzt. Hier gilt das gleiche wie für Pop auch: die Hook muss man mitsingen oder mitsummen können. Ist das nicht der Fall, dann bleibt der Erfolg aus.
Sicherlich gibt es auch aufwendige Arrangements die Erfolge verbuchen konnten, aber dies ist selten oder es stecken schon Bekannte Namen dahinter. Ein David Guetta könnte morgen Schrott produzieren, trotzdem würden DJs dies spielen: Ist ja Guetta!

Der grosse Unterschied von Pop, Rock zu Clubmusic ist ähnlich wie bei Metal: SOUND. Auch bei Metal spielt der Sound ein grössere Rolle. Mal, Hand aufs Herz: hat schon mal jemand alles verstanden was Chuck Schuldiner (DEATH Scream Bloody Gore Album) von sich gegeben hat? Der Erfolg war im Prinzip sein Gebrülle und der rauhe Sound.

Im Prinzip besteht Clubmusic aus Sound und sehr einfache Hooks.

° Was typische Sounds sind? Es gibt keine typsiche Sounds. Man kann nicht sagen: "Hey, verwende eine Sawtooth in Verbindung mit Sidechain und Du hast Erfolg!"
Was mir persönlich aufgefallen ist, dass kurze Töne mehr Eindruck hinterlassen wie lange. Egal ob es eine Hihat oder eine Gitarre ist. Vielleicht liegt es daran das wir mal in den Höhlen getrommelt haben, keine Ahnung. Wenn ich einen Loop erstelle mit 909 Bassdrum, 909 Clap und 909 Hihat und diese stumpf laufen lasse, dann wird niemand tanzen wollen. Sind aber die Töne kurz gehalten, dann empfindet man dies sofort als rhythmischer, tanzbarer. Habe mal ein Beispiel erstellt: 909 Loop
Auch spielt die Dynamik eine Rolle. Ein Sound der die ganze Zeit präsent ist, wirkt langweilig. Eine gute Abhilfe ist da Sidechain. Wobei auch bei Sidechain, ein Sound wieder kürzer wirkt. Man kann mit der länge bestimmter Töne sehr viel erreichen. Wer bei Battery die Funktion: Sample One Shot bei allen Tönen benützt, darf sich nicht wundern, warum der selbst erstellte Drumloop nicht klingt. Eine Clap muss nicht immer in seiner volle länge zu hören sein.

Auch sehr wichtig: Nicht alles 100% quantisieren. Kein Musiker spielt immer alles tight und das lieben wir. Warum also im Sequenzer diesen Fehler begehen? Man stelle sich ein klassisches Konzert vor, in dem alles tight gespielt wird. Die Seele des Stücks verabschiedet sich.

....und so weiter
 
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Bitte darum, den Track nun zu offenbaren und zu zerlegen. Wäre dir sehr verbunden. :)
 
Ich stehe vor dem ähnlichen Problem beim Arrangieren. Ich hab ein Problem das ich oft nicht zum Ende komme. Wenn das Arrangieren mit dem Aufsatz schreiben in der Schule vergleiche, da war ich übrigens immer schlecht, Einleitung, Hauptteil, Schluss,ist es denk ich ähnlich.

Z.B beginne ich immer zu dünn, deswegen brauche ich lange bis zum Hauptteil, wie baue ich einen Spannungsbogen auf, wann packe ich ein Break rein, wie komme ich da wieder raus, das es am Ende des Breaks richtig auf die Mütze gibt. Ich stehe auf modulierten Sound der richtig schön die Synapsen massiert. Anderen schaffen es mit einer simplen HiHat auf die 3 nochmal ein Schub draufzumachen.

Dann glaub ich ist es wichtig welche Art von Elektronischer Musik möchte man produzieren, Schranz wird andertsr sein als Minimal, anderst als Chicago House, anderst als Dub Step anderst als Ambient, etc...

Obs klassische Regeln wie Rock/Pop Bereich gibt, weiss ich auch nicht, aber genau das macht die elektronische Musik aus, das man eigentlich ohne klassische Musikkenntnisse, sind bestimmt von Vorteil - deswegen lerne ich grad das Gitarren spielen - Musik machen kann, denn es kommt auf den Sound an, wie bekomme ich ne fette Kick hin, wie bastle ich ne Acidline, die sich ins unendliche hochschraubt, das die Leute die Arme hochreißen, schreiend, pfeifend auf der Tanzfläche durchdrehen.

Ich muss noch viel lernen, vor allen Dingen muss ich an meinem Workflow arbeiten, bzw für mich meinen persönlich herauszufinden, und auf jeden Fall mehr und kontinuierlich dranbleiben. Aus dem Grund hab ich mir Ableton live zugelegt, soll das intuitive Arbeiten gut unterstützen. Naja werde sehen wie ich mich entwickle.

Schönen Sonntag
 
Also gerade im elektronischen bereich ist es viel einfacher abwechslung in sein arrangement zu bringen da man ja fast alles rein packen kann was es musikalisch gibt. Sich dabei routinemäßig etwas anzueignen finde ich falsch. Bei jedem track muss man offen für alles sein und auch einfach mal verschiedene optionen ausarbeiten. Lässt sich ja alles speichern und erneuern mit ein paar klicks. Wichtig dabei ist es den richtigen moment zu lokalisieren und den gibt der takt an. Um einfach mal ein paar stilmittel zu nennen nach denen man dann auch youtuben und googlen kann: Allgemein Effekte(Echo Reverb Filter EQ gerade bei vsts cutoff attack release compressoren reverse effekte gater stretcher pitch steigerungen modulationen mit lfos) dabei viel mit automationen arbeiten, layern von instrumenten/synths und bässen, white noise, side chain, steigerungen im aufbau von klein zu groß eventuell auch mehrmals im track oder strickte trennung von beat und melodie, breaks mit der drum (kick fällt aus oder effekte auf snare oder hi hats) oder nen fill mit snare oder tom. Und vieles vieles mehr. Wenn man diese optionen immer abrufbereit hat dann bedarf es noch nicht einmal großer kreativität um einen track abwechslung zu verschaffen. Wichtig dabei ist halt immer der charakter den der track hat und man muss auch dazu bereit sein etwas noch einmal komplett umzuschmeißen und neu aufzubauen.
&*rz
 
ich mache mittlerweile auch schon ein paar jahre musik und hab immernoch schwierigkeiten< meine lieder fertig zu arrangieren geräusche zusammstellen alles kein ding macht auch riseig spass aber die szenen und pattern mit der maus zu einem fertigen lied zusammenzustellen ganz schön nervige fitzelarbeit und ewiges rumgefrimel und auch ausprobiere, midi controler haben es mir mittlerweile leichter gemacht da ich die geräusche intuitiv hinzufliessen lassen kann und das geräusch kommt wenn ich es tippe oder der effekt aendert wenn ich drehe trotzdem faellt es mir noch schwer da einfach intuitives spieln viel mehr spass macht und leichter funktioniert vll ein gewisses grundgerüst aus drums und bass schaffen versuchen dich zuerst in den drummer und in die einzelnen instrumente hineinzuverstezen wie würde er deine melodie untermalen wieviele takte soll diese melodie gehen soll er die ganze melodie des gleich rhytmusschema wiederholen oder vll ab der haelfte statt den hi hats das ride spieln und ganz zum schluss vll noch von 4/4 in 16tel wechseln um nochmal mehr spannung zu erzeugen oder is das bei der melodie die du hast zu aufbrausend was macht er in den ruhigeren parts des liedes die wieder zum hauptschema (oder einen ganz neuem Hauptschema) was für verschiedene baselines hast du am start die und die drums sind das fundament deines liedes was für tonarten soll der bass spielen in welcher reihenfoilge was für eine grundtonart ergibt sich daraus an die sich die melodie dann auch halten sollte wann soll der fetteste drop im lied sein und was kommt nach dem drop des selbe was vor dem drop kam nur krasser oder n neues schema des garnicht mit dem alten zu tun hat ich koennt noch ewig so weiter texten aber ich koennt einfach mal n lied arrangieren oder ich warte bis ich mir alle spuren als instrumente leisten und in einer reihe auf stellen kann und recorde spur für spur ´:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du deine Kompositionen genauso strukturierst wie deinen Post, sehe ich schwarz.
 
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Im Ernst? Kein Punkt? :DD
 
Hmm, der Thread wurde ja bereits zum dritten Mal ausgegraben - ich denke die Frage wird wohl inzwischen mehr oder weniger geklärt sein...

Kleiner Tipp für Leute Posts ohne Punkte nicht so gerne lesen: Einfach mal von Google-Übersetzer vorlesen lassen, ist wirklich gut gemacht (die Google Frau scheint hier aber fast zu ersticken :D )
 
Kleiner Tipp für Leute Posts ohne Punkte nicht so gerne lesen.
Es geht noch einfacher: ich ignoriere solche Beiträge komplett.
Wenn sich ein Autor keinerlei Mühe gibt, warum sollte ich das dann tun?

Gruß Claus
 
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Es geht noch einfacher: ich ignoriere solche Beiträge komplett.
Wenn sich ein Autor keinerlei Mühe gibt, warum sollte ich das dann tun?

Gruß Claus
Da hast du auch wieder recht.
War von mir aber auch nicht wirklich ernst gemeint - es klingt einfach nur witzig wenn man den Text im Google Übersetzer vorlesen lässt. :)

lG
 

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