Artikel: [Test] T-Rex Gull Wah Wah

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Johannes Hofmann
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Während manche chinesische Hersteller in immer niedrigere Preisregionen vorstoßen, ist der dänische Effekthersteller T-Rex eher hochpreisig. Immerhin kostet das Getestete Wah Wah 237€.

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Ob sich die Anschaffung rentiert. Der Bonedo-Test hilft weiter.

 
Eigenschaft
 
Schöner und ausführlicher Test.
Nur leider bekommt man auch hier keine Info, ob das Gerät einen True-Bypass besitzt oder nicht.
Anscheinend muss man da wohl mal die Dänen direkt kontaktieren.
 

In der Videobeschreibung steht was von "On/Off True Bypass", wie auch immer man das verstehen darf.
Wer will schon keinen true Bypass? :confused:
 
Da ich das Gull jetzt knapp 14 Tage besitze und heute die Batterie (die Angabe der Lebensdauer von 4 - 6 h ist nicht gelogen, da wird wohl ein neues Netzteil fällig) nicht mehr genug Saft hatte, weiß ich jetzt, dass es keinen True Bypass hat. Denn: keine Stromversorgung = kein Durchfluss des Signals.
Bei schwächer werdender Batterie (und das Gull braucht laut BA min. 8 Volt) wird auch das Signal schwächer. Wie in meinem Fall machte sich das durch weniger Gain am Verstärker bemerkbar. Ein wenig irritierend, leuchtet doch die Betriebsleuchte am Wah fröhlich und mit voller Leuchtkraft vor sich hin, als wenn nichts wäre.

Zum Klang:

Wah 2 eignet sich wirklich gut für verzerrte Klänge und kommt auch mit viel Gain zurecht.
Der SD Hotrail meiner Diablo am Hals erinnert mich dann (auch ungesplittet und in Verbindung mit der Turbo Ratte) an den Live-Sound der Hamsters, von der 95er Hendrix-Tribute-Live-CD. So stratig hat meine Diablo noch nie geklungen.

Yoy Yoy kann man auch mal als Talkbox-Ersatz benutzen (je nach Stellung von Slope). Gefällt aber auch sonst ganz gut, da es halt mal ein anderer Wah-Klang ist, als sonst.

Wah 1 taugt dann für die cleanen und funky Sachen.

Der Slope-Regler ändert das Frequenzband. Damit kann man den Ton z.B. nasaler klingen lassen. Im Moment gefällt mir eine Stellung zwischen 10 und 11 Uhr am besten.

Den Boost-Regler nutze ich so nicht, da bislang noch keine Notwendigkeit bestand. Im Bandkontext, kann der aber bestimmt mal nützlich sein.

Der Hot-Spot-Schalter soll ja (lt. Beschreibung) in gedrückter Stellung den kurzen Pedalweg eines klassischen Wahs simulieren, während die andere Stellung einen längeren Wirkungsweg auf die Frequenzen bewirkt. Ich nutze das Gull im Moment lieber ohne aktivierten Hot-Spot.

Ansonsten macht es eine robusten Eindruck, kann allerdings auf Teppich zum Kippeln neigen. Jedenfalls bis der Teppich sich an das Pedal angepasst hat.

Bis jetzt habe ich den Kauf nicht bereut.
 
Ich weiß, das mutet nach Leichenfledderei an, da der Thread ja schon über zwei Jahre alt ist.
Allerdings ist das Gull Wah es allemal wert, wieder aus der Versenkung geholt und ein wenig "gepusht" zu werden.
Beim großen T ist es für mittlerweile 155,- € zu haben, also preislich durchaus in kazeptableren Regionen. Zumal ich diesen Preis für absolut angemessen halte.

Ich habe es als Weihnachtsgeschenk pour moi auf Ebay für 67,- € geschossen und muss sagen, dass es mich vom Saulus zum Paulus gemacht hat.
Denn ich konnte mit Wahwahs nie sonderlich viel anfangen, bin aber jetzt schwer begeistert.
Auch wenn ich mich jetzt der Majestätsbeleidgung strafbar mache und/oder gleich aus dem Forum geschmissen werde, aber tatsächlich hat mich Jimi Hendrix recht kalt gelassen und speziell die Wahwah-Geschichten fand ich immer so ein wenig....hm, überkandidelt und "over the top". Mir ist natürlich klar, dass es in den 60ern absolut unerhört war und bahnbrechend, aber ich finde die meisten HEUTIGEN Coverversionen einer x-beliebigen Hendrix-Nummer eher öde.

Aber es soll ja kein Hendrix-Cover-Rant werden, sondern ein Kommentar zum Gull Wah - und da muss ich wirklich sagen, dass es ein toller und sehr musikalischer Effekt ist.

Das Wah1 geht nicht so an mich.

Meine Lieblingseinstellung ist das Wah 2: Boost auf maximal 10 Uhr, Slope auf 13 Uhr; das passt sowohl für funky/jazzige Rythmus-Begleitung à la "Shaft" (in meiner Band benutze ich es für den Chorus zu "50 Ways to leave your lover" von Paul Simon), als auch für Solo-Einsatz.

Im Moment gefällt es mir eher bei Cleansounds bzw. leicht angezerrt, d.h. bei meinem Amp (Hughes & Kettner Edition Tube 25th) Gain: ca. 10/11 Uhr; gelegentlich dann noch unter Einsatz meines Hughes & Kettner Tubefactor (Factor 1, Gain ca. 14 Uhr, Voicing ca. 12/13 Uhr) - das ist dann aber schon eher das Ende der Fahnenstange für wirklich extremen Einsatz.
Bei stärkerer Verzerrung finde ich es zu matschig und auch zu undynamisch, das mag allerdings an meiner momentan noch mangelnden Feinfühligkeit (oder besser Feinfüßigkeit?) im praktischen Einsatz geschuldet sein.

Für die extremeren Solosachen kommt dann auch manchmal der Yoy-Yoy zum Einsatz, für Rythmus/Begleitung finde ich den zu plakativ und zu "frontal" = nicht songdienlich. Als Soloeffekt - auch bei höherem Gain - ist der aber durchaus interessant und auch recht frisch und unverbraucht. Ich kann es nicht genau einordnen, aber es ruft so ein paar vage Erinnerungen an einige 70er-Soundtracks so in Richtung "Straßen von San Francisco oder auch an die grauenhafte 80er-Serie "Die Profis" wach, tatsächlich bin ich jetzt versucht, die Titelmelodie von "Straßen von San Francisco" bandgerecht umzumodeln.....was...ähem....interessant werden könnte....

Fazit: eine absolut lohnenswerte Anschaffung, noch dazu in schicker Optik!
 

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