Artnet: QLC+ und AIR2DMX vs. iPad vs. QuickDMX

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unlängst kaufte ich mir ein AIR2DMX Pro HR. Hintergrund ist, dass das bisher verwendete Eurolite QuickDMX unlängst funktechnisch mit zwei Hallenkränen kollidierte und kompletten Zufallsmist in die Geräte schickte. Daher der Gedanke: AIR2DMX verwendet WLAN und Artnet, geht also via TCP/IP bzw. UPD – hier werden defekte Datenpakete zumindest weggeworfen, anstatt dass Müll aus dem Stecker kommt und die Nebelmaschine durchdreht und alles blinkt. Lieber verzögert als daneben. Und es geht ja um kleine Setups, 4 bis 6 Frontlichter (LED), bunte LEDs von hinten.

Das System habe ich mit meinem üblichen Stage-Router (Teltonika RUTX10) eingerichtet, IPs werden von diesem per DHCP nach MAC vergeben und es tut auch so leidlich. Man erkennt schon, dass das etwas träge und stotterig ist. Mit der App Fil-Rouge funzt auf dem iPad es aber für einfache Shows ganz gut.

Nun aber mein Stirnrunzeln: Mit QLC+ 4.12.3 unter Linux stottern meine LEDs massiv, die Latenz ist auch etwa eine Sekunde. Besser wird es, wenn ich den Übertragungsmodus auf „teilweise“ stelle. Dabei ist ja die Verbindung genau wie beim iPad 2,4Ghz WLAN.

Noch besser: Eine per Eurolite Node 1 über Kabel an den Router angeschlossene Fixture reagiert prompt auf QLC+.

Eigentlich sollte es dem AIR2DMX ja egal sein, ob es seine Datenpakete von Fil-Rouge oder von QLC+ kriegt. Aber offenbar gibt es da einen Unterschied. Und da habe ich keine Ahnung, wo der liegen könnte. Ideen?

Grüße
Schwob
 
Hmmm ... ich habe mal spaßeshalber einen Testaufbau mit einem ESP32 gemacht. ArtNet über WLAN.
Der hatte wohl eine zu langsame Refresh-Rate und leider keinen Speicher, der das Pattern hält, wenn die Verbindung unterbrochen ist.
Die Refresh-Rate könnte eine Baustelle sein. (Ich hab das Projekt aus Zeitmangel auf Halde liegen, aber vielleicht mache ich irgendwann weiter).
Mein billiges Radig Interface (Bausatz), das auf einem simplen ATmega88 basiert, hat keine Probleme (höhere Update Rate und das letzte gültige Pattern bleibt so lange erhalten, bis ein gültiges neues kommt).
Das bekommt die Pakete via WLAN von einem Raspberry Pi, hängt aber dann per LAN Kabel am Router. Immerhin, eine WLAN Strecke ist mit drin.
ArtNet funktioneirt bei mir über PC Dimmer, meinem selbstgeschriebenen Raspberry Pi Programm (das ich sogar auf den Laptop portieren konnte und dort auch funktioniert) und mit einer DMX App vom Smartphone. (Wenn du das sehen willst, ich bin morgen beim Stadtfest von 17:00 bis kurz vor Mitternacht an der Bühne Froschgassse vor der Johanneskirche - aber möglicherweise hast du selber einen Einsatz)

Eventuell könnten LAN Abbrüche eine Rolle spielen.
Das von dir angesprochene Teil kann ja wohl auch Hotspot sein. Ich vermute mal, du hast es schon als WLAN Client konfiguriert, denn das könnte auch Ärger machen.

Dem ESP-Testboard habe ich auch die IP Adresse per DHCP und MAC-Zuordnung vom Router vergeben lassen und das ist meine bevorzugte Methode. Dann sind die Endgeräte weiter universal und in meinem Netz haben sie eindeutige (und immer die gleichen) Adressen. Das war bei mir jedenfalls kein Problem.

Auf der von dir verlinkten Webseite gibt es ja auch eine Kontaktmöglichkeit. Vielleicht hakst du mal beim Hersteller/Vertrieb nach.
 
Ich habe mittlerweile den Verdacht, dass die flackerfreie Fixture, ein Eurolite 64 LED PAR einfach eine langsames Dimmer-Verhalten emuliert. Das Teil möchte ja so tun, als wär es ein Glühbirne. Das würde heißen, dass das Problem mit QLC+ dort nur kaschiert ist. Ich muss das mal genauer debuggen, also alles ans LAN-Kabel hängen, und natürlich auch mit meinem USB-DMX-Interface ohne LAN kucken, wie QLC+ sich verhält. Es kann auch noch sein, dass QLC+ diese Sprunghaftigkeit nur beim „Faden“ mit der Maus hat.

Das air2dmx habe ich als Client eingerichtet, genau. Das hat zwei Gründe: Zum einen möchte ich im Erfolgsfall bis zu drei Stück davon nutzen, und ein iPad oder Laptop könnte sich ja nur zu einem Hotspot verbinden. Zum anderen soll mein Laptop auch anderes nebenher machen, potenziell z.B. Blackmagic Atem Switcher steuern (über die Atem Control oder über Companion), oder Dante Controller, oder auch Dante Virtal Soundcard. Deswegen habe ich ein mobiles Netzwerk mit einem flotten Gigabit PoE++ Switch und diesem Teltonika Router. In einer abgespeckten Version habe ich den gleichen Router nochmal standalone ohne Switch. Der Node 1 von Eurolite hängt dann auch an dem Switch. Der lässt sich ohne spezielle Software offenbar nicht zu DHCP überreden, was auch immer meine erste Wahl ist.

Selbstbau ist auch immer nice, aber mir fehlen Zeit und Muße und es lohnt sich auch kaum bei den Preisen. Den Node 1 kriegst Du schon für 129€, der kriegt Strom über PoE++… sobald Du Arbeitszeit mit einrechnen musst, ist das im Preis unschlagbar. Schade ist, dass es den nicht rückwärts gibt, also nur mit DMX Input, denn ich will das Setup auch mit meinem alten DMX-Pult steuern können.

Nunja. Weiteres Debuggen steht an, aber heute bin ich erstmal ziemlich ausgelastet bei eben diesem Stadtfest am FOH der Zambaioni-Bühne.
 
Selbstbau ist auch immer nice,
Bei mir war das quasi Abfallprodukt. Ich habe den ESP32 in Betrieb genommen, um zu sehen, ob der sich für Lehrzwecke im Bereich IOT und das MQTT Protokoll eignet. Der ArtNet Node war eigentlich nur das erste Testvehikel ... das Nützliche mit dem Nützlichen verbunden :D
Daher habe ich das bisher nicht weiter verfolgt.

Ja und dann werden wir uns heute Abend nicht über den Weg laufen, obwohl wir vielleicht 200m Luftlinie auseinander sind ...

Was das Flackern angeht... beim PC Dimmer sehe ich bei manchen weichen Übergängen teilweise auch unschön große Stufen (Flackern wäre übertrieben - es wird ja nicht heller und dunkler). Eventuell könnte das daran leigen, dass das Programm nicht immer die höchste Priorität im Betriebssystem hat und dann die Stufen größer macht.
QLC+ kenne ich nicht, könnte aber eine ähnliche Problematik haben.
 
So richtig weitergekommen bin ich nicht. Mit QLC+… einfach zu wenig Zeit gerade. Aber: Das mit dem Tablet hat für ein einfaches Setup (warmweiße LEDs als Frontlicht) sehr gut funktioniert. An zwei LED PAR64 3000k von Eurolite hatte ich je einen dieser air2dmx Empfänger, die mit an meinem Router verbinden. Zu diesem verbindet sich ebenfalls mein iPad. Das System arbeitete zuverlässig und stressfrei.

Nur die App Fil-Rouge ist eher so lala. Also was sie macht, macht sie super, aber ich hätte z.B. gerne eine Fade Time und einen Grand Master Regler. Evtl. schaue ich mich nach einer (bezahl-)App da noch um.

Und bevor nun die Lichtler reingrätschen: Nein, hier geht es nicht um eine aktiv gefahrene Lightshow. Hier geht es z.B. um ein Duo, das ausreichend beleuchtet werden soll, marginale Lichtwechsel beim Auftritt/Abtritt, ggf. 2 oder 3 Positionen/Szenen, ggf. noch 2 LED Bars RGB als Floor-Spots für Stimmung. Keine Moving Heads. Das sind alles tolle Sachen und ich mag Jobs, bei denen das jemand macht. Aber es gibt eben auch die Jobs, wo ich in der Vorbesprechung sage: Erm Leute, hier sieht man eure Künstler übrigens gar nicht richtig, soll ich noch ein paar Lampen mitbringen?

Für ausgefeilteres würde ich dann ein Lichtpult anschließen und in ArtNet einspeisen. Oder QLC+ und MIDI-Controller, falls ich das in den Griff bekomme.
 
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