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Audio Technica ATM 350 für Violine. Das Atemproblem.
Hallo! Ich hatte gestern ein Problem gehabt mit meinem ATM 350 Mikrofon. Ich habe den bei unsere Auftritte immer für AltSax benutzt. Gestern haben wir eine Gegenspielerin eingeladen bei einem Lied mitzumachen. Dann habe ich wieder den ATM 350 mit der passende Aufnahme für Violine genommen. Bei dem Speiseadapter ist LowCut ab 80 Hz eingeschaltet gewesen. Und dann während des Üben ist mir aufgefallen, dass ihr Atem wird ziemlich stark verstärkt und gab immer wieder starke tieftönige Impulse raus. Was auch ziemlich gestört hat. Wie ist eure Erfahrungen mit ATM 350. Ist es überhaupt livetauglich für den Bühneneinsatz. Wie hoch kann ich mit dem Lowcut gehen und dabei ein guten Klang noch zu erhalten? Um eure Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.
Zu Beginn: Das ATM 350 ist ein hervorragendes Mikrofon, und ich sehe es nur und ausschließlich im Liveeinsatz auf der Bühne. Wenn der Schaumstoff schon weich und bröselig ist, beeinflusst das die Entkoppelung, dann sollte man ihn austauschen. Ansonsten sehe ich das Problem hier nicht beim Mikrofon.
Wenn man in ein Mikrofon hineinatmet, gibt es Wind- und Ploppgeräusche. Je kleiner das Mikro, desto größer das Problem. Abhilfe schafft eine Mikrofonposition außerhalb des Luftstroms und entsprechende Disziplin.
Gleichzeitig haben Druckgradientenempfänger einen Naheffekt, der dazu beitragen kann, Ploppgeräusche zu betonen. Kugeln, z.B. ein Lavalier an der Geige machen das nicht.
Dazu kommt, das sich das, was wir als „natürlichen“ Geigenklang gewöhnt sind, erst in einiger Entfernung vom Instrument so anhört. Eine Nahmikrofonierung ist daher immer ein Kompromiss.
In meiner Praxis gehe ich so vor:
- Wenn es organisatorisch möglich ist, ziehe ich ein hochwertiges Kleinmembranmikrofon auf Stativ vor. Das Mikrofon ist in einigem Abstand über der Geige, das Stativ steht rechts hinter dem Geiger, damit es keinen Bogen abbekommt.
- Ist das nicht möglich, z.B. weil der/die Geiger*in herumläuft oder die Bühnenlautstärke zu hoch ist, verwende ich gerne ein Kugelheadset (mit Bügel rechts). Das lässt sich auch bei Musikern, die sich viel und undiszipliniert bewegen, so anbringen, dass Wind- und Ploppgeräusche draußen bleiben. Das hat auch den Vorteil, dass nichts am Instrument befestigt werden muss, daher kann man es einfach ablegen und nicht jeder, der sich gerade für die nächsten Jahrzehnte verschuldet hat, um eine im Klassikbetrieb konkurrenzfähige Geige zu kaufen, steht darauf, dass ich da etwas dranmache.
- Clips wie dpa 4099, atm350 oder auch t.bone Ovid sind dann im Vorteil, wenn es um maximales Gain before Feedback geht. Das ist meine erste Wahl, wenn es um Pop/Rock/Folk geht. Manche Musiker finden das herumhängende Ding störend, in diesem Fall ist ein Lavalier mit Saitenhalterung (oder notfalls einem Stückchen Tape um die Saite) eine Option.
Beitrag automatisch zusammengefügt:
Ach ja: Ein LowCut bei ca. 150 sollte kein Problem sein, im Ensemble auch noch höher.
Ich selbst habe nur 4099 und Ovid mit Geigenhalterung, aber ich bin mir sicher, dass ich eine ähnlich konstruierte Variante auch schon für das Atm gesehen habe. Vielleicht war das aber auch keine Originalhalterung. mit deiner Halterung hast du ja keine Möglichkeit, mit der Position zu spielen, daher bleibt nur: Mehr Disziplin oder andere Mikrofonierung.
Es gibt von ATM den Gitarrenhalter. Den habe ich allerdings nicht da. Man muss es bestellen. Allerdings weiß ich nicht ob der Hub ausreichend für Violine ist. Die ist ja schmäler als die Gitarre.
Der wird nicht funktionieren, 90mm ist zu viel. Vermutlich war das ein anderer, in den das ATM zufällig passt. Zum ausprobieren kannst du den Standardclip an den Kinnhalter klemmen.
AT hat ja ein anderes Prinzip, Mikrofon und Halter zu verbinden, ich vermute mal, dass der Zapfen am AT verhindert, dass man es in die dpa/Ovid Klemme steckt. Ich kann es leider nicht ausprobieren, habe vom AT nur die Version mit festem Clip.
Wichtig wäre es aus meiner Sicht das Mikro mit einem solchen Halter links an der Geige zu befestigen.
Ich hatte mir ja damals einen Halter selbst gebaut um ihn da zu positionieren, wo der Klang passt und das Mikro nicht im Atem, oder Bogenbereich liegt.
(Siehe Workshop bzw. hier die Version mit Funk)
Natürlich kommen da immer noch Außengeräusche an und die Rückkopplungsfestigkeit ist mit der Montage im Inneren der Geige per "Lanzenmikrofon" nicht zu vergleichen, aber das ist natürlich was dauerhaftes und nur dann sinnvoll wenn sehr oft im Bandkontext gespielt wird.
Eine ebenfalls klanglich sehr gute Variante ist dieser Piezo: Siehe Review
Der Halter ist sicherlich gut und die Position ist ebenfalls nicht die schlechteste, allerdings wäre es besser das Mikro unterhalb der Saiten zu positionieren und den Schaumstoff wegen der Atemgeräusche trotzdem zu montieren.
Ein links sitzendes Headset mit entsprechend noch etwas weiter nach links gebogenem Mikro ist ebenfalls eine wirklich taugliche Mikroabnahme, bei welche die Geige unberührt bleiben kann.
Ich habe es gerade mit Thomann telefoniert, und der Mitarbeiter hält für höchstwahrscheinlich, dass der Adapter von DPA für ATM passen würde. Ich habe es jetzt bestell, werde berichten sobald der da ist.
Guten Abend! Nun ist es so weit. Der Adapter war am Mittwoch da und der passte nur bedingt für das AT Mikro. Da beim AT der Schwanhals ein wenig schmäler ist (Dank des Isolierbandes, war es kein Problem), jedoch fehlt die Befestigungsklammer, die bei den DPA Mikros am Hals ist. Dadurch lässt sich der AT Mikro im Adapter nur bedingt befestigen. Dieses Problem könnte man auch mit einem Haargummi im Notfall lösen. Nun habe ich eine andere Variante ausprobiert und zwar mit der Befestigungsklammer vom AT Mikro für Sax am Kinnhalter. Gestern Abend haben wir geprobt. Heute habe die Mehrspuraufnahme abgehört. Und Ja! kein Atem zu hören. Somit ist das Problem gelöst. Der Adapter von DPA geht zurück. Ich danke euch allen für eure Ratschläge und Tipps. Einen schönen Samstagabend wünsche ich euch.
Gruss aus dem Schwarzwald, Alex
