Aufstellung von Monitoren so ok? (mit Skizze)

Rubbl
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Hallo!

Der, der dauernd Fragen stellt ist wieder online!

Da ich mir in naher Zukunft einen festen Platz zum Aufnehmen und Mischen einrichten möchte, habe ich mir ein paar Gedanken zur Aufteilung gemacht. Der Raum dient nebenbei auch als Proberaum, dh ich kann bzw. möchte bestimmte Flächen nicht verwenden, da sich sonst ganz andere Probleme ergeben. Somit habe ich mir einen Teilbereich abgemessen und mir ein Aufstellung überlegt, welche für mein unfachmännisches Empfinden am meisten Sinn macht.
Neben einer räumlich praktikablen Lösung sollte für die Monitore eine vernünftige Klangbasis ermöglicht werden. Welche das ganz genau werden ist noch unklar, bisher verwende ich eine Notlösung, die aber hoffentlich im Zuge des "Umbaus" ausgetauscht werden kann.
Ich kann aber verraten, dass es vermutlich was mit 8" wird bzw. schon tiefer in die Bässe reichen soll.

Zur Aufstellung im Bild.
Die Wände im Raum sind bis auf eine Höhe von 200 cm mit offenporigenen Schaumstoffmatten beklebt, sonst sind die Flächen frei. Ausnahme bildet die 60 mal 60 cm starke Säule, die sich quasi zwischen den Monitoren befindet, sie ist gar nicht behandelt. Die Raumhöhe beträgt 310 cm, es befinden sich ein paar Leitungen und isolierte Heizungsrohre darunter.
Der braune Tisch auf der Skizze misst 110x70 cm, die Aufteilung ist einigermassen maßstabsgetreu.
Je nach genauer Justierung lässt sich aus den Lautsprechenrn und dem Kopf des Mischers (ich habe keine so extreme Knubbelnase) ein gleichseitiges Dreieck mit einer Kantenlänge von 120 bis 140 cm bilden.
Jenseits der 50x50 cm starken Säulen ist der Raum mehr als nochmal so gross. Von dieser Seite ist daher kaum mit erhöhten Schwierigkeiten zu rechnen.

Soweit so gut.
Meine Fragen:

Stört die Säule zwischen den Lautsprechern und/oder lässt sich das Problem durch irgendwelche Absorber regeln?

Ist der Abstand zur Rückwand (220 cm) bzw der Seitenabstand (120 cm) ausreichend?

Was habe ich übersehen, das die so aufgebaute Situation zum Abhören unmöglich macht?

Vielen Dank!
 
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Hallo Rubbl!

Hast Du schon Zugang zu diesem Raum? Bau doch mal das Setup auf und hör einfach. Vielleicht fallen Dir ja ein paar Moden auf, die Dich stören. Verschieb die Boxen auch mal etwas und geh im Raum herum. So kommst Du schneller zu einer praktikablen Lösung. Nur in der Theorie kann man einen Raumklang nur schwer abschätzen, optimieren oder gar berechnen. ;)

Ich vermute nicht, dass Dir die 60x60 Säule große Schwierigkeiten bringt. Im Prinzip würde sie annähernd die Schallwand erweitern, was ja gar nicht mal so schlecht wäre...

Die Wände im Raum sind bis auf eine Höhe von 200 cm mit offenporigenen Schaumstoffmatten beklebt
Um welchen Schaumstoff handelt es sich denn? Handelsüblichen Baumarktschaumstoff oder speziellen Akustikschaumstoff?

Ich kann aber verraten, dass es vermutlich was mit 8" wird bzw. schon tiefer in die Bässe reichen soll.
Eher schlechte Idee. Um wirklich tiefe Bässe ohne störende Raumresonanzen zu bekommen, musst Du schon _ordentlich_ an der Raumakustik basteln. Gerade bei so eher kleineren Abmessung würde ich denn Bassbereich sogar eher bewusst vernachlässigen. Hast Du eine Frequenzweiche? Stell doch die Boxen mal auf, und spiel Dich mit dem Hochpass. Mal sehen, mit welcher Einstellung Du die besten Ergebnisse erhälst.

Ist der Abstand zur Rückwand (220 cm) bzw der Seitenabstand (120 cm) ausreichend?

Was machbar ist, ist machbar. Der Raum ist nun mal so, und Du wirst die Wände nicht ohne weiteres raus nehmen können...

Wenn die Skizze nun einigermaßen masstabsgetreu ist, dann stünden die Boxen in der Mitte eines Raum mit der Länge ~4 Meter. Die erste Raummode wäre dann bei ca. 42 Hz. Und für so eine Frequenz brauchst Du große Absorber...

Aber wie gesagt, die Theorie bleibt die Theorie und die Raumakustik ist zu komplex, als dass man sie per Ferndiagnose abschätzen, berechnen und optimieren könnte. Stell die Boxen auf, hör hin und setz dann notwendige Maßnahmen.

Nur mal so nebenbei: Hast Du Dich eigentlich schon näher mit Raumakustik beschäftigt? Wenn nein, überleg Dir doch mal, ein paar Bücher darüber zu lesen. Hilft ungemein beim allgemeinen Verständnis der Schallausbreitung! :)

Gruß, Lukas
 
Nochmal danke an guitar_master.

Um die Fragen nicht unbeantwortet zu lassen:
- es handelt sich um Akustikschaumstoff.
- schlechte Idee mit den Bässen? Nun, mein Steckenpferd sind eher Rock, speziell Metal Projekte, da wünsche ich mir schon Monitore, die vielleicht unter 50 Hz gehen, um für Bassdrumm und E-Bass ein Urteil zu haben. Ich habe diese Monitore noch nicht, dh. ich muss sowieso noch testen gehen. Zu den Testkandidaten würde aber zb ein Yamaha HS80M gehören, der laut Technischen Daten bis 42 Hz runter geht (ich weiss sind nur Daten, wie es klingt beurteile ich dann in natura).
- machbar wären auch noch folgende Aufstellungen im Bild. Wobei der rote Kringel symbolisieren soll, dass da einer der Monitore in einem kritischen Laufweg steht, was mir wieder nicht so gefällt. Bei der anderen Lösung habe ich bedenken mit der Wand direkt hinter den Boxen. Obwohl ich denke, da könnte ich auch noch ein Stück in den Raum rücken, wenn das was bringt.

Selber lesen und lernen ist natürlich besser als Ferndiagnose. Bevor ich aber alle Stellungen ausprobiere, freue ich mich, wenn einer sagt: "das brauchst du gar nicht machen, da bekommst du wegen XYX massive Probleme."
 

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Das wichtigste ist Symmetrie vor dir bis mindestens zu dir.
Du hast in allen Aufstellungen seitlich von dir eine Wand, aber auf der jeweils anderen Seite nicht!

An die andere Seite (im Bild unten) kannst du nicht? Du könntest auch die Stereobasis verbreitern, was so schlecht ja nur auch nicht ist.
Da du extra Monitore kaufen willst, nehme ich an, es ist dir ernsthafter als nur mal eine paar Proberaum- und Kompostions-Demos aufzunehmen.

Zeichne mal den Rest mit ein. Wo ist eine Tür? (geg. was für eine, die Eingangstür oder nur zu einem selten betretenen Abstellraum) Wo Fenster? Wo sollen andere Dinge hin?

Bei den Bässen hat guitar_master vollkommen recht! Mein altes Studio war - nicht von mir - als Studio gebaut worden. Aber selbst da hatte ich zu 90% auf den Control 1 gemischt. Die großen nur zur groben(!) Beurteilung der Bässe. Siehe Bild.
 

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- es handelt sich um Akustikschaumstoff.

Bedenke bitte, dass Akustikschaumstoff die beste Wirkung in hohen Frequenzbereichen hat. Zuviel davon kann Dir das Klangbild mumpfig machen, gegen die wirklich nervigen Raummoden richten die aber kaum etwas aus.

- schlechte Idee mit den Bässen? [...] wünsche ich mir schon Monitore, die vielleicht unter 50 Hz gehen, um für Bassdrumm und E-Bass ein Urteil zu haben.

Stehende Wellen in höheren bzw. mittleren Frequenzbereichen hört man kaum, da in diesem Bereich so viele und diese deswegen so dicht beieinander sind, dass sie sich teils wieder gegenseitig aufheben. Nur die stehenden Wellen im Bassbereich fallen enorm auf. Zwar nicht die Punkte der Auslöschung (diese Frequenzbereiche sind halt einfach nicht da) sonder vor allem die Druckknotenpunkte. Wenn Du in so einem Bereich sitzt, dröhnt bestimmte Bereiche enorm. Das ist so nervig, dass man lieber die Option "wenig bis gar kein Bass" als die Option "löchriger, dröhnender Bassbereich" in Kauf nimmt.

Ich kenne im Übrigen die HS80M sehr gut, ein Kumpel besitzt die. Die Möchtegern 42 Hz kannst Du getrost vergessen ;)


- machbar wären auch noch folgende Aufstellungen im Bild.

Beim ersten Bild wirst Du enorme Resonanzen mit der Wandecke haben, dh. in einem bestimmten Frequenzbereich wird es enorm dröhnen. Beim zweiten Bild ist das Problem mit dem Druckstau nicht so groß, jedoch kannst Du Dich auf die Reflexionen der Rückwand freuen. Es sei denn, Du bearbeitest diese, was aber kostspielig werden kann.

Thomas hat mit seiner Skizze den besten Vorschlag bereits gepostet. :)

Grüße, Lukas
 
Vielen Dank Euch Beiden!

mir war von Anfang an klar, dass der Vorschlag von ThomasT kommen wird:D. Ich hätte das ganze sogar noch mehr richtung Mitte gestellt.
Nur will ich in dem Raum auch Proben können, dh ein Schlagzeug wird wohl wieder mit einziehen. Und anderenfalls hab ich ein Drum oder was anderes da, was ich ja dann aufnehmen will. Dh die rosa Fläche ist wegen der prauchbaren Raumakustik für Instrumente vorbehalten.
Bisher habe ich meine Produktionen auf dem Laptop gemacht und meinen Arbeitstisch je nach Situation verschoben. So stand er zuletzt mitten im Raum und die Boxen zum abhören bei dem gelben PA-Tisch.
Nur wächst das Equipment und wenn Tower PC und Monitore (auf Ständern) dazu kommen, möchte ich einen festen Platz.

Alle andren Dinge im Raum Kann ich auch verschieben. Der Platz wo meine Amps usw stehen, ist aber wohl auch nicht das gelbe vom Ei (wegen der Ecke). Wo Tür und Fenster sind, hat es auch keinen Sinn, da Können Kühlschrank und Staubsauger (...) ruhig bleiben.

Ihr hab mir auf jeden Fall schon sehr geholfen. Ich werde mal sehen, wann ich Kohle für Monitore hab, dann welche anhören, die mir vom Klang am besten gefallen kaufen und dann probiere ich eben mal wie ich das ganze aufstelle. Erster Ansatz bleibt dann vielleicht mal die erste Variante, mal sehen, es scheit ja nicht total verkehrt zu sein.

Wenn alle Stricke reissen, muss ich den Arbeitsplatz eben komplett als ein-Stück-fahrbar gestalten:gruebel:

Falls noch jemand was dazu beitragen will, freut es mich, sonst ein schönes Wochenende!
 

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mir war von Anfang an klar, dass der Vorschlag von ThomasT kommen wird:D.

:p Und warum hast du es dann nicht gleich so gemacht?

Wsa hältst du von rechts unten (auf der Skizze) in die Ecke? Boxen ex. können ja auch um die Pfeiler gestellt werden.
 
Wsa hältst du von rechts unten (auf der Skizze) in die Ecke? Boxen ex. können ja auch um die Pfeiler gestellt werden.
klar, im prinzip kann ich alles da hin stellen, wo ich will:great:
in der ecke wäre ein versuch wert? also den tisch nicht parallel zu einer wand sondern quasi "schräg"?
kann ich ja probieren... wird wohl langsam zeit für die monitore, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gas bekomme ich.
 
also den tisch nicht parallel zu einer wand sondern quasi "schräg"?

Ja. Damit hast du wieder Symmetrie. Die Absorber müssen natürlich auch wieder dorthin wo die Wände den Schall von den Monitoren zu dir reflektien. Die sind aber nun quasi 45° gedreht, also sind es andere Stellen. Halt am besten mit Spiegel schauen.
 
Ja, den Tip mit dem Spiegel hab ich schonmal von Dir wo gelesen; der ist echt gut.
 
Ja, den Tip mit dem Spiegel hab ich schonmal von Dir wo gelesen; der ist echt gut.

Is' aber nicht von mir.

Die Sache mit dem Spiegel ist, dass man sich im realen Raum oft verschätzt! So nach dem Motto: Ausfallswinkel gleich Einfallswinkel mal grob gepeilt: ah da muss der Absorber hin. Wenn man nicht wirklich exakt misst und rechnet oder eben mit dem Spiegel checkt, täuscht man sich da schon mal um mehrere 10 cm. Fatal wenn man z.B. 60cmx60cm große Platten benutzen.
 
Nochmal danke an guitar_master.

Zu den Testkandidaten würde aber zb ein Yamaha HS80M gehören, der laut Technischen Daten bis 42 Hz runter geht (ich weiss sind nur Daten, wie es klingt beurteile ich dann in natura).

Diese Abhören habe ich mir auch vor ein paar Wochen gekauft :great: Wirklich ne Wucht.
 

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