ausgedachte Melodie scheint nicht in ein bestimmtes tempo zu passen. (bpm)

[234sun]

Hallo Zusammen,
ich bin in einer Band und normalerweise schreiben wir lieder zusammen.
Zurzeit können wir uns aber so gut wie nie treffen.
jetzt versuche ich alleine zuschreiben, indem ich alles bei garageband einspiele um dann mit anderen Instrumenten darüber gehe.
Das Problem ist nahezu jedes Riff, klingt sofort steif und langweilig, wenn ich es mit einem festgelegten bpm ein spiele. Aber ich brauche ja diese Form um mit anderen Instrumenten wieder darüber zu spielen.
als Beispiel hab ich das Bild im Anhang.
Die oberen zwei sind die Melodie
Die untere Spur wäre der Takt.
also das stimmt ja auch nicht.

Jetzt ist meine Frage:
Wie geht ihr damit um?

Vielen Dank,
Finn

PS: ich bin mir sicher jemand anderes hatte das Problem auch schon, ich weiß aber nicht wie man es griffig Formulieren könnte, um danach zu suchen/googln

 

[Vancosso]

Naja, zum Produzieren von Songs, ob ich die alleine oder für die Band produziere, braucht es ja ein Arrangement, dass über definierte Tempi und Taktart läuft.
Das ist ja kein Sonderfall, sondern das Standard-Modell.

Nur muss ja auch in der DAW (Cubase) nicht alles stur `nen 4/4-Takt oder einem Tempo folgen und hin und wieder hänge ich auch noch `n 5. Takt mit ran (oder kürze `n halben Takt), verlangsame oder ziehe das Tempo auch mal an- oder ändere auch mal in einer Passage die Rhythmik auf 3/4 oder 12/8, was ja auch kein Problem in einer DAW ist, da man den/die fehlende Takte entweder anhängend dazu spielt (oder kürzt) oder nachträglich (auch wegen Tempo und Taktart Wechsel) entsprechende Tempo/Takt-Marker in der Tempospur setzt.

 

[glombi]

das Bild im Anhang

Das Audio dazu wäre hilfreicher um Dir zu helfen...

 

[Hooray]

nicht alles stur `nen 4/4-Takt oder einem Tempo folgen und hin und wieder hänge ich auch noch `n 5. Takt

ohne dem TE zu nahe treten zu wollen: ich vermute eher dass DAS ihn noch mehr verwirren würde. Rhythmus-Änderungen wie Du sie vorschlägst sind hart an der Grenze zur Polyrhythmik - und das ist ein ganz anderes Thema.

Ich vermute das hier gefragte Thema ist:
nicht immer alles auf die Zählzeiten, sondern auch mal eine Synkope, eine punktierte Viertel oder auch Off-Beat-Betonungen...
Und wesentlich ist: Variation.
Im anhängenden Beispiel habe ich mal versucht, das zu verdeutlichen.
1. vier Takte: gleichmäßiger Rhythmus, Melodie gleichmäßig auf der Zählzeit - Effekt: naja, gehtso...
2. vier Takte: gleichmäßiger Rhythmus, Melodie zwar auch gleichmäßig, aber - durchgehend - synkopisch (oder heißt synkopisch nicht: vorgezogen?) gespielt (fängt jedenfalls auf 1+ an). Hier ists schon spannender, oder?
3. vier Takte: gleichmäßiger Rhythmus, Melodie rhythmisch variierend (die 1 bleibt leer, nicht nur Viertel sondern auch punktierte Viertel und Achtel, auch mal 'ne Lücke). Jetzt geht es aber mehr ab.
4. vier Takte: hier ist jetzt auch noch der Rhythmus variabler. Und schwupp - ein ganz anderer Eindruck - oder? ;-)

 

[turko]

Ich vermute etwas anderes (ist aber - wie gesagt - nur eine Vermutung !):

Der TE hat nicht ganz exakt (also "natürlich") eingespielt, und ist jetzt von der grafischen Darstellung dieser Ungenauigkeit in seiner DAW entmutigt.

Aber genau wissen werden wir das erst, wenn er sich noch mal - etwas konkreter und detaillierter - dazu äußert.

Thomas

 

[mynodeus]

Hi,
Garageband kenne ich nicht, aber hier ein Verdacht, was das Problem sein könnte:
Manche DAWs (vielleicht ja auch Garageband?) können eingespieltes Midi und auch Audio automatisch im Timing korrigieren und exakt auf die Beats ausrichten.
Wenn diese Funktion aktiv ist, dann hört sich alles, was man einspielt, hinterher "steif und langweilig" an.
Vielleicht schau mal in die Optionen. Wenn Du dort etwas siehst, das in die Richtung geht ("Align to Beat" o.ä.), dann schalte es eben ab.
Anderes mögliches Problem:
Du hättest gerne einen natürlichen Tempoverlauf, der auch Schwankungen enthalten kann, und der feste, starre Beat in der DAW stört Dich und lässt den Groove verloren gehen.
In dem Fall können Dir einige DAWs mit einer Tempomap aushelfen, die dem natürlichen Verlauf der Rhythmusschwankungen folgt.
Für die Tempomap brauchst Du aber eine Vorlage, aus der sie erzeugt werden kann. Diese Vorlage wäre normalerweise eher der Drumtrack und nicht die Gitarrenspur.
Nach der Tempomap müssen sich dann alle Instrumente richten (und auch die DAW richtet sich in der Anzeige danach).
Eine Tempomap kann z.B. Melodyne erzeugen, aber auch manche DAWs sollten das selber können.
Wie das mit Garageband aussieht, kann ich nicht sagen.
Im übrigen scheint mir das Thema im Bereich Musiktheorie nicht unbedingt richtig aufgehoben zu sein.

 

[McCoy]

Wie geht ihr damit um?

Klassischer Fall von kommt darauf an.

Das Problem ist nahezu jedes Riff, klingt sofort steif und langweilig, wenn ich es mit einem festgelegten bpm ein spiele.

Meine erste Antwort wäre: Spiele es halt so ein, das es trotzdem nicht steif und langweilig klingt, auch wenn du es mit festgelegten BPM einspielst.

Meine zweite Antwort: Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es gibt durchaus Musikstile, in denen es üblich ist, nicht exakt auf den Beat zu spielen. Im Jazz wird die Melodie z.b. häufig ein kleines bisschen hinter dem Beat gespielt. Das nennt man laid back und bewirkt ein relaxtes Feeling. Im Techno oder in der Marschmusik wäre das dagegen völlig fehl am Platze. Wenn man dagegen etwas vor dem Beat spielt, ergibt das ein nach vorne treibendes Feeling.

In diesem Sinne: Kommt darauf an. Ohne Hörbeispiel im konkreten Fall nicht beantwortbar.

Viele Grüße ,
McCoy

 

[RayBeeger]

@234sun

Ich würde die "Steifigkeit" nicht unbedingt in der Technologie der DAW sehen. Für mich stimmt einfach der Drum Groove nicht zur Melodie. Ich würde zu erst einmal die Bass Drum mit einem Schlag auf der 1 und der 3 "spielen" und dann ggf. die 3 mit einem Doppelschlag erweitern. Das könnte schon helfen, trotzdem es sauber auf dem Raster liegt. Die Snare dann auf der 2 usw.. Mehr Drum braucht es erst einmal nicht, um ein Gefühl dafür zu bekommen.