Bach - Kleine Fuge in g-Moll (BWV 578)

Bernnt
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Hallo Akkordeonfreunde,

dieses Video hat mich total fasziniert:



Nun suche ich geeignete Noten zur Erarbeitung der Kleinen Fuge in g-Moll von Bach für MIII-Knopf, bin mit der Auswahl aber etwas überfordert. Material gibt es ja genug: Neben diverser Orgelfassungen existieren auf ISMLP auch verschiedene Klavierbearbeitungen von Borwick, Philipp und Samaroff. Auch Musescore bietet ein nur fünfseitiges Orgelexemplar, bei der man nicht so viel blättern muss und eine Klavierausgabe.

Meine Fragen:
1. Welche Fassung würdet ihr wählen? Kann man eine davon nehmen, ohne groß Hand anlegen zu müssen?
2. Wie würdet ihr vorgehen, euch die Fuge zu erarbeiten? Fünf oder sechs Seiten sind ja nicht gerade kurz...
 
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dieses Video hat mich total fasziniert ... Nun suche ich geeignete Noten zur Erarbeitung
Klavierfassungen sind in der Regel ungeeignet, da meist versucht wird, der Orgelregistrierung durch Oktavierungen u.ä. gerecht zu werden.

Ich würde auch manches gern spielen können, kann aber (für mich) abschätzen, wo ein Aufwand sinnvoll ist.
Warum greifst du nicht auf deine Erfahrungen und Erkenntnisse in deinem MIII-Kurs zurück. Da ging es doch auch schon - spätestens ab #500 - mit Bach und Scalatti zur Sache.

Ich nähme in jedem Fall eine Orgelfassung, weiß aber, dass es bei theoretischer und sehr vorübergehender Beschäftigung mit dem Stück bliebe.
 
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@klangtaucher, vielen Dank für deine Antwort. Schön, dass Du Dich gemeldet hast.

der Orgelregistrierung durch Oktavierungen u.ä. gerecht zu werden
Ja genau. Das ist ja noch managbar, weil man da ja einfach die Oktave weglassen kann. In einer Klavierbearbeitung scheint es mir auch so zu sein, dass da ein Einsatz oktaviert wird, um es zu vereinfachen...

Ich nähme in jedem Fall eine Orgelfassung
Ja, da macht man nichts falsch. Freilich wäre ich gezwungen, eine eigene Bearbeitung zu machen, was ein Haufen Aufwand bedeutet und Zeit kostet, weil man ja die Stimmen auf links und rechts aufteilen muss. Diesmal sind es ja nicht einfach nur zwei Seiten wie bei den anderen kürzeren Bach- oder Scarlatti-Stücken, die ich im MIII-Kurs angeguckt habe. Und ich weiß, wie lange ich bei der D-moll-Toccata rumgeknobelt habe. Darum wäre eine sofort nutzbare Version der Kleinen Fuge super. Leider kann ich die Qualität und die Verwendbarkeit der vorliegenden Klavier-Bearbeitungen mangels Erfahrung nicht abschätzen. Wenn es etwas gäbe, was auf dem Niveau der Kempf-Aufbereitung von "Es kommt der Heiden Heiland" gäbe, dann würde ich zugreifen. Wenn nicht, komme ich um die Orgelfassung nicht drum herum.

Aber kennt jemand Versionen, die für MIII gut geeignet sind. @Monteverdi? @chnöpfleri? @Klangbutter?
 
Aber kennt jemand Versionen, die für MIII gut geeignet sind

Nee, also ich zumindest nicht. Und ich würde auch nicht suchen weil ich immer stolz auf meine individuellen Lösungen bin und andere Versionen für mich sowieso selten kom9lett akzeptabel oder überhaupt möglichl sind.

Wenn ein Künstler das Werk wirklich meist jahrelang durchgeistigt hat und auch vor groben Änderungen keine Scheu hatte, dann kann da viel wertvolles enthalten sein. Aber diese Spieler schreiben das selten auf, sondern spielen auch aus dem Original.
Und Du weißt ja, Interpretation hängt mit Bearbeitung und Fingersatz etc. unmittelbar zusammen.
Wer möchte bei dem Aufwand am Ende klingen wie jemand anderes?

Übrigens sieht man in den Originalen am klarsten.
Bei einem fertigen Arrangement hinterfragt man bestimmte Sachen nicht mehr.
 
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Fürs aktuelle Stück kann ich dir keinen Tipp geben, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass eine Bearbeitung überprüfen und für sich selbst anpassen mindestens so viel Aufwand ist (wenn nicht mehr) wie das Original bearbeiten...
 
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Noten zur Erarbeitung der Kleinen Fuge in g-Moll
noch ganz kurz: hast du tatsächlich vor, das Stück zu spielen? Ich hab den Peters-Band IV zufällig und hab's mir angesehen. Keine Ahnung, wer ihr das Attribut "klein" verpasst hat, evtl. zur Unterscheidung, weil's halt auch eine große gibt.

Auch wenn du die Toccata aus 565 vorzeigbar spielen kannst, die (kleine) g-Moll ist schon ne ganz andere Nummer, ne ganz andere Art Musik. Ich kenne einige Organisten, die gerne die Toccata 565 runterdonnern, um die Fuge aber einen großen Bogen machen.

eine sofort nutzbare Version

ja, der Königsweg ... selbst wenn es die Version gibt, müssen Finger und Hirn auch der Meinung sein, dass sie "nutzbar" ist.
Übrigens sieht man in den Originalen am klarsten.

Noch ein Plus für die Originalfassung: nur da ist die Stimmenzuordnung nachvollziehbar (stellenweise 4stimmig), das wird in Klavierbearbeitungen eh verwischt.

Aber ich glaube bei deinen Vorkenntnissen nicht, dass du hier was Neues erfahren hast, mal ehrlich.

nix für ungut - W.
 
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Aber ich glaube bei deinen Vorkenntnissen nicht, dass du hier was Neues erfahren hast, mal ehrlich.
Doch, ich weiß, dass Ihr, also Inge, Uwe und Du keine Akkordeon-Version dafür parat habt.;) Mal gucken, ob sich die Tschechische oder die Schweizer Fraktion noch zu Wort meldet...

]
Übrigens sieht man in den Originalen am klarsten.
Ok, ihr habt mich überzeugt. Ich nehme das Original.

hast du tatsächlich vor, das Stück zu spielen
Ja. Neben meinem Notenständer gibt es vier Stapel. Einer mit Schulen und einfachem Zeug zum Runterdödeln, einer mit Repertoire, das sitzt, einer mit Repertoire, das in Arbeit ist und dann der Traumstapel. Dort landet alles, was in ein zwei Jahren dran ist und darum mal wieder angespielt wird. Wenn ich den Eindruck habe, das ich mit einem Stück warm werde, wandert es auf Stapel Nr. 3. Wie Du Dir vorstellen kannst, kam in den letzten beiden Monaten da wegen des Umstiegs auf Knopf ordentlich Bewegung rein. Der Stapel 3 ist hoch, obenauf liegen gerade die Bach-Inventionen. Aber der vierte ist klein. Da kommt die kleine Fuge hin, wenn ich die Noten analysiert und die erste Fassung davon habe.
 
ob sich...
Schweizer Fraktion noch zu Wort meldet...
das mache ich hiermit.

ich weiß, dass Ihr, also Inge, Uwe und Du keine Akkordeon-Version dafür parat habt.
ich habe auch keine, ich würde, wenn ich das Stück überhaupt würde spielen wollen, die Orgelversion nehmen.
Aber wenn ich mir anschaue, wie der Spieler den Bass bei ca. Min. 1.34 handeln muss (und ich weiss, wie kompliziert das ist und zu welchem "Fingergewurstel" das ausarten kann), dann habe ich gerade gar keine Lust mehr, mir das irgendwie anzutun.

ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass eine Bearbeitung überprüfen und für sich selbst anpassen mindestens so viel Aufwand ist (wenn nicht mehr) wie das Original bearbeiten...
:great:

dann habe ich gerade gar keine Lust mehr, mir das irgendwie anzutun.
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe es versucht! Der Hafer hat mich gestochen!
Und ich bin durchgekommen, und zwar in der fabulösen Rekordzeit von 30 Minuten für das ganze Stück! :D:D:D

Da gibt es für mich nur eines: dieses Stück vergessen... fort, adieu, ab ins Altpapier und raus aus dem Kopf!!
Denn was ich vom Notenbild her anzutreffen befürchtet hatte, traf auch ein!

Gruss
chnöpfleri
 
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Da gibt es für mich nur eines: dieses Stück vergessen... fort, adieu, ab ins Altpapier und raus aus dem Kopf!!
Denn was ich vom Notenbild her anzutreffen befürchtet hatte, traf auch ein!

Das ist interessant!!!
Was ist denn eingetreten?
Dass Du es nur in einem 1/6 der Zeit vom Blatt spielen kannst? Das ist doch kein Argument...
Es ist eine Art Kosten/Nutzen Rechnung.

Ich muss zugeben, früher fand ich es cool, wenn der Faktor überhaupt nicht gestimmt hat. Dafür habe ich bei den Stücken mit dem schlechtesten Faktor immer das meiste gelernt und gewann ein Alleinstellungmerkmal. So gesehen ging die Gleichung an anderer Stelle mit mehr Variablen wieder auf.
Inzwischen muss ich andererseits auch zugeben, dass sich das geändert hat. Ich denke jetzt - verzeiht bitte - eher vernünftig wie eine Frau.
Diese Kopf durch die Wand - Mentalität gibt es vor allen Dingen bei jungen Männern.

Ich hatte die Fuge auch mal in Arbeit, aber dann vorzeitig durch noch größere Werke ersetzt. Wie gesagt ... jugendlicher Wahnsinn. Das macht man nur aus Ehrgeiz. Doch wo bringt man es professionell unter? Es taugt nur zum Lernen, Üben und zum Staunen für offenes Publikum, welches den Unterschied zwischen der Toccata und solchen Fugen überhaupt zu beurteilen vermag.

Kalkulation ...

da haben Bachs Solostücke oft keine guten Karten, denn es ist nicht nur technisch, sondern auch geistig und künstlerisch anspruchsvoll.

Trifft es in etwa die Argumente Deines Wegwurf-Entschlusses?
 
fabulösen Rekordzeit von 30 Minuten für das ganze Stück! :D:D:D
Chapeau.:great::hat: Ich hab den Einstieg prima vista nur geschafft, bis das Thema im Bass einsetzt. Wenn das bei Dir so schnell geht, wäre es auch kein Problem, das ganze Ding zu bearbeiten und zu spielen. Die Frage ist natürlich, warum das so schnell gehen könnte. Ich habe für mich entdeckt, dass es da Bewegungen im Bass gibt, die ich bereits aus dem C-Moll-Präludium in WTK1 kenne und darum einfach runterspielen konnte. Außerdem bestehen die Episoden meist aus Quintfallen(??) (Quintfäller?? :gruebel:), was es leichter macht, sich an das Stück ohne Noten zu erinnern.

Mir gefällt das Stück einfach, weiß aber natürlich auch, dass das keine Fuge in Reinform ist. Die Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier sind sauberer, elaborierter und schwerer. Ich habe auch den Eindruck, dass die Floskeln, die man dort lernt, auch wieder in anderen Stücken bei Bach findet. Vor allem liegt das Stück gut in der Hand.

jugendlicher Wahnsinn
Vielleicht. In unserem Alter ist aber alles gut, was jung hält. Lieber Bach-Fugen als Anti-Falten-Creme und Anti-Aging-Pillen.:D
 
Dass Du es nur in einem 1/6 der Zeit vom Blatt spielen kannst
irgendwie hast du mich da falsch verstanden :gruebel:

Es ist eine Art Kosten/Nutzen Rechnung.
Ich muss zugeben, früher fand ich es cool, wenn der Faktor überhaupt nicht gestimmt hat. Dafür habe ich bei den Stücken mit dem schlechtesten Faktor immer das meiste gelernt
genau das ist mir gestern passiert.
Ich bin vor dem Selbst-Spielen sicher 3-4mal hingesessen und habe das obige Klangbeispiel - mit den Noten vor der Nase - bei 75% auf youtube laufen lassen. Ein- bis zwei Mal habe ich ihm auch zugeschaut.
Gespielt hat er alles, mit einigen wenigen Tricksereien.
Aber natürlich auf einem B-Griff "russischen" Instrument.

Prinzipiell wollte ich wissen, ob das mit C-Griff auch funktioniert.
Bei den Stellen mit Pedal ist meine Reichweite in der linken Hand zu klein. Oder es gibt ein Gewurstel, wei ich die Läufe um meinen Mittelfinger herum spielen muss, dies bei Gebrauch des Grundbasses D. Wenn ich den Terzbass für den Orgelpunkt nehme, komme ich nicht an die Knöpfe für die Läufe.
Fazit: mit meinen ziemlich kleinen Händen unausführbar, also weg...

Ich hab den Einstieg prima vista nur geschafft, bis das Thema im Bass einsetzt
Auch Chapeau! :hat: Bravo!

Lieber Bach-Fugen als Anti-Falten-Creme und Anti-Aging-Pillen.:D
Anti-Falten-Creme? Nützt bei mir gar nichts mehr.
Die Pillen genauso wenig. Musik, frische Luft und Bewegung bringen es.

ist ungefähr der gleich nutzlose Beruf wie der Zitronenfalter :D:D:D
 
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