Balanced Tension Strings für Westerngitarre

kettecobain
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Hallo,
Ich komme eigentlich aus dem e-Gitarren Bereich und habe eine Frage zu der ich im Internet nichts finden konnte.

Ich bin großer Fan der Balanced Tension Saiten für die e-Gitarre von D'addario. Das gleichmäßige Spielgefühl gefällt mir sehr gut. Auch für meinen Bass setze ich auf Saiten mit ausgeglichener Spannung der Saiten untereinander. Jedoch kann ich so etwas für die Westerngitarre nicht finden. Ich bin sehr zufrieden mit dem Klang meiner EJ11 (12-53) Saiten von D'addario, jedoch nicht mit dem Spielgefühl. Gibt es von einem anderen Herstelles etwas vergleichbares oder gibt es gar einen Grund warum Balanced Tension Saiten auf der Akustischen keinen Sinn machen?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
Beste Grüße,
Benjamin
 
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Was genau stört dich am Spielgefühl?
 
Das die Saiten bei Bends und allgemein unterschiedlich viel Kraft benötigen. Auf der elektrischen habe ich durch den nahezu gleichen saitenzug auch bei jeder saite den gleichen kraftaufwand. Bei den Standard Sätzen für die akustische sind die a, d und g saite etwas zu stramm und die h-saite etwas zu soft. Auf der d'addario homepage kann man sich einen saitensatz nach saitenzug berechnen und zusammenstellen, jedoch leider nicht bestellen, sonst hätte ich das mal probiert. Um auf einen annähernd gleichen zug zu kommen müsste der satz so aufgeteilt sein: 12-16-22-29-39-52 (e-E). Gibt es soetwas?
 
Aus dem Stand weiß ich das nicht, da musst du ein bisschen recherchieren. Selbst zusammenstellen sollte abe kein Problem sein. Schneidermusik.de hat z.B. für die meisten Sätze auch Einzelsaiten. Wenn gar nichts hilft macht dir Pyramid ganz sicher einen Custom-Satz.

In der Regel sind die Saitensätze für Akustikgitarre relativ gut ausbalanciert was den Saitenzug angeht. Das unterschiedliche Griffgefühl ist der Tatsache geschuldet, dass der Kerndraht unterschiedlich dick ist. Mit der elektrischen darf man das nicht 1:1 vergleichen. Aber man kann ja auch nicht die selben Techniken einsetzen, gerade wenn man von der E-Gitarre kommt muss man sich umstellen. Bendings z.B. funktionieren nur in wesentlich geringerem Umfang etc.

Deine Zusammenstellung scheint mir bei g-d-a ein wenig dünn, das könnte Lautstärkeunterschiede hervorrufen. Aber probiere das aus, die Theorie hat nicht immer recht. ;) Berichte mal!
 
Bei den Standard Sätzen für die akustische sind die a, d und g saite etwas zu stramm und die h-saite etwas zu soft. Auf der d'addario homepage kann man sich einen saitensatz nach saitenzug berechnen und zusammenstellen, jedoch leider nicht bestellen, sonst hätte ich das mal probiert. Um auf einen annähernd gleichen zug zu kommen müsste der satz so aufgeteilt sein: 12-16-22-29-39-52 (e-E).
Das klingt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Vergleichen wir die Sätze D'Addario J11 (12er) und J15 (10er):
Die 10er sind schon das, was was einem Akustikgitarristen nicht mehr so richtig empfohen wird, da fehlt der Druck.
Doch selbst die A, D, G aus dem 11er Satz haben immer noch mehr Zug als e, B und E aus dem 12er Satz.
Das bekommst du einfach nicht hin und die Klangbalance und Lautstärke zwischen den Saiten geht ganz flöten.

Bei den E-Gitarrensaiten EXP110 und EXP110B geht das mit kleinen Unterschieden der Stärke, da hast du von vorne rein schon keine so großen Zug-Differnenzen.
Und die Saiten der E-Gitarre müssen ja auch keinen Klangkörper gleichmäßig laut in Bewegung bringen wie die einer A-Gitarre.

Ich würde immer die klanglichen Aspekte vor anderen Belangen wie Saitenzug stellen.
Da ist auch sehr viel Gewöhnung und Einbildung dabei. ;)
 
Saitenzug und gefühlte Elastizität haben nicht unbedingt miteinander zu tun.
Ich bevorzuge d'Addario Flatwounds und war mehr als erstaunt, dass deren Zug deutlich unter den entsprechenden Rounds liegt :eek:
Durch die straffe Umwicklung lassen die sich so gut wie gar nicht benden und selbst die hohe E und A Saite sind (vermutlich legierungsbedingt) sehr steif. Dafür halten sie ewig...
 
Ich habe mir jetzt mal einen Satz aus einzelnen Saiten bestellt in den genannten Größen. Ich teste das einfach mal. Ich werde dann berichten. Kann allerdings eine Weile dauern, da ich gestern erst einen frischen Satz "normale" Saiten aufgezogen habe.

Was mich auch wundert ist, das sich bei solch unterschiedlichen Spannungen die Hälse von Gitarren auf Dauer verziehen.
 
Was mich auch wundert ist, das sich bei solch unterschiedlichen Spannungen die Hälse von Gitarren auf Dauer verziehen.
Theoretisch könnte darauf aber auch beim Bau eingegangen werden, ist aber glaub gar nicht nötig, du hast den starken Zug nämlich eher mittig.
G und D ziehen am stärksten, A etwas mehr, oben E und unten h und e weniger.

Was du machen musst, um gleiche Zugverhältnisse zu bekommen, ist ganz grob gesagt :
13er Satz für E, h und e
10er Satz für G, D
12er Satz für A

Wenn wir davon ausgehen, dass sich der Hersteller bei den Sätzen bezüglich der Lautstärke was gedacht hat, dann kommt bei der Mischung was ganz paradoxes raus:
Sehr dicke hohe Saiten (kaum zu benden) und in der Mitte dünne Dinger, oben macht einzig die fette E-Saite Druck.
Soundtechnisch ergibt das mMn gar keinen Sinn.
Was manchmal gemacht wird ist eher das Gegenteil, z.B. Light Top/Medium Bottom bei den EXP19
Also dünnere hohe Saiten und extra fette Bässe, ungleicher Zug ist da total nebensächlich.

Aber gut, warten wir mal wie du mit deiner Mischung zufrieden bist ...
Vielleicht steht bei dir ja Griff- und Zuggefühl tatsächlich vor dem Klang.
 
Hm, ich weiß natürlich nicht, was Du so auf der Western spielst, aber in jedem Fall ist Dein Problem doch wohl ein "akademisches" ohne viel Auswirkung auf das Spielen selbst.

Es gibt Leute, die Benden vielleicht noch regelmässig die G - Saite, wobei auch das eher sehr selten vorkommen sollte.
Ich selbst kann mich aber nicht daran erinnern, in den letzten Jahren jemals die D - Saite gebendet zu haben.

Die typischen Western - Gitarren - Saiten, die regelmässig gebendet werden, sind e und h.

Ich möchte mir z.B. gar nicht vorstellen, wie eine Steelstring sich anfühlt, wenn alle Saiten gleich "labberig" (und kann ja eigentlich nur der Sinn dieses Ausgleiches sein) anfühlen. Die Spieltechnik einer Western - Gitarre ist nunmal eine völlig andere als die einer E - Gitarre und verlangt auf bestimmten Saiten nunmal sogar ein wenig mehr Widerstand.

Es mag bei einer E - Gitarre noch für Flitzefinger/ Shredder usw. gewisse Vorteile haben, wenn alle Saiten einen ähnlichen Widerstand bieten.

Bei einer Westerngitarre halte ich so ein Ansinnen sogar für kontraproduktiv und ich würde eher Zeit (und geld) in eine vernünftige Einstellung der Gitarre aufwenden.
 
Ich habe in meiner Aussage bezüglich den verziehens von Hälsen ein "nicht" vergessen. Also was ich eigentlich meinte ist, das so ein standard Saitensatz ja unterschiedlich am Hals zieht. Also in Richtung der tiefen Saiten etwas mehr als bei den hohen. Müsste sich der hals da nicht leicht verdrehen auf dauer?

Ja, ich komme wie gesagt von der e-Gitarre und versuche anscheinend grad meine spieltechnik auch auf die akustische zu übertragen, was wahrscheinlich Quatsch ist und auch gar nicht im sinne des Erfinders. Ich werde sehen ob mich der custom-Satz überzeugt. Klar geht auch bei mir der klang vor, aber da der sich bei der e-Gitarre im vergleich zu normalen Saiten auch nicht Groß verändert hat dachte ich das auch bei der akustischen der Unterschied nicht allzu groß ist.

Und meine Gitarren sind vernünftig eingestellt. Es geht mir nur um das Spielgefühl und nicht um den Kraftaufwand beim Spielen oder so.
 
aber da der sich bei der e-Gitarre im vergleich zu normalen Saiten auch nicht Groß verändert hat dachte ich das auch bei der akustischen der Unterschied nicht allzu groß ist.
Ich hab aus dem Grund die Links zu den D'Addario-Seiten verlinkt und vergleichen.
Bei E-Gitarre, also den EXP110 und EXP11B, waren die Unterschiede nicht so gravierend.
Und falls es Problem mit der Lautstärke der Seiten gibt, gibt es ja Pickups, wo sich die Stabmagneten in der Höhe einstellbar sind.
Bei der A-Gitarrre muss das Instrument in Schwingung gebracht werden und das hängt von Saitenzug, Dicke, Material und Umwicklung gleichzeitig ab.
Das hat schon Gründe, warum die Hersteller eine Verteilung mit ungleichem Zug wählen, der alleine ist weder das einzige noch das wichtigste Kriterium.

Aber probier es einfach aus, vielleicht gefällt es dir ja. :tongue:
Ich denk das Ergebnis ist eher eines, das nicht der Verkausschlager wäre.
Die Leute wollen wenn, dann etwas dünnere e und h zum Benden und nicht ADG in Relation dazu dünner machen.
 
ich komme wie gesagt von der e-Gitarre und versuche anscheinend grad meine spieltechnik auch auf die akustische zu übertragen, was wahrscheinlich Quatsch ist
Damit ist du in guter Gesellschaft, den Fehler machen am Anfang viele, die von der E-Gitarre kommen. Mit der Zeit wirst du merken, dass das so nicht geht und deine Technik entsprechen anpassen. Keine Schande!

Wenn dir der Zug zu stramm ist oder die Saiten zu steif vorkommen, kannst du Saiten mit rundem Innendraht , sog. Round-Core-Saiten, probieren. Die wirken vom Griffgefühl etwas weicher bei gleichem Zug. Aber das wäre erst der drittte Schritt.
 
Bei den Balanced Tension strings ist das Argument ja auch das die Hersteller früher einfach so die saitensätze zusammengestellt haben mit einigermaßen gleichem Zug wie es eben in Herstellung und Genauigkeit möglich war und das seitdem einfach keiner die Auswahl in Frage gestellt hat. Für mich zumindest scheint die gleiche Spannung aller Saiten irgendwo schon Sinn.
 
Das ist nachvollziehbar. Das Problem aber dabei ist, dass das Saitenmaterial und Art der Saiten unterscheidlich sind.

Wir haben blanke Stahlsaiten für e und h. Eine blanke g-Saite mit der notwendigen Masse wäre derart dick, dass sie nicht mehr klingt. Also nimmt man eine dünne Saite und umspinnt diese mit einem anderen Draht um Masse zu gewinnen. Eine umsponnene g-Saite mit, sagen wir, 8 kg Zug hätte aber einen extrem dünnen Innendraht und würde häufig reißen.

Bei der E-Gitarre ist das einfacher, da ist es sogar sinnvoll annähernd gleiche Massen zum schwingen zu bringen um eine ähnliche Lautstärke der Saiten zu bekommen. Darum sind die Saiten auch viel dünner.
 
Danke! Sowas habe ich gesucht. Also bin ich doch nicht der einzige der über sowas nachdenkt. :D dann ist das wohl doch nicht so abwegig. Die stärken kommen im 12er satz ja auch in etwa so wie ich berechnet hatte von den Stärken her. Ich bin gespannt wann mein satz einzelsaiten kommt ubd wie das dann klingt.
 
Wichtig bei diesen Saiten ist zu wissen, dass die umwickelten Saiten erst nachdem sie etwa auf die Zielstimmung gestimmt wurden, gekürzt werden dürfen --> ansonsten löst sich die Umwicklung.
Diese Saiten sind Roundcore-Saiten --> der Kerndraht ist rund und nicht hexagonal wie bei vielen anderen Saitenmarken üblich.
Ich ziehe die Saiten mit ca. 3-5 Windungen auf der Mechanikwelle auf und lasse dabei das überlange Ende an der gegenüberliegenden Seite der Bohrung einfach herausstehen und erst dann wenn ich die jeweilige Saite auf Zielstimmung gestimmt habe breche ich dieses überlange Ende durch mehrmaliges schnelles Hin- und Herbiegen einfach ab (für diese Vorgehensweise brauche ich nicht einmal eine Zange oder Saitenschneider und es gibt dabei keine kurzen abgeschnittenen Enden, die bei der Bohrung herausstehen und an denen man sich Verletzen könnte).
Wenn man dies so durchführt gibt es zwecks Umwicklung keine Probleme und ich hatte auch schon Saiten nachdem sie so aufgezogen wurden zu einem späteren Zeitpunkt komplett entspannt und wieder neu gespannt ohne dass Probleme aufgetreten wären.
 
Diese Saiten sind für alte Instrumente gemacht worden. Die heutigen Saiten haben mehr Spannung als die Saiten vergangener Tage, die wirklich alten Gitarren sind dafür nicht ausgelegt. Ein modernes Instrument ist damit nicht gut bedient, selbst dann nicht, wenn es leicht gebaut ist. So zumindest meine Erfahrung.
 

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