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Bandcamp Release Strategie

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Durango
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Hallo,

ich habe vor ein kleines Bandprojekt zu starten und Songs auf Bandcamp zu veröffentlichen.

Da ich voraussichtlich mehrere Monate brauchen werde, um überhaupt mal einen Song fertig zu haben, wollte ich die Songs nach und nach als Single Tracks veröffentlichen.
Allerdings habe ich erfahren, dass diese Tracks nicht in Bandcamp-Discover auftauchen und auch nicht über die Tag-Suche gelistet werden, sondern nur Alben.

Nun überlege ich, wie man hier am besten vorgeht. Ein Album-Release wäre natürlich das beste, aber dauert mir bei meinem unstetigen Output zu lange.

1. Man könnte trotzdem erstmal Single Track Releases anbieten, und die Songs zu einem Album zusammenfassen, wenn genug Songs released wurden. Der Nachteil ist, dass es für bereits erworbene Single Tracks keinen Rabatt oder so gibt. Der Käufer würde trotzdem den Album-Preis bezahlen, auch wenn er schon Single Tracks des Albums hat. Das würden dann nur die machen, die die Single Tracks vorher nicht gefunden/gekauft haben.

2. Man könnte ein Album mit einem Track releasen. Das Album würde man dann auch über Tags finden. Dann, wenn neue Songs fertig sind, diesen zu dem Album hinzufügen. Nur wie gestaltet man den Preis? Keiner bezahlt 7€ für ein Album mit einem Song mit dem Versprechen, dass da irgendwann mal welche nachkommen. Man könnte das Album auch für den Preis eines Tracks anbieten und den Preis mit jedem neuen Track erhöhen. Allerdings bekommen dann Erstkäufer die neuen Tracks gratis, da sie das Album ja schon haben.
Ein zusätzlicher Nachteil ist, dass niemand mitbekommt, wenn dem Album etwas hinzugefügt wird.

Gibt es hier Leute die auch Musik auf Bandcamp veröffentlichen und vor dem gleichen Problem standen? Oder veröffentlicht ihr eure Musik grundsätzlich als Album?
 
Warum nicht aufs Album warten ?
Ein Album ist für mich nicht nur eine Ansammlung von Singles, ok das ist heute vielleicht anders, sondern ein Gesamtwerk. Hier gehts um die Reihenfolge,Übergänge, ein auf alles bezogenes passendes Mastering, Artwork, …

Oder du machst „Name Your Price“auf die Singles und dann das Album für nen Mindestpreis

Wenn du davon ausgehst dass dein Zeig einschlägt, weil es der Hammer ist, davon gehe ich jetzt aus.
Dann kommst du um Spotify und Co eh nicht rum. Hat einfach mehr Reichweite.
 
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Ja, warten wäre natürlich das Beste. Allerdings ist mein Output ziemlich unstetig und erst in 5 Jahren was zu veröffentlichen habe ich auch nicht vor.
Aber mit dem Gesamtmaster hast du natürlich recht. Wenn die Singles über Zeit alle erstellt werden, klingen sie vermutlich auch immer leicht anders, was dann später im Album auffällt.

Spotify ist sicherlich auch eine Option. Ist eventuell für Singles noch besser geeignet auf Grund der Playlists. Sowas gibt es bei Bandcamp so weit ich weiß gar nicht.
 
Und Geld verdient man mit beiden Plattformen erst wenn’s dicke läuft.
Ich würde beides machen, schadet doch nicht.
 
Mir würde eh erstmal reichen, wenn ich die laufenden Kosten für den Distributor decken kann. ;)
Deswegen dachte ich erstmal an Bandcamp, da es keine laufenden Kosten verursacht.

Aber ich denke ich werde trotzdem mal beides testen.
 
Ich finde Bandcamp Klasse

Was kostet den Spotify?
Bei uns läuft das übers Label, muss gestehen, ich hab da keinen Plan.
 
Naja so wie ich das verstanden habe braucht man ohne Label einen Distributor wie Distrokid, Tunecore etc.
Direkt so kommt man an Spotify und Co nicht ran.
Die kosten dann 15€-20€ pro Jahr + Steuer und bei dem Bischen, was man mit Streaming verdienen wird, kann man froh sein, diese Kosten zu Decken.

Bandcamp an sich finde ich auch klasse, aber mit der Reichweite hast du schon recht.
 
Es gibt auch Distributoren, die auf eine jährliche Gebühr verzichten und dafür z.B. 10 % der Einnahmen einbehalten. Wenn man das mal durchrechnet, braucht man schon SEHR viele Streams, um die jährlichen Gebühren wieder reinzuholen, da ist mir das so deutlich lieber. Ich bin bei Recordjet. Einmalige Bereitstellung kostet da glaube ich 20 Euro pro Single.
 
Ja von denen gibt's so einige. Bin selbst nicht sicher, was besser ist. 20€ pro Single ist schonmal was wenn man mehr als eine pro Jahr rausbringt. Allerdings bleiben die dann auch für immer online....
 
Bleib bei Bandcamp
 
Grundsätzlich hat eine Eigenrelease Vor- und Nachteile. erstmal Bandcamp und Digitalrelease:

zu Bandcamp:
Da kannst du nix Falsch machen, schlimmstenfalls kauft einfach keiner was, und wie du schon richtig erkannt hast, keine laufenden Kosten.
Ich finde Bandcamp großartig, mein aktuelles Projekt gibts seit September auf Bandcamp (erste Release des Projekts) im Schnitt bekomme ich 2,57 Bestellungen pro Monat rein. Das ist jetzt auch nicht weltbewegend, aber andererseits muss man auch bedenken, wenn man nochmal von 0 beginnt braucht man mehr auch nicht erwarten 😇 .

Digitalrelease für Spotify & co:
Das habe ich via Recordjet gemacht. Hier gibt es viele Anbieter und man muss ganz klar überlegen was da einem wichtig ist. für deinen Anwendungsfall mit dem Release einzelner lieder ist Recordjet vermutlich weniger geeignet, weil du einen festen Betrag pro Release bezahlst, wahlweise als Jahresabo (100% ausschüttung) oder einmalzahlung (90% Ausschüttung) ... und ja den Festen Betrag musst du irgendwie wieder reinholen, dazu später mehr.

Ich habe bis jetzt mein Investment bei Recordjet noch nicht refinanziert, es stehen 8,33€ Einnahmen gegen 69,02€ Ausgaben ( EP - Business Class Basic 29€ + Labelcode 29€ + Steuer) Verfügbar ist mein Zeug überall, Spotify, Apple Music, Deezer, und viele mehr, was man für Anbieter will kann man bei Recordjet anwählen.

ich habe mich für Recordjet in erster Linie entschieden, weil Standort Deutschland. d.H.:
- Im Streitfall Deutsche Rechtsprechung
- Support in deutscher Sprache (übrigens sehr freundlich, geduldig und ausführlich informativ)
- der Einmalbetrag für ein Release Ist einfach kalkulierbar und bei unerwarteten Erfolg, bzw. nach Jahren und erarbeiteten Erfolg kann man das im Nachgang gegen Gebühr auch nochmal auf Jahresabo mit der höheren Ausschüttung umstellen.
- GTIN inklusive (Global Trader Item Number)
- ISRC Inklusive (International Standard Recording Code)

... bei Digital Release lohnt es sich auf jeden Fall mehrere Anbieter anzusehen und eine Pro&Contra-Liste zu machen.


... das "später mehr":
- was dir bei einer Eigenrelease immer bewusst sein muss ist, dass du für Erfolg und Misserfolg zu 100% selbst verantwortlich bist. In meinem aktuellen Projekt sind ausschließlich Musiker die vorher auch schon in Bands aktiv waren, das hilft, was weniger hilft, ist, dass wir alt und faul sind und daher relativ wenig Werbung machen.

- Wenn du jetzt sehr Aktiv in sozialen Medien bist und dort entsprechend Aufmerksamkeit generierst kann das wiederum komplett anders aussehen. Wenn du ein Catchy Video hast, das auf Youtube viele Zuschauer Generiert ebenso.

- Auch wichtig ist, dass du deine Zielgruppe kennst. Im Alternative, Rock und Metal Bereich werden Mindestens EPs erwartet, besser noch Alben. In anderen Musikrichtingen fährst du vermutlich erfolgreicher mit Singleauskopplungen, z.B. im Rap fällt mir Spontan Camillionaire ein, das ist so ein Rapper der auch anderweitig schon erfolg hatte, aber unter Camillionaire hat er exact 4 einzelne Lieder auf Youtube veröffentlicht und das wars, der Track Ridin' ist durch Memes voll durch die Decke, ich denke wenn der mit 10 anderen Tracks nur als Album released worden wäre würden keine 347 Mio Aufrufe auf Youtube da stehen. ;)


Resümee:
es macht durchaus Sinn sich nach der Composition und Aufnahme erstmal mit der eigenen Zielgruppe auseinanderzusetzen.

Wobei ich bei der Ersten Release zumindest 2 bis 3 Lieder raushauen würde, im Idealfall Ein song mit Video (simples Playthroug aus dem Homestudio/Studio) um es auf Youtube zu ballern.

Grüße
 
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