Beamer Know-How?

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Ich versuche mich gerade etwas in die Beamer Thematik in 2022 einzulesen. Ich möchte mir einen Kurz bzw. Ultra-Kurz Beamer für den Bühnen Hintergrund (Live Gig und Filmstudio) anschaffen.
Gibt es da ein paar links, die ihr zum Wissensaufbau empfehlen könnt?

Topo :cool:
 
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Hallo,
ich glaube Du muss konkreter werden, was Du davon lernen willst. Geht es um
  • Bildformate?
  • Übertragungsformate und Anschlüsse?
  • Beleuchtungsstärken, Sichtbarkeit, Kontraste?
  • Projektionsverhältnisse und Optiken?

Im Grunde kann man sich zum ersten Punkt schon zu Tode lesen (ich habe das studiert;)).
Ganz zum Schluss kann ich mir aber nicht vorstellen, dass Deine Überlegungen so abgefahren werden, dass man sich das überhaupt aneignen muss, sondern Du könntest einfach die Fragen stellen, die Du offenbar mit Dir herumschleppst.

Allgemein zu Kurzdistanzbeamern:
Unter Projektionsverhältnissen von 1 kann man wohl von Kurzdistanz sprechen. Das ist ja nicht so eindeutig definiert. Da gehen aber leider schon einige Probleme los:
  • Das Bild wird nicht mehr sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, weder von der Schärfe, noch von der Helligkeit
  • kleine Veränderungen der Position des Beamers oder der Leinwand, bewirken sehr große Änderungen im Bild. Daher muss z.B. die Leinwand auch sehr plan sein. Da ist eine große aufgestellte Stumpfl Rahmenleinwand oft schon nicht mehr einfach zu handhaben. Irgendwas billiges krummes braucht man gar nicht erst probieren.
Trotzdem macht man das natürlich leicht einmal, eben dann, wenn es nicht anders geht, oder der Qualtiätsanspruch an das Bild nicht so groß ist. Bei Showbands, Solokünstler,... als Bühnenbildergänzung ist das sehr gängig.
Komischerweise kenne ich keine günstigen Kurzdistanzbeamer mit richtig Power. Da hört es immer so bei 3500 Ansilumen auf. Das ist bei einer relativ kleinen Leinwand (z.B. Breite 2m) oder sehr dunklen Bühne machbar aber eben oft auch nicht. "Normale" Beamer mit Fixobjektiv gibt es auch günstig bis ca. 6000 Ansilumen.

Um Empfehlungen zum Beamer oder zur Leinwand auszusprechen, wären Angaben sinnvoll, was Du machst, wo Du es machst und wieviel Geld Du ausgeben könntest.
Viele Grüße und viel Erfolg, so oder so
Tobias Kammerer
 
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Hallo,
ich glaube Du muss konkreter werden, was Du davon lernen willst. Geht es um
  • Bildformate?
  • Übertragungsformate und Anschlüsse?
  • Beleuchtungsstärken, Sichtbarkeit, Kontraste?
  • Projektionsverhältnisse und Optiken?
  • Bildformate - ich denke Full HD ist ausreichend
  • Übertragungsformate und Anschlüsse? - LAN/HDMI
  • Beleuchtungsstärken, Sichtbarkeit, Kontraste? - so hell wie nötig - 4000 ANSI+
  • Projektionsverhältnisse und Optiken? - keine Ahnung
Es ist ggf. etwas einfacher noch mal etwas genauer zu beschreiben, was wir machen wollen, bzw. was die Anwendungs-Szenarien sind.
1) großflächige Projektion auf den Bühnenhintergrund (z.B. 8m Breit / 3m hoch oder mehr). Eher breiter, als hoch. Hier muss es nicht übermäßig scharf sein. Aber wir möchten auch so wenig wie möglich Schatten von den Akteuren auf der Bühne auf dem Bühnenhintergrund durch die Projektion haben.
2) Unmittelbar hinter den Akteuren auf der Bühne, wo z.B. auf 3m Breite x 2m Höhe der Name der Band/DJ oder andere Infos/Farbspiele/kleine Filme projiziert werden können. Hier wäre auch eine Hochkant Projektion vorstellbar. Handy mäßig/wie ein Schlitz. (Traversen-Aufhängung hoch - max 1m Abstand zur Projektionsfläche)
3) Auf die Front eines DJ Stands, wo Name des DJ's oder andere Infos/Farbspiele/kleine Filme projiziert werden können (Bodenaufstellung)

Und was u.U. wichtig sein kann, dass wir eine Flicker freie Projektion brauchen, da wir das "Bühnenbild" auch auf Video aufnehmen möchten.
Ggf. helfen diese Infos weiter!

Topo :great::cool:
 
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Gibts denn ein ungefähres Budget? 8m Breite ist schon eine echte Hausnummer. Da würde ich ehrlich gesagt nicht unter 12.000 ANSI an den Start gehen, eher 16. Es wird ja auf der Leinwand nicht stockfinster sein angesichts Frontlicht und sonstiger Lichteffekte, also sollte man da schon einen gewissen Kontrast erzeugen können. Der Preis wird dir aber nicht gefallen. Wenn dann wirklich noch ne Kurzdistanzoptik drauf soll, peilen wir da die 20k€ an...

Standardoptiken haben meist einen Zoombereich von ca. 1.6 - 2.2 : 1. Das heißt für 8m Bildbreite müsstest du hier mindestens 13m weg sein. Ultrashort-Optiken für den Pro-Bereich sind a) rar, b) teuer und c) wie Kollege @ProPA bereits erläutert hat kompromissbehaftet. Du musst das Bild ja auf eine kurze Strecke extrem aufzoomen. Das ist in der angepeilten Größenordnung eigentlich fast nur sinnvoll, wenn eine ebene, weiße Massivwand zur Verfügung steht. Mit Leinwand oder Operafolie wird das bei der Bildbreite erhebliche Verzerrungen aufgrund der Unebenheiten geben.

Technisch würde ich einen 3LCD Laserprojektor empfehlen. DLP macht dir ziemlich sicher Stress beim Filmen. Ich hab z.B. mit bloßem Auge schon oft das Problem, dass mir das Bild da in seine Grundfarben zerspringt.

Übertragung per LAN (also wirklich Ethernet) wird schwierig, es gibt zwar Miracast & Co. - ich weiß aber nicht, wie zuverlässig das alles ist. Die letzten Feldversuche waren eher so "naja". Es gäbe noch NDI, aber da brauchst du einen zusätzlichen Receiver am Beamer. Ich kenne keinen, wo das aktuell schon integriert ist. Ganz im Gegensatz zu HDBaseT - das hat sich als Übertragungsstandard mittlerweile echt etabliert und die professionellen Geräte von Epson, NEC, Panasonic (da heißt es dann "Digital Link", ist aber technisch das gleiche), Christie & Co. haben das alle schon integriert. Also HDMI -> HDBaseT-Sender zum Laptop und direkt mit CAT in den HDBT-Eingang vom Projektor. 15m lange HDMI-Kabel, die heute funktionieren und morgen wenns drauf ankommt dann auf einmal nicht, gehören damit der Vergangenheit an.
 
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Das schwierigste ist echt immer die nötige Helligkeit einzuschätzen, denn das hängt massiv vom Umgebungslicht ab. Da würde ich Dir in der Liga empfehlen, einen Test zu machen und im Grunde reicht ein ganz banaler :Ihr schnappt Euch irgendeinen Beamer, den man für ganz wenig Geld mieten kann, also z.B. 5000 Ansilumen Fixobjektiv. Mit dem Macht Ihr einen Test mit einer z.B. 4 Meter Leinwand, die bekommt man auch für überschaubares Geld. Das Setup baut Ihr an einem realen Job von Euch mit auf und macht Da irgendwelchen Quatsch drauf und schaut, wie nah Ihr an die Leinwand heran müsst, bis Euch das Bild von der Helligkeit gefällt. Die Endbreite haltet Ihr mit einem Meterstab fest. Die sich ergebende. Daraus kann man dann die Projektionsfläche errechnen (wichtig: Das native Seitenverhältnis des Beamers dafür ansetzen, also in der Regel 16:9 oder 16:10). Daraus ergibt sich dann die nötige Helligkeit pro Fläche.

Beispiel:
5000 Ansilumen reichen für 3 Meter Breite bei einem WUXGA Beamer:
- 3/16 m*10 = 1,875 m Bildhöhe
- 3m * 1,875m = 5,625 m²
- 4000 lm/ 5,625m² = 711,11 lm/m²

Somit wäre bei 8 Meter Breite und einem Full HD Beamer:
- 8 m/16*9 = 4,5 m Bildhöhe
- 8 m * 4,5 m = 36 m²
- 36 m² * 711,11 lm/m² = 25599,96 lm (Ja diese Zahlen sind erschreckend!)

Zur Technik stimme ich SB zu. Es sei noch erwähnt, dass der Laser nicht sein müsste, jedoch im Unterhalt erheblich günstiger kommt, als ein LCD Beamer mit normalen Lampen. Der Nachteil ist die schlechtere Farbtreue, da reden wir aber vom i Tüpfelchen.

Viele Grüße
Tobias
 
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