Becken polieren?!? Ja oder eher doch nich

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Schönen juten Tach,da die Forensuche gerad nich läuft,bin ich mal so frei und mach nen neuen Thread auf.

Frage steht ja schon im Titel,der Hintergrund ist,dass wir Anfang Februar im Studio sind,um unser neues Album einzuspielen.
Unser "Produzent und Engineer" meinte,unser Drummer sollte vor der Recordingsession seine Becken mal ordentlich polieren,natürlich nicht aus optischen Gründen,sondern weil sich das Obertonverhalten durch den ganzen "Bitburger-Marlboro-Samson-Siff",der sich so über die Jahre ansammelt,nicht gerade verbessert...

Erscheint mir logisch,bin selber "Schallereignissortierer" :D

Allerdings ist unser Drummer ein bisschen verunsichert,da er irgendwo mal gehört hat,dass polieren den Becken eher schadet als nutzt...:confused:

Daher bitte ich euch um Stellungnahme,nach Möglichkeit mit Begründung...

Vielen Dank im Voraus,

Greetz,

Lindula

PS: Nein,auch wenn ich selber Tontechniker bin,das Gras wachsen hören wir nicht...:D
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man sagt, dass ein Becken, wenn es einmal eingespielt ist und was aufn Buckel hat, besser klingt als ein Neues gleicher Serie usw.!

Ich sage daher: Nein! Nicht putzen.

Hier schwirrte auch mal ne richtig gute Begründung rum... welche ich leider nicht mehr weiß.:redface: Aber die Anderen können das sicherlich begründen!
 
Man sagt, dass ein Becken, wenn es einmal eingespielt ist und was aufn Buckel hat, besser klingt als ein Neues gleicher Serie usw.!

Ich sage daher: Nein! Nicht putzen.

Hier schwirrte auch mal ne richtig gute Begründung rum... welche ich leider nicht mehr weiß.:redface: Aber die Anderen können das sicherlich begründen!
würde ich auch behaupten. vor allem die rides klingen mit der zeit um einiges angenehmer.

die begründung ist glaub ich, dass das spielen wie zusätzliches nachhämmern ist. natürlich ist es nicht so extrem wie das behämmern in der beckenschmiede. aber trotzdem tritt nach einiger zeit der selbe effekt ein.

eigendlich macht es ja dann keinen unterschied, wenn man die becken poliert. denn die nachhämmerung bleibt ja erhalten.
 
Ich poste mal hier rein, da du beim anderen Post den Text schon wieder gelöscht hast :)

Generell verändert sich der Ton durchaus durch so eine Patina (allerdings muss da schon etwas deutlich sichtbar drauf sein bevor man den Unterschied hört). Der Klang wird i.A. weicher und vor allem die Obertöne werden weniger. Das kann je nach Becken und gewünschtem Klang ganz gut sein (ein Teil des "Vintage"-Klangs alter Becken rührt daher). Die Frage ist natürlich, welchen Klang ihr wollt.

Falls ihr also Pop/Rock/Metal oder vergleichbares macht sind diese Obertöne eigentlich ganz brauchbar, um sich gegen die Marshall-Wände halbwegs durchzusetzen. Falls ihr eher Jazz spielt, könnte es wiederum stören.

Angst haben, dass die Becken permanent beschädigt werden, braucht ihr übrigens nicht zu haben. Ich hab schon von Leuten gehört, die ihre Becken mit feinem Sandpapier polieren (und das seit Jahren) und die sind trotzdem noch ok (nur die Rillen nicht mehr ganz so tief). Daher werdet ihr mit ein wenig Paste nichts beschädigen. Nur den Klang einer über Jahre (eigentlich eher Jahrzehnte) gewachsener Patina kann man kaum "mal eben so" wieder bekommen, außer man wartet ein paar Jahr(zehnt)e.
 
Man sagt, dass ein Becken, wenn es einmal eingespielt ist und was aufn Buckel hat, besser klingt als ein Neues gleicher Serie usw.!
Das kann ich bestätigen! :)

Mein 18" Meinl Soundcaster Custom Powerful Crash klang am Anfang recht mechanisch hohl und künstlich. So nach einiger Zeit des draufrumkloppens, entfaltete sich plötzlich ein neuer, "besserer", brillianterer Sound. Seitdem ist dieses Becken mein Liebling... ;)
 
Ahhhh... ich liebe sie, diese threads, in denen sich die Gesetzmäßigkeiten der Elektroakustik mit den Empfindungen der Psychoakustik mischen!

Tatsache ist, alles was die Kollegen simon, duke und mb20 gepostet haben, ist ausgemachter Unsinn... und trotzdem richtig!

Wie alles in der Welt des mathematisch-physikalisch darstellbaren geht man auch bei der Beschreibung des Schwingungsverhaltens mechanischer Körper (und nichts anderes ist ein Becken!) von einem Idealzustand aus, der niemals in der Praxis auftreten kann. Während man den Körper an sich noch gut idealisiert mittels Diferentialgleichung mathematisch beschreiben kann, sind alle weiteren Faktoren wie Raum und Umgebung, Temperatur, Alterung des Materials, Verschmutzungsform und -intensität usw. nicht mehr darstellbar.

Vorausgesetzt, ein Becken ist zeit seines Lebens konstant den gleichen Bedingungen ausgesetzt, sind also die Themen Materialalterung (evtl. durch mechanisch starke Belastung - Gruß an alle Schwermetaller und Baumstammspieler!) und Verschmutzung die eigentlich gravierenden, so wie es auch der threadstarter ja schon ausgedrückt hat.

Unmittelbar nach Herstellung ist ein Becken in seinem "mathematisch betrachtet" bestem Zustand, weil nur gering verunreinigt und unbelastet, dadurch ist sein Schwingungsverhalten zu diesem Zeitpunkt als optimal anzusehen. Unter optimalen Bedingungen sollte sich also ein brandneues Becken immer besser anhören, als ein jahrelang im siffigen Proberaum verstaubtes Teil.

Tut es aber nicht immer! Weil wir nämlich den Gesetzmäßigkeiten der Psychakustik unterliegen, die unter anderem den sog. Gewöhnungsfaktor beinhalten, den übrigens keiner von uns beherrschen kann. Das Ohr nimmt immer noch gewisse Härten - wie von mb20 beschrieben war, das Gehirn interpretiert jedoch mit der Zeit anders, es wird sozusagen "wohlwollender". Ausnahme: Wird etwas sofort als absolut scheußlich empfunden, kann die Zeit das nicht retten, das Gehirn ist quasi negativ geprägt!

Zurück zur Frage: Ist Politur schädlich?
Wie beschrieben unterliegt jedes Becken einem Alterungsprozeß, bestehend aus verscheidenen, einzelnd betrachtet, minimalen Faktoren. Den einzigen davon, den man durch Politur teilweise korrigieren kann, ist der Verschmutzungsgrad. Wieder ausgehend von der Idealvorstellung sollte eine Reinigung also sogar positiv sein, da Verschmutzung ein Becken an seinem optimalen Schwingungsverhalten hindert.
Unter Umständen wird das Ohr eine minimale Veränderung des (gewohnten) Klangs vernehmen, aber auch das ist nur von kurzer Dauer.
Der optische Aspekt schreit natürlich geradezu nach Politur, gerade für Cymbals in brilliant finishes, aber das ist hier nicht die Frage.

Zusammengefasst läßt sich sagen:

Ja, eine geringe Veränderung könnte wahrnehmbar sein, aber ist nicht von langer Dauer und schon gar nicht von nachhaltiger Klangverschlechterung geprägt.

Ob der Rockdrummer, der Jazzer, der BigBand Trommler oder der Schwermetaller damit der reinen Lehre die Stirn bietet (Becken müssen alt und speckig aussehen) bleibt jedem selbst überlassen, ich habe meine noch nicht geputzt, auch wenn speziell die Cr5ashes das mal nötig hätten. Ist aber eher ein äußerlich sichtbares Zeichen von Faulheit!

Shit, ist lang geworden, naja, nächste Woche muß ich wieder arbeiten, dann werden posts auch wieder knackiger!

BumTac
 
Nochmal das Gleiche, wie ich im Doppelpost geschrieben hatte:

Generell verändert sich der Ton durchaus durch so eine Patina (allerdings muss da schon etwas deutlich sichtbar drauf sein bevor man den Unterschied hört). Der Klang wird i.A. weicher und vor allem die Obertöne werden weniger. Das kann je nach Becken und gewünschtem Klang ganz gut sein (ein Teil des "Vintage"-Klangs alter Becken rührt daher). Die Frage ist natürlich, welchen Klang ihr wollt.

Falls ihr also Pop/Rock/Metal oder vergleichbares macht sind diese Obertöne eigentlich ganz brauchbar, um sich gegen die Marshall-Wände halbwegs durchzusetzen. Falls ihr eher Jazz spielt, könnte es wiederum stören.

Angst haben, dass die Becken permanent beschädigt werden, braucht ihr übrigens nicht zu haben. Ich hab schon von Leuten gehört, die ihre Becken mit feinem Sandpapier polieren (und das seit Jahren) und die sind trotzdem noch ok (nur die Rillen nicht mehr ganz so tief). Daher werdet ihr mit ein wenig Paste nichts beschädigen. Nur den Klang einer über Jahre (eigentlich eher Jahrzehnte) gewachsener Patina kann man kaum "mal eben so" wieder bekommen, außer man wartet ein paar Jahr(zehnt)e.

@BumTac: Nach jahrzentelanger Patina hören die Becken sich durchaus recht unterschiedlich an, hat nichts mit Psycho-Akustik zu tun. Auch nach kürzerer Zeit können sich Klangunterschiede bemerkbar machen (z.B. dadurch, dass das Material vor allem durch Hämmern recht belastet und "unter Spannung" ist, welches nach einer Weile nachlässt).
 
Hallo!
Also ich muss da BumTac zustimmen - nicht zuletzt weil er es ganz hervorragend beschrieben hat! :great:
Dieser "Gewöhnungseffekt" ist nämlich enorm.
Eigentlich ist dem nichts mehr hinzuzufügen ...

Schönen Abend noch!

RB
 
Sermeter
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Becken polieren?!? Ja oder eher doch nich

Also als NICHT-Drummer kann man bei dem Ausspruch auf ganz schön seltsame Gedanken kommen... :D

;)
 
LooooooooooooooooL!!!!!!!!!! Ich kann nich mehr :D:D:D:D:D:D:D:D:D



Sry aber, das musste sein ^^

Edit: blöd wer sich bei "lol" verschreibt o_O :D
 
Löwe;2029303 schrieb:
Also als NICHT-Drummer kann man bei dem Ausspruch auf ganz schön seltsame Gedanken kommen... :D

;)


Also jetzt weiß ich auch warum Einige für "Ja" gestimmt haben...:rolleyes:

Und somit kann ich mir auch das Privatleben einiger User wesentlich besser vorstellen...
 
Servus, Hab mir heute für meine Becken Hartwaxpolitur gekauft... Ich will damit bewirken, dass die becken besser geschützt sind... Was ertwartet mich, wenn ich die damit Poliere? Das Zeug is total ungefährich, hat keine aggressiven mittelchen drin. Aber könnte es den Klang beeinflussen auch wenn ich nur dünn drüber gehe mit dem zeug? Will das Beste für meine Becken auch wenn es "nur" Sabian B8/B8 Pro sind....
 
Willkommen an Board!

Kann mir nicht vorstellen, dass es gut für den Klang der Becken. Denn immerhin hast du dann eine zusätzliche Schicht auf deinem Becken, der zudem nicht extra für Becken hergestellt wurde. Hartwachs ist im Gegensatz zur Beckenbeschichtung.

Wo drauf, du achten musst ist, dass in der Hartwachspolitur kein Chromreiniger drinnen ist. Das zerfrisst dir die Beckenbeschichtung in null-komma-nichts durch. Dann hast du eklige Korisionsflecken an der Stelle.

Ich halte sowie so nichts von Beckenreinigern und Beckenprotektoren. Denn HighEnd Becken sind richtig gut beschichtet und bei Anfägerbecken lohnt es nicht, sich extra was dafür zu kaufen. Nasser Lappen reicht auch, wenn man es regelmäßig macht. Am Besten nach jedem Spielen mit einem Mikrofasertuch drüber gehen und gut ist.

Zum Thema Beckenreinigung findest du hier ausführliche Themen:

https://www.musiker-board.de/vb/cymbals/115646-becken-reinigen-agressive-mittel.html
https://www.musiker-board.de/vb/drums/8766-becken-reinigen.html
https://www.musiker-board.de/vb/cymbals/36496-becken-putzen.html
 
geld sparen = keine hartwaxpolitur

geld investieren = [z.b] lehrer nehmen
 
Nochmal zu dem Gewöhnungsfaktor:
Das kann ich wirklich bestätigen. Als ich am rumtesten war und neue Crashbecken gesucht hab, hat mir im direkten vergleich keines so gut gefallen wie meine Sabian B8-Teller. Aber spätestens im Bandgefüge merkt man dann doch den Unterschied zwischen den B8 und den AAx Stage Crashs. Mir ist außerdem aufgefallen, dass sich mein Hörverhalten ändert. Manchmal kommen mir meine B8-Teller (die ich bei Bandproben imemr noch oft spiele) wunderbar spritzig vor und gefallen mir recht gut. Manchmal klingen sie für mich aber auch einfach nur tot, künstlich und gehen mir tierisch auf den Sack.

Das gleiche ist mir bei den AAX aufgefallen. Manchmal gefällt mir das 16er besser und manchmal das 18er.
 
Ich spiele (wie oben schon genannt auch B8... und ich will rein zufällig dieses Jahr auf AAX umsteigen. Mir gefallen die B8 nur wenn risse drin sind...allerdings auch nur der Klang. Hab jetzt 2 neue crashes geholt und irgendwie kingen die echt zum Kotzen... erst wenn die Band mitspielt wirds richtig gut...ok...passt hier nicht so gut.
Was anderes: War im Musikladen und hb nach schonendem Beckenreiniger gefragt...der Verkäufer gab mir denn um sonst eine Flasche Messing reiniger für Trompeten mit... Angelaufene Becken bekommt man schön glänzend...allerdings kannste die Schläg vom Stick (gerade bei Plastik Tips) vergessen... das zeug ist wie eingebrannt... jemand ne idee wie das weg geht? Leicht und schonend??
 
Ich habe zum Beispiel den Paiste Cymbalcleaner, der bekommt so einiges von den Becken ab. Allerdings auch den Schriftzug... :redface:
 
@ the fill:

Ich versuche es als allererstes mit Wasser und Seife, dann mit so ner Zitrusmilch, die dürfte mMn auch der Oberfläche nicht so viel anhaben, denn sie bekommt auch nicht so viel weg. Für Fingerspuren und ähnliches aber genug. Ich benetze das Becken vorher immer mit Wasser um die Reibung gering zu halten und die Oberfläche zu schonen.
Wenn es dann tiefer geht is der Paiste cymbalcleaner schon effektiv, es gibt beim Obi aber auch so ne Flasche namens "Metallzauber". Das Tuch ist nach Verwendung des Paistezeugs genauso schwarz, wie nach "Metallzauber", daher gleichermaßen effektiv, aber im Preis is das Paistezeugs schon etwas teurer, lohnt sich daher imho nicht, hab davon mal eine geschenkt bekommen, aber kaufen mußt Du die nicht zwingend...
 
Ich habe zum Beispiel den Paiste Cymbalcleaner, der bekommt so einiges von den Becken ab. Allerdings auch den Schriftzug... :redface:
Ja, leider. Aber man bekommt auch versiffte Becken wieder zum Glänzen. Und stinken tut das Zeugs (würg!)
 

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