Behringermischpulte - woher kommt der schlechte Ruf?

  • Ersteller nichtsven
  • Erstellt am
Alles was Mechanisch ist wie Schalter und Buchsen haben natürlich nicht so ganz die Qualität aber 10 Jahr kann sowas auch halten. Ich 2 Behringer die schon 10Jahre alt sind und nach wie vor tun.
Vor 10 Jahren war die mechanische Qualität auch noch deutlich besser ;)
Sehr schön beobachten läßt sich der qualitative Abstieg beim u.a. beim Composer, dessen XLR- und
Klinkenbuchsen von Baureihe zu Baureihe immer popeliger wurden.
Allen aktuellen Modellen von B. traue ich keine Haltbarkeit von 10 Jahren mehr zu, es sei denn
man stellt sie zu Ausstellungszwecken in eine Vitrine :D
 
Vor 10 Jahren war die mechanische Qualität auch noch deutlich besser ;)
Sehr schön beobachten läßt sich der qualitative Abstieg beim u.a. beim Composer, dessen XLR- und
Klinkenbuchsen von Baureihe zu Baureihe immer popeliger wurden.


Mein Reden.
Auch bei den Potis ist der qualitative Abstieg zu bemerken. Ich habe hier noch ein steinaltes MX Mischerle rumstehen; da laufen sie richtig satt und geschmeidig, im Direktvergleich stinkt ein UB dagegen ab. Potikratzen ist bei meiner alten Gurke noch kein Thema... ob ein UB oder gar Xenyx nach der langen Zeit noch so gut beisammen ist, wage ich zu bezweifeln.


der onk mit Gruß
 
Das sehe ich allerdings ein wenig anders:
In Anbetracht des aufgerufenen Preises für ein Behringer Pult kann man sich sicherlich nicht beklagen, zumdal dann nicht, wenn die restlichen Komponenten in der Kette sich in einem ähnlichen Preisrahmen bewegen.
Zustimmung prinzipiell auch dazu, dass man mit guten Mikrofonen viel reißen und mit schlechten sehr viel kaputt machen kann.

Spätestens in dem Moment allerdings, wo ich in der Klasse Beta 87* + L-Acoustics/Martin* aufwärts angekommen bin, macht sich ein Billigpult gleich welchen Herstellers klanglich bemerkbar - und das ist ausnahmsweise kein Voodoo sondern hörbare Tatsache.

Schaue Dir mal ein aktuelles Pult sagen wir das GL2400 an.
Wenn Du alles auf neutral läst über den Lineeingang gehst wirst Du feststellen, dass der Kanal nicht sehr viel besser ist als bei einem MX8000.

Ich würde sogar soweit gehen, dass Du einer Produktion nicht anhörst auf welchem Mischer (ich rede hier nicht unbedingt von nem Behringer für 49Euro) die Produktion gemacht wurde, weil 90% sind Know how, Erfahrung, kreativität und nur 10% Technik.
Diese Ansicht ist vielleicht unpopulär, weil man will ja begründen warum man so teure Kisten braucht.
Ich meine man muss sich das mal überlegen. Eine Lawo Konsole kostet ca. 400T€.
Klar da kannst Du VST Plug Ins laufen lassen, hast 300 Channels usw.
Aber rechtfertigt der finanzielle Mehraufwand das Ergebnis wirklich, zumal ich ja verstanden hatte, dass unser Kollege nicht zwingend Geld damit verdienen muss.

Wenn Du natürlich die beidne Pulte nebeneinander hast, klar dann hast Du den A/B Vergleich, aber halt bei ner fertigen Produktion nicht.

Wir haben hier schon Produktionen auf nem 5000er SSL gemacht die um klassen schlechter waren als nebenan auf nem 01V.

Und wenn ich das dann ner Agenturtante vorspiele hört die den Unterschied dann überhaupt nicht weil die Schwerpunkte ganz woanders liegen.

Also wenns drum geht für wenig Geld was aufzunehmen, würd ich mir ne Behringerkiste zulegen und in Übung und Know how investieren.
 
klangmanufaktur schrieb:
Wenn Du alles auf neutral läst...
Na ja, ich würd halt mal behaupten, dass bei fraglichen Pulten sowieso nur die Summe aufgenommen wird und dann nur der Mainmix am PC mit Audacity o.ä. nachbearbeitet wird. Von dem her sind 12-Uhr-Potis in meinen Augen halt witzlos.

Klar, das ist anders, wenn du mehrspurige Aufnahmen machst und jede Spur schön nachbearbeiten kannst. Aber das geht halt erst ab einer gewissen Preisklasse, und die ist für viele einfach unerreichbar.

MfG, livebox
 
Schaue Dir mal ein aktuelles Pult sagen wir das GL2400 an.
Wenn Du alles auf neutral läst über den Lineeingang gehst wirst Du feststellen, dass der Kanal nicht sehr viel besser ist als bei einem MX8000.

Ich kenn beide Pulte und kann da im 1:1 Vergleich deutliche Unterschiede hören.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich eine MX8000 nicht über die Straße schleifen wprde (mechanische Probleme).


Ich würde sogar soweit gehen, dass Du einer Produktion nicht anhörst auf welchem Mischer (ich rede hier nicht unbedingt von nem Behringer für 49Euro) die Produktion gemacht wurde, weil 90% sind Know how, Erfahrung, kreativität und nur 10% Technik.

Auch da gehen wir deutlich auseinander: Ich beschäftige mich lieber mit produktivem Mischen als damit, die klanglichen Schwächen eines Pultes/einer PA/eines Mikrofons auszugleichen.
Gutes Material macht es _mir_ leichter und angenehmer meinen Job zu machen, also wird es auch eingesetzt.


Diese Ansicht ist vielleicht unpopulär, weil man will ja begründen warum man so teure Kisten braucht.

Mal abgesehen von dem bereits oben genannten Punkt hier eine Teilzustimmung: Zur Not bekomme ich auch mit Gruselpulten meist noch einen brauchbaren Mix hin, wo der Amateur (nicht abwertend gemeint) schier verzweifeln würde.
Allerdings bleibt ein solcher Mix idR weit hinter den Möglichkeiten von Band und Tonmann zurück, so dass ich das wann immer möglich vermeide.
Manche Dinge gehen z.B. schlicht nicht mit einfacher Semi-Parametrik, andere gehen deutlich besser wenn man zumindest schaltbare Filtergüten zur Verfügung hat.
Die meisten mir bekannten Hobbyisten sind oft schon mit einem zweifach semiparametrischen Kanal-EQ deutlich überfordert - hier ist der limitierende Faktor dann der Bediener :)


Wenn Du natürlich die beidne Pulte nebeneinander hast, klar dann hast Du den A/B Vergleich, aber halt bei ner fertigen Produktion nicht.

Ich höre teilweise (insbesondere bei Behringer Pulten), dass nebeneinanderliegende Kanäle bei gleicher Einstellung unterschiedlich klingen.
Dann kommt noch dazu, dass Preamps und eine gute Phantomspeisung insbesondere bei anspruchsvolleren Kondensatormikros (aber auch z.B. beim MD441) deutliche Unterschiede ausmachen und Regelbereiche von EQs bei preiswerteren Pulten oft nicht ausreichend sind.
Ich möchte z.B. nie wieder auf einem Pult mischen müssen, dessen unteres Mittenband nur bis 400Hz runterreicht...


Und wenn ich das dann ner Agenturtante vorspiele hört die den Unterschied dann überhaupt nicht weil die Schwerpunkte ganz woanders liegen.

Wenn es danach ginge, bräuchte man sich überhaupt keine Mühe mehr geben - bei dem was moderne Mobil"telefone" so an "Sound" von sich geben ist es eigentlich vollkommen egal, was man sich da zusammenmischt :)
Und obwohl viele Hörer meine Produktionen vermutlich auf Baumarkt-Brüllwürfeln hören werden, hält es mich nicht davon ab für die vielleicht 5% zu mischen, die den Unterschied auch hören und zu schätzen wissen.
Ich für meinen Teil schätze eben gute Produktionen. Mir persönlich bringt es nichts, wenn eine Produktion auf $Billigboxen überall "halbwegs gut" klingt, aber auf einem hochwertigen System ihre Schwächen offenbahrt.
Andersherum versuche ich zwar (meist erfolgreich) Produtionen so anzulegen, dass sie auf hervorragenden Systemen hervorragend klingen, gleichzeitig aber auch noch im Autoradio oder per Ghettoblaster abgehört überzeugen können.
 

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