beidseitige Deckenrisse entlang und dicht neben dem Hals

  • Ersteller Maijunge
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......und damit ausgetrocknete, scheppernde und bescheiden klingende Gitarren mit schon heraustretenden Bünden......... .

Das ist meines Wissens der erste Laden, der so was macht. Bei allen anderen, auch den großen Läden: Fehlanzeige!
 
Die richtig großen Häuser sind eh' klimatisiert, die brauchen das nicht extra. Aber von den kleineren kenne ich das durchaus. Die sind ja auch daran interessiert, dass ihre Gitarren nicht kaputtgehen und gut klingen. Oder?
 
Eher oder!

Die meisten Fachverkäufer sind da recht ungerührt, bzw. kommen jetzt langsam durch die Chinaware und die damit verbundenen Probleme drauf, daß es gewisse Zusammenhänge geben könnte.

Also, bei mir läuft ein Venta.

Das merkt man bei meinem umfangreicheren "Fuhrpark" unter anderem daran, daß Deckenrisse oder herausstehende Bünde bei meinen, teilweise doch etwas älteren Instrumenten absolute Fehlanzeige sind. Zusätzlich sind alle Akustikgitarren im Winter mit einem Dampit versehen, der je nach Alter der Gitarre täglich oder wöchentlich oder alle paar Monate kontrolliert wird, wenn die jeweilige Klampfe in den "Ausseneinsatz" kommt, also für Arbeiten ausser Haus mitgenommen werden soll.

In den Läden, die ich kenne, war da bisher aber hinsichtlich Luftbefeuchtung absolute Fehlanzeige.

Und was die Klimaanlagen in größeren Läden angeht: schon mal was davon gehört, daß Klimaanlagen der Luft Feuchtigkeit entziehen (müssen), um kühlen zu können? Ich kaufe auch äußerst selten Akustik-Gitarren aus dem Showroom, weil komischerweise (?) die Gitarren aus dem jeweiligen Lager im dirketen Vergleich meistens besser klingen.

Das sieht man am besten auf Parkplätzen, bzw. an den Pfützen unter frisch abgestellten Autos. Die könnten zwar auf von undichten Kühlern oder sowas kommen, in der Regel ist das aber das Kondensat aus der Klimaanlage, daß da munter raustropft.

Und das ist der Grund, warum ich dann auch im Sommer öfter mal - wenn es nicht gerade schwül ist - einen Dampit verwende. Und eben zuhause der Venta läuft.
 
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Hallo zusammen,

mein Besuch gestern bei American Guitar Shop in Berlin war auch mein erster und sicher nicht letzter Besuch, das Personal sprich Verkäufer und der Gitarrenbauer waren sehr locker, freundlich und hilfsbereit, und das obwohl ich nur 2 Befeuchter für knapp 30 € gekauft habe..nun, sicher kann und sollte man Freundlichkeit (ich meine nicht freundliche Aufdringlichkeit ;)) grundsätzlich erwarten, nur selbstverständlich ist das nach meinen Erfahrungen in Berlin nicht. Bei justmusic, noch zu Zeiten in der Pariser Straße in Wilmersdorf (wenn nicht gerade der Chef Marc anwesend war) habe ich es oft mit frustrierten, lustlosen und arroganten Verkäufern zu tun gehabt, was mich, (zu derzeit war ich selbständiger Gastronom mit Restaurant) tierisch geärgert und genervt hat. Dem Chef habe ich das auch mal unter 4 Augen sachlich aber sehr deutlich zu verstehen gegeben..dieser war sehr erschrocken und dennoch änderte sich kaum etwas. Kamen prominente und/oder befreundete Musiker in den Laden, wurden alle anderen Kunden ignoriert und Kaffeekränzchen veranstaltet..ich habe da innerhalb von 2 Jahren 2 Konzert-Gitarren gekauft, beide in der Oberklasse angesiedelt und auch sämtlichen Zubehör wie Saiten, Reiniger,etc. und einen Akustik-Gitarrenverstärker gekauft..und dennoch, jedesmal wenn ich den Laden betrat und einige Gitarren anspielte, nachdem ich höflich gefragt hatte, kam bei mir das Gefühl auf "Oh Hilfe, ein Kunde,ach der schon wieder"
und die haben nicht einen Satz mit mir gesprochen, nur "Tschüss" wenn ich ging. Was ich eigentlich sagen wollte ist, der American Guitar Shop ist mir auf den ersten Blick irgendwie sympatisch rüber gekommen, klein aber fein mit sehr großen Gitarren-Sortiment, und seit 1979 sind die Martin Stützpunkt-Händler, das sind stolze 34 Jahre...chapeau...ja und das die Luftwäscher/Luftbefeuchter im Laden im Betrieb haben finde ich auch sympatisch...und auch ich kenne keinen anderen Musikladen der auch so etwas macht. :) Ach ja, über die Unfreundlichkeit bei justmusic habe ich schon viele Beschwerden gehört..aber jetzt nach dem Umzug ist ja vielleicht alles anders...zwar nicht mehr so hübsche, kleine und gemütliche Läden wie in Wilmersdorf...aber dafür am Moritzplatz in Kreuzberg 7000 qm auf 5 Etagen unter einem Dach, tja sowas nennt man dann Fortschritt...wenn es denn kein Rückschritt ist...:rolleyes:

guitarshop-berlin_3.jpgguitarshop-berlin_4.jpg

@ S. Tscharles, der Kyser Lifeguard Humidifier sieht dem Hole Master Paratuss verblüffend ähnlich..da hattest Du mal wieder eine gute Nase mit Deiner Vermutung :great:
 
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7000 qm auf 5 Etagen unter einem Dach, tja sowas nennt man dann Fortschritt...wenn es denn kein Rückschritt ist...:rolleyes:
Wie beim Session in Walldorf. Der Charme ist weg, alles "hochmodern" und zeitgemäß. Vor- oder Rückschritt? Das darf jeder für sich entscheiden … :cool:
 
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Naja,
das mit der Klimaanlage und niedriger relatver Luft-Feuchtigkeit, stellt aber den physikalischen Zusammenhang auf den Kopf.
Die relatve Luftfeuchtigkeit ist temperaturabhängig.
Die gleiche Menge Wasserdampf in der Luft bedeutet kann 90% Luftfeuchtigkeit oder 20 % bedeuten je nachdem ob bei im Winter Aussenluft oder im Sommer die aufgeheizte Dachgeschosswohnung. Und deine Gitarre fühlz sich halt bei 45 % wohl. Ist die Luft weniger gesättigt zieht sie sich die Feuchte aus Deiner Gitarre. Zu hohe Luftfeuchte kann auch Schaden für die Gitarre bringen. Im Allgemeinen merkt man die sich verändernde Geometrie an der höher werdenden Saitenlage.
Wenn man die Raumluft abkühlt, muss man Feuchtigkeit entziehen, damit die relative Luftfeuchtigkeit für Mensch und Gitarre im Wohlfühlbereich bleibt. Also ob 4 Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft bei 20 Grad, oder 8 Gramm bei knapp 40 Grad, die Relative Luftfeuchtigkeit bleibt gleich.

Daher kommt es auch wenn Du im Winter nach einer Party 70 % Luftfeuchte in der Bude hast und draussen regnet es bei 0 Grad und 90 % Luftfeuchte hilft kräftiges Lüften. Wenn die gelüftete Luft sich erwärmt hat, sind es in Deiner Bude wieder normale 45 % Luftfeuchte.

Also eine Klimaanlage stabilisiert die relatve Luftfeuchtigkeit für die Gitarre. Ich meine Klimanlagen und kein Kühlgerät aus dem Baumarkt. Eine bauseitig installierte Klimaanlage hält fast messerscharf 22 Grad bei 50 % relativer Luftfeuchte. Das ist für die Gitarre das angenehmste Klima. Besser klingen wird sie bei 40 % Luftfeuchte. Aber das Problem im Sommer ist eigentlich eher die Hitze mit schnelle Temperaturschwankungen. Trockenrisse bereiten Ihr Unheil meist im Winter
vor.
Gruss Hanjo
 
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Vollzitat gelöscht, da überflüssig; der zitierte beitrag steht doch direkt darüber. Bitte künftig sinnvoll zitieren! Danke, Ben
Jetzt eine Klimaanlage zu installieren wäre mir doch zu kostspielig und was meinst Du mit "Kühlgeräte aus dem Baumarkt" ?, bezeichnest Du so einen Luftwäscher/Luftbefeuchter z.B. von Venta ?? "Trockenrisse bereiten ihr Unheil meist im Winter"...genau !...aber ist nicht auch entscheidend ob die 1-Zi.-Wohnung auf der Nordseite oder Südseite liegt ?, dabei werden die klimatischen Bedingungen draußen ja nicht so dramatisch unterschiedlich sein...:gruebel:...also meine Wohnung (1 Zi.-Whg.) liegt auf der Südseite und war in den letzten 14 Tagen tagsüber na eigentlich bis abends permanent 27-28 ° C aufgeheizt :eek:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die Ventas sind wohl positiv. Aber die Klimageräte aus dem Baumarkt schicken ja sehr kalte Luft in den Raum.
Aber die haben halt keine kontrollierte Befeuchtungs und Entfeuchtungsfunktion.
Aber eine gute klimaanlage ist perfekt für die Gitarre.
LG Hanjo
 
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Ich habe eine zeitlang Akustikgitarren restauriert und weiterverkauft, darunter sind zwangläufig viele total runtergedudelte oder schlecht behandelte dabei gewesen, teilweise habe ich manche Exemplare sogar 1 - 3 Jahre ungeschützt in der Werkstatt rum(f)liegen lassen, also auch im trockenen Winter, bei dem die rel. Sätting der Luft drastisch sinkt. Solange die Teile nicht in der prallen Sonne lagen, ist nie etwas sowohl bei den teuren als auch billigen infolge von zu geringer Luftfeuchte passiert.
Klar man sollte so eine Gitarre nicht direkt über den Heizkörper hängen. Aber in den seltensten Fällen haben wir hier so eine Wetterlage, dass die Feuchte länger unter 55% fallen würde. Vorranig liegt das m. E. einfach an der Holzcharge selbst.
Hält man sich an die gängigen Empfehlung ( Lüftungsleitfaden/ Richtlinien) zu Lüftung von Räumen, passiert i. d. R. übethaupt nichts; oberflächliche Kratzer, Lackrisse kommen auch vom Spielen, und bei manchen sind die Einwirkung viel stärker als es jemals von dem viel zu feuchten Deutschlandwetter sein könnte.
 
Nur so am Rande zu dem Thema:

Da gibt es jetzt aber zwei Haken: einmal geht es da um alte/ältere Gitarren (die vielleicht noch nicht aus China stammten, oder sich akklimatisieren konnten), und dann haben wir seit ein paar Jahren teilweise extrem kalte Winter. Während die Ortega, um die es geht, vier Jahre alt ist, oder eben vor vier Jahren gekauft wurde.

Und da zitiere ich jetzt mal den Herrn Wader: "Und was gestern noch galt, stimmt schon heut' oder morgen nicht mehr!"

Ich habe im Januar 96 meine Taylor bekommen, und kurz vorher mir Dan Erlewine's "Guitar Player Repair Guide" besorgt. Und der Gute hat sich dort ziemlich über Trocknungsschäden an Gitarren und deren Vermeidung ausgelassen.

Taylor hatte damals auch explizit auf den Einsatz von Befeuchtern hingewiesen, und ich mir dann sicherheitshalber meinen ersten Dampit besorgt und eingesetzt. Die Gitarre hat es mir bis heute gedankt, weil bis auf zwei Dongs, die mir andere reingehauen haben, ist die, trotz regelmässigem, stundenlangen Einsatz noch in "near-mint-condition"

Und dann gab es bei Schülergitarren massenhaft Live-Anschauungsmaterial, was alles bei zu geringer Luftfeuchtigkeit mit Gitarren passieren kann. Von abgelösten Stegen und Hälsen, über durchgebrochene Griffbretter etc. das volle Programm.

Ich habe in Musikläden bei Nachfragen nach Gitarrenbefeuchtern immer wieder gesagt bekommen, daß man sowas doch nicht bräuchte, bis auf einmal überall die komischsten Befeuchtermodelle rumhingen.

Und die eine oder andere Gitarre, die im Sommer im Auto lag und dann auch ihren Schlag wegbekommen hat, habe ich auch schon gesehen.

Das schönste war eine schwarze Ibanez-E-Gitarre, die immer noch die Reste des darübergelegten Kunststoffgurtes und der Kofferinnenverkleidung auf dem Body hat.

Und bei Akustikgitarren kann eben auch bei zu viel Hitze der Kleber nachgeben. Beliebt sind dann geschäftete Hälse als Sollbruchstelle, oder in Verbindung mit zu viel Feuchte eine sich lösende Verbalkung im Korpusinneren. Da gab es dann auch schon "fachgerechte" Reparaturen mit Bauschaum zu bewundern (ich sag aber nicht, welcher Gitarrenbauer das war). Die Idee war schon gut, billig, schnell, haltbar. Und sehen tut es normalerweise auch keiner!

Ich mach' mich jetzt wieder vom Acker.....


Ach so, Berlin hat eher Kontinentalklima, von zu feucht kann dort keine Rede sein! Und eigentlich ist es in Asien doch viel feuchter als in Europa oder jedenfalls bei uns...
 
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.... Aber in den seltensten Fällen haben wir hier so eine Wetterlage, dass die Feuchte länger unter 55% fallen würde.

Die Wetterlage bzw. die Luftverhältnisse außen sind nur ein Parameter, welcher nicht alleine ausschlaggebend ist.
Die Luftfeuchtigkeit dort wo sich die Instrumente befinden ist wichtig. Und ein Abfallen unter 40 Prozent Richtung 30 ist nicht so selten.
Vor allem im Winter deswegen, weil beim Lüften sehr kalte und dadurch trockene Luft in die Räume strömt und danach diese Luft aufgewärmt wird. Wärmere Luft kann mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen und daher muss die relative Luftfeuchtigkeit sinken. Dieser Vorgang wirkt sich dann extrem aus, wenn in den Räumen zuwenig Feuchtigkeit vorhanden ist, welche die Luft durchs Aufwärmen benötigt um eine gesunde relativen Feuchtigkeitsgehalt anzunehmen.
Es kann durchaus sein, dass jemand in seinen Räumen große Probleme mit trockener Luft hat während der unmittelbare Nachbar bei gleicher Wetterlage solche Probleme nicht kennt bzw. sogar im selben Haus manche Räume im grünen Bereich liegen und andere ein problematisches Klima betreffend Luftfeuchtigkeit bilden.
 
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Jetzt eine Klimaanlage zu installieren wäre mir doch zu kostspielig und was meinst Du mit "Kühlgeräte aus dem Baumarkt" ?, bezeichnest Du so einen Luftwäscher/Luftbefeuchter z.B. von Venta ?? "Trockenrisse bereiten ihr Unheil meist im Winter"...genau !...aber ist nicht auch entscheidend ob die 1-Zi.-Wohnung auf der Nordseite oder Südseite liegt ?, dabei werden die klimatischen Bedingungen draußen ja nicht so dramatisch unterschiedlich sein...:gruebel:...also meine Wohnung (1 Zi.-Whg.) liegt auf der Südseite und war in den letzten 14 Tagen tagsüber na eigentlich bis abends permanent 27-28 ° C aufgeheizt :eek:

Zur Zeit liegen bei uns in Norddeutschland die Kurven der rel. Luftfeuchtigkeit bei Höchstpunkt 85 % morgens um 6 im Freien und bei
50 % Mittags um 12 Uhr. Und dies bei Temperaturen von 18 zu 29 Grad. In Berlin ist die rel. Luftfeuchtigkeit im Schnitt 5 % niedriger zur Zeit. Eine gut belüftete Wohnung pendelt da autonatisch um Werte etwas über 50 %.
Aber im Zweifel misst man es und kauft halt einen Luftbefeuchter.

In einem Konventionellen Bau mit gemauerte Wände speichern die Wände während der Nacht Feuchtigkeit und geben sie beim Erwärmen der Luft wieder ab. Beim Leben im energieeffizienten Haus in Ständerbauweise oder im Dachgeschoss, wo hinter der Rigipsplatte sofort eine Dampfbremse kommt, fehlt die Speicherfunktion. Deshalb schwanken da Temperatur und Luftfeuchte deutlicher.
Nord oder Südseite? Die Sonne würde ich zur Zeit aus der Bude halten. Das Klima wo Du dich wohlfühlst mag auch Deine Gitarre.

Aber am besten ist einfach ein paar Euro in ein Hygrometer zu investieren.

lG Hanjo
 
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Ich sehe es auch so, dass das Holz bei der Herstellung ein wenig zu feucht war und deshalb der Riss entstand.

Dass eine zu niedrige relative Luftfeuchtigkeit Schuld ist gibts ja ab und zu. Glaube ich hier aber nicht, weil dann auch anderswo Risse oder Verformungen an größeren Korpusflächen wären.

Das Holz stellt sich ja auf die jeweilige Temperatur und Luftfeuchtigkeit ein (die Ausgleichsfeuchte)

Wenn du 21 Grad und eine relative Luftfeuchte von ca. 60% hast, stellt sich im Holz eine Ausgleichsfeuchte von ca. 11 - 12% ein. (grober Überschlag). Wenn nun die relative Holzfeuchte bei der Herstellung nicht bei ca. 10%, sondern bei z.B. bei 15% oder mehr lag, wirkt sich das langfristig bestimmt stärker aus, als eine Schwankung der relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 - 60 %.
Auch 15% oder 18% relative Holzfeuchte sind ja durchaus noch trocken, und schwierig zu messen ist das sowieso alles...

Ich würde es folgendermaßen sehen (und bekomme bestimmt gleich einen rüber). Immer vorausgesetzt, du wohnst im "klimatischen Durchschnittshaushalt":)
Das Griffbrett hat sich jetzt auf dem üblichen Niveau der Ausgleichsfeuchte von vielleicht 11% oder 12% eingepegelt. Es ist jetzt also so wie es eigentlich sein müsste.

Wenn du nun durch zusätzliche Maßnahmen (Luftbefeuchter, Griffbrett einölen) die Holzfeuchte wieder erhöhst, wird sich sicherlich der Spalt verringern.

Wenn du diese Maßnahmen aber für längere Zeit unterbrichst, wird sich der Spalt ja bestimmt wieder vergrößern, weil das Holz nunmal ursprünglich bei 15%? passte, es aber wieder auf eine Ausgleichsfeuchte von 11% oder 12% zurückfallen wird. Und dann das zusätzliche Problem im nächsten Winter, wenn die trockene Luft kommt...

Ich hätte die Bundstäbchen an den Enden korrigiert und den Spalt beobachtet. Bleibt er längere Zeit so, hätte ich ihn entweder aufgesägt (so ca. 0,6mm) und einen Furnierstreifen eingeleimt oder einfach mit Leim o.ä. verschlossen. Verlängern kann er sich ja nicht (weil die Querleiste am Schalloch das verhindert) utnd ich glaub auch nicht, dass sich das hinsichtlich Schwingung großartig auswirkt. Näher am Steg wäre das sicherlich anders.


Zum Hygrometer: Eine relative Luftfeuchte von 25 % halte ich ohne erhöhten technischen Aufwand bei einer Temperatur von 27 Grad für nicht möglich. Bestimmt ist das Hygrometer nicht geeicht worden.

Die Befeuchtungssachen usw. wären ein Thema für den Winter.
Kalte Luft kommt rein -> wird erwärmt -> die nun wärmere Luft kann aber mehr Feuchtigkeit aufnehmen -> Luft holt sich Feuchtigkeit aus der Gitarre:)

Aber jetzt, wo man eher mit zu hoher relativer Feuchte zu tun hat, hätte ich nicht "gefeuchtet"
 
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Mit der Klimaanlage habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt. Ich meinte damit, dass in Geschäften (Geschäftshäusern) häufig große Klimasysteme eingebaut sind, die ganzjährig für ausgeglichene Temperaturen und Feuchtigkeit sorgen. Daher stehen in diesen Läden eben keine Ventas herum.

Eine Luftfeuchtigkeit von 25 % ist z.B. dann möglich, wenn große Mengen Holz verbaut sind, z.B. bei modernen "Fachwerkhäusern" in Ständerbauweise mit offenen Dachbalken. Hier saugt das Holz förmlich die Luftfeuchtigkeit auf. Bei Bekannten von mir ist das so. Bei anderen Bauweisen passiert das sicher nicht, schon gar nicht bei Altbauten mit dicken Ziegel- oder Sandsteinwänden.
 
Nun habe ich mir mal die Mühe gemacht und die Griffbrett-Breite und die Bundstab-Länge im 1-3-5-7-9-11-13-15-17-19 Bund mit meiner Schieblehre (Bruder Mannesmann misst :)) gemessen, die wirklich genau arbeitet. Geht bitte einfach mal davon aus, dass ich mit einer Schieblehre umgehen und auch richtig messen kann...:p
Jede Messung habe ich 10 mal wiederholt und den Mittelwert aufgeschrieben, die Abweichungen innerhalb der jeweils 10 Messungen pro Bundlänge u. Griffbrettbreite im Bund 1-3-5-7-9-11-13-15-17-19 betrugen lediglich 1-3 Hundertstel.

Die Gitarre befand sich während der Messungen im Gitarren-Ständer, also absolut ruhig. Für alle, die es interessiert, hier meine gemessenen Werte.

1. Bund Bundlänge= 52,62 mm Griffbrettbreite= 52,51 mm Differenz= 0,11 mm
3. Bund Bundlänge= 55,19 mm Griffbrettbreite= 55,09 mm Differenz= 0,10 mm
5. Bund Bundlänge= 57,22 mm Griffbrettbreite= 57,09 mm Differenz= 0,13 mm
7. Bund Bundlänge= 58,88 mm Griffbrettbreite= 58,75 mm Differenz= 0,13 mm
9. Bund Bundlänge= 60.38mm Griffbrettbreite= 60,23 mm Differenz= 0,15 mm
11 Bund Bundlänge= 61,62 mm Griffbrettbreite= 61,47 mm Differenz= 0,15 mm
13 Bund Bundlänge= 63,03 mm Griffbrettbreite= 62,85 mm Differenz= 0,18 mm
15 Bund Bundlänge= 64,06 mm Griffbrettbreite= 63,82 mm Differenz= 0,24 mm
17 Bund Bundlänge= 65,05 mm Griffbrettbreite= 64,79 mm Differenz= 0,26 mm
19 Bund Bundlänge= 65,95 mm Griffbrettbreite= 65,79 mm Differenz= 0,26 mm

Die Griffbrettbreite habe ich auf gleicher Höhe des jeweiligen Bundstäbchen (am Ende der Nut) gemessen. Meine Messungen sind unverbindlich und müssen nicht der Richtigkeit entsprechen, ich habe lediglich mit möglichst großer Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit gemessen. Falls meine Messungen und Berechnungen stimmen sollten, ist das Griffbrett (im Bereich 12-19 Bund, also an der Decke/Klangkörper) in der Breite um ca. 0,5 % geschrumpft...:gruebel:...das wiederum wären nur 10 % vom maximal möglichen Schrumpfmaß (5 %)... Zweifel, das die Ursache für die Decken-Risse ein zu stark ausgetrocknetes Griffbrett am Klangkörper ist, kommen da auf..:gruebel:
Mag ja sein, das meine Messungen Humbuck sind :gruebel:
..in diesem Falle Asche auf mein Haupt...jedenfalls ist eindeutig erkennbar, das die gemessenen Differenzen zwischen Bundstablänge und Griffbrettbreite vom 1. bis zum 19. Bund ansteigen, und da das Griffbrett in der Länge logischerweise konisch verläuft müssen die Schrumpfwerte vom Griffbrett (aus Ebenholz) von Bund 1-19 aufwärts auch logischerweise steigen, das jedenfalls ist mal ein unbestrittener Fakt ! Was meine Messungen betrifft sitzen vermutlich schon einige hier im Musiker Board mit Bogen und Pfeil im Köcher in den Startlöchern, um mich zu exekutieren :whistle:. Nun, ich bin kritik- und lernfähig, und gehe das Risiko einfach mal ein, zum Schluß noch ein Foto, :hat:

DSC00573.jpg
 
Ja stimmt wirklich, ich hab die Ventas ja mit eigenen Augen wahr genommen :D im American-Guitar-Shop in der Goethestraße in Berlin-Charlottenburg, und der Typ hinter der Kasse sagte noch "Einer von denen streut im Winter 7 Liter Wasser pro Tag in die Luft".

Ja, inklusive aller Keime, Schimmelpilze usw. für die diese Luftbefeuchter, wenn man sie nicht ständig sorgfältig reinigt, eine Brutstätte wie aus dem Bilderbuch sind.

Kostengünstiger und auch für das Klima viel positiver ist wenn man z.B. mal die Wäsche im Gitarrenzimmer aufhängt.
Einfach mal ausprobieren und schauen was das Hygrometer sagt.
 
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Ich sach ja, die Decke war zu feucht. Das Griffbrett spielt, wenn überhaupt, nur eine sehr kleine Rolle bei diesen Rissen.

Hast du eine Erklärung dafür, warum das Holz zum Schalloch hin immer stärker schrumpft?
 
Zitat v. Maijunge: ist das Griffbrett (im Bereich 12-19 Bund, also an der Decke/Klangkörper) in der Breite um ca. 0,5 % geschrumpft......das wiederum wären nur 10 % vom maximal möglichen Schrumpfmaß (5 %)... Zweifel, das die Ursache für die Decken-Risse ein zu stark ausgetrocknetes Griffbrett am Klangkörper ist, kommen da auf..

Das Griffbrett ist im Bereich des Korpus stärker geschrumpft als oben wo mehr gespielt wird. Richelle hatte ja glaube ich geschrieben, dass der bespielte Bereich ja auch mehr "durchfeuchtet" wird. Ich finde eigentlich nicht, dass es der "Griffbett-Schrumpfthese" entgegensteht.

Begründungsversuch:
Die Differenz beträgt ca. 0,26mm. Das finde ich schon nicht wenig, auch wenn sich das Maß ja noch auf 2 Seiten verteilt, also 0,13mm. Hinzu kommt, dass der Rest der Gitarre vielleicht auch etwas schrumpfte. Oder sich irgendwie ein ungünstiges Spannungsverhältnis in dem Bereich ergab. Es reißt ja durch die Elastizität nicht gleich alles auf, aber ein Zehntel hier, eins da...dann kann so ein Spalt schonmal 0,15 oder weiß ich groß sein.

Leider ist so ein Spalt immer schwer zu messen. Oder anders gesagt: Vielleicht war die Schrumpfung des Griffbretts genau das Quäntchen zuviel, so dass die Decke an der Stelle reißen konnte.


Dass die Decke zu feucht war ist ja auch eine interessante These. Jedoch ergibt sich dann die Frage, warum der Riss ausgerechnet an der Griffbrettauflage erfolgt und sich anderswo nichts böses tut? Wenn eine zu feuchte Decke schrumpft, müsste sich das doch optisch auswirken, zusätzlich zu den Sommer-Winter-Schwankungen?
 
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Ich sach ja, die Decke war zu feucht. Das Griffbrett spielt, wenn überhaupt, nur eine sehr kleine Rolle bei diesen Rissen.

Hast du eine Erklärung dafür, warum das Holz zum Schalloch hin immer stärker schrumpft?

Lieber hatschipu, ich bin ein gelernter Innenausbau- und Möbelholzwurm :), ja und die Erklärung habe ich in diesem Thread bereits geschrieben, aber egal, dann noch einmal, unter ungünstigsten klimatischen Bedingungen schrumpft das Holz in der Breite bis zu 5 % (z. B. ein 10cm breites Holz bei 5% Schrumpfung ist dann nur noch 9,5 cm breit) und in der Dicke/Stärke um bis zu 10 %, dies ist stark abhängig von der Restholz-Feuchte (idealerweise 4-7 %) während der Weiterverarbeitung, das ist ein wissenschaftlich erwiesener Fakt. :)..und das Griffbrett ist ja in der Länge konisch verlaufend, also unten am Klangkörper breiter als oben am Sattel.

Ach noch etwas, du schreibst "ich sach ja die Decke war zu feucht"..du meinst damit sicherlich die zu hohe Restholz-Feuchte während dem Bau meiner Gitarre...na ja möglich wäre das, aber doch hypothetisch da nicht mehr nachweisbar. :weep:und dann müssten da im Deckenbereich noch ganz woanders Risse entstanden sein.
 
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