Boutique - ist der Ton den Preis wert?

  • Ersteller neuronic
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...Man muss immer abwegen was für einen selbst sinnvoll ist. Für mich hat sich der Boutique-Kram gelohnt.

Ja, aber auch hier geht es ins Komplexe und es sind durchaus allgemeine Fragen erlaubt, wie z.B.:

- Fiedle ich für mich allein, will quasi nur ich DEN Ton?
- Was ist überhaupt DER TON?
- Fiedle ich vor einem zuhörenden (!) Publikum, und wer aber von den Leuten hat welche eigene Vorstellung von DEM Ton?
- Fiedle ich vor einem Publikum, dem DER Ton Wurscht ist, sondern die nur biertrinkend "hopfe" wollen?
- Was überwiegt? Praktisches Fiedeln vor Leuten, die u.U. Biergläser werfen oder einem huldigen?
- Was bringt DER Ton mir? Kohle? Ansehen? Selbstbefriedigung? Inspiration? An welcher Stelle genügt es mir hier schon?
- Bekomme ich vom Publikum auch Dank, freundliche Worte, Anerkennung, also viel Schmalz auf die Birne, nur weil ich auf einem Nicht-Boutique-Amp einen TON bringe, der sie erfreut?
- Ist das dann komisch oder liegt das doch mehr an den eigenen Fingern + Instrument + Fiedeln-Können?
- Kann es sein, dass allen Kosten zum Trotz sogar ein Billigamp mir vergleichsweise zu teueren Boutique-Geräten schon DEN Ton bringt?
- Darf das überhaupt sein? (Feinsinnig: manchmal denke ich, was ich hier alles so lese: scheinbar wohl eher nicht... ;) )
- Suche ich überhaupt DEN Ton in der Billig-Liga oder suche ich nur in der teueren Liga, weil es mir vielleicht so suggeriert wird?

Und überhaupt. 'Ne Menge Subjektives. Muss jeder für sich selbst wissen.

Man sollte vielleicht nur Leuten oder Anfängern, wo man wirklich merkt, dass sie entweder noch keine Ahnung haben oder noch nicht sooo gut fiedeln können oder wenige Erfahrung diesbezüglich haben UND die aber viel ihres ohnehin nicht vorhandenen Geldes ausgeben wollen, klarmachen, dass es vielleicht zuerst nicht unbedingt ein Boutique-Amp sein muss.

Denn oftmals stimmt dann das Suggerierte mit der praktischen Erfahrung zunächst nicht überein und so mancher Anfänger zahlt nun hier vielleicht sehr viel Lehrgeld.

CU MM
 
tja, wir merken das Thema ist nicht genau zu definieren...

Es sind zu viele "weiche" Parameter:

Zwei Kernfragen können wir aus meiner Sicht nicht klären

B]"Was ist eigentlich Boutique?"[/B] Welche Art von Amps gehört dazu, welche Hersteller

"Wieviel ist viel Geld?" gemessen an was? anderen Herstellern? dem eigen zur Verfügung stehenden Budget? Anzahl der im Besitz befindlichen Amps?

"Was ist Ton?" Nur Dynamik? Vieleitigkeit? Klassische Vorbilder?

ich habe hier keine allgemein verwertbaren Antworten, jeder von uns hat hier andere Prämissen

aber ich bin gespannt auf die folgende Diskussion :rolleyes:
 
Hallo,

meiner Meinung nach dient der Verstärker nur dazu, die Soundvorstellungen des Spielers zu verwirklichen und in einer angemessenen Lautstärke dem Publikum rüberzubringen.
Da ist es dann Wurscht ob der Amp alt, neu oder boutique ist.
Spieler, die permanent einem bestimmten Soundideal hinterherrennen und nie zufrieden sind haben m.E. ein großes Problem.
Gruß
N.

Ach, ja und zur Kernfrage: Wenn ich mit einem Bouiqueamp mein Soundideal treffe, dann wäre es mir persönlich schon eine Stange Geld Wert. Ich halte diese Ausgabe sinnvoller als sich andauernd Equipment für das 3. 4. und 5. Besteck zuzulegen nur weil es billig ist.
 
Ja, aber auch hier geht es ins Komplexe und es sind durchaus allgemeine Fragen erlaubt, wie z.B.:

- Fiedle ich für mich allein, will quasi nur ich DEN Ton?
- Fiedle ich vor einem zuhörenden (!) Publikum, und wer aber von den Leuten hat welche eigene Vorstellung von DEM Ton?
- Fiedle ich vor einem Publikum, dem DER Ton Wurscht ist, sondern die nur biertrinkend "hopfe" wollen?
...

Ich würde die Fragen etwas anders stellen. Zum Einen geht's ja nicht nur um den "Ton". Schnelligkeit (also Abwesenheit von Latenz), Dynamik, Detailwiedergabe - das sind alles Kriterien, die jedes einzelne für sich genauso wichtig sind wie der vielzitierte "Ton" - also Klang.
Davon bekommt natürlich das Publikum nichts mit - das ist klar. Aber ich selbst merke es, wenn ich auf der Bühne stehe. Nur man selbst kann einschätzen, wie sich der Amp im Verhältnis zum eigenen Anschlag verhält. Und man selbst wird sich mit einem wirklich guten Amp, der eben nicht nur gut klingt, sondern der auch dynamisch, schnell, feinzeichnend und empfindlich ist, viel wohler fühlen als mit einem durchschnittlichen Amp. Und - man wird, wenn man sich mit seinem Equipment wohler fühlt, auch ein spürbar bessseres Ergebnis abliefern. Dieses Ergebnis allerdings - das bekommt dann auch das Publikum mit.

Man sollte vielleicht nur Leuten oder Anfängern, wo man wirklich merkt, dass sie entweder noch keine Ahnung haben oder noch nicht sooo gut fiedeln können oder wenige Erfahrung diesbezüglich haben UND die aber viel ihres ohnehin nicht vorhandenen Geldes ausgeben wollen, klarmachen, dass es vielleicht zuerst nicht unbedingt ein Boutique-Amp sein muss.

D'accord. Natürlich gehört auch ein bißchen Erfahrung dazu, einen guten Amp von einem mittelmäßigen zu unterscheiden.
 
Ich würde die Fragen etwas anders stellen. Zum Einen geht's ja nicht nur um den "Ton". Schnelligkeit (also Abwesenheit von Latenz), Dynamik, Detailwiedergabe - das sind alles Kriterien, die jedes einzelne für sich genauso wichtig sind wie der vielzitierte "Ton" - also Klang.
Davon bekommt natürlich das Publikum nichts mit - das ist klar. Aber ich selbst merke es, wenn ich auf der Bühne stehe. Nur man selbst kann einschätzen, wie sich der Amp im Verhältnis zum eigenen Anschlag verhält. Und man selbst wird sich mit einem wirklich guten Amp, der eben nicht nur gut klingt, sondern der auch dynamisch, schnell, feinzeichnend und empfindlich ist, viel wohler fühlen als mit einem durchschnittlichen Amp. Und - man wird, wenn man sich mit seinem Equipment wohler fühlt, auch ein spürbar bessseres Ergebnis abliefern. Dieses Ergebnis allerdings - das bekommt dann auch das Publikum mit.



D'accord. Natürlich gehört auch ein bißchen Erfahrung dazu, einen guten Amp von einem mittelmäßigen zu unterscheiden.

Das zeichnet einen guten Amp aus, völlig richtig.

Aber ich frage mal bewusst provokativ:

kann dies nicht ein guter Brot und Butter Amp auch schon liefern? Ein Fender Blues Junior oder ein Hot Rod oder HK Statesman, Marshalll (name it)?
Können dies Boutique Hersteller wirklich besser oder bilden wir uns manche Sachen nur ein?
(wer von uns hat schon mal einne echten Doppelblindtest mit seinem Amps gemacht?)

und rechtfertigt das den zum Teil deftigen Mehrpreis?
Wenn ich mir z.B. Hook oder Toneking Amps anschaue, so ist aus meiner laienhaften Betrachtung da auch nicht "mehr" oder "besser" drin als bei Großserienamps der anmhaften Hersteller :gruebel:
 
Nur man selbst kann einschätzen, wie sich der Amp im Verhältnis zum eigenen Anschlag verhält. Und man selbst wird sich mit einem wirklich guten Amp, der eben nicht nur gut klingt, sondern der auch dynamisch, schnell, feinzeichnend und empfindlich ist, viel wohler fühlen als mit einem durchschnittlichen Amp...

Schröb ich bereits: ist das immer und wirklich nur ein Boutique-Amp oder kann das auch alles bereits ein ordinärer Amp von der Stange?

Oder, um Ringelnatz zu zitieren: Und er folgert messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. ;)

Zweitens: Kann Dynamik etc. nicht schon auch aus der eigenen Spieltechnik kommen?

CU MM
 

Klar sind das alles Fragen die im Raum stehen, aber die kann halt jeder nur für sich beantworten.

Ist es sinnvoll mit einem dicken Benz jeden Tag zur Arbeit zu fahren? Oder reicht auch ein kleineres Auto? Jeder entscheidet halt für sich...

Im Grunde sind solche Dinge immer eine persöhnliche Selbstverwirklichung. Mir geht es so, dass ich mich wohl fürlen muss mit meinem Amp. Ob dies nun ein 100 Euro Superbilligmodell ist oder ein teurer Amp. Wenn ich mich wohl fühle ist es mir egal was das für ein Teil ist. Zu Hause spiele ich nen alten kleinen Laney-Transistoramp der bei moderater Lautstärke einen wirklich schönen Klang hat. Laut ist das Teil aber dermaßen nutzlos...

Man muss immer abwegen was man will und was man sucht.

Für einen Anfänger wird es aber auch sehr schwer diese Frage zu beantworten, dementsprechend würde ich einem solchen auch niemals etwas zu spezielles empfehlen. Wenn man weiß was man will darf man aber auch durchaus überall suchen;)
 
Gelegenheit macht Diebe... insofern wird es immer Hersteller geben, die Serienware als 'Boutique' verkaufen, weil sie es auf irgendeine Weise irgendwann mal geschafft haben, sich 'entsprechend' zu präsentieren.

Allerdings ist diese Strategie keineswegs exotisch und wird (mit Variationen) auch von ganz 'normalen' Herstellern gern eingesetzt.
Ein neues Produkt wird fast zum Selbstkostenpreis am Markt eingeführt.
Nach Etablierung des guten Preis-Leistungsverhältnis wird dann die Produktion auf kostengünstigere Fertigung minderer Qualität umgestellt.
Oder es wird etwas unter einem Label angeboten, das eine bestimmte Qualität oder Herkunft suggerriert.

der Hauptkritikpunkt am 'Boutiqueamp' scheint hier das Risiko zu sein, gar keinen zu bekommen...
Und statt dessen als Opfer der Auto-Suggestion zu enden - ansonsten sind die meisten durchaus bereit, für 'den' Ton auch richtig Geld rüberzuschieben.
(solange man es sich nicht absparen muss)

cheers, Tom

---------- Post hinzugefügt um 12:12:24 ---------- Letzter Beitrag war um 11:58:38 ----------

...Zweitens: Kann Dynamik etc. nicht schon auch aus der eigenen Spieltechnik kommen?
theoretisch könnte sie vielleicht und eventuell... in der Praxis eher unwahrscheinlich.
Die Dynamik von der Floyd schreibt, bezieht sich nicht auf den musikalischen Aspekt der Interpretation sondern wie die (Verstärker)Technik reagiert.
Ich kann exakt dasselbe Hör-Erlebnis mit einem Bass-Vorverstärker bestätigen.
Es klingt eigentlich kaum anders, aber die Reaktion auf Anschläge ist spontaner, der Ton detaillierter. Plötzlich tut sich eine komplett neue Tonwelt auf. Unterschiede zwischen Instrumenten und Saiten treten in nie gehörter Art hervor.
Ich hab anfangs 3x so viel gespielt, weil ich da nicht genug von kriegen konnte. :D

cheers, Tom
 
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Hallo,

meiner Meinung nach dient der Verstärker nur dazu, die Soundvorstellungen des Spielers zu verwirklichen und in einer angemessenen Lautstärke dem Publikum rüberzubringen.
Da ist es dann Wurscht ob der Amp alt, neu oder boutique ist.
Spieler, die permanent einem bestimmten Soundideal hinterherrennen und nie zufrieden sind haben m.E. ein großes Problem.
Gruß
N.

Ach, ja und zur Kernfrage: Wenn ich mit einem Bouiqueamp mein Soundideal treffe, dann wäre es mir persönlich schon eine Stange Geld Wert. Ich halte diese Ausgabe sinnvoller als sich andauernd Equipment für das 3. 4. und 5. Besteck zuzulegen nur weil es billig ist.

Bei Deinem, auf mich recht ambivalent wirkenden Posting frage ich mich, welcher Teil relevant sein soll. Der erste, oder der zweite Absatz?

Da der Begriff "Boutique" rechtlich sowieso nicht geschützt ist, bekommt er einen breiten Interpretationsspielraum.

Meine so attribuierten Amps sind Interpreationen historischer Vorbilder welche aus hochwertigen Komponenten auf Turret Boards gefertigt wurden. Für mich stimmen hier Ton, Dynamik, feinste Auflösung, Response und der Geruch heisser Röhren ;). Dass bei kleinen Ampschmieden auch Custom Orders entgegen genommen werden gehört für mich ebefalls zu so einem Portfolio.

So sehr ich die Dinger liebe, muss ich aber auch dem sensationell günstigen H&K Statesman beste Eigenschaften bescheinigen. Das ist umso überraschender wenn man so ne Kiste mal von innen gesehen hat. Sieht meinem Computer ähnlicher als einem Brüllwürfel, wenn man vom Ringkerntrafo absieht.
 
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Das Problem dürfte schon wirklich und allein die Definition des Begriffen Boutique sein.

Wenn ich mir zum Beispiel die Produktpalette und das Händler-Netzwerk von Divided by 13 anschaue hab ich schon gewisse Zweifel ob das noch unter Boutique läuft.

Boutique ist für mich ein relativ inhaltsloser Marketing-Begriff. Seit Boutique kann jeder der einen Lötkolben schwingen kann und eine Internetseite hat seine nachbauten von kleinen 5Watt Amps für teuer Geld verkaufen, schwer sie zu bauen ist es ja wirklich nicht.

Aber es gibt natürlich Hersteller die eine hohe Qualität liefern und die hohen Aufwand betreiben aus weniger Bauteilen einen besseren Sound herauszuholen als Massenhersteller. Aber eines dürfte auch klar sein, sobald ein Boutique Hersteller eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, hat er entweder extrem lange Wartelisten, oder seine Produktionskette wird optimiert, und auch wenn dann von Hand point-to-to gewired wird, es es "nur" noch Serienproduktion.

Die Geschichte übrigens mit ich hab meine Gitarre in Amp XY eingestöpselt und es ging die Sonne auf kann ich nachvollziehen. Hab ewig ausschließlich mit Effektboard gespielt, dann hab ich mal wieder meine Gitarre in meinen alten Fender Transistor Princeton Chorus eingestöpselt, ohne Effekte, einfach nur rein, und es ging auch hier die Sonne im Clean Channel auf. Weniger Kabelweg und Widerstand auf zwischen Gitarre und Amp macht defintiv einen besseren Sound :great:
 
Schröb ich bereits: ist das immer und wirklich nur ein Boutique-Amp oder kann das auch alles bereits ein ordinärer Amp von der Stange?

Tendenziell wird man das bei einem Amp von der Stange eher nicht finden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Ein paar Postings vorher wies ich bereits auf das Extrembeispiel Golden Ton Smart 20 hin. Der ist da schon relativ weit vorne. Und das ist Massenware aus China - aber eben Point to Point, mit sehr guter Schaltung und auch sauber aufgebaut. Der ist dynamischer, sensibler und schneller als mein JTM-45 Reissue Platinen-Amp (und er hat deutlich weniger Nebengeräusche). Meinen Peavey Classic 50 4x10 hingegen habe ich z.B. seinerzeit verkauft - nicht weil, er nicht gut klang. Der Sound war großartig - vor allem, nachdem ich zwei Speaker gegen Weber Alnicos ausgetauscht hatte. Nein, er hatte mir einfach zuviel Latenz, war mir nicht schnell und direkt genug. Das fiel mir allerdings erst auf, als ich ihn mit meinem 5E3-Klon vergleichen konnte.

Zweitens: Kann Dynamik etc. nicht schon auch aus der eigenen Spieltechnik kommen?

Telefunky hat das schon sehr gut beschrieben. Vergleiche doch bei Gelegenheit mal die beiden Extrembeispiele - einen billigen Transistoramp, der jede Dynamik wegbügelt - und einen guten Röhrenamp. Und so gibt es eben auch von Röhrenamp zu Röhrenamp durchaus Unterscheide.
 
um da gleich noch 'ne Schippe Ketzerisches nachzulegen:
die Mehrzahl von Transistoramps wird doch gar nicht mehr mit dem Bauelement 'Transistor' hergestellt.
Es sind in der Regel Schaltungen auf IC Basis, in denen ggf dutzende Transistoren 'en miniature' werkeln.
Möglicherweise mit messtechnischer Präzision bis auf die 5. Nachkommastelle... aber klingt das auch ?
Meistens nicht, bzw im oben angesprochenen Sinn mit schlechterer Performance, gern als 'verschmierter' Ton bezeichnet.
Die von mir genannte Vorstufe war mit Einzeltransistoren gebaut, und hat auch schon Blindtests bestanden.
Es gibt dazu (im Netz) den Kommentar eines Studiobesitzers, dem praktisch alle Bassisten einen unglaublich guten und direkten 'DI-Sound' bestätigt haben, ohne dass sie wussten was da in der Signalkette war (war ihnen im Grunde auch egal, weil sie halt 'einen Job' machten)

Ich nehm das Ding übrigens auch als Gitarren-DI, um einen satten Basis-Ton zu haben.
Danach nutze ich (aufnahmemässig, nicht live), ein digitales Verstärker Modell, das keinem speziellen Vorbild nachhechelt. Mein DIY Boutique-Amp in the Box ... sozusagen ... und mit 99 Euro ausgesprochen preiswert... :p
(läuft auf eigener DSP Hardware ohne Latenz)

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Deinem, auf mich recht ambivalent wirkenden Posting frage ich mich, welcher Teil relevant sein soll. Der erste, oder der zweite Absatz?..

Ich denke nicht, dass sich beide Absätze widersprechen. Ich meine nur, sobald der Amp den Soundvorstellungen des Spielers entpricht, ist es egal ob er Boutique oder sonstwas ist.
 
Tendenziell...eben Point to Point, mit sehr guter Schaltung und auch sauber aufgebaut. Der ist dynamischer, sensibler und schneller als mein JTM-45 Reissue Platinen-Amp ...
Ich denke aber nicht das der PtP Amp nun wegen dem Point to Point "besser" klingt als der Platinen Marshall...
Wenn die Platine sauber designt ist hat die gegenüber PtP keinerlei Nachteile, im Gegenteil dann hats sogar einige Vorteile, allerdings gehört auch einiges an KnowHow dazu um ein gutes PCB zu designen,
PtP dagegen kann jeder über try and error solange optimieren bis es irgendwie passt, da gehört nicht sonderlich viel Wissen dazu (können wohl schon wenns nicht wie n Rattennest aussehen soll D:)
Deswegen wie immer gillt: auf die Qualität kommts an, n schlechtes PtP kann einer guten Platine nie das Wasser reichen, andersherum ist es genauso.

mit klang hat des alles nix zu tun, das beweisen genügend schlecht klingende PtP Amps da drausen und viel zu viele gut klingende Platinenamps und selbst was die Langlebigkeit angeht, wenn man mal überlegt wie viele von den alten Amps in PtP noch existieren (3% ?? 5% von der ursprünglich hergestellten Masse??) und wie zäh die Platinendinger heute sind (also die mit gescheiten PCBs, net Platinen so dünn wie Reispapier oder alte Pertinaxplatinen) die sind so langlebig das die sogar ab und an n Problem darstellen...
Der Großteil der alten Marshalls und Fender dagegen liegen aufm Schrott und sind schon längst verrottet. Übrig geblieben sind halt ein paar wenige, die besten, denn früher sind die Amps auch öfter mal abgeraucht, vermutlich öfter als heute, denn es existieren ja heute nicht so wenig von den alten Kisten weil die anderen 80-95% so gut klangen und fehlerfrei funktioniert haben wie uns so mancher "früher war alles besser"-Vertreter weiß machen will...

Unterhaltet euch mal mit n paar älteren Musikern, da werdet ihr feststellen wie oft im Vergleich zu heute es mal eben gefunkt hat, oder mal geraucht hat, oder mal n Röhren EQ im Studio faxen gemacht hat, aber des vergessen viele heute eben...
Damals waren aber auch die Bauteilequalitäten ganz andere (was die NOS Fetischisten jetz sicher fertig macht :D) aber des Zeuch war oft Mist, Toleranzen von 20% und mehr waren an der Tagesordnung und über gute Bauteile hat man sich kaum ne Rübe gemacht, man hat das genommen was man bekommen hat und wichtig war das es funktioniert, da hat niemand Röhren nach klang selektiert oder gar explizit aus klanglichen Gründen PIOs genommen, die hat man genommen weil die billig waren weil die eben Nachteile haben wie Hitzeempfindlichkeit, Austrocknen, das damit verbundene driften, etc... Und genau so bei den Röhren, Speakern, Widerständen, etc, ja es gibt zbs unter den alten Röhren teile die höhere Spannungen vertragen als heutige, aber da war auch viel Murks dabei. Man wie viele Speaker hats früher zerlegt oder wie viele Röhren, das kommt heute lange nicht mehr so oft vor... Oder die alten RFT oder Tesla oder EI Röhren zbs des war in den 80ern und davor "Kommunistenmüll" und im wahrstem Sinne des Wortes Billigzeuch, nach der Wende haste nen ganzen Karton voll RFT ECC83 bekommen für ne Mark, heute geht eine einzige Röhre schon mal für 50$ oder mehr weg :D

Was ich damit sagen will:
Scheiß auf NOS, scheiß auf PtP, scheiß auf Boutique, auf die Qualität (klanglich und haltbarkeit) kommts an und wenn man bei nem teuren Boutiqueamp seinen Sound gefunden hat, ist es auf dauer natürlich billiger als ständig neue Amps zu kaufen und die mit Verlusten wieder zu verkaufen um den nächsten Fehler zu begehen. Aber kein Amp ist gut nur weil er NOS Bauteile hat, oder Boutique ist, oder weil er in PtP aufgebaut ist.


Gruß
 
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Klang? Ich lese hier in jedem zweiten Posting etwas von "Klang", "Sound" und "Ton". Darum geht's doch hier gar nicht (bzw. nur am Rande). Wovon ich die ganze Zeit rede, ist Latenz, Dynamik und Detailwiedergabe. Kann man das vielleicht mal zur Kenntnis nehmen? "Klang" krieg ich schließlich auch mit 'nem mittelmäßigen Amp hin.
 
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Hey,
Klartext, ich möchte Dir in dem Punkt Widersprechen, dass PTP (heute durchgeführt) sehrwohl genauso langliebig sein kann wie ne gute PCB. Du vergleichst gerade alte PTP Verbindungen mit heutigen Platinen! Gerade heute wieder im Laden erlebt: Der handverdrahtete AC15/AC30 klingt einfahc um Längen besser als der normale, mir ist egal ob es daran liegt dass da alle 2 meter jemand Anderes nen Bauteil eingelötet hat oder die Schaltung einfach anders ist. Aber das nur mal so als Anmerkung.

Gruß
 
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Klang? Ich lese hier in jedem zweiten Posting etwas von "Klang", "Sound" und "Ton". Darum geht's doch hier gar nicht (bzw. nur am Rande). Wovon ich die ganze Zeit rede, ist Latenz, Dynamik und Detailwiedergabe. Kann man das vielleicht mal zur Kenntnis nehmen? "Klang" krieg ich schließlich auch mit 'nem mittelmäßigen Amp hin.
Latenz? Für Menschen hörbare Signalverzögerung bei einer rein analogen Schaltung?
Dynamik? Detailwiedergabe? Roland Jazz Chorus - Gitarre quasi direkt in die Endstufe, mehr Details und mehr Dynamik geht kaum.
Das hat doch nichts damit zu tun, ob ein Amp in Massenproduktion oder in Handarbeit gefertigt wird.

Hey,
Klartext, ich möchte Dir in dem Punkt Widersprechen, dass PTP (heute durchgeführt) sehrwohl genauso langliebig sein kann wie ne gute PCB. Du vergleichst gerade alte PTP Verbindungen mit heutigen Platinen! Gerade heute wieder im Laden erlebt: Der handverdrahtete AC15/AC30 klingt einfahc um Längen besser als der normale, mir ist egal ob es daran liegt dass da alle 2 meter jemand Anderes nen Bauteil eingelötet hat oder die Schaltung einfach anders ist. Aber das nur mal so als Anmerkung.

Gruß
Das kann an den anderen Speaker, dem veränderten Gehäuse, anderen Trafos/Übertragern, an einer anderen Schaltung und nicht zuletzt an den Einstellungen liegen. Ein Argument für PTP ist das absolut nicht. Was Klartext meint, ist dass ein guter Amp sowohl auf Platine und auf PTP aufgebaut sein kann und nicht eine Technik "besser" ist als die andere.


Wer meint, dass er 3000€ für einen Boutique Einkanaler ausgeben muss, soll das tun. Aber man muss es ja nicht als das einzig Wahre darstellen.
Für Blues, Jazz macht ein Einkanaler absolut Sinn, aber in anderen Genres kommt man eben da nicht unbedingt weit mit.

Ich würde wetten, dass keiner es merken würde, wenn man ein AxeFX/Pod HD samt Endstufe in ein Marshall Topteil einbaut und ein paar Dekoröhren glühen lässt.
Als Line6 z.B. den DT50 rausgebracht hat, wurde in vielen Reviews von einem Vollröhrenamp gesprochen. Irgendwann stand dann auf der Homepage, dass es "nur" ein Hybridamp mit digitalen Preamps ist. Gehört hat das komischerweise keiner oder sich gar über Latenz und Künstlichkeit beschwert.

Es gibt nicht DEN Ton und nicht jeder Boutique-Amp mit handgewickelten Widerständen aus der Kaiserzeit klingt gut, weil er viel kostet.
 
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Klang? Ich lese hier in jedem zweiten Posting etwas von "Klang", "Sound" und "Ton". Darum geht's doch hier gar nicht (bzw. nur am Rande). Wovon ich die ganze Zeit rede, ist Latenz, Dynamik und Detailwiedergabe. Kann man das vielleicht mal zur Kenntnis nehmen? "Klang" krieg ich schließlich auch mit 'nem mittelmäßigen Amp hin.

Und was soll uns das sagen? Ein Trainwreck hat exakt die gleiche Dynamik wie ein Engl Powerball, also nahe null. Welche Aussagekraft hat das?
 
Ich würde wetten, dass keiner es merken würde, wenn man ein AxeFX/Pod HD samt Endstufe in ein Marshall Topteil einbaut und ein paar Dekoröhren glühen lässt.
Als Line6 z.B. den DT50 rausgebracht hat, wurde in vielen Reviews von einem Vollröhrenamp gesprochen. Irgendwann stand dann auf der Homepage, dass es "nur" ein Hybridamp mit digitalen Preamps ist. Gehört hat das komischerweise keiner oder sich gar über Latenz und Künstlichkeit beschwert.

Das ist eine sehr gewagte Aussage - darauf würde ich nicht wetten. Es gibt ja schon Leute, die einen deutlichen Unterschied zwischen dem AxeFX und dem PodHD hören - speziell bei den Hi-Gain Modellen.
 
Das ist eine sehr gewagte Aussage - darauf würde ich nicht wetten. Es gibt ja schon Leute, die einen deutlichen Unterschied zwischen dem AxeFX und dem PodHD hören - speziell bei den Hi-Gain Modellen.
Klar gibt es hörbare Unterschiede - die Frage ist nur, ob man merkt, dass man gerade über ein AxeFX/Pod HD... spielt, wenn man ein vermeintliches Topteil mit glühenden Röhren und bekannter Marke vor sich stehen und die Gitarre da angeschlossen hat ;)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner direkt sagen würde "Das ist kein Röhrenamp, sondern nur Digital" wenn er es nicht weiß
 

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