Brummen nach Pickup-Tausch (EMG Alexi Signature Set)

[HemiCuda]

Hallo an diesem verregneten Sonntag, ich stehe nun nach dem Einbau des Alexi-Sets in meine Edwards E-ALX 128 vor dem Problem von (Netz-?)Brummgeräuschen. Sind diese bei deaktiviertem PreAmp noch sehr dezent, wird es sehr stark, sobald jener aktiviert wird oder man auf die Lead-Channels des Amps geht. Dann helfen auch das in meinem Engl Sovereign E368 steckende Noisegate (das in der FullboreMetal-Tretmine ebenso) nicht mehr, und ratz fatz hat man Rückkopplungen jenseits von Gut und Böse. Ein sorgfältiger Abgleich der Einbauanweisungen mit meiner Arbeit ergab augenscheinlich keinen Fehler. Konstruktionsbedingt musste ich die drei Kabel zur Klinkenbuchse allerdings trotz Stecksystem aufgrund unzureichender Längen löten, was natürlich das geschirmte Kabel einschließt. Hierbei habe ich drauf geachtet, das Leiterkabel zuerst sauber zu verlöten, mit Schrumpfschlauch zu isolieren und die Prozedur abermals mit der Schirmung zu wiederholen. Aus Mangel an passenden Kabeln nahm ich einfach das des alten HZ-Pickups, welches sich von der Schirmung her unterscheidet (deutlich weniger Adern und "gedrillt statt geflochten"). Rein theoretisch kann für mich der Fehler nur irgendwo am Kabel liegen, oder sollte ich mich irren? Da ich nur sehr bedingt über elektronisches Wissen verfüge, wäre ich für Tips bezüglich der Fehlersuche dankbar. Da ich nicht weiß wie am klügsten an die Sache ranzugehen ist, kam ich mit der Suchfunktion bzw. Google leider nicht weit. Vielen Dank schonmal und Verzeihung wegen den fehlenden Absätzen. Die Enter-Taste scheint hier gerade nicht zu funktionieren...

 

[ainka13]

Hallo,
auf Grund deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass es sich um das "EMG ALX-F Alex Laiho Signature Set"
(passiver EMG ALX HZ Humbucker + ABQ-boost) handelt.
Obligatorische Frage: "Wird das Brummen bei Berührung von Metallteilen (z.B. Saiten) weniger oder bleibt es unverändert?"

Gruß

 

[HemiCuda]

Um dieses Set geht es, ja. Durch dämpfen der Saiten verändert sich das Brummen in keinster Weise. Für natürliches, röhrenampiges Brummen kommt es mir allgemein zu stark und laut vor, da ich in der kalten Jahreszeit im Wohnzimmer die beiden Lautsprecher in Kombination mit 100 Watt natürlich nicht wirklich von der Leine lasse. Im Hintergrund höre ich nun auch ein Ticken im 1-Sekunden-Takt. Wo das herkommen könnte erschließt sich mir nicht, da keine Uhr etc. in der Nähe ist.

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Neue Beobachtung: Beide Hände an Metall und Amp brummt ordentlich vor sich hin, doch kaum berührt der Fuß das metallische Gehäuse vom Effektgerät wird das Brummen deutlich leiser. Ich steig' gar nicht mehr durch...

 

[ainka13]

Bevor ich jetzt in Innereien der Gitarre gehen würde, würde ich die Gitarre mal direkt
an den Amp anschließen. Den Amp auf Clean stellen und ruhig laut machen ohne zu spielen.
Wenn es dann immer noch wie Sau brummt, würde ich das Gitarrenkabel tauschen.

(Ach so, noch eine Frage zwischendurch. Wenn das Gitarrenkabel im Amp steckt aber die Gitarre
nicht angeschlossen ist und du den nicht eingesteckten Klinkenstecker berührst, brummt es ja auch ganz ordentlich.
Ist dein Brummen damit vergleichbar?)

Was passiert wenn du die Batterie abklemmst?

Nach dem aber das Brummen ja erst nach dem Einbau des Pickupsets aufgetreten ist, vermute ich,
dass die verlöteten "Kabelverlängerungen" entweder an den Kontakten der Outputbuchse falsch angeschlossen worden sind
(Kontakt/e vertauscht) oder an einem der Kabel eine Lötstelle keinen richtigen Kontakt hat.





Gruß

 

[HemiCuda]

Das Gitarrenkabel kann ich ausschließen, da ich dieses mit der SG meines Sohnes geprüft habe. Wenn die angesteckt ist, brummt nichts. Im normalen Betrieb ist es durchaus mit einem Kabelkontakt vergleichbar, den man berührt. Berühre ich den Pickup mit Finger oder Handballen, geht's direkt los. Berühre ich jedoch mit dem nackten Fuß das (wohl geerdete?) Gehäuse eines Effektgerätes, ist das Problem weg. Daher wird es wohl die Schirmung des Kabels sein müssen. Ich werde mir morgen auf Arbeit mal ein Prüfgerät vom Kollegen borgen und eine Durchgangsmessung machen. Geht nichts durch das schwarze Kabel ist der Fall klar. In diesem Fall werde ich kurzerhand ein neues Kabel einziehen. Das Alte abermals aufzutrennen wäre zu nervig. Die Kanäle im Korpus sind derart knapp bemessen, dass ich Mühe hatte, die Kabel mit Lötstellen durchzuziehen. Dann lieber ein neues Kabel mithilfe des alten reinziehen und Stecker bzw. Kabelschuhe sauber an den Enden ranlöten. Um was für ein Kabel handelt es sich beim Output Cable? 0,25mm² irgendwas und geschirmt?

 

[ainka13]

Um was für ein Kabel handelt es sich beim Output Cable? 0,25mm² irgendwas und geschirmt?

Da der "Kabeltunnel", so wie du schreibst, ziemlich eng ist, reichen für die Masselitze 0,25 mm² Querschnitt völlig aus.
Die signalführenden Litzen können i.d.R. sogar dünner sein (1,2 mm²).

Dann viel Erfolg!

 

[HemiCuda]

Neues Kabel eingezogen, alles sauber verlötet und immer noch das gleiche Problem. Berührt man den Pickup geht's los. Was läuft da verkehrt???

 

[ainka13]

Hallo,
meine Theorie:
dein Körper wirkt wie ein Antenne für elektromagnetische Störungen, im übrigen wie alles was stromleitend ist
(Kabel, Schalter, Potis, Saiten, Pickups etc.). Normalerweise sollte dein Körper die elektromagnetischen
Störungen, die er auffängt, auf dem geringsten Weg des Widerstandes an Erde ableiten. Das tut er auch
aber leider über den falschen Weg, nämlich nicht über die Erdung der Gitarre sondern sehrwahrscheinlich
über den Signalweg direkt an den Verstärker. Und da vermute ich, ist an irgendeiner Stelle das Erdungskabel
und das Signalkabel falsch bzw. vertauscht verbunden.

Davon ausgegangen, dass der Pickup oder die Pickupkabel keine Macke haben, wird dir sehrwahrscheinlich
nichts anderes übrig bleiben als alles abzuklemmen/-löten, einen oder zwei Kloster-Frau-Melissengeist trinken und alles
nochmal anlöten. Vorher aber das Anschlussdiagramm noch mal genau studieren.

Wenn alle Stricke reißen, müsstest du bitte eine Zeichnung deiner Verkabelung posten.
Gruß

 

[HemiCuda]

Problem endlich gelöst. Der Grund an sich ist eigentlich denkbar einfach, und zwar saß der Stecker des Pickup-Kabels auf dem Ton-Poti (passive tone) falschrum. Jetzt das große ABER: in der Einbauanleitung ist eben dieser Fehler enthalten! Mir fiel es gestern Nacht auf, als ich abermals alle Kabel ab hatte und penibel Durchgangsprüfungen machte, und dabei fiel mir dann auf, dass die Pinbezeichnungen auf der Potiplatine andersrum sind als es laut Anleitung der Fall ist bzw. sein sollte. Und nein, ich meine nicht den "reversed connector" am PreAmp! Entweder ist der Fehler schon länger in der Anleitung oder EMG hat Detailänderungen noch nicht in Form einer Aktualisierung berücksichtigt. Ich werde mal eine freundliche Email schreiben. Jedenfalls vielen Dank für die Antworten!