Bundieren: Was tun, wenn die Bundschlitze einen Tick zu breit sind?

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Joachim_H
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Hallo,

die Bundschlitze an einem selbstgebauten Hals habe ich mit einer Puksäge gemacht.
Beim Test, mal nen Bund einzusetzen, habe ich gemerkt, daß die Schlitze ruhig etwas schmaler hätten ausfallen können.
Was kann ich in die Schlitze füllen, um sie enger zu machen?
Geht Ponal Express, mit einer dünnen Gitarrensaite hineingezogen, ohne daß der Schlitz aber schließlich zu eng für den Bund wird.:gruebel:
Wie behelft Ihr Euch?

Gruß,
Joachim
 
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Ich würde mich erkundigen, ob es Bunddraht auch dicker gibt, und/oder mit dickeren Noppen.

Zu einer Behelfslösung würde ich da eher nicht greifen (Ponal)
Gitarrenbauer fragen . . .
Ich bin leider keiner :)
 
Die Bunddrähte mit Sekundenkleber im Schlitz fixieren. Ponal geht nicht, da Metall (Bunddraht) von Ponal nicht fixiert wird. Wieviel zu breit sind denn die Schlitze?
 
Die Schlitze sind geschätze 0,1 mm zu breit.
Der Anker, so nennt man das glaube ich, geht ohne Widerstand rein.
Die Noppen gehen mit Widerstand rein.
Aber als ich einen Bund wieder rausgenommen habe, ging das einfach zu leicht meiner Meinung nach.
Mit einem Fingernagel konnte ich den Bund von einem Ende an raushebeln ohne große Mühe.:confused:

Ich hab mir das so vorgestellt.
Wenn die Schlitzwände mit einem Lack oder Kleber oder sonstigem benetzt werden, erhalte ich doch einen engeren Bundschlitz.
 
Hallo Joachim,
bei 0,1 mm würde ich Ponal express so nehmen, wie Du es geplant hattest. Hat bei mir schon mal in der gleichen Situation geklappt. Ponalreste sofort feucht abwischen, dann hat man später weniger Ärger damit. Mach bitte vor dem "Ernstfall" ein Probestück.
Bünde einkleben (Sekundenkleber) geht sicher auch, aber dann kriege ich die Bünde im Reparaturfall nicht mehr zerstörungsarm raus, deshalb ist das für mich nur das letzte Mittel.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Handwerklich korrekt ist es, entweder breitere Bünde, bzw. solche mit einem breiteren "Tang" einzusetzen, weil die Schwingungen der aufliegenden Saite dann in das Holz und nicht in den Superkleber übertragen werden. Und Bünde gibt es in allen möglichen Maßen, entsprechende Tabellen findet man bei Dunlop und bei StewMac. Dann gibt es spezielle Zangen, mit denen sich der Tang breiter oder dünner drücken lässt, die sind aber eher für den Einsatz mit einzelnen Bünden gedacht.
Mit ein bißchen googeln wirst Du auch Methoden (und Diskussionen) über die verschiedenen "Einkleb-"Ansätze finden, die von manchen Herstellern heute für die "Optimierung" des Herstellungsprozesses verwendet werden, sprich breite Bundschlitze mit Epoxid-Harz ausfüllen, Bünde nur hereindrücken, fertig.
Das hat man früher bei besonders wertvollen Sammler-/Museumsstücken gemacht, die bei einer Neubundierung nicht beschädigt werden sollten, und kaum mehr gespielt wurden. Es soll zwar auch den einen oder anderen amerikanischen Gitarrenbauer geben, der diese Methode bevorzugt, aber sie ist eher unüblich. Der Nachteil dieser Methode ist nämlich, daß sich die Bünde für eine erneute Neubundierung nur sehr schwer, bzw. mit Anwendung gewisser Tricks wieder entfernen lassen, die möglicherweise dann andere Schäden am Holz hinterlassen, und im schlimmsten Fall auf den kompletten Ersatz des Griffbrettes hinauslaufen, was wesentlich mehr Arbeit und Aufwand bedeutet.
Und was die breiteren Tangs und das Hineinhämmern oder -Pressen der Bünde angeht: damit lässt sich einmal der Hals der Gitarre schon in eine gewisse Vorspannung bringen, zusätzlich kann man den Hals damit auch etwas versteifen, was sich im Ton bemerkbar machen kann.
Langer Rede kurzer Sinn, entweder besorgst Du Dir anderes Bundmaterial, oder Du beißt gleich in den saueren Apfel und entfernt das Griffbrett nochmal und setzt ein neues auf.
 
Hallo,

die Bundschlitze an einem selbstgebauten Hals habe ich mit einer Puksäge gemacht.
Beim Test, mal nen Bund einzusetzen, habe ich gemerkt, daß die Schlitze ruhig etwas schmaler hätten ausfallen können.
Was kann ich in die Schlitze füllen, um sie enger zu machen?
Geht Ponal Express, mit einer dünnen Gitarrensaite hineingezogen, ohne daß der Schlitz aber schließlich zu eng für den Bund wird.:gruebel:
Wie behelft Ihr Euch?

Gruß,
Joachim

Folgende Möglichkeiten kenne ich.
- Anderes Bundmaterial (hat mich in der selben Situation schon mal gerettet) habe ich beim Gitarrenbauer gekauft.
- http://www.stewmac.com/shop/Tools/Special_tools_for:_Fretting/Fret_Fitter.html?tab=Pictures#details
- Bünde mit Sekundenkleber einkleben
in der Reihenfolge würde ich mir behelfen. Mit dem Sekundenkleber klappt gut ist bei einer Neubundierung aber halbwegs scheiße.
 
Hallo,

da ich mehrere Bunddraht Sets für die Schlitzbreite 0,6mm gefunden habe von verschiedenen in Germany ansässigen Versandhäusern (wie überraschend, denn Rockinger bietet nur 4 in normalo Maß ohne Angaben über Schlitzbreite :mad:) , werde ich nun den sicheren Weg gehen.
Das Argument mit der Schwingungsübertragung bei stramm sitzenden Bünden leuchtet ein.:great:

Danke an alle Beitragschreiber,
Joachim
 
Was auch noch eine Idee gewesen wäre: Einen dünnen Furnierstreifen einsetzen...
 
Naja, aber wegen des Bindings kann ich nicht mehr nachsägen.

Ich bestelle die Dunlop 6200, die haben eine Schlitzbreite von 0,6 und die Noppen sind auch breiter als normal.
Dann gibt es noch die Dunlop 6140 mit Schlitzbreite 0,6, aber mit normalen Noppen.
Beides sind Vintage Medium Größen.

Hier gibts eine Tabelle der Dunlops, falls jemand in der selben Situation hängt.
http://www.george-music-shop.de/webshopneu/contents/de/d211.html

Gruß,
Joachim
 
würde auch den dickeren bunddraht wählen, so sitzt der draht definitiv mittig im schlitz. ponal hätte ich nicht gewählt, leim ist nicht spaltfüllend, und härtet auch nicht so hart aus wie epoxi. ebensowenig denke ich, das furnier eine gute wahl gewesen wäre, das verrückt den auflagepunkt der saite um .1mm, und wenn der schlitz damit zu eng wird und das bei allen schlitze gemacht wird, ist die longitudinale dehnung des griffbretts so groß, dass bei einem bereits aufgeleimten griffbrett sich der hals konvex krümmen kann, ist nicht zu verachten. das griffbrett wird ja quasi über die gesamte länge aufgekeilt. genau aus dem grund ist der minimal zu breite bundschlitz auch nicht so tragisch wie die minimal zu engen schlitze, weil das griffbrett über die saitenspannung ja eh noch auf den tang drückt.
ansonsten kann man sich auch noch mit sowas helfen:
http://www.stewmac.com/shop/Fretting_supplies/Pullers,_nippers,_sizing/Fret_Fitter.html
 
Cooles Tool, aber lohnt sich nur für den Gitarrenbauer.:great:

Also wenns ein Griffbrett ohne Binding wäre, könnte man ja nach ausfüllenden Aktionen die Schlitze wieder mit dem richtigen Sägeblatt öffnen.
 
Hallo, Leute!

Ich habe die Bundschlitze mal mit einer Fühlerlehre (hätte ich auch direkt drauf kommen können) gemessen.

Es schwankt zwischen 0,5 und 0,6 mm. Aber die Vintage Spagettibünde von Rockinger sind definitiv zu klein, speziell die Noppen.
Habe noch Jumbos von Rockinger, deren Noppen größer sind und somit eventuell ausreichenden halt in den Schlitzen
geben würden.
Ich warte die Bestellung vom großen "T" noch ab. Ich vermute, die 0,6mm sind dann vieleicht wieder zu groß.

Gruß,
Joachim
 

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