Cello: linken Daumen abhärten

[murmichel]

Ich bin inzwischen in Regionen auf dem Griffbrett angekommen, wo ich gelegentlich den Daumen auflegen muss. Das macht gar keinen Spaß, denn die Daumenkante ist (bei mir) viel empfindlicher als die Fingerkuppen.

Mit der Zeit wird sich dort bestimmt Hornhaut bilden und auch das Gewebe darunter unempfindlicher werden. Aber bis es soweit ist, tut es beim Üben weh. Um die Schmerzen komme ich vermutlich nicht herum, ich hätte sie aber lieber nicht beim Üben. Gibt es irgendein Hilfsmittel, mit dem ich nebenbei am Schreibtisch den Daumen trainieren kann? Es sollte allerdings kein Eierschneider sein.

 

[GeiGit]

Hmm, also ein speziell käufliches Mittel um Hornhaut zu trainieren kenne ich leider nicht, aber du könntest dir ja ein Hilfsmittel aus einem Stück Holz, einer Saite, oder Schnur bauen, es mitnehmen und deinen Daumen immer wieder so drauf setzen und drüber gleiten, wie das beim Cellospielen passiert

 

[murmichel]

Ich hatte vermutet, dass es sowas in der großen Welt der Gitarristen schon gibt und ich es für mein Instrument borgen könnte.

 

[Anfängerfehler!]

Das gibt es, wenn Du auf den Aufwand Lust hast:

Beitrag im Thema 'Schmerzen in den Fingerkuppen'

 

[Bernhard Hiller]

Welt der Gitarristen

Bei den klassischen Gitarristen kommt der Daumen nicht aufs Griffbrett!

 

[Prospero]

Bei den klassischen Gitarristen kommt der Daumen nicht aufs Griffbrett!

Natürlich. aber im verlinkten Thread geht es - zumindest partiell - um Schmerzen an den Fingern durch ungewohnten Kontakt zum neu gelernten Instrument, dem gesteuerten Aufbau von Hornhaut usw. Das könnte zum Teil übertragbar sein.

 

[cello und bass]

wow, dass es sogar bei einer solchen Frage hier Unterstützung gibt - mir war da nichts eingefallen

 

[murmichel]

Im Musiker-Board wird jedem Hilfe zuteil, der danach fragt.

Vielen Dank für die Antworten.

 

[ratocaster]

Ich weiß nicht, ich würde Hornhäute immer auf natürlichem Wege erzeugen, so passen sie zum Bedarf. Ein künstlich erzeugter Knubbel fühlt sich vielleicht dann fremd und störend an, wie ein Pflaster?

Aber Daumenlage - Respekt! Ich hab erst ein Stück, wo ich bis zum hohen C raufmuss, das mach ich bisher gänzlich ohne Daumen (Brahms Cellosonate #1)

 

[Anfängerfehler!]

Ein künstlich erzeugter Knubbel fühlt sich vielleicht dann fremd und störend an, wie ein Pflaster?

Ist zumindest nicht meine Erfahrung. Ich schmirgel mir seit Jahren die Finger so an. Wenn man es übertreibt und sich an eine ungenutzte Hautstelle eine Hornhautplatte bastelt, ist das bestimmt störend. Aber an einer genutzten Stelle, die stetige Belastung erfährt, fühlt sich das nicht komisch an. Und genau hierzu ist die Creme gut, die dafür sorgt, dass die Hornhaut weich bleibt und nicht die Konsistenz eines 5-Cent-Stücks animmt

 

[murmichel]

Noch spiele ich nicht in Daumenlage. Ich kratze nur daran und dabei stelle ich fest, dass es ziemlich unangenehm für den Daumen ist. Wenn ich nun mehr Daumeneinsatz bekomme und der dabei immer gleich weh tut, dann fördert das nicht den Spaß am Üben. Daher wollte ich Schmerz und Üben trennen.

 

[Cellisa]

Hallo Murmichel,

ja, den Schmerz von dem Üben von Stücken zu trennen halte ich auch für sinnvoll. Und hier denke ich, daß mit täglichen ganz kurzen Übeeinheiten der Daumen gut und vorsichtig an diese Stapazen, die er einmal bewältigen soll, gewöhnt werden kann.
Da ich dies natürlich auch gleich ausprobiert habe, nachdem das Thema im Unterricht Erwähnung fand und ein kräfiges "Autscherlebnis" hatte, setzte ich täglich meinen Daumen aufs Griffbrett-versuche mich dabei im Spielen von Tonleitern, was nur leidlich gelingt, aber der Daumen schmerzt nun kaum mehr. Beginnen tue ich das bei den Oktavflageolettönen-dort findet der Daumen seinen Platz und von dort könnte ich auch z.B. C-Dur über alle 4 Saiten spielen.

Ratocaster

Brahms erste Cellosonate lernst Du-wie wunderbar-ich liebe sie und wünsche Dir ganz viel Freude und Erfolg dabei.

Ein glückliches Sreichen wünscht Lisa