Chorkonzert-Aufnahme mit einfachen Mitteln - Tascam Portacapture X6

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RaBea
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Hallo an alle,

ich möchte unser diesjähriges Chorkonzert mitschneiden. Leider fehlt uns in diesem Jahr das Budget, das ganze extern mitschneiden zu lassen.

Rahmenbedingungen: Erwachsenen-Chor mit 23 Sänger:innen, teilweise a capella, teilweise mit E-Piano-Begleitung, Kinderchor mit 10 Kinder, teilweise mit E-Piano-Begleitung und teilweise mit Playback über eine Aktiv-Box. Einmal in einem Saal, dessen Akustik ich noch nicht kenne, einmal in unserer Kirche, die eine angenehme Akustik bietet.
Choraufstellung: SABT, ein Lied gemeinsam mit dem Kinderchor, die dann vor den Erwachsenen stehen.
Das Piano wird vermutlich rechts neben dem Sopran stehen und nur über die internen Boxen laufen.

Aufnahme mit Tascam Portacapture X6. Eventuell könnte ich da noch zwei externe Mikros (Behringer) anschließen, wobei ich das gerne vermeiden würde

Was macht Sinn: Meine Überlegung war, das Tascam hinter unserem Dirigenten aufzustellen mit 1,5 bis 2 Meter Abstand aufzustellen. Wie hoch sollte es stehen? Über dem Chor auf ca, 2,5 m Höhe oder eher niedriger?
Welche Mikrofonposition beim Tascam bietet sich an? XY oder AB? Ich tendiere im Moment mehr zur AB Variante, lese aber häufiger, dass das akustisch nicht so gut wäre, wenn die Aufnahme dann mono abgespielt wird.
Wenn ich die zwei externen Mikrofone mitbenutzen würde, würde ich dafür eine Stereo-Klammer benutzen, die die Mikrofone in ORTF-Stellung halten. Diese würde ich in der Nähe des Tascam montieren. Oder würde es da mehr Sinn machen, diese näher am Chor, aber getrennt von einander zu positionieren? Oder kann ich mir den Aufwand komplett sparen, weil es keinen Unterschied macht?

Muss ich das Tascam noch einpegeln (war bei meinem DR-5 so)? Das X6 hat 32bit float und die Voreinstellungen. Da würde ich Musik nehmen.

Ich bin leider Mädchen für alles und werde nicht viel Zeit haben mich intensiv zu kümmern.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt drauf an, was du nachher mit der Aufnahme machen willst.
Wenn du die Auswahl von 2 unterschiedlichen Abnahmepositionen und eventuell Aufnahmeverfahren haben willst, dann kannst du 2 alternative Positionen und Konfigurationen fahren und überlegst nahher, welche von beiden die bessere ist.
Wenn du aber Hauptmikrofon und Stützmikrofone willst, dann sollten die Stützmikrofone vom Abstand her in etwa zum Hauptmikro passen. Dann kannst du die nachhergeeignet zumischen.

Ach so ja, ich würde XY nehmen, vor allem bei dem kleinen Abstand, den die Mikros am Gerät haben.
 
Welche Mikrofonposition beim Tascam bietet sich an? XY oder AB?
Wenn Du noch 2 Externe Mikrofone hast, eine Stereoschine und ein Mikrofonstativ würde ich Dir ORTF empfehlen.
Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Aufstellung ist eher unkritisch.

Beim Soundcheck etwas rumlaufen und hören wo es am besten klingt. Dort dann das Stativ stellen und auf so 2,5 m Höhe ausfahren.
 
Die Aufnahmen sind nur für uns bestimmt. Werden also nicht "vertrieben".
 
Wann soll das Ganze den stattfinden? Ich bin aus der Nähe von Freudenstadt und könnte eventuell aushelfen. Seh das ganze dann als Lenrstunde für mich.
Möglich wäre xr18 mit Cubase.
 
Beim Soundcheck etwas rumlaufen und hören wo es am besten klingt. Dort dann das Stativ stellen und auf so 2,5 m Höhe ausfahren.
Kann man im Prinzip so machen. Dein Link zu ORFT gibt aber einen sehr guten präzisen Hinweis zu einer möglichst optimalen Aufstellung, nämlich in diesem Satz:
"Der dadurch wirksame Aufnahmebereich des Mikrofonsystems beträgt ±48° = 96°."

D.h. dass die ORTF-Ausrichtung (mit Nieren muss dazu gesagt werden) "sieht" sozusagen mit einem Gesamt"blick"winkel von 96 Grad auf die Bühne bzw. das Ensemble.
Wenn der Chor recht genau so breit aufgestellt ist, dass er diesen Blickwinkel gut ausfüllt, wird er auch mit guter und voller Stereobreite auf der Stereoanlage wiedergegeben. Auch der Klangraum zwischen den Lautsprechern ist dann gut und gleichmäßig ausgefüllt.
Die ideale Aufstellentfernung wäre daher die. wo der Aufnahmebereich des ORFT-Systems mit der Aufstellungsbreite des Chores übereinstimmt

Steht das ORFT-system weiter weg, wird der Chor schmäler abgebildet, er füllt bei der Wiedergabe nicht mehr die ganze Stereobreite aus. Steht das System zu nah, werden die linke und rechte Seite des Chores bei der Wiedergabe sozusagen immer mehr in die jeweiligen Lautsprecher gezogen. Die Mitte der Stereobreite wird dann weniger gut ausgefüllt ("Loch in der Mitte").
Sicher kommt das nicht auf ein paar Grad mehr oder weniger an, aber um das klangliche Ergebnis besser planen zu können, finde ich diese Zusammenhänge schon wichtig.

Hier werden die Zusammenhänge schön visualisiert: https://sengpielaudio.com/Visualization-ORTF.htm
 
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danke @LoboMix für die ausfühliche Erklärung!
Alles soweit richtig. Da habe ich wohl zuviel an Wissen vorrausgesetzt und unklar beschrieben.

Habe natürlich gemeint das die Mikrofone nicht irgendwie extrm links rechts oder hinten Positioniert werden sondern schon im optimalen Bereich.
Aber einen halben Meter links oder rechts, sowie ein Meter vor oder zurrück macht bei manchen Räumen schon einiges aus!
 
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Choraufstellung: SABT,
Wie jetzt?
Ihr steht tatsächlich einreihig in dieser Reihenfolge?
Würde für mich (als Chorsänger, der auch schon einige Aufnahmen auf ähnliche Art gemacht hat) gar nicht gehen.

Zum Einen zieht ihr damit den gesamten Chorklang unnötig in die Breite und macht ihn damit dünner und der Tenor hört den Sopran nicht und umgedreht auch nicht und der Gesamtklang leidet damit maßgeblich.

Empfehlung meinerseits also ganz klar zweireihig Männer hinter den Frauen.
 
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Was Primut damit vermutlich auch meint, ist ein Phänomen, welches mir meine ersten Choraufnahmen verhunzt hat.

Und zwar ist es bei sehr breit stehendem Chor so, daß der Abstand "r" zwischen ORTF-System und den mittig stehenden Sängern, versus dem Abstand zu den außen stehenden Sängern schnell mal um den Faktor 2-3 länger ist.
1759840239918.png





Das führt dazu daß bei der Wiedergabe die außen stehenden Sänger sowohl leiser, als auch in der Tiefenstaffelung (Mischverhältnis Raumschall vs. Direktschall) weiter hinten stehend abgebildet werden, als die mittig stehenden.
Der Höreindruck is also ungefähr so:
1759840250525.png


Wenn das Aufnahmeergebnis also eine hohe Priorität hat, dann sollte man beim Stellen des Chors den Mikrofonabstand von den nächsten vs. den entferntesten Sängern im Hinterkopf haben - eine Halbkreis-Aufstellung würde sich anbieten, und führt zu einer Wahrnehmung als "in Linie" stehendem Chor.

Ist die Aufnahme zweitrangig (was ich bei einem Konzert vermuten würde) - stellt man den Chor halt so auf, wie es sich fürs Konzert und den Anblick durchs Publikum anbietet, und spielt mit dem Sengpiel-Rechner andere Verfahren als ORTF durch. (Ich denke an breite AB Stellungen)

Ein weiterer Gedanke - rauf mit den Mikros! Höhenabstand zum Publikum wäre hier das Ziel. Es wird eh jeder Schniefer und Huster mit drauf sein, aber muss ja nun nicht lauter sein, als der Chor selbst ;)
 

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