McCoy
HCA Jazz & Piano
Am 16. Juli 2025 starb im Alter von 88 Jahren der Theaterregisseur Claus Peymann.
Er war Schauspieldirektor am Schauspiel Stuttgart, am Bochumer Schauspielhaus, Direktor des Burtheaters in Wien und Intendant und Geschäftsführer des von Berthold Brecht gegründeten Berliner Ensembles. Für ihn hatte das Theater immer gesellschaftliche Relevanz, er verstand seine Tätigkeit und das Theater immer als politische Stellungnahme und als Ort des Widerstands und galt als Papst der deutschsprachigen Theaterszene. Er arbeitete mit den wichtigsten zeitgenössischen Dichtern zusammen, u.a. Peter Handke, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek und Peter Turrini. Mit seinen Uraufführungen und Inszeniereungen sorgte er immer wieder für Skandale und Diskussionen. Den größten Theaterskandal verursachte er mit der Inszenierung des "Heldenplatz" von Thomas Bernhard, der 1988 ganz Österreich in Aufruhr brachte.
Ich hatte das Glück, 1994/95 zwei seiner Bernhard-Inszenierungen am Burgtheater in Wien zu sehen: Den "Heldenplatz" und den "Theatermacher". Beide Aufführungen waren toll, aber der "Heldenplatz" hat mich zutiefst beeindruckt und erschüttert. Diese Inszenierung war von einer solchem Intensität, künstlerischen Qualität und gesellschaftlicher, schonungsloser Entlarvung, daß mir danach zunächst alle anderen Theater wie Provinztheater vorkamen.
Hier ein Ausschnitt aus einem Gespräch mit Günter Gaus aus dem Jahr 1998 im rbb:
View: https://www.youtube.com/watch?v=5W8Rqjw5Sto
Ein Bericht über die Inszenierung des "Heldenplatz" im Jahr 1988:
View: https://www.youtube.com/watch?v=6akQagN64Sc
Danke Claus Peymann, für das Augenöffnen, für die intensiven Stunden im Theater und für Deine Theaterkunst.
Ruhe in Frieden,
McCoy
Er war Schauspieldirektor am Schauspiel Stuttgart, am Bochumer Schauspielhaus, Direktor des Burtheaters in Wien und Intendant und Geschäftsführer des von Berthold Brecht gegründeten Berliner Ensembles. Für ihn hatte das Theater immer gesellschaftliche Relevanz, er verstand seine Tätigkeit und das Theater immer als politische Stellungnahme und als Ort des Widerstands und galt als Papst der deutschsprachigen Theaterszene. Er arbeitete mit den wichtigsten zeitgenössischen Dichtern zusammen, u.a. Peter Handke, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek und Peter Turrini. Mit seinen Uraufführungen und Inszeniereungen sorgte er immer wieder für Skandale und Diskussionen. Den größten Theaterskandal verursachte er mit der Inszenierung des "Heldenplatz" von Thomas Bernhard, der 1988 ganz Österreich in Aufruhr brachte.
Ich hatte das Glück, 1994/95 zwei seiner Bernhard-Inszenierungen am Burgtheater in Wien zu sehen: Den "Heldenplatz" und den "Theatermacher". Beide Aufführungen waren toll, aber der "Heldenplatz" hat mich zutiefst beeindruckt und erschüttert. Diese Inszenierung war von einer solchem Intensität, künstlerischen Qualität und gesellschaftlicher, schonungsloser Entlarvung, daß mir danach zunächst alle anderen Theater wie Provinztheater vorkamen.
Hier ein Ausschnitt aus einem Gespräch mit Günter Gaus aus dem Jahr 1998 im rbb:
View: https://www.youtube.com/watch?v=5W8Rqjw5Sto
Ein Bericht über die Inszenierung des "Heldenplatz" im Jahr 1988:
View: https://www.youtube.com/watch?v=6akQagN64Sc
Danke Claus Peymann, für das Augenöffnen, für die intensiven Stunden im Theater und für Deine Theaterkunst.
Ruhe in Frieden,
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