Clipping oder doch Halskrümmung und Bridge Einstellung (Ferndiagnose)?

  • Ersteller Wurti86
  • Erstellt am
Wurti86
Wurti86
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.05.21
Registriert
14.04.20
Beiträge
112
Kekse
3.786
Hallo zusammen,

ich habe ewig versucht heraus zu finden wieso meine neue Gitarre nur beim verzerrten Spielen und besonders auf der hohen e Saite schrecklich klirrende Störgeräusche erzeugt. Clean oder unverstärkt ist nämlich alles wunderbar.

Nach dem ich jetzt seit 3 Tagen täglich 10x Brücke und Halskrümmung geändert habe, stellt sich mir die Frage, ob es vllt einfach an der verwendeten Software liegt.

Ich spiele im Moment ausschließlich im Kopfhörerbetrieb über ein Line6 UX1 mit PodFarm 2.5.

Könntet ihr euch einen Mitschnitt davon mal anhören und mir sagen ob es sich hierbei um digitales Clipping handelt? Es geht um die Single Notes gegen Ende der Aufnahme. Diese wurden auf der hohen e Saite am 7., 9. und 10. Bund gespielt. Dann hätte ich mir das ewige rum Schrauben an der Gitarre (PRS SC 594) nämlich sparen können...

https://m.soundcloud.com/andreas-wurtinger/saitenklirren

Danke!
Gruß
Andreas
 
Eigenschaft
 
Anhand einer Aufnhame lässt sich das kaum sagen. Verzerrung und Clipping ist ja quasi das gleiche (bzw. Clipping ist auch eine Art von Verzerrung).
Ich kenn deine Software zwar nicht, aber so gut wie jedes Programm hat eine Pegelanzeige, die sich rot verfärbt, wenn man in den Clipping Bereich kommt, das solltest du also eigentlich visuell sehen können.

Ich hab ein Multi-Effekt-Gerät von Digitech und dort gibt es ein Verzerrer-Preset, was sich fast genauso anhört wie deine Aufname, da überschlägt sich der Ton auch in den höheren Lagen. Könnte also vielleicht einfach sein, dass das Teil des Effekts ist und nicht umbedingt durch Clipping bedingt ist.
 
Ich würde eher behaupten dass da andere Saiten mitschwingen bzw an der Kopfplatte.
 
Guten Morgen Wurti86.

Ich bin bei soetwas genauso empfindlich wie Du und denke, dass diese Obertöne daher kommen, dass die Saite bzw. Saiten an einem Bund, der etwas zu hoch ist "anschlagen". Da hilft nur mal von der Seite gucken, wenn Du spielst und herausfinden bei oder ab welchem Ton eine Saite wo aufliegt oder mit dem Ausschwingen den Bund berührt. Bei Cleansounds fällt das nicht so auf, weil es dabei nicht so viele laute Obertöne gibt, wie beim verzerrten Spiel.

Digitales Clipping hört sich anders an, eher kratzig, weil der Peak der Welle dabei einfach gekappt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrlich gesagt: ich hör da nix schlimmes.
Wenn der Drummer einsetzt hörst du davon nichts mehr :)
 
Das stimmt natürlich, Dr_Martin, jedoch ist man als Saitenfidler relativ sensibel, wenn man alleine spielt und selektiv hört. Da peaked so eine Frequenz dann schon, insbesondere im Kopfhörerbetrieb.

Im Mix würde ich so eine Resonanzfrequenz einfach mit einem EQ herausziehen, aber mit den Dingern in den Simulationen ist es oft schwierig.
 
...dass diese Obertöne daher kommen, dass die Saite bzw. Saiten an einem Bund, der etwas zu hoch ist "anschlagen"...

Ja das war ja meine Ursprungsvermutung. Bisher war es mir aber leider nicht möglich bridge und Hals so einzustellen, dass gar nichts klirrt, wenn ich ein Saitenlage habe, mit der die hohe e Saite sauber klingt, dann klirren d und g saite hörbar.

Es wundert mich auch, dass es sich ausschließlich auf die mittleren Lagen, also so 7. Bis 12. Bund beschränkt. Kann auch eigentlich nicht sein, dass bei einem 4000 eur instrument so schlecht abgerichtete Bünde vorkommen, eigentlich ist ja gerade PRS auch für sehr gute Verarbeitung bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@RayBeeger

Trotzdem hör ich nichts was schief oder schräg klingt.
Vielleicht würde ein EQ-Pedal helfen mit dem man die Frequenz rausmixt.
 
War bei meiner Fender JEFF BECK auch ein Problem, das der Gitarrenbauer richten mußte...
 
Ich könnte sie natürlich pleken lassen, aber da ist man mal schnell 200 eur los und ich hoffe eigentlich, dass das nicht notwendig ist, das wäre bei einem neuen Instrument schon sehr unglücklich...wobei das auch eigentlich nicht der Hauptpunkt sein kann, weil meine beiden anderen Gitarren genau das gleiche Phänomen, nur etwas abgeschwächt produzieren. Vielleicht doch ein Eigenart von Podfarm? Hab meinen Diezel leider verkauft, kann es also nicht an einem echten Amp gegen checken
 
Das kann auch die Halskrümmung sein, wenn der Bogen nach oben verläuft. Guck' doch mal auf die Seite von PRS, da sollte man eigentlich die Standardmaße und -daten für die Einstellung finden. Die sind meistens ein guter Anhaltspunkt.

Wie hast Du denn Deinen High Cut in der PodFarm gesetzt?
 
*edit*

Ich glaube ich habe gar keinen high cut gesetzt, da ich nicht mal weiß was das ist *peinlich*

Ich füge mal Bilder vom Hals bei...

20200528_105646.jpg
20200528_105704.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der High Cut ist ein steiler Kurvenverlauf in einem EQ (Software oder Hardware). Alle Frequenzen darüber werden stark abgeregelt.

Die Fizziness in vielen digitalen Ampsimulationen kommt oft daher, dass vergessen wird wie ein Gitarrenlautsprecher arbeitet. Das Frequenzspektrum ist etwa 70Hz bis 5.000Hz (mehr nicht). Ab 5.000Hz werden die darüberliegenden Frequenzen stark bedämpft. In einer Simulation können aber die Frequenzen weit höher wiedergegeben werden, weil dort kein Lautsprecher vorhanden ist, der durch seine Auslegung und Konstruktion als "natürlicher" FILTER wirkt. Deshalb ist es meistens ratsam so eine Grenze selbst zu setzen, damit die fizzeligen Frequenzen nicht mit durchkommen. Ich kenne die AmpFarm jetzt nicht, aber beim Helix kann man in den Cabs einen Low und einen High Cut setzen oder zusätzlich einen EQ verwenden, der das dann erledigt. Ich nehme als Basis immer 6.500Hz als High Cut und gucke dann ob das so paßt.

Wegen der Halseinstellung etc. würde ich mal zu den Gitarrenbauern im Forum gehen und dort nachfragen. Die Bilder sehen eigentlich ok aus und wenn ich es richtig deute, ist der Halsbogen leicht nach unten in Ordnung.
 
Da gibt es doch auch einen EQ, den Du dahinter einsetzen kannst. Der Low Cut heißt dort HPF (high pass filter) und der High Cut heißt LPF (low pass filter).
 
*edit*

Ah cool, danke für den Hinweis. Das probiere ich heute Abend mal aus...ich hab aber zusätzlich morgen nachmittag einen Termin bei einem Fachmann zum einstellen der Gitarre, mal sehen was der zum Status quo sagt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klasse, melde Dich mal danach und teile uns mit was er gesagt hat!
 
ich hab aber zusätzlich morgen nachmittag einen Termin bei einem Fachmann zum einstellen der Gitarre
hallo zusammen,

ich weiß, dass Ferndiagnosen nicht sehr beliebt sind. Ich würde aber jemand mit einem guten Blick für diese Dinge mal bitten einen Blick auf Bilder von Hals und Bridge meiner PRS zu werfen, damit ich mich morgen beim Fachmann (hab einen Termin zum Set up Check) nicht völlig blamiere.

Grundproblem ist ein klirrendes Geräusch beim verzerrten Spielen in den mittleren Lagen (7. Bis 12. Bund). Je nach Einstellung entweder stark auf der hohen e saite oder auf der d und g saite.

Hier mal die Bilder...Danke schon mal für einen prüfenden Blick:

20200526_200543.jpg
20200528_105704.jpg
20200528_105646.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ohne weitere Infos werfe ich einfach mal die Klassiker in den Raum: Saitenrasseln zw. Brigde und Tailpiece oder Sattel und Mechanik oder aber die Pickup-Federn. Esseidenn, wir reden über Saitenschnarren.
 
Das kann kein Mensch an Hand von Fotos beurteilen! Dazu muss man die Gitarre in die Hand nehmen und mit einem guten Lineal/Fretrocker überprüfen.
Das genau überprüfen zu lassen ist kein Anlass zu glauben, dass da jemand an Hysterie leidet. "Schlimstenfalls" wird das Ergebnis sein: Sieht eigentlich alles ok aus...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben