Dämmschaum auf feuchte Wand?

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Hallo,
mein Freund hat neuerdings einen Proberaum, der uns bislang trocken erschien, aber nun seit es dauernd regnet, sind die Wände etwas feucht. Hygrometer haben wir keines, deshalb kann ich keine genauen Zahlen liefern. Jedenfalls war zur Verbesserung der Raumakkustik geplant, dass an mehreren Stellen dieser dicke Schaum mit Noppen angeklebt wird mit Universalkleber. Wollten wir eigentlich dieses Wochenende machen, aber jetzt haben wir Zweifel, weil uns das mit der Feuchtigkeit aufgefallen ist (ein Filzbehang in einem türlosen Türrahmen ist eindeutig feucht). Man soll ja zu Hause auch keinen Schrank zu nah an die Wand stellen, wenn sie etwas feucht sein könnte. Wie schlimm ist es, die Wand mit Schaum und Klebstoff vollzukleistern? Wir haben Angst vor Schimmel.
Ich hoffe, jemand kann uns beraten, wir wissen nicht wen wir fragen sollen.
Viele Grüße
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Wenn es sich um Außenwände handelt, kann Dir die Entscheidung eigentlich niemand abnehmen, bevor nicht klar ist, wie feucht das Ganze ist. Der Spruch mit dem Schrank und der Wand betrifft nur schlecht gedämmte Außenwände. Ich hatte mal eine Mietwohnung, da ist mir das Sofa stellenweise an der Wand festgefroren(!), als ich mal nicht drauf geachtet hatte, es von der Wand weit genug wegzustellen.

Was habt ihr für einen Schaumstoff vorgesehen? Es gibt teilweise atmungsaktiven/feuchtigkeitsregulierenden.

Ist das in einem Keller? Da sammelt sich bei dem schwül-warmen Wetter gern mal jede Menge Kondensfeuchte an der Wand, wenn man falsch lüftet.
Falls ihr ein Messgerät auftreiben könnt, das die Feuchte in "Digits" anzeigt, sind üblicherweise <40 trocken, 40-80 feucht, >80 nass. Fliesenleger in der Bekanntschaft? Die haben sowas auf jeden Fall.

Schnelle Prüfmethode: Spachtel nehmen und versuchen, in den Putz an den vermeintlich feuchten Stellen zu stechen. Geht die Spachtel leicht in den Putz, ist oder war es darunter feucht -> Wand wird dadurch porös. In eine trockene Wand sollte die Spachtel nicht eindringen können.
 
Der Spruch mit dem Schrank und der Wand betrifft nur schlecht gedämmte Außenwände.
von wegen, ich hab in meiner Mietwohnung "zu gut" gedämmte Wände (Neubau 2007) und da ist das Problem mit den Schränken auch gegeben, weil sich die anstauende Luftfeuchtigkeit im Raum da niederschlagen kann.

das führte so weit, dass ich eine Kiste Wein zu nah an der Wand stehen hatte und dadurch dass der letzte Winter so kalt war und ich seltener Lüften konnte, sich da tatsächlich Schimmel gebildet hat
insofern wenn da wirklich Feuchtigkeit verspürbar ist, wäre ich VERDAMMT vorsichtig und würde nicht empfehlen, die Wände zuzupappen
 
Das ist ein Keller, quasi im 2. Untergeschoss, es gibt eine Lüftung, die wir einschalten können, wenn wir proben. Heizung gibt es noch keine, wahrscheinlich holen wir da was elektrisches und schalten es auch nur zu den Proben ein. Wir haben heute ein Hygrometer gekauft und die erste Messung zeigte 78%. Wir haben allerdings auch so Salzzeug zur Entlüftung gekauft und gucken morgen nochmal. Man muss aber vielleicht dazusagen, dass es heute wie schon seit Tagen dauernd geregnet hat. Wir müssten vielleicht über einen längeren Zeitraum beobachten...
Der Schaumstoff ist extra für Raumakkustik gemacht, aber welche Sorte genau weiß ich nicht.
Ist 78% kritisch?
Eine Wand ist eventuell Außenwand, bin mir nicht ganz sicher. Die Wände die wir am wichtigsten abdämmen wollten, ist eine Innenwand und die Decke auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
mit nem (sehr simplen) Klima-Messdings-Gedöns was man sich so ins Zimmer stellen kann, kann ich in oben erwähnter Mietwohnung so Werte zwischen 56 und 71% Luftfeuchte messen... 71 dann wenn's mal wieder Zeit wird zu Lüften... 78 is da also nochma mehr.. kann dir aber keine fachlich versierte Auskunft geben

das Problem wird eben wirklich sein, dass du dann direkt an der Wand bist, da also keine Luftzirkulation stattfindet und sich die Feuchte staut (besonders wenn der Schaumstoff sie aufnimmt)
 
Die 78% Luftfeuchte sagen erstmal wenig über die Beschaffenheit in der Wand aus. In dem Raum ist schonmal eine hohe Luftfeuchte, das kann bei dem Wetter aber auch schonmal vorkommen. Optimal für Wohnräume ist irgendwas zwischen 55% und 65% bei 20-22°C.
Bei welcher Temperatur habt ihr die 78% gemessen?
 
Ich weiß die Temperatur nicht mehr. Wir haben beschlossen den Hygrometer jetzt erstmal noch länger zu beobachten bevor wir das Dämmmaterial ankleben. Jetzt ist es ja auch wieder etwas trockener draußen. Mal sehen ob die Feuchtigkeit nachlässt. Außerdem schließt die Tür nicht richtig, so dass der kleine Salz-Luftentfeuchter eigentlich einen viel größeren Raum entfeuchten muss. Das müssen wir vorher in Ordnung bringen. Wir haben an spanische Wände gedacht als alternative. Wenn wir die bekleben und hinstellen wird das akkustische Ergebnis bestimmt auch okay, nur der Raum wird viel kleiner. Im Moment hallt es jedenfalls sehr und unangenehm mit Schlagzeug. Direkt an die Wand wär schon am schönsten....
 
Wiso wollt ihr denn das Dämmmaterial kleben?
Kauft euch doch für 5,-/stk ein Spannseilset für Duschvorhänge bei IKEA oder im Baumarkt, und hängt die Dämmmatten dann mit etwas Wandabstand (ca 10cm) vor die Wand. Das löst das feuchtigkeitsproblem, hinterlässt keine kleberspuren an wand und Dämmmatten, und ist vorallem akustisch gesehen ein riesenvorteil, da die Dämmmatten bedeutend besser wirken können, denn so wird die Absorption ein ganzes stück in den Bassbereich erweitert :great:


http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/60075295


cheers
Mika
 
von wegen, ich hab in meiner Mietwohnung "zu gut" gedämmte Wände (Neubau 2007) und da ist das Problem mit den Schränken auch gegeben, weil sich die anstauende Luftfeuchtigkeit im Raum da niederschlagen kann....

Das sollte bei richtiger Lüftung eigentlich nicht der Fall sein, da der Taupunkt durch die Außendämmung von der Innenseite der Mauer weiter nach außen verlagert wird. So etwas kommt z.B. vor, wenn ein Teilbereich weniger stark, bzw weniger gut gedämmt wurde. In ca. 90 % aller Fälle liegt es aber am Lüften.

Ist 78% kritisch?

Grobe "Hausnummer": 78 % Luftfeuchtigkeit bei ca. 16° gemessen im Raum führt im Winter sehr schnell zu 90 % Feuchtigkeit auf einer (nicht gedämmten) Außenwand. Hier kann Schimmel schon ziemlich gut gedeien. Wenn ihr dann noch den Luftaustausch unterbindet, ist die Schimmelbildung quasi vorprogrammiert.

Eine Wand ist eventuell Außenwand, bin mir nicht ganz sicher. Die Wände die wir am wichtigsten abdämmen wollten, ist eine Innenwand und die Decke auch.

Speziell bei Außenwänden ist da Vorsicht geboten. -> Vorher abklären.

Die Idee von Mika finde ich super.
Etwas Ähnliches haben wir vor Jahren mal in einem Proberaum gemacht, in dem das Schlagzeug immer fies klang und hallte. Der Drumbereich wurde mit ein paar Decken an gespannten Drähten dreiseitig "abgehängt". Selbst diese schnöden Wolldecken haben schon erstaunlich viel gebracht. Allerdings ist so eine Wolldecke ein hervorragender "Mief-Auffänger".:igitt: :D
 
Wir hatten allerdings das Dämmmaterial schon gekauft. Das ist Rollen von Noppenschaum, ich weiß nicht genau wie lang. Glaube dass es Rechtecke sind, etwa ein Meter Kantenlänge. Meintest Du, wir sollen die Dinger an den Draht hängen? Weiß nicht ob die nicht zu leicht sind, die würden sich krümmen weil sie ja gerollt waren. Und gehen nicht bis zum Boden. Man müsste sie schon auf irgendwas draufpeppen. Aber dieses Irgendwas könnte dann von mir aus am Draht runterhängen. Die Idee finde ich eigentlich nämlich ziemlich gut, das spart ne Menge Platz gegenüber der Idee mit den Spanischen Wänden.
Warum wird die Absorption in den Bassbereich erweitert?
 
Mal ganz pragmatisch: Hängt doch was unten dran, dann hat's mehr gewicht und rollt sich nicht mehr ein?
Als Beispiel die Gewichte für Tischdenken im Gartenbereich. Da haste dann auch hübsches Obst im Proberaum hängen.. ;D
 
Warum wird die Absorption in den Bassbereich erweitert?
Die Dämpfung ist da am besten, wo die Auslenkung der Schallwelle am größten ist (ein Schwingungsbauch). Direkt an der Wand ist immer ein Schwingungsknoten.
Bei einem Ton von 220 Hz wäre der Bauch ca. 40 cm vor der Wand.

Du könntest die Matten auf einen Lattenrahmen spannen.
 

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