Wenn du wirklich ein pdp fx hast dann muss etwas kaputt an der Gratung sein, wenn kein brauchbarer Ton heraus kommt.
Es ist allerdings nicht von der Hand zu weißen, dass es ab und an Trommeln gibt, die unstimmbar sind. Aus welchen physikalischen Gründen auch immer. Allerdings sind die Qualitätkontrollen der großen Hersteller so hoch gestiegen, dass solche Fälle nur sehr, sehr selten sind.
Ich denke mal du musst ganz von vorne anfangen mit dem Stimmen. Der erste Punkt wäre die Auswahl der Felle. Pinstripe als Reso und Schlagfell... das kann nichts werden. Da kannst du ein Kissen in die Trommel legen und bekommst den gleichen Effekt. Die Trommel ist tot. Sie schwingt nicht mehr. Wenn es dein Wunschklang ist, bitte. Ich kann mich aber nicht damit abfinden, dass man anders keinen guten Klang herausbekommt. Der nächste Punkt wäre vor dem Stimmen, die Zentrierung des Felles. Erst einmal muss du das Fell mittig auflegen und dann, wie beim Stimmen die Schrauben im Kreuzverfahren nach und nach anziehen. 3 volle Umdrehungen sollten reichen, um dem Fell eine "Überspannung" zu verabreichen. Danach drückst du ordentlich mit deiner Hand in das Fell, damit es sich nochmal richtig dehnen kann. Alternativ kannst du auch die Föhnemethode anwenden. Du nimmst einen Föhn und hälst ihn ca 5 cm über den Fellrand. Dann gehst du im Sekundentakt über den Rand im Kreis. Pro Zoll eine Sekunde halten, damit das Fell nicht zu heiß würde. D.h. bei einer 8 Zoll Tom bist du in 8 Sekunden rum und bei einer 20" Zoll Bass in 20 Sekunden. Das Ganze würde ich erstmal mit ausem Föhn probieren, damit du ca. ein Gefühl dafür bekommst. Bei dünnen Fellen (Resofelle) 2 - 3 Runden rum und bei dickeren oder mehrlagigen Fellen 1 - 2 Runden mehr. Das ganze dient dazu, dass sich das Fell optimal der Gratung anpasst. Wenn das nicht geschieht, dann verstimmt sich das Felle schneller und du kannst es erst gar nicht richtig stimmen. Bei der Handballenmethode würde ich die Trommel allerdings mit zu hohen Spannung noch 0,5 bis 1 Tag liegen lassen, dann die Felle abmontieren und dann richtig mit dem Stimmen anfangen. Wichtig ist, dass du das Fell anfangs wirklich zentral aufziehst, damit alle Schrauben gleichmäßig Zug auf das Fell bringen können.
Jetzt würde ja das Thema stimmen kommen. Da gibt es natürlich viele Varianten, allerdings bitte ich nun dich, da du deiner Aussage zur Folge gut stimmen kannst, einfachmal zu beschreiben wie du stimmst.
Falls es dir bekannt sein sollte, es gibt die Theorie der 3 Klangzonen:
warme Zone: das Resofell höher als das Schlagfell = wenig hohe Obertöne und mittleres Sustain. Die Trommel gewinnt an Durchsetzungsvermögen.
flache Zone: Resofell tiefer als das Schlagfell = wenig Obertöne, mittleres Sustain
resonante Zone: gleiche Fellspannung = sehr hohe Obertonausbeute und maximales Sustain
Wir mir scheint hast du deine Felle immer in die resonante Zone gestimmt. Daher mein Rat mal einfach in die flache Zone zu stimmen. Dann brauchst du auch kein Klebeband und keine mehrlagigen Resofelle.
Noch was grundsätzliches!
Der Klang einer Trommel besteht aus Obertönen und Grundtönen. Der Grundton ist der tiefter erzeugbare Ton einer Trommel. Wenn du durch Abkleben versucht, die Obertöne zu killen, verkürzt du in Wirklichkeit nur den Grundton. Und zwar so sehr, dass die Trommel keine Dynamik mehr entwickeln kann und tot und leblesklingt. Es ist wichtig zu lernen die Obertöne in die Stimmung einzubauen und zu nutzen! Denn damit gestalltest du den Klang der Trommeln! Das ist ernorm wichtig.
Übrigends, auch wenn man gerne mal neue Felle aufzieht, soll das noch lange nicht heißen, dass man stimmen kann.
