Dante Kompatibilität zwischen Produkten unterschiedlicher Hersteller und allgemeine Protokollfragen

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Mal eine Frage auf die ich noch keine Antwort gefunden habe.
Sind alle Geräte untereinander kompatibel, wenn sie mit Dante verbunden werden?

Ein Beispiel:
Behringer Wing mit Dante Karte, dazu eine mit Danteanschluss versehene Stagebox von Allan&Heath und als Lautsprecher Subs und Topteile von Yamaha, ebenfalls mit Dante versehen.

Würde so was grundsätzlich funktionieren?
Dabei gehe ich von einer gleichen Grundeinstellung aus, also das alle Geräte individuell Adressiert sind und die gleiche Sampling Rate eingestellt ist.
 
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Was Dante an sich betrifft geht das alles. Ich selber habe diverse Teile mit Dante in Verwendung und die können alle miteinander. Einzige Grundvoraussetzung ist, dass man bei allen Geräten, die zusammenarbeiten sollen, mit der gleichen Samplingrate arbeitet und sich per Netzwerk auch sehen können.
Bei den Stageboxen wird es aber schwieriger. Das Problem dabei ist dass die Steuerung von Preamps im Dante-Protokoll nicht festgelegt ist. D.h da macht jeder Hersteller etwas anderes. Man kann also z.B von einem Yamha-Pult aus die Yamaha-Stageboxen kontrollieren aber nicht die von A&H. Umgekehrt ist es genauso. als Notlösung gibt es aber gerade von den beiden Herstellern noch eine Anwendung mit der man die Preamps der Stageboxen des Herstellers einstellen kann.
Also, wenn du die Preamps der Stagebox per Anwendung kontrollierst, dann geht das mit deinem Beispiel sicherlich.
 
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Okay, das beantwortet meine Frage.
Wie immer schade, das es keine gemeinsame Norm gibt, aber das wurde ja schon 1.000x bemängelt.

Danke für die schnelle Antwort
 
Naja - Dante ist ein Datenübertragungsprotokoll, kein Steuerungsprotokoll, dafür ist die Plattform nicht ausgelegt. Du möchtest hardwareseitig etwas steuern, was auch ohne Dante so nicht möglich wäre. Ein Dante-Netzwerk tut nichts anderes, als Audiodaten schnell und ausgesprochen verlässlich von A nach B zu schicken - und dafür wurde es auch gemacht.
 
Die A&H Stageboxen mit Dante kannst Du über die Software DT Preamp Control von A&H über Dante steuern.
 
Ja, das tut ja das AES50 Protokoll (Midas/Behringer) auch, nur das dies nicht so verbreitet ist wie das Dante Protokoll. Das sieht man daran, das es kaum Steckkarten für AES50 gibt um einen Mischpult auf- oder umzurüsten.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann werden zwar die Audiodaten übertragen, aber eben nicht zum Beispiel die Gaineinstellungen der Inputs oder auch eventuelle MIDI-Befehle. Diese Steuerdaten werden also parallel zu den Dante-Daten (oder auch AES50) mit übertragen. Sehe ich das so richtig?
Das ist auch das von @Mfk0815 angesprochene Kompatibilitätsproblem.

Das führt mich zu noch einer Frage. Was sind den das für Zusatzprogramme, die eben die Preamps herstellerübergreifend steuern, und wie kann ich mir das in der Praxis vorstellen. Muss ich dann zusätzlich noch einen Laptop einbinden, das die Preamps gesteuert werden können oder eine andere zusätzlich Hardware?
 
Es ist ja eh praktisch für den Überblick den Dantecontroller auf einem Rechner laufen zu haben, dort würde dann auch die entsprechende Software für die Preampsteuerung laufen.
Habe so schon nur mit einer Yamaha Rio + Software Aufnahmen gemacht (also ohne Pult)
 
Kann ich mir gut vorstellen. Aber ich möchte keine Aufnahmen machen, sondern bin gedanklich beim Live spielen. Da erscheint mir das dann mit zusätzlichen Gerätschaften nicht sehr Sinnvoll eine Software für die Steuerung zu nutzen. Im Studio ist das ja kein all zu großes Problem, weil man da nicht die Hektik hat wie bei einem Live Event.

Für mich hat sich das mit dem Dante-Protokoll vorerst in soweit erledigt, das es eben nicht wie erhofft alles mit allem verbinden lässt; zumindest nicht ohne zusätzliche Kapriolen. Mir ist da ein simples anschließen (ähnlich wie beim Licht mit einem Universum) vorgeschwebt, aber das funktioniert wohl nur Herstellerintern. Schade...
 
einer der wirklichen Vorteile von Dante ist seine Netzwerkfähigkeit. Während viele andere Protokolle dur Übertragung von Audiodaten nur Punkt zu Punkt Verbindungen zulassen kann man im Dante-netzwerk jedes Signal an beliebig viele Empfänger senden. Das geht weder mit AES50, Madi, ACE, dSnake usw. dazu kommt, dass Dante relativ geringe Anforderungen an die Netzwerk-Komponenten stellt. Da reicht schon ein günstiger Switch wie der Netgear GS105 um die Teilnehmer des Netzwerkes zu verbinden. Bei AVB, das ähnlich wie Dante aufgestellt ist und noch dazu herstellerunabhängig, ist das nicht so einfach. Da muss auch der Switch bestimmte Eigenschaften einhalten und selbst wenn man einen z.B von Motu hat, heisst das noch nicht dass man damit auch Geräte von Presonus damit betreiben kann.
Letztendlich ist aktuell das Dante Protokoll das noch am besten funktionierende am Markt, finde ich.
 
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So ist es, da kann ich mich nur anschließen (y)
 
Ich glaube, das ist der Schlüssel des ganzen: "Unsere Erfahrung und Überzeugung ist jedoch die, dass jedes dieser Formate und Protokolle seine Anwendung hat, für die es sich konkret prädestiniert."
 
Diese Aussage hilft aber imho keinem weiter, der gerade überlegt, auf welches Protokoll nun zu setzen ist.
ein großes Manko bei AVB war in der Vergangenheit, dass es zwar ein sog. offenes Protokoll ist, aber dem jeweiligen Hersteller zu viel Spielraum zur individuellen Interpretation gegeben hat. Und weil ein Ziel jedes Herstellers eine intensive Kundenbindung ist, man also den Kunden mehr oder weniger aggressiv dazu bringen will, sich tunlichst mit allen Produkten des Herstellers einzudecken und ja nichts vom Mitbewerb zu nehmen, ist es zu z.T eil massiven Kompatibilitäts- bzw Interoperatibilitätsproblemen gekommen. Da war man dann bei dante schon weiter, weil Audinate das gleich gar nicht zugelassen hat, hat es doch die Dantemodule für die Verwendung in den Produkten geliefert. Aber wir werden ja sehen ob AVB/Milan die Kurve kriegt und eine hinreichende Anzahl von Keyplayern in der Branche dazu bringt, auf den Zug aufzuspringen. Z.B ist es fraglich ob man Yamaha dazu bringt, sich von Dante abzuwenden. Und dann ist für mich immer noch der Knackpunkt Netzwerk-Infrastruktur etwas, das den Umgang mit AVB nicht einfach macht. aus meiner Sicht brauchts eine Unterstützung von Standard-Netzwerk-Hardware und eine ganz klare Normierung des Protokolls, an das sich alle (ALLE) Hersteller bindend halten müssen. So Wischi Waschi Grundsatz-Ideen zusammen zu sammeln und das dann "Protokoll" zu nennen ist nicht zukunftsträchtig. Und da gehören eben auch so Dinge wie Preamp-Steuerung usw dazu. Aber selbst bei MIDI hat man sich noch die Hintertür SysEx offen gehalten um den Herstellern Raum für die Abgrenzung vom Rest zu geben.

Ich habe mich übrigens im Zusammenhang mit einer Review des Motu 1248 Interfaces mit dem Thema AVB ein klein wenig auseinander gesetzt. Da habe ich auch schon so ziemlich das selbe Fazit zum Thema gehabt, zu dem ich heute auch noch komme. Aber die Zeit wirds uns zeigen, wo die Reise hin geht.
 
Ich finde, der Satz sagt alles, was man wissen muss: wenn ich Audiodaten sicher von A nach B, C und D schaufeln will und dafür eventuell eine bestehende Netzwerkumgebung nutzen kann, nehme ich Dante. Danke - läuft ohne Kopfschmerz.
Wenn ich darüber hinaus noch Hardware kontrollieren will und Einfluss auf die bestehenden Strukturen habe, dann ist AVB oder Milan das Mittel der Wahl.
 

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