Das Ende der Reise zum "ultimativen" Jimi Hendrix Sound und Ton

  • Ersteller Guitarcoach
  • Erstellt am
Guitarcoach
Guitarcoach
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.04.24
Registriert
09.11.12
Beiträge
690
Kekse
23.505
Ort
NRW
Hi Leute,

ich war jetzt so viele Jahre auf der Suche und auf der Reise, um irgendwann "den" Jimi Hendrix Ton zu finden und zu erreichen.
Ja, ja Ton ist in den Fingern, etc. - ist schon klar, aber ihr wisst schon genau, was ich meine...denke ich :)

Bereits als Kind war ich von Jimis Klängen fasziniert, hinterher dann als Gitarrist, schien das alles magisch und fast unerreichbar, alleine schon wegen des finanziellen Invests.
Aber dennoch, man pirscht sich halt im Rahmen der Möglichkieten heran und ich hatte hier durchweg immer klasse Ergebnisse.

Mit dem Inslebenrufen meiner Jimi Hendrix Tribute Band "Electric Voodooland" wurde es dann irgendwie nochmal eine ganze Stufe fokussierter mit dem Equipmnt und dem Sound. Klar, bei so einem Gig-Pensum und einem durchweg hochkritischen Publikum, musste alles passen. Und wie oft ich den Randy Hansen Quervergleich gehört habe...ich kann es nicht mehr zählen, war aber immer sehr dankbar für Feedback.

Erste Erkenntnis: Es reicht nicht, wenn der Sound nach außen hin ähnlich klingt, du musst herausfinden oder "antizipieren" (Wahnsinn mein Deutsch, trotz Migrationshintergrund...), wie sich der Sound für Jimi angefühlt haben muss. Also, wo genau waren die Sweet-Spots, wie wirkten sich die einzelnen Komponenten aus (Effekteinstellungen, Gitarrenpotis, etc.), wie kontrollierbar war der Ton usw.

Zweite Erkenntnis: Um wirklich ganz nahe heranzukommen, kommst du an den "exakten" Pedalen oder Produkten, die auf neuer alter Technologie und Komponenten aufbauen nicht herum. Glaubt mir, ich habe sehr viele Abkürzungen gesucht, weil ich es irgendwie nicht wahrhaben wollte. Am Ende war ich dann klüger.

Dritte Erkenntnis: Weniger ist mehr! Mein Gott, was doch am Anfang meint zu hören, da spielt man mit viel zu viel Zerre und die Itensität der Uni-Vibes....herrlich, wie einen das Gehör und die Wahrnehmung da austricksen. Und irgendwann, hörst du dann mal bewusst zu, fühlst dich rein und bist erschrocken, wie wenig Fuzz eigentlich genutzt wurde, wie relativ unverzerrt Jimi weitestgehend unterwegs war und wieviel Gedanken sich der "Meister" über das Zusammenspiel seiner Effekte gemacht haben muss. Ja genau, ich spiele hier auch auf die Fuzz + Wah Thematik an.

Stand heute, würde ich behaupten nun endlich so nah dran zu sein, wie man als Normalsterblicher herankommen kann. Und die Zutaten....sind keine Überraschung. Mein Bord macht eine Reise von den USA (Joe Gagan Woodstock Controversy Wah) zur Costa Brava (Don Poniz Fuzz Face Replica) um dann über einen Abstecher nach Argentinien (Sabbadius Funky-Vibe 68), den Homerun in Richtung UK (Marshall Plexi 1987x) zu machen.

Ich werde keine weiteren Vieos mehr zum Thema Jimi Hendrix Sound machen. An dieser Stelle mein Dank an alle, die meine stetigen Zwischenergebnisse angeschaut haben und mir immer nettes und konstruktives Feedback gegeben haben.

Hier nun, mein gesammeltes Wissen, die Tricks und Kniffe und mein "ultimativer" Jimi Hendrix Sound.
Das wars, ich bin erstmal raus und werde meine Youtube-Aktivitäten sehr stark zurückfahren.

Viel Spaß mit den 17 Minuten, die hoffentlich den ein oder anderen noch inspirieren :)

 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 9 Benutzer
Sehr schön! Ich hatte gar nicht mitbekommen dass du die Amps getauscht hast. Ich bin vom Two Rock mit RevivalDrive ausgegangen.
Mich würde interessieren, welche Pedale oder Sounds im Laufe der Zeit auf der Strecke geblieben sind
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Guitarcoach Bis heute waren an sich Hiram Bullock (z.B. bei der WDR Big Band oder SRV auf der CD mit Albert King meine Jimi Hendrix Ideale. Jetzt rückst Du weit auf, Mikel. Chapeau !
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@AchimK , wow vielen Dank für das coole Feedback!!!
 
Sehr schön! Ich hatte gar nicht mitbekommen dass du die Amps getauscht hast. Ich bin vom Two Rock mit RevivalDrive ausgegangen.
Mich würde interessieren, welche Pedale oder Sounds im Laufe der Zeit auf der Strecke geblieben sind
Also der Two Rock und der RevialDrive sind nun mein Proberaum-Setup. Diese Kombination klingt grandios für Hendrix und bietet mir bei Bedar die Flexibilität für Non-Hendrix-Geschichten.
Am Plexi konnte ich nicht vorbei. Angespielt...verliebt. Da gibt es einfach etwas, dass kein Pedal dieser Welt so nachstellen/bieten kann. Für meine Hendrix-Sound-Reise war das ein wesentlicher Schritt. Besonders das von mir o.g. Feeling des Tons ist gänzlich anders im Vergleich zu einem Pedal, wobei der RevivalDrive wirklich sehr nahe dran ist, auch was das Spielgefühl betrifft.
Jetzt alles aufzuzählen, was so auf dem Board war wäre schon ne lange Liste...

Ich sage dir mal, womit ich alternativ gut klarkäme und was ich natürlich auch Hands On beurteilen kann!

Alternative 1:
BBE Ben Wah --> total unterschätztes Wah mit grandiosem Vintage-Klang
MXR Band of Gypsys Fuzz --> klingt klasse, sehr musikalisch und funzt prima mit einem Wah davor
MXR Uni-Vibe M68 --> kommt ganz ohne Fotozellen aus und liefert auch schöne langsame Chorus Sounds. Grundsätzlich nahe dran

Alternative 2:
Vox V847 --> Schöner Sweep, coole Looks, klingt sehr vokal
Roger Mayer Axis Fuzz --> muss man denke ich nicht drüber reden. Funktioniert perfekt mit Wahs davor, weil es am Eingang einen weiteren Resistor hat, der das Zusammenspiel möglich macht.
Fulltone Dejavibe --> nicht unbedingt mein Favorit, weil es nicht genug Throb hat, es klingt aber dennoch überzeugend

Alternative 3:
Fulltone Clyde --> kommt nahe an den Vintage Vox Sound heran, wenn auch nicht ganz. Der Buffer passt nicht ganz für Hendrix, ABER, es ist und bleibt ein Klassiker der einfach zu den Top-Teilchen gehört
JAM Pedals Fuzz Phrase --> bestes Germanium Fuzz, das ich je gespielt habe! Ist zwar für spätere Jimi Sounds nicht Ära-korrekt, aber so ein musikalisches und harmonisches Fuzz findet an selten, klingt trotzdem nach Jimi und wird meinen Besitz nie verlassen
JAM Pedals Retrovibe --> mega nahe dran am Originalsound, das Einzige was fehlt ist der Preamp, den könnte man aber theoretisch auch als Pedal dahinter packen. Ansonsten über jeden Zweifel erhaben und natürlich mit den ganzen NOS-"Schweinereien" ausgestattet, wie NOS-Carbon-Comp-Resistors und Fotozellen - eine andere Liga als z.B. das MXR

Gerne alles in Kombi mit dem RevialDrive.
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Klopf, klopf, ich nochmal....
Mir ist aufgefallen, dass ich in meinem Eingangsthema gar nicht auf meine Box/Speaker-Cab eingegangen bin. Nun, der Grund dafür war, dass ich gerade hier noch in der Findungsphase war.
So habe ich zwei 1x12er Boxen vom Bass-Spezialisten Rheingold genutzt und diese mit unterschiedlichen Speakern betrieben, u.a. einen Celestion G12-65 - der "eigentlich auch mein Lieblings-Speaker ist, weil er so verdammt ausgewogen klingt. Aber für "den" Marshall-Jimi-Sound fehlte immer ein wenig der "Rotz". Auch die Rheingold-Speaker-Cabs sind wunrderbar von der Konstruktion, vor allem leicht / leicht zu transportieren. Aber neben dem ästhetischen Aspekt, wollte ich etwas in klasssicher Konstruktion haben.

Ne 4x12 ist mir einfach zu schwer, da bin ich ganz ehrlich. Bei 50 Gigs im Jahr - ohne Roadie - nein Danke. Also ne 2x12er. Bei den Speakern habe ich lange überlegt, Greenback G12M vs G12H. Der G12-30 ist wohl der, den Jimi dann letzlich genutzt hat. Und so wollte es der Zufall, dass ich über eine Marshall handwired 2061cx Box mit G12h-30 Anniversary Speakern gestolpert bin.

Die Grundcharakteristiken habe ich sofort wiedererkannt und so beglückt die Box nun meinen Plexi :)

Die ersten Töne nach langer Corona-bedingter Abstinenz habe ich mal festgehalten. Ich finde die Box harmoniert ganz exzellent mit meinem Setup und unterstreicht die Jimi Licks auch wirklich hervorragend.
Dem Ziel wieder ein Stückchen nähergekommen :)
 
Hm. Grundsätzlich klingt es nicht schlecht. Allerdings kann ich ehrlich gesagt so recht keinen Hendrix erkennen ...

Ich würde eher sagen: Guter Sound, spiel Dein eigenes Ding.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hendrix hin oder her....du klingst gut! ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hm. Grundsätzlich klingt es nicht schlecht. Allerdings kann ich ehrlich gesagt so recht keinen Hendrix erkennen ...

Ich würde eher sagen: Guter Sound, spiel Dein eigenes Ding.
Klingt sogar richtig gut aber sonst kann ich @omnimusicus Aussage nur unterstreichen.
Mach dein eigenes Ding und jut is !!!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielen Dank, liebe Leute. In diesem speziellen Falle geht es mir um den Hendrix-Sound, ABER keine Sorge, ich mach auch noch eigene Geschichten und habe das auch immer getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz wichtiges Ding - Clean Sounds mit weit aufgerissenem Fuzz und zurückgedrehtem Volumen an der Gitarre. Gerade dafür eignet sich mein Roger Mayer Axis Fuzz ganz besonders gut. Der aufgerissene Plexi reagiert in ideser Kombination einfach wunderbar.
Auch wenn Jimi sein Fuzz nicht immer an hatte (!), hat er diese Technik dennoch bei solchen Krachern wir Castles Made of Sand und Bold As Love eingesetzt.
Hier mal die Tönchen, die ich so hinbekomme, fühlt euch frei auch eure Fuzzy Cleans zu posten :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Sodele, nachdem ich meine Burny RSG 70 aus den späten 80ern einiger Upgrades unterzogen habe, ist sie tonal dort, wo ich grob Jimi’s SG wahrnehme. Hört gerne mal rein, ich habe kurze Auszüge aus Izabella und Red House gespielt 👍
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ohne Band ist der Sound Nummer 1 schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich gehe aber davon aus, daß sich das im Bandkontext gut ausgeht.
Sound 2 ist auch so schön.
 
Klingt im Bandkontext natürlich immer besser 👍
 
Ich habe kürzlich das Deep Tripp BOG (Band Of Gypsys) Fuzz aus Brasilien erhalten. Ich werde dieses Jahr mehrere Band Of Gypsys Tribute Shows spielen und da ich kürzlich eher eine „Hassliebe“ mit meinem Roger Mayer Axis Fuzz hatte, wird das BOG den Job machen :) Bisher bin ich sehr zufrieden mit seinem Sound und seiner Tweakbarkeit. Ich kann wirklich spüren, wie dieses Fuzz in der Lage ist, einige der Nuancen zu reproduzieren, die ich persönlich auf der Platte höre.

Hier ist ein Video, das ich gemacht habe, um mich dem Jimi Hendrix Sound der Fillmore Aufnahmen zu nähern. Der Deep Tripp ist always on, um meine Annäherung an den Sound etwas greifbarer zu machen, habe ich eine etwas ausgedehntere Who Knows und Machine Gun Jam eingespielt und auch weitere Pedale angefeuert :) Schaut gerne mal ins Video und wer auf die Beschreibung des Pedalboard-Setups verzichten mag, geht direkt zu den Jams ab 05:28.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Heute mal lange mit der Flying V versucht an die Sounds heranzukommen, die Jimi aus Maui und der Isle of Wight so herusgekitzelt hat. Das Uni-Vibe als always on Pedal (also der Preamp) ist meiner Meinung nach unverzichtbar.
Aktuell arbeite ich auch an einem weiteren Video - das Roger Mayer Axis hat sich nun vorerst als Fuzz auf meinem Board etabliert. Dazu dann in den nächsten Tagen mehr.
Hier mal einige Sounds mit der Flying V - besonders schön finde ich, dass Jimi sie so gut wie nie mit dem Fuzz gespielt hat und der Ton dadurch sehr bluesig und erdig geblieben ist.


View: https://youtu.be/mmisnaMdyas
 
*edit*
Inwiefern schlecht draufbringen?
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben