Das Rückenproblem der Veranstaltungstechnik

_Natha_
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Hallo,
ich wusste nicht ganz, wohin mit dem Thema. Vielleicht in Ausbildung & Studium? Hat aber nur begrenzt mit der Ausbildung zu tun...
Konnte dazu auch nichts im Netz finden.

Jedenfalls möchte ich vor meinem Informatikstudium eine Ausbildung in VT machen, da ich das richtig gerne mache und mich auch sonst für Technik und Veranstaltungen (und natürlich Musik) interessiere. Das wäre dann auch ein guter Ausgleich zur Tätigkeit als Informatiker, der ja in der Regel im Büro und vor Bildschirmen stattfindet.
Da ich aber nicht sonderlich kräftig und muskulös gebaut bin (auch nicht sportlich), trage ich eher ungern schwerere Dinge. Ich frage mich, ob das dann überhaupt das Richtige für mich wäre, da so etwas ja essentiell für Veranstaltungen ist.
Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob man sowohl in der Ausbildung als auch später bei VT-Jobs ab und zu einfach mal "Nein" sagen kann, wenn es heißt, Dinge zu tragen, ohne gleich eine Abmahnung, Kündigung, einen schiefen/enttäuschten/bösartigen Blick oder sonst etwas befürchten zu müssen. Gerade bei kleinen Veranstaltungen sind die Hilfsmittel wie etwa Rollen oder andere Helfer ja eher rar. Und man wird natürlich dafür bezahlt, dass das Zeug irgendwie aufgebaut und wieder abgebaut wird.

Vielleicht kann mir ja geraten werden, eher zu einem großen Betrieb (wie Neumann & Müller) zu gehen, da die vermutlich eher Geld für Hilfsmittel etc haben?


LG
 
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Da ich aber nicht sonderlich kräftig und muskulös gebaut bin (auch nicht sportlich), trage ich eher ungern schwerere Dinge. Ich frage mich, ob das dann überhaupt das Richtige für mich wäre, da so etwas ja essentiell für Veranstaltungen ist.

Dann eher keine Ausbildung für VT, gar nicht mal nur wegen der sozialen Kompatibilität, sondern weil du in einer guten Ausbildung sehr viele verschiedene Dinge tun wirst und dich eben nicht nur auf die niedriggewichtigen Tätigkeiten konzentrieren kannst. (Hinterher mag das dann über die Jahre gehen, nicht jeder Lichtkutscher muss alle Lampen selbst aufbauen.) Dann sieh lieber zu, dass du dir als Informatiker nebenberuflich irgendwelche "Perlen" aneignen kannst.
 
Hallo Natha,

grundsätzlich sollte man sich im Bereich Veranstaltungstechnik nicht zu schade sein, kräftig anzupacken. Aber nur dort, wo es sein muss und nur im Rahmen seiner eigenen Belastbarkeit.

Manchmal muss man eine 50kg Box zu zweit über kurze Strecken ohne murren tragen - aber (so ist es bei uns) nur genau so lange wie notwendig. Danach sind Rollbretter, Rollwagen oder Sackkarre angesagt.

Wenn der Veranstaltungsort nicht weitgehend(!) anfahrbar und berollbar ist, überlasse ich gern der Konkurrenz den Auftrag.

Fazit für Dich: wenn Dein Chef verlangt, dass Du Deine körperlichen Möglichkeiten überschreitest, obwohl es sinnvolle Hilfsmittel gibt, würde ich mich von ihm trennen. Wenn Du nach ein paar VAs merkst, dass dich die ganze Sache körperlich überfordert, wechsle den Job.

Gruß Jürgen
 
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Jedenfalls möchte ich vor meinem Informatikstudium eine Ausbildung in VT machen, da ich das richtig gerne mache und mich auch sonst für Technik und Veranstaltungen (und natürlich Musik) interessiere. Das wäre dann auch ein guter Ausgleich zur Tätigkeit als Informatiker, der ja in der Regel im Büro und vor Bildschirmen stattfindet.

Erwartest du tatsächlich, dass du neben einem normalen IT-Job als Softwareentwickler oder Irgendwas-Berater Zeit hast, um nebenbei Veranstaltungstechnik zu machen? Ich habe Schwierigkeiten, mir das Szenario vorzustellen, das du erreichen willst. Ich vermute, du bist ja noch jung, dass du von der Arbeitswirklichkeit in IT wie auch VT keine gute Vorstellung hast.

Wenn du Ausgleich zu einem Bürojob suchst, mach Musik oder Sport. Wenn es dir darum geht, dass du später außer IT auch etwas mit Veranstaltungen machen willst, dann fang jetzt schon an, nach Möglichkeiten zu suchen, wie sich das in einem Job zusammen bringen lässt. In der Veranstaltungstechnik und Musikproduktion steckt heute wirklich genug IT drin, dass du da was finden könntest.
 
Veranstaltungstechnik ist kein Bürojob, Hilfsmittel hin oder her. Und du must die gleiche Leistung bringen wie die anderen.
Ausgleichssport geht anders.
Auch Neuman & Müller wird eher jemanden engagieren der denken und tragen kann (und davon gibt es viele) als jemanden der nur denken kann.
Du must in der Lage sein ein Movinglight aus der Kiste zu heben und in dir Traverse einzuhängen. Die wiegen auch mal 35kG. Da sind bei 2 Personen immer noch fast 20kG pro Person.
Ein Bassverstärker wiegt auch mal 20kG und muß aus dem Case auf die Box.
Ein Bühnenpodest, 33kG, muß vom Stapel gehoben werden, mit 2 Leuten. Und wenn du Pech hast sind es Scherenpodeste, 72kG, und wir händeln die zu Zweit.
Nur mal so ein paar Beispiele.
Alles eher keine Dauerbelastungen über lange Zeit, was es aber auch nur bedingt besser macht.
Bei großen Baustellen kann es sein, dass du nur eine Tätigkeit machst (monotone Belastung) wärend bei kleinen Baustellen mehr Abwechslung ist und dadurch eher weniger gleichförmige Belastung.
Große Firmen machen übrigens nicht nur große Baustellen.
 
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Erwartest du tatsächlich, dass du neben einem normalen IT-Job als Softwareentwickler oder Irgendwas-Berater Zeit hast, um nebenbei Veranstaltungstechnik zu machen?
Was spricht dagegen? Ich mach das jetzt schon seit 25 Jahren so. Zuerst als Angestellter und dann als Gewerbetreibender. Ich denke dass da jemand der IT macht nicht anders aufgestellt ist als jemand der z.B. Autos repariert, Haare schneidet oder Zeitungen verkauft (um irgendwas zu nennen).

Im übrigen ist etwas Veranstaltungstechnik zu machen sicher ein guter Grund neben dem Schreibtisch-Job etwas für die körperliche Ertüchtigung zu tun und mit recht wenig Geld kann man schnell auch etwas zum Muskelaufbau tun. Unterm Strich hilft das langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Also nur zu, etwas mehr gehen und das immer mit einem 6er-Tragerl links und recht s in der Hand, dann mal auf eine Bierkiste umschwenken und bald ist ein Fassl auch kein Problem mehr. Beste Vorbereitung für die VT.;-)
 
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Was spricht dagegen? Ich mach das jetzt schon seit 25 Jahren so. Zuerst als Angestellter und dann als Gewerbetreibender. Ich denke dass da jemand der IT macht nicht anders aufgestellt ist als jemand der z.B. Autos repariert, Haare schneidet oder Zeitungen verkauft (um irgendwas zu nennen).


Wenn du das schaffst, neben einem Vollzeitjob, egal welcher Art, nebenbei noch gewerblich, also professionell, Veranstaltungstechnik zu betreiben, dann finde ich das beachtlich. Ich würde das nicht schaffen (und wollen) und ich vermute, dass ich dabei der normalere Fall bin.

Was vor allem gegen Nathas Planung spricht, ist, dass er jetzt mit 19 noch kaum vorhersagen kann, ob er in 5, 6 oder 7 Jahren neben seinem angestrebten IT-Job noch Zeit und Lust hat, einen Zweitjob in der Veranstaltungstechnik zu machen.

Wenn denn IT die Hauptbeschäftigung sein soll, dann wäre er vielleicht besser dran, sich zunächst darauf zu konzentrieren und erst später zu schauen ob er dazu noch Ausgleich und Abwechslung braucht.

Andererseits, wenn er nach der Schule nicht gleich studieren, sondern erst etwas anderes einschieben will, dann soll er das machen und Spaß dran haben. Aber jetzt etwas zu machen, weil er ahnt, dass das in etlichen Jahren vielleicht nochmal machen will? Da bin ich skeptisch.

Ich bin viel älter als Natha, die 50 ist nahe. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass man viele Pläne machen kann und es dann doch anders kommt. Das ist nicht unbedingt schlimm.
 
Wenn du das schaffst, neben einem Vollzeitjob, egal welcher Art, nebenbei noch gewerblich, also professionell, Veranstaltungstechnik zu betreiben, dann finde ich das beachtlich.
Ähm, ich hab mich da etwas ungenau ausgedrückt. Ich mache beides als Gewerbetreibender. Klar, Organisation gehört dazu. z.B, dass man einem Auftragsgeber von vorne herein sagt, dass man da noch andere Aufgaben hat, die gemacht werden wollen. Dann ist man halt mal nicht verfügbar. Wenn bei bei einem Job alles so eng verplant ist, dass man keien Spielraum mehr hat, dann stimmt die Verplanung nicht, hat man da was falsch gemacht. Mir ist schon klar dass da gerne schon mal jeder mit 120-150% eingeplant wird, vor allem wenn derjenige ja eh selbständig, also nicht wirklich ans Arbeitsrecht gebunden ist. Nur muss man das schon im Keime ersticken. Dann geht sich einfach alles gut aus. Wenn ich dir jetzt noch sage, dass ich auch in einer Band spiele.... hehehe. Und ja ich habe selbst in der Konstellation noch genug Zeit für Familie und Freunde.
Ich mach das ganz gerne so, denn dadurch habe ich genug Ausgleich zum IT Job. Daher kann ich die Gedanken vom TE gut nachvollziehen. Wenn ich nochmal in dem Alter wäre, würde ich es genau gleich machen. Einmal hat das sogar meine Existenz gerettet, nachdem ein Kunde von mir überraschend Konkurs gemacht hat und ich mich auf die Schnelle mit der Tontechnik über Wasser gehalten habe.
 
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Ich hab mal vor und teilweise während meines Studiums eine Zeitlang bei einem Veranstalter gejobbt und auch dauernd Kannen, Boxen, Podestteile etc. tragen müssen. Während der Show war es oft nur das Halten eines Kabels für irgendeine Kamera :D (ist schon eine Weile her) Na, damals war ich jung und brauchte das Geld ...

Das ist körperlich nicht ohne aber auch nicht unschaffbar. Wenn Du dich selbst als unsportlich einstufst, das aber gerne machen willst, würde ich in eine seriöse Muckibude gehen und dort regelmässig trainieren. Jetzt nicht auf Masse, sondern den gesamten Körper (Rumpf (Bauch und Rücken), Schultern, Arme, Beine). Da reicht einmal die Woche um eine Grundfitness zu bekommen, zweimal wäre allerdings besser ;) Dein Trainer wird Dir sagen was die ToGo's und die NoGo's beim Lastenheben etc. sind. DAS ist wichtig, Zeug nicht aus dem Kreuz zu heben, sondern mit den Beinen etc.
 
Da ich aber nicht sonderlich kräftig und muskulös gebaut bin (auch nicht sportlich), trage ich eher ungern schwerere Dinge.
VTler müssen nicht muskulös sein, sondern zäh. Und du wirst auch nicht schwere Dinge tragen, sondern hauptsächlich heben und wuchten. Aber auch hier gilt, dass es manche in der Birne haben und andere in den Beinen. Man kommt nicht komplett drum herum, kann sich aber häufig durch sinnvolles und geplantes Handeln das Leben einfacher machen.
Letztlich ist aber jeder Mensch (sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen) unabhängig von der Statur in der Lage, diesen Job zu machen. Wenn einem nicht nur die Kondition, sondern auch der Wille daran etwas zu ändern, fehlt, funktioniert das allerdings nicht. Und bevor man mit der Idee "Ich will Veranstaltungstechniker sein, aber nicht schwer heben." an die Sache heran geht, sollte man sich etwas anderes suchen.

Edith sagt noch: Übrigens kann es im Vergleich bedeutend angenehmer sein, einen 40 kg Subwoofer alleine ganz oben auf den Dolly zu legen, als eine Kabeltransflex oder einen dicken Lift die regennasse Rampe nach oben in den LKW zu schieben. Arbeit ist Kraft mal Weg - und da kommt man einfach nicht drum herum.
 
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Als guter ITler und/oder Software-Entwickler kannst du dich in der Branche ganz schnell zu gar nichts mehr schleppen hocharbeiten.

Media / Content /Netzwerk ist heute die gefragteste Eigenschaft.
Nur vom Rock n Roll Gedanken wirst du dich evtl. verabschiede müssen.
 
Danke für eure Antworten, offenbar gab es einige kleine Missverständnisse :)

Ich meine natürlich keinen Vollzeit IT-Job und nebenbei VT, sondern beides Teilzeit, etwa 75%-25%.

Ich meinte auch tatsächlich nicht, nie etwas schweres wuchten zu müssen, sondern sagen zu können "Wenn das Teil steht, mach ich erstmal 15min Schlepp-Pause".

Ein zweites Standbein für später ist ja nie schlecht, es kann natürlich immer sein, dass die Ausbildung mir (temporär) die Lust daran vermiest. Aber ich denke besser, als wenn ich mit Mitte 30 noch mal in die Ausbildung gehe.
 
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