Hi,
die Schaltung hatte Dean praktisch 1:1 von Gibsons Flying V und Explorer übernommen, also 2 Volumepotis, Mastervolume und ein Toggle Switch.
Es sind also definitiv 500 KOhm Potis, aber einen Kondensator brauchst du nicht, weil das Tonpoti bei Dimebags Gitarren immer nachträglich abgelötet wurde. Wenn man bei Bildern seiner eigenen Deans genau hinsieht, kann man das den Potis auch von außen ansehen. Denn in die Potiknöpfe hat sein Tech immer mit dem Lötkolben ringsum Löcher reingeschmolzen, damit sie auch für verschwitzte Hände griffig bleiben. Beim Tonpoti (das ab Werk ja vorhanden war) konnte er sich das sparen, weil es außer Funktion war.
Er behielt aber die 2 Volumepotis, für jeden PU getrennt, sodass die Verdrahtung dem hier entsprach:
Dime war ein kompletter Höhen-Freak, wie Du sicher auch im Interview mit seinem Tech gelesen hast. Schon deshalb hätte er nie 250er Potis verwendet, die die Resonanzspitze nur dämpfen würden, und durch das Ablöten des Tonpotis wird der eh schon grauenhafte

Sound des Bill Lawrence-HBs noch spitzer.
Kleiner OT-Exkurs:
Für so eine Anwendung hatte der gute Bill Lawrence den L500XL eigentlich nie gedacht. Die Idee war vielmehr die: Bill mochte keine aktive Elektronik in Gitarren, weil er sie auch unnötig fand. Es dachte sich lieber diverse passive Schaltungen aus, um aus PUs alle möglichen Sounds rauszuholen. Da man passiv aber immer nur Output und Höhen
beschneiden bzw. die verbleibende Resonanzspitze nach
unten verschieben kann, baute er quasi als Basis extrem höhenreiche und meist sehr outputstarke HB, die man nach seiner Idee dann erst durch Zuschalten von Kondensatoren und Spulen individuell abstimmen können sollte, also auch zu Sounds wie die eines Low Output-PAF. Das war den meisten Gitarristen und Gitarrenbauern aber zu aufwändig (man muss dafür schließlich verschiedene Werte ausprobieren oder zusätzliche Schalter und Potis installieren), und nicht wenige waren nicht gerade angetan von den Lawrence-HB, weil sie in einer Standardschaltung natürlich
nicht klangen wie die üblichen PUs.
Andere fanden genau das geil, und unter denen ergab sich dann eine überzeugte, wenn auch überschaubare Fangemeinde von Treble-Freaks. Es überrascht dann auch nicht, dass die wohl bekanntesten User, sprich Dimebag und Nuno Bettencourt, dann nicht einmal ein normales Tonpoti haben wollten, das schon aufgedreht einen Hauch davon wegnehmen würde. Für fettere Sounds gabs ja schließlich den NeckHB, in beiden Fällen meist ein Duncan '59. Nuno hatte sogar einen Coil Split für den BridgeHB installiert, der die Gitarre vollends zum Rasiermesser macht...
Gruß, bagotrix