Decrescendo/Dynamik beim Roland V-Accordion

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Monteverdi
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Anm. d. Mod.: Ausgelagert aus https://www.musiker-board.de/akkord...nn-unsinn-vor-nachteile-des-v-accordions.html - geht über die dortige Fragestellung doch ein wenig hinaus...
Gruß, Wil Riker


Ein Schüler von mir hat ein FR-3. Ich habe da letztens beobachtet, dass ein Decrescendo auf einem Akkord am Ende etwas ruckelt, der Akkord also nicht ganz sauber ins Nichts verschwindet. Ich dachte erst, der Schüler beherrscht die Balgtechnik nicht genügend, habe es dann aber selbst probiert am Instrument. Nichts zu machen, als ob im ganz leisen Bereich die Dynamik in Stufen runtergeht. Liegt es an irgendwelchen Einstellungen, ist da was am Inbstrument defekt oder ist das generell eine Macke des FR-3?

Monte
 
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Das ist normal und war bei Cavagnolo noch schlimmer. Beim Fr-7 war es etwas besser und beim Fr-7X ist es noch besser.
Trotzdem bleibt es ein problematischer Punkt. Nicht nur weil es ausfranst sondern auch weil der Klang seine Farbe nicht ändert bzw. aushaucht und alle Töne zu perfekt zusammen ausklingen um natürlich zu wirken.
 
Ah, danke für die Info! Das ist dann aber technisch schlecht umgesetzt, finde ich. Interessant wäre, ob das auch passiert, wenn man einen Ton über MIDI leiser werden läßt.

Monte
 
Du meinst, wenn man den Balg nicht benutzt und statt dessen vom Sequenzer eine saubere Linie zieht?
Das wird seltsamerweise noch schlechter! Es ist unlogisch, vermutlich ist das schwächste Glied der Drucksensor!?-...
Wenn man den also heraus läßt, sollte es eigentlich glatt sein und ich kann mir nicht erklären, warum das nicht der Fall ist.

Aber nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht! Das FR-7X geht damit schon ganz ordentlich um!
 
Nichts zu machen, als ob im ganz leisen Bereich die Dynamik in Stufen runtergeht

Ohne dass ich jetzt das Instrument genauers kenne, würde ich mal ganz spontan sagen, dass das ein Effekt des Sensor und der Software ist.

Das Roland hat ja eine digitale Steuerung drin, die die ganzen Sounds und das Ganze Drum herum steuert. Und da vermute cih mal ganz stark, dass der Drucksensor auch digital ausgewertet wird. Das heißt die Lautstärke wird auch in viele Stufen zerlegt und geht nicht kontinuierlich ganz stufenlos.

Und dann ist es eine Frage der Auswerte-Elektronik des Drucksensors, in wie viele Stufen der Druckbereich eingeteilt wird. Je mehr desto aufwändiger wird alles und desto teuerer. Grade bei den ganz leisen Tönen noch viele Auflösuungen für feinste Übergänge hinzubekommen wird dann technisch ganz schnell ziemlich anspruchsvoll und drum wird man vermutlich eben mt diesem Effekt leben müssen.

Im "normalen" Spielbereich ist die Feinheit der Abstufungen ja ok.

Gruß, maxito
 
Sollte man denken. Bei Cavagnolo war es aber eine analoge Leitung, trotzdem franste das Piano viel schlimmer aus.
Meine Tests ergaben auch, dass es nicht einfach immer die gleichen Stufen waren. Bei gleichmäßigem Druckabfall bekommst Du jedes mal andere Werte geliefert. Nicht etwa 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 - 0
sondern 15 - 11 - 5 - 2 - 0 und beim zweiten Versuch
17 - 11 - 6 - 3 - 1 - 0

Also es fehlen immer Werte und die Abstufung ist nicht reproduzierbar.

Das bedeutet doch, dass es eine natürliche Verklumpung der Luft sein muß? Oder kombiniere ich falschen Quatsch?
 
Es kommt drauf an, wie das ganze System arbeitet: Der Drucksensor hat eine Skala von 0 - 127. Jetzt dichten wir dem Sound pro Ton 10 Dynamiksamples an.

Es sind nun drei Wege möglich:
1. Das gerade gespielte Sample bleibt bestehen und über den Sensor wird die Lautstärke auf 0 runtergefahren.
2. Das gerade gespielte Sample wird beim Leiserwerden durch die anderen Samples ausgetauscht.
3. Das gerade gespielte Sample wird beim Leiserwerden durch die anderen Samples ausgetauscht und durch Filtertechnik werden die Übergänge verwischt.

Grüße

Ippenstein
 
Oh Gott, wo bin ich hier hinein geraten? So genau wollte ich es eigentlich nicht erörtern...

Es gibt keine 10 Dynamiksamples sondern nur ein High- und ein Low-Sample, die sich aber NICHT bei höherem Balgdruck abwechseln sondern bei höherer Tonwiederholrate. Dadurch bekommt man bei schnellen Läufen und Tonwiederholungen schnelle Attacks und langsamen Tonfolgen langsame Attacks. Mehr nicht.

Die V-Technologie, die den Klang über das Dynamikspektrum verändert, beruht auf Kompressoren, Filtern, Detunern usw. Diese werden tatsächlich vom Balg gesteuert und haben die 127 Stufen, die aber das Ohr nicht als Stufen erkennen kann.

Der Drucksensor hat auch keine 127 Stufen. Wie Maxito schon vermutete:
Der Sensor ist rein analog und liefert eine theoretisch glatte Steuerspannung (z.B. 0-5 V). Danach kommt der Prozessor, der das digitalisiert. Nun glaube ich aber nicht, dass der Prozessor ausgerechnet in DIESEM Fall Fehler macht. Bei der Auswertung der 128 Noten oder der 128 Soundwechselbefehle und sogar im "hauseigenen" mittleren und oberen Dynamikbereich beherrscht er seine Aufgabe doch auch... die Probleme sind nur im Ausklang - also dort, wo auch jede Zunge mit der Ansprache zu kämpfen hat. Hier sind es einige gröbere Stufen beim Übergang zwischen Nichts und leisem Ton, dort ist der Übergang von heisser Luft bis zum leisen Ton.

Es muß also am Sensor liegen. Das Ding ist wahnsinnig klein und hat mikroskopische Löcher. Mich würde nicht wundern, wenn sich dort irgendein "Schaufelrad" oder eine Membran bei dermaßen geringem Druck nicht mehr ganz ruckfrei bewegen kann. Besonders wenn ich an all die im Vergleich doch recht großen Knöpfe und Tasten denke, die sich wegen ein bischen Staub (der mit Hilfe von Schweiss manchmal zu Dreck verklebt) nur noch knarzend und schabend in ihren vergleichsweise riesigen Bahnen bewegen ...

Insofern habe ich vollstes Verständnis für den gescholtenen Sensor und wundere mich bei jedem neuen Modell darüber, wie gut sich das Ganze entwickelt hat. Die FR18 sind ja die neuesten Modelle. Sie sind diatonisch und wenn da der Balg nicht richtig schnell funktionieren würde ginge es einfach nicht! Die FR18 sind in der Hinsicht nochmal besser als die FR-7X Reihe.
 
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