Der Cantulia-Thread

Hallo Ulf,

leider ist das mit der exakten Bj. Bestimmung nicht so einfach da es keine Listen darüber gibt. Auch gibt die Fertigungsnummer leider keinen Hinweis auf das Baujahr. Die 60 in der Nummer das Akkordeons würde natürlich dazzu verlocken dies als BJ. anzunehmen, aber wie Du schon selber recherchiert hast kann dies ja gar nicht sein. Leider habe ich bis jetzt keinen Anhaltspunkt gefunden aus welchen Angaben sich diese Nummer zusammensetzt, auch einer der letzten noch lebenden Mitarbeiter (Endkontrolle und Feinstimmer) konnte es mir nicht erklären. Da auch die Prospekt- Kataloglage recht spärlich ist und diese nie mit einem Jahr gekennzeichnet sind kann ich das Instrument nur so ungefähr zeitlich einschätzen. Das Modell ist wie schon vermutet sicherlich eine Bioctava, also das größte Modell. Die "breiten" Registerdrücker wurden in den ersten Jahren der Nachkriegsfertigung benutzt, auch die Ausführung des Gehäuses vor allem die Basseite und das Diskantverdeck als auch das Cantulia Signet unterscheiden sich von den Modellen ab. ca. 54/55. Ich vermute also ein Baujahr von 50-54.
Daß die Stimmstöcke fehlen ist natürlich suboptimal und Dein Vorhaben aus einem anderen Instrument welche einbauen zu wollen wird sich höchstwarscheinlich als illusionär herausstellen. Einige Gründe dafür gibt es.
Erstens ist das Spenderinstrument ein 96 bässiges, alleine bei denen gibt es auch noch verschiedenene. Je nach Chörigkeit sind die Stimmstöcke anders aufgebaut, haben auch andere Kanzellenabstände und teils auch andere auf den Halbtonstimmstock ausgelagerte ganze Töne. Ganz profan dazu ist die Stimmstocklänge eines Stimmstockes eines 96 chörigen Intstrumentes einfach auch kürzer als das eines 120 bäsigen, es passt also gar nicht in die dafür vorgesehene Klemmposition.
Selbst wenn das Spenderinstrument eine andere Bioctava wäre müßte man genau darauf achten das es derselben Baureihe entstammt. Ich habe hier ein 120er Bioctava mit 6 Registerdrückern, im von mir im Forum eingestellten Cantulia-Katalog von ca. 55 ist eine mit 11 (schmäleren) Registerdrückern abgebildet. Die Deine hat derer 7 (breite). Also schon drei verschiedene Versionen, wobei die Deine mit den 7 wohl etwas jünger als die Meine mit den 6 sein sollte.
Tatsächlich, wenn man dann gleich aufgebaute Stimmstöcke aus einem anderen Instrument der gleichen Ausführung hat, ist der Umbau in ein anderes Instrument nicht so einfach. Die Füllung (die Sperrholzplatte mit den rechteckigen Ausschnitten auf denen die Stimmstöcke montiert werden) besteht bei den Cantulias aus dünnem leider etwas biegsamen Sperrholz, bei modernen besseren Instrumenten ist diese eine Aluminiumplatte. Holz verändert sich, ist nie ganz eben und die Stimmstöcke sind bei jedem Cantulia Akkordeon auf dieses Intrument eingepasst. Sei es betreffend der Höhe und Position der Klemmung im Gehäuse, sei es was die Stimmstocksohle betrifft.
Die Füllung kann eben sein, sie kann konkav oder auch konvex hohlgebogen sein, alles schon erlebt. Sie kann auch asymetrisch verzogen sein. Das kann soweit gehen daß die im Innern der Füllung gleitenden Aluminiumstreifen zur Steuerung der Chöre schwergängig sind. In der Regel korrespondieren die im Instrument befindlichen Stimmstöcke dazu, sei es weil bei der Fertigung die daran angepasst wurden, sei es daß sie sich im Laufe der Jahre zusammen verändert haben.
Ich habe tatsächlich einmal in eine Cantulia Sonatina 4 aus einem anderen Instrument die viel besser erhaltenen Stimmstöcke eingebaut. Das war mit wirklich mühevollen Anpassarbeiten verbunden, man muß dazu recht kreativ als auch penibel vorgehen um die Stimmstocksohle der neuen Stimmstöcke der vorhandenen Form der Füllung anzupassen (Aufleimen von Furmier und danach wieder partielles Abarbeiten bis die Sohle überall gut anliegt. Aber auch dabei ist zu berücksichtigen daß eine gewisse Pressung der Stimmstöcke (durch die Klemmung) auf die Füllung notwendig ist, und in diesem (angedrückten) Zustand der Stimmstock gut anliegen muß.
Ich würde durchaus meine Bioctava spenden wenn die Stimmstöcke in der gleichen Ausführung sind, meine ist mir nur "zugeflogen" und ich bringe es nicht über's Herz sie zu entsorgen (wie der Akkordeonlehrer davor auch der sie mir dann gab).

Liebe Grüße aus Bonn (Nachbarstadt von Siegburg - ähm eher umgekehrt),

Roland
 
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Hallo Roland,
auf so eine ausführliche Antwort hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Vielen Dank dafür. Du treibst mir ja grad etwas die Flausen aus. Ich habe zwar viel handwerkliches Geschick und Enthusiasmus, aber es fehlt mir definitiv an Erfahrung mit Akkordeonreparaturen. Mich hat der Cantulia Klang (aus YouTube), die Geschichte der Firma und die tolle Verarbeitung nur so fasziniert, das ich das Instrument gerne als leichtes Alltagsinstrument neben meinem Imperator nutzen möchte. Heute hab ich das Schlachtinstrument ersteigert. Das wird wohl bis nächstes Wochenende eintreffen. Dann kann ich ausprobieren und schlauer werden. Dein Angebot mit deiner Bioctava klingt natürlich super. Da würd ich gerne drauf zurückkommen wenn das Opferinstrument ein Reinfall ist. Ich wohne bei Siegen. Das ist nicht so weit von der Weltstadt Siegburg entfernt. ;-) Nachstehend Fotos vom kastrierten Innenleben meines Cantulias.
Auch liebe Grüße
Ulf
 
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Hallo Ulf,

ich habe mal das Akkordeon zerlegt und Aufnahmen von dem Innenraum gemacht. Auf der Baßseite sind es zwar bei Beiden 5 Chöre, doch bei meinem ist der 5. Chor liegend eingeleimt, bei deinem stehend verschraubt wie die anderen auch.
Auf der Diskantseite ist die Füllung nahezu gleich aufgebaut, eine Kombination aus Sperrholz + vernagelter Alu-Platte. Töne auf den Ganztonstimmstöcken 23, auf den Halbtonstimmstöcken 18, macht zusammen 41:).
Daß bei Meinem nur die reellen exestierenden Halbtöne Durchbrüche in der Füllungsplatte haben und bei Deinem jeder vorhanden ist dürfte der Rationalisierung geschuldet sein.
Auf Deinem Photo der Diskantseite ist nicht wirklich die Anzahl der Durchbrüche zu erkennen, es sollten 23 (bei den Ganztönen) sein, sonst ginge es eh nicht.
Die Länge der Diskantstimmstöcke beträgt 440mm + 30 mm Überhang an der Verschraubung.
Auf der Stimmstocksohle ist der dichtende Belag aufgeleimt, nicht auf der Füllung.




Stimmplatten der Diskantseite "typo a mano....." was hier aber nichts über die Qualität sagt:


Stimmplatten der Baßseite mit -C- Logo:


Roland
 
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Hallo Roland,
was für ein tolles Bild! Traumhaft dieses Vintage Design so präsentiert!
Leider scheint bei unseren Instrumenten nichts kompatibel zu sein. Es waren bei meinem Instrument alle Kanzellenlöcher zu sehen. Die Registerschieber öffnen immer gleichzeitig ein 21er und eine 20er Reihe. Die Halbtonschritte haben also keine extra Bank. Die Länge der Diskantstimmstöcke wäre bei mir 41 + 2,5 cm - also kürzer wie bei deinem Instrument.
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Aber es stellt sich mir die Frage ob Du nicht dein Instrument retten solltest. Ich kann wohl nur auf das Ausschlachtinstrument aus der Post hoffen. Aber die Chancen das da etwas passt sind wohl dann auch nicht allzu groß.
Viele Grüße
Ulf
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und weil ich Design auch liebe, hier, nach deiner Anregung, noch ein Bild mit meinem vierrädrigen Fahrrad.
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Salut Ulf,

es gibt schon zwei Stimmstöcke mit der Halbtonreihe. Die mit 2 x 21 Stimmplatten sind sicherlich die Ganztöne, auf den 2 Stimmstöcken mit 2 x 20 Tönen liegen die Halbtöne (schwarze Tasten, Halbtöne ist eigentlich nicht korrekt) und zusätzlich hat man einige Ganztöne hierhin ausgelagert. Welche und wieviel Ganztöne man auslagert, dafür gibt es keine Regel. Bei Deiner (neueren als der meinen hat man mehr Töne ausgelagert und kann somit die Stimmstöcke kürzer halten und damit das Gehäuse und den Balg schmaler machen. Auf jeden Fall absolut nicht kompatibel. Cantulia Sonatina Stimmstöcke von Spenderakkordeons habe ich zu Hauf, auch dort gibt es verschiedene Systeme. Mindestens 6 verschiedene Anordnungen kenne ich, sogar welche mit einer anderen Reihenfolge der Baßstimmplatten und dem Oktavsprung an anderer Stelle. Also m.E. gibt es nur eine kleine Chance und zusätzlich ist eine 96er Sonatina baßseitig nur 4 chörig.

Die Bioctava wird sicherlich nicht (von mir) restauriert werden (vielleicht von Dir?), dafür ist die Basis einfach zu schlecht. Sie kann weiterhin einfach im Treppenhaus Deko neben dem Fahrrad sein. Ich habe schon viele Cantulias gerettet und komplett restauriert doch deren Basis war einfach ziemlich gut und trotzdem eine Menge Arbeit aber wenigstens befriedigend weil das Endergebnis ein gut funktionierendes und gut aussehendes Instrument war. Ich habe hier einen Prototypen von Cantulia den ich gerade am restaurieren bin, ist zwar vom Klang und Ton her grottisch, aber einmalig und daher erhaltenswert. Es trägt die Nummer 02, Nummer 01 wird warscheinlich nicht mehr existieren.
Oder mein Kantulia aus den 30igern welches durch seine Einlagearbeiten-Dekoration einzig ist hat eine behutsame "Restaurierung" zur Bestandsicherung verdient.
Eine Bioctava aus den 50igern ist nicht selten, das Instrument sollte wenigstens gut erhalten und komplett sein. Investiere nicht zuviel Zeit und Geld darein. Komplette Instrumente gibt es für wenig Geld, es ist schon genügend Arbeit die spielfähig zu machen und noch viel mehr Arbeit sie wirklich perfekt herzurichten.

Trotz alledem, Werkeln hat noch nie geschadet und man lernt immer dabei,
Roland
 
E
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Board-Regel 7
Hallo zusammen,

Ich hoffe mir kann jemand hier weiterhelfen.
Meine Großmutter war begeisterte Akkordeonspielerin und hat mir Akkordeon vermacht. Soweit ich es sehe hat es keine Beschädigungen und funktioniert.
Leider fällt mir etwas die Identifizierung schwer außer natürlich der Firmenname und das ein ähnliches 120 Bässe hat. Vielleicht könnt ihr mir ein paar Details geben.
Ich frage mich jetzt auch gibt es für solche älteren Modelle noch Interessenten und einen Markt. Es wäre schade drum es einfach im Keller stehen zu lassen.

Schon mal Danke für eure Expertise.
 

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Es wäre schade drum es einfach im Keller stehen zu lassen.
Wenn es dort schon länger gestanden hat, ist es trotz den tollen äußerlichen Zustands, vermutlich ein Renovierungsfall, d. h. es wird einen hohen Zeit-/Geldeinsatz verschlingen, um es spielbereit zu bekommen - mal abgesehen davon, dass sich diese alten Instrumente hinsichtlich Bespielbarkeit deutlich von heutigen Akkordeons unterscheiden.

Riecht es den irgendwie muffig/faulig? Kannst Du der Cantulia Töne entlocken?
 
Guten Morgen,

Vielen Dank für das Feedback. Meine Formulierung war vielleicht ungünstig. Meine Großmutter hat es immer in Ihrer Wohnung gehabt und wir auch. Wir haben nun einen großen ausgebauten Keller wo es nun im Regal liegt.
Also nein riechen tut es nicht und ja soweit wie ich es beurteilen kann klingt es gut. Also ja Töne sind da und laut.

Würde es sich lohnen mal zu einer Akkordeon-Werkstatt zu gehen oder was wäre eine Empfehlung bezüglich der Prüfung des Zustandes ?
 
Würde es sich lohnen mal zu einer Akkordeon-Werkstatt zu gehen
Das ist vermutlich sinnvoll, wenn Du Dich selbst nicht mit Akkordeons auskennst bzw. nicht selbst Hand anlegen möchtest. Allerdings kann eine Generalüberholung trotzdem notwendig sein (Wachs erneuern, Nachstimmen) und dann leicht einen vierstelligen Betrag verschlingen. Letztendlich sind solche Akkordeons Liebhaberstücke, die heute eigentlich nicht mehr gespielt werden - u. a. weil Tastatur und Ergonomie nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen.
 
Verstehe, vielen Dank.
Könnt ihr mir denn sagen um was für eine Serie es sich handelt bzw. Modell ?
 
Dazu warten wir am besten mal auf @cantulia...
 
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Salut Nachbet,

zum Spielbarmachen des Instrumentes hat Wil ja schon eigentlich alles gesagt. Neben den angeführten Punkten Wachs, Stimmung sind auch noch die Lederventile zu nennen. Sie sind, wenn bisher noch nicht im Laufe der Jahre gewechselt, immer auszuwechseln. Sie verhärten, trocknen aus, rollen sich zusammen, stehen ab.... Wie Wil sagt es steht sicherlich eine Komplettrenovierung an die viel Geld kostet und letzlich zu einem danach zwar gut spielbarem Akkordeon führt welches aber in Bezug auf z.B. Nebengeräusche aus dem Bass, Klappergeräusche der Tastatur ziemlich rückständig ist, die Qualität der Stimmplatten/zungen nur zur unteren Mittelklasse gehört. Davon abgesehen ist nicht erkennbar ob es auf der Rückseite der Klaviatur Registerhebel angebracht sind. Wenn nicht (ich vermute aber daß dort schon welche sitzen) dann ist es auch insofern uninteressant weil dann keine verschiedenen Klangfarben wählbar wären.
Also außer sentimentalen Gründen wäre eine Renovierung unverhältnismäßig da es letzlich nur ein nicht außergewöhnliches unteres Mittelklasseinstrument ist welches mehr als 80 Jahre auf dem Buckel hat.
Leider kann ich das Instrument zeitlich nicht sicher einsortieren. Das Gehäuse ist schon im neuen Design, in sogennanter "Resonanzschalenbausweise" (Zit. Cantulia), designed von O.H.W Hadank. Er hat zwar schon vor dem Krieg die Instrumente von Cantulia designmäßig überarbeitet welche jedoch immer noch relativ eckig geform waren(1938), doch ist mir noch keines dieser neuen "wohlgerundet, wohlproportioniert und in fließenden Linien" gefertigten Cantulias untergekommen bei dem nachzuweisen war daß es sich um Vorkriegsfertigung handelt.
Daß andererseits keine oberhalb der Tastatur angebrachten Registerdrücker vorhanden sind lässt aber auf Vorkriegkonstruktion schließen. Rückseitig der Tastatur angebrachte Registerhebel gab es bei Cantulia schon vor Beginn des Krieges.
Ich gehe davon aus daß es sich um ein frühes Nachkriegsinstrument handelt. Eine Quelle führt an daß die Produktion bei Cantulia schon 1945 wieder aufgenommen wurde. Anfang der 50iger gab es auf jeden Fall schon die breite Version der Registerdrücker oberhalb der Klaviatur.
Also geschätzt zwischen 1945 - 1950, wobei Vorkrieg nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Leider geht aus der Seriennummer nicht das Baujahr hervor.

Aus gegebenem Anlass, ich möchte meinen Text nicht in einer Verkaufsanzeige z.B bei Ebay oder Kleinanzeigen wiederfinden.

liebe Grüße,
Roland
 
Hallo Cantulia,

Vielen vielen Dank für deine Antwort.
Anbei noch nochmal weitere Bilder, die dir vielleicht helfen. Sind die unterschiedlichen Perloit Farben gewollt oder nur verblasst ?
Des Weiteren habe ich in diesem Thread gesehen dass es ein ähnliches in der Ausstellung von Siegburg gab (letztes Bild im Thread). Nur ist Qualität schlecht und kann das Schild nicht erkennen.
Meinst du man kann bei Hohner mal anfragen ob die noch Infos in Ihrem Archiv haben ?
 

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Hallo Nachbet,

bin viel unterwegs daher mit Verzögerung.
Vielen Dank für die zusätzlichen Photos. Wie ich sehe gibt es bereits zwei Register welche an der Vorderkante der Klaviatur als Drucktaster vorhanden sind. Die Balgverschlussriemen sind noch aus geflochtenem Draht wie Vorkriegsmodelle sie hatten. Alles in allem kann man vermute ich bei diesem Modell nicht wirklich festlegen ob's Vor- oder Nachkrieg ist. Generell haben die Firmen ja ab "45 nicht plötzlich was anderes gebaut sondern das was noch an Teilen da war benutzt und verbaut und dann Stück für Stück modernisiert. Je nachdem wieviel alte Teile noch im Bestand waren, früher oder später. Eine feste Grenze oder Zuordnung zu treffen ab welchem Jahr von rückseitigen Registerschiebern auf die zwei Drucktatsten an der Vorderkante der Lade gewechselt wurde ist warscheinlich unmöglich.
Die verschienden Farbtöne des Celluloids führe ich auf Verblassung zurück, vielleicht stammtem die Celluloidstücke auch aus verschiedenen Chargen oder es wäre ein Hinweis auf "Nachkrieg" da man dann erst mal froh war überhaupt Celluloid zu haben...
Ich habe schon einige Male den Chef des "Hohner" Museums (Deutsches Harmonikamuseum) Häffner getroffen und ihn gebeten nachzuschauen ob sich das Cantulia Archiv sich bei ihm befindet und wenn ja was noch vorhanden ist. Leider kam er wohl nie dazu...
Da, wie ich gerade sehe es eine neue Chefin dort gibt sollte man vielleicht mal erneut dort nachfragen wo das mit der Übernahme der Cantulia Fabrik warscheinlich doch übernommene Archiv geblieben ist.

liebe Grüße,

Roland
 
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Hallo, Ich bin Michiel,
Ich habe hier ein Akkordeon von einem Bekannten. Bisher keine Ahnung von der Marke, aber ich hatte die Idee, dass sie von Klingenthal kommt.
Heute habe ich durch Zufall entdeckt, dass es sich um eine Cantulia handelt. Vermutlich ein AV III? (41/120/LMM). Leider stecken die Registerschieber fest auf 2x 8'. Was denken Sie? Besteht Interesse daran?
 

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Entschuldigung. Es ist nicht meine Absicht, das Instrument hier zu verkaufen. Die allgemeinere Frage ist, ob überhaupt Interesse daran besteht. Und wir würden gerne ein Herstellungsjahr herausfinden.
 
Hallo Michiel,

im Beitrag 27 hat ein gewisser Nechbet ein in puncto Design, Stand der Technik und Alter vergleichbares, etwas kleineres Instrument als du.
Er stellt auch, bis auf die Sache mit den Registern, ähnliche Fragen, und die Antworten die er bekommen hat, vor allem die von cantulia, passen zu 100% auf dein Instrument.
Viel mehr kann dir dazu niemand sagen.
Welche Fragen sind denn jetzt noch offen?
 
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An CAntulia - und die anderen Liebhaber;

zwar habe ich diesen thread mit viel Freude gelesen, aber selbser bin ich immer unsicher, ob ein altes Akkordeon einem Neuen entspricht. - So hatte ich vor eindreiviertel Jahren eine acht-monatige Beltuna, also ein ganz junges Akkordeon und Prinzessin geheiratet.

Hans aus AChberg
 

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