Der große Nuschler ist tot (Gerd Ruge)

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Klar, ist hier ein Musikerforum!
Aber Gerd Ruge war einer der größten Journalisten / Korrespondenten Deutschlands und hat die Sicht der BRD auf die Sowjet Union und die USA geprägt.
Er wurde 93 Jahre alt. Der große Nuschler hatte immer ein Herz für die russische Seele, trotz des Kalten Krieges - und hat uns das Leben des "Systemfeinds" mit Wärme näher gebracht. Er zeigte die Menschen auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, statt in das Gejohle der Kalten Krieger einzusteigen. Unvergesslich auch seine Arbeit bei "Monitor", wo er kritisch unseren Staat durchleuchtete. Ohne Gerd Ruge wäre Monitor nicht das, was es heute noch ist.

Mich hat Gerd Ruge mit seiner Sicht "des Feindes" stark beeinflusst und mir die unbekannte russische Seele näher gebracht.

Ruhe in Frieden
 
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Einer, wo man als Rezipient noch den Eindruck hatte, dass ordentlich recherchiert wurde, bevor man sich vor die Kamera stellte und den Mund aufmachte.
Ruhe in Frieden. Und Anteilnahme seinen Angehörigen, Freunden und (noch lebenden) Weggefährten gegenüber.
 
Ja, ein Journalist der alten Schule, seine Reportagen habe ich immer gerne gesehen, weil er auch gerne mal etwas "nach nebenan" geblickt hat.

R.i.P. Gerd :cry:
 
Schade. Einer den ich immer gern gesehen habe. Ein Journalist mit Berufsethos und hoher Kompetenz. Man glaubt kaum was der WDR mal für gute Leute hatte...
 
Hallo,

....hätte @Cadfael es nicht schon gemacht, hätte ich den Tod von Gerd Ruge hier aufgegriffen... und wie er auch schon gesagt hat: Einer der Größten seines Faches. Ich mochte ganz besonders seine langen Rußland-Reportagen, eben weil er hinter das System schaute - auf die Menschen und ihr unmittelbares Leben. Ein überaus gewissenhafter Journalist mit hoher Empathie. Vielen Dank für die hervorragende, oft sogar sehr unterhaltsame "Faktenvermittlung" - ruhe in Frieden!

Viele Grüße
Klaus
 
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Wie @Basselch schrieb, hat er "hinter das System geschaut". Junge Leute mögen das nicht richtig einordnen.
Es war die Zeit des Kalten Krieges, in dem das Bild des "bösen Russen" gemalt wurde. Und da kommt Gert Ruge und zeigt den Menschen, deen ganz normalen Russen "wie du und ich".
In den USA hingegen sah Ruge nicht den "uten Freund und die Disney Welt", sondern auch die Apartheit, die Rassenverfolgung, die schreiende Ungerechtigkeit. Er war in den USA als Martin Luther King und Robert Kennedy erschossen wurden.

Das machte Gert Ruge zum Roten Tuch für viele konservative Politiker. Der WDR war als "Rotfunk" verschrien, weil er nicht die gewünschte Propaganda zeigte, sondern mehr von der Wirklichkeit, als CDU/CSU lieb war.
 
Ruhe in Frieden, Gerd ... und grüße ... :(
 
Er hatte, was viele heute nicht mehr haben: er konnte zuhören und nahm die Menschen so wie sie sind.

Wie @Cadfael es sagte: er blickte immer hinter die Kulissen. Die eher bösen Seiten der vermeintlich Guten und die schönen Seiten der vermeintlich Bösen.
Alles hat eben zwei Seiten und das zeigte er unverblümt. Von dieser Einstellung könnten heute noch viele Journalisten sich eine Scheibe abschneiden.
Ein ganz großer seines Fachs.

Er möge ruhen in Frieden.
 
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Hallo, @Cadfael ,
Junge Leute mögen das nicht richtig einordnen.
...danke für Deine Ergänzung und Vertiefung, Du hast natürlich Recht, unter "Kaltem Krieg" können sich Jüngere kaum noch oder gar nichts mehr vorstellen... und auch die Bezeichnung "Rotfunk" für den WDR ist mir noch sehr gut vertraut. Da merkt man, daß man schon ein wenig älter ist... :D

Viele Grüße
Klaus
 
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