Hallo,
arbeiten wir mal ganz einfach Deinen Katalog ab (ich bin so frei und beziehe den Fall "Bühne" einfach mal mit ein):
- Reihenfolge beim Einschalten: Verstärker zuletzt - ein Einschaltknall anderer Geräte, ggfs. auch Interfaces (mein MotU 2408/III ist in dieser Disziplin besonders göttlich...) kann sonst angeschlossene Boxen killen. Auch einspielende/einsingende Musiker werden Dich für einen satten Einschaltknacks auf dem Kopfhörer für immer in ihr Herz schließen...

Daß der Kanalfader beim Um- oder Anstöpseln des Mics zu ist bzw. der Kanal gemutet ist, sollte auch eine Selbstverständlichkeit sein.
- Kabel ziehen mit PP: Bitte nicht! Erst PP aus, etwas warten (die Versorgungskondensatoren halten die Spannung nämlich noch eine ganze Weile) und dann an- oder abstecken.
- Staub: Mikrofone sind keine Staubwedel. Also nach Gebrauch nicht wochenlang ungeschützt auf dem Stativ verdrecken lassen. Ich halte es immer so: Ein paar Stunden auslüften lassen und ab in die Box (die im übrigen je ein Beutel Silica-Gel als Trockenmittel enthält). Gilt nicht nur für Studio- sondern auch für Bühnenanwendung!
- Singen ohne Popfilter: a) auf der Bühne: Na gut, geht schlecht mit... aber es bekommt dem Mic gut, wenn man den vollgesifften Schaumstoff im Korb von Zeit zu Zeit mal auswäscht und ggfs. auch mal erneuert. Achtung beim Abschrauben des Korbes - gelegentlich sind hier Konstruktionen so verzwickt, daß man sich ganz schnell ein winziges Kabel abreißt.
b) beim Aufnehmen: NEVER! Der Popschutz schützt nicht nur vor Spucke, sondern auch vor zu extremen Plosiv- und Zischlauten und rettet so manche Aufnahme. Außerdem hält er den Sänger in kontrolliertem Abstand zum Mic.
- Stöße: Gut, die Mikrofone sind schon stabiler, als man oft meint. Es gibt ein geradezu abartiges Video, was zeigt, nach welchen Strapazen aus einem SM58 immer noch irgendein Ton rauskommt. Aber im Ernst: Würdest Du Deinen Laptop auf den Boden schmeißen?
Die alte Legende von den empfindlichen Kondensatormics stimmt so auch nicht mehr. Mir hat mal eine Sängerin ein Milab LSR1000 umgerannt, das Mic beschrieb auf seinem Stativ einen Kreisbogen und knallte auf den Boden. Funktioniert immer noch 1a. Trotzdem: Nicht drauf ankommen lassen!!! Ein Sonderfall: Bändchenmikrofone. Die sind wirklich fast alle noch richtig empfindlich und man kann sie im Ernstfall bereits durch kräftiges Anpusten (wie etwa zur Funktionskontrolle gerne mal durchgeführt...) in die ewigen Jagdgründe schicken. Soweit ich weiß, liefert Royer seine Bändchenmikrofone mit einer speziellen Stoffsocke aus, die man bei Nichtgebrauch auch im Studio laut Anleitung immer gleich darüberziehen soll...
- Showeffekte: In manchen Kreisen ist es immer noch beliebt, auf der Bühne das Mic am Kabel herumzuschleudern (hat Roger Daltrey früher bei The Who ja bis zum Exzeß betrieben). Abgesehen von der Gefährdung der Zuschauer wird natürlich hierbei die Steckverbindung und das Kabel hoch beansprucht, und wenn das Mikro im besten Herumschleudern mit Vollgas auf den Boden knallt, dann war's das auch.
- Flüssigkeiten auf der Bühne: ... hält man sowieso weit, weit weg von allem Elektrischen, wenn man daran lange Freude haben will.
Viele Grüße
Klaus