Die chromatische Klavierharmonika

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Es heißt , sofern man überhaupt Informationen dazu findet, daß sich die chromatische Klavierharmonika nicht durchgesetzt hat.
Das hängt aber von der der Betrachtung ab.
Ich halte die chromatische Klavierharmonika für einen womöglich wesentlichen Schritt zum Tastenakkordeon.
Vielleicht wäre chromatische Knopfklavierharmonika ein Begriff.
Beschrieben ist der Instrumententyp in:
http://schrammelharmonika.nonfoodfactory.org/Andreas_Teufel/Andreas_Teufel_DA_2006.pdf
Hier S.17
oder Katalog Hermann Trapp 1909
Klavierharmonika_bearbeitet-1.jpg

1648509190611.png

Nikolai Belobodorov soll zunächst die Schrammelharmonika nachgebaut haben bevor er das Tastenakkordeon erfand.
Womöglich hatte er auch eine chromatische Knopfklavierharmonika.
 
Eigenschaft
 
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Ich halte die chromatische Klavierharmonika für einen womöglich wesentlichen Schritt zum Tastenakkordeon.
Eine interessante Theorie. Wir kennen aber deutlich ältere Tastensysteme, z.B. dieses:
Ignoto 1860.jpg
Ignoto, 1860
Quelle: https://www.museodellafisarmonica.it/wp-content/uploads/2021/02/16_new_thumb-1024x683.jpg und https://www.mosaiko360.it/museo-fisarmonica/


Es scheint, dass beide Systeme schon viel früher begonnen haben, sich parallel zu entwickeln...

VG, Vladimir
 
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Ich meine Bolobodorov hat auch schon ca 1860 Tasteninstrumente gebaut.
Im Katalog wird die Klavierharmonika besonders für Pianisten angepriesen.
Daher vermute ich daß zu der Zeit noch kein Tastenakkordeon vergleichbar von der Stange käuflich war.
1939 gab es in Deutschland noch 686 Bandoneonvereine davon 1950 noch viele existiert haben sollen.
Das Bandoneon wurde in Deutschland erst langsam vom Tastenakkordeon verdrängt.
Es ist mir nicht so klar ab wann das einfache Tastenakkordeon populärer wurde als das Bandoneon.
Ich schätze gegen 1920.

 
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https://www.abendzeitung-muenchen.d...eft-musik-rauscher-muss-schliessen-art-426748
...




DSCN0160.JPG
DSCN0157.JPG
DSCN0158.JPG
DSCN0159.JPG
DSCN0156.JPG
DSCN0161.JPG


Ich habe einige Stunden investiert dasInstrument für eine Klangprobe provisorisch an den Start zu bringen und denke daß es es sich klanglich lohnt das gründlicher anzugehen.
Die Zunen sind auf Leder geschraubt und Rostfrei.
Die Bassmechanik klemmt etwas aber machbar.
Der Balg , Ventile und Klappen schwächeln natürlich.
Die Klangprobe scheint mir aber glücklich.
Natürlich ist das ein bißchen Wahnsinn.
Aber vergleichsweise harmlos.

Da ist noch viel Arbeit dran aber ich denke in dem Fall muß das sein.
 
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Ich halte die chromatische Klavierharmonika für einen womöglich wesentlichen Schritt zum Tastenakkordeon.
Erste Tastenakkordeons in den verschiedensten Varianten gabs schon sehr bald nach der offiziellen Erfindung des Akkordeons - aber haben sich gegen die Knopfausführungen zunächst nicht durchgesetzt

Es ist mir nicht so klar ab wann das einfache Tastenakkordeon populärer wurde als das Bandoneon.
Ich schätze gegen 1920.

In den 20-er wurde das Akkordeon so richtig populär - so populär, dass viele Klavierspieler auch auf Akkordeon umsatteln wollten. Und dafür brauchten sie Instrumente mit Klaviertastatur , um nicht wieder alles neu lernen zu müssen. Diesen Umstand hat die Fa. Hohner erkannt, umgesetzt und zielgerichtet vermarktet. So effizient, dass ab dem Zeitpunkt das Tastenakkordeon in Deutschland DAS Akkordeon schlechthin wurde.

Ich halte die chromatische Klavierharmonika für einen womöglich wesentlichen Schritt zum Tastenakkordeon.

Wenn ich mir die Bilder und Videobeiträge anschaue, dann waren das aus meiner Sicht maximal "Versuche". Denn die Knöpfe ermöglichen ja, dass man viele Töne auf engen Raum zusammenrücken kann und damit kurze Wege hat und große Tonabstände greifen kann. Mit dem Nachteil dass man halt den Knopf auch genau treffen muss.

Ein chromatisches Knopfakkordeon in der Anordnung einer Klaviertastatur vereinigt die Nachteile beider Systeme in einem: Man hat die realtiv weiten Tonabstände wie bei der Klaviertatatur und muss mit der gleichen Treffsicherheit spielen, wie bei einer Knopftastatur - zumal die Knöpfe hier ja auch noch recht klein sind... Wenn schon Klaviertastaturanordnung, dann mit Tasten - ergibt eine größere Fläche pro Taste und damit muss man nicht so genau zielen um den Ton zu treffen! Die Möglichkeit die Klaviertasten bieten, dass man mit dem Finger auf der Taste verschiedene Positionen einnehmen kann um griffgünstigere Handhaltungen zu bekommen, gibts bei der "Knopfklaviatur" nicht.

Da ist noch viel Arbeit dran aber ich denke in dem Fall muß das sein.

Allerdings! Im Moment klingts noch recht grausam verstimmt und scheint auch noch extrem undicht zu sein.
 
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In den 1920er Jahren wurde der Tonfilm erfunden und viele Klavierspieler, die vorher die Filme musikalisch unterlegt hatten, wurden arbeitslos.
Hohner hat sehr viele von ihnen kostenlos zu Akkordeonlehrer umgeschult, wenn sie bereit waren ein Akkordeon Orchester zu gründen und
Hohner Instrumente anzubieten. Das war der große Durchbruch für Tasten-Akkordeons, weil die umgeschulten Klavierspieler natürlich Tasteninstrumente spielten.
Das Bandoneon wurde aber erst in den 30er Jahren vom Akkordeon zur Seite gedrängt, als die Nazis den Dachverband der Bandoneon Vereine verboten
haben. Die Bandoneon Vereine waren ja Arbeiter Vereine und den Nazis ein Dorn im Auge. Aber auch der damals bekannteste Bandoneon Spieler,
Walther Pörschmann, der auch einige Schulen geschrieben hat, ist in den 30er Jahren auf Piano Akkordeon umgestiegen.
 
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Die Stimmzungen haben als Kennzeichnung einen eingestanzten kleinen Kreis, nicht gut zu erkennen da ungefair da auch die Löcher sitzen für die Verschraubung.
Die Kennzeichnung ist mir schon mal begegnet aber ich erinnere nicht wo.
Die Schraubenlöcher scheinen mir nicht gebohrt sondern in die Platten reingestanzt worden zu sein.
Im größeren Bassstimmstock war der Stimmstockboden unter den großen Zungen auf ganzer Länge gerissen und auch hohl gewölbt.
Die Hohle hatte ich vorher schon provisorisch mit unterkleben einer stabilen Pappe ausgeglichen aber den Riss erst später bemerkt.
Endgültig verwende ich für sowas lieber stabiles Fliegersperrholz.
Nachdem ich den aufgerissenen Stimmstockboden verleimt hatte waren die Stimmplatten ca 1,5 mm zu hoch , so daß ich oben in den Kanzellen etwas Raum schaffen mußte für die dann wieder ausreichend freie Bewegung der Zungenspitzen.
Entweder hatte das von Anfang nicht richtig zusammengepaßt oder diese Zungen wurden mal unsauber nachgerüstet , wobei der Unterboden in beiden Fällen beim Einschrauben der Stimmplatten nach unten gedrückt wurde und dabei gerissen ist.
- ( Zeitlicher Versatz) -
Ich hatte dann mal alles vorbereitet zum wenigstens ungefairen Stimmen und die Situation versucht bestmöglich zu messen.
Mein Stimmgerät ist eher einfach und zeigt eingestellt auf 440 Hz den Ton getroffen optisch blau an.
Abweichend dann entsprechend der Abweichung-Höher mit roten entsprechend wenigen oder vielen Streifen oder Tiefer dann gelben Streifen.
Andersherum angegangen muß ich das Gerät auf 430 Hz voreinstellen um die Stimmung der verbauten Stahlstimmzungen im Jetztzustand,( glaube in Aluplatten genietet ) in den blauen Bereich zu kriegen.
(mit einigen Abweichungen einzelner ähnlich tiefer liegender Zungen)
Insgesamt liegen die meisten aber ausgehend von 440 Hz um 10 Hz tiefer und die abweichenden in der Nähe.
Das Instrument wurde vom Urgroßvater genutzt und dann auf dem Speicher in einer Kiste trocken aber unter Temperaturschwankungen ( Sommer / Winter ) gelagert und später von der Urenkelin als Dekoratin genutzt.
Die Urenkelin geht auf die 60 zu. Genutzt wurde das Instrument vermutlich seit ca 80 Jahren nicht mehr.
Was sind 10 Hz über die Zeit?
Läßt sich daran ein Alter der Verstimmung schätzen?
Für meine minimalinvasiven Schleifsteine die ich bei der Schrammelharmonika genutzt habe kommen mir 10 Hz etwas viel vor.
Wie bzw womit kriege ich das am besten an ca 440 angeglichen?
Wenn diese Zungen original verbaut wurden ca 1922 hätten sie sich statistisch ca. jährlich in der Tonhöhe um 0,1% abgesenkt.
Könnte es da ähnlich gemessene Vergleichswerte geben ?
 
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( jählich 0,1 Hz )
 
Wenn diese Zungen original verbaut wurden ca 1922 hätten sie sich statistisch ca. jährlich in der Tonhöhe um 0,1% abgesenkt.
Könnte es da ähnlich gemessene Vergleichswerte geben ?
Wieso sollte das Instrument damals auf a=440 Hz gestimmt worden sein? Diese Vereinbarung gibt es erst seit ca. 1940. Davor war die "normale" Stimmung niedriger. Das Instrument - so es denn überhaupt nach irgendeiner Normstimmung gestimmt worden ist, wurde damit definitiv tiefer gestimmt als man es heute macht.
 
Bei meinen Hohner - Instrumenten aus der Zeit war die Originalstimmung 432Hz.
 
Klavierstimmung mit 432 Hertz – warum?
ok - auch mal ne Wert. Wenn man sich da mal durch den Link liest würde ich das mal zumindest als "gewagte" These betrachten. Die Frequenz als als ein bestimmtes Vielfaches der Grundfrequenz der Erde zu betrachten - das ist schon mal ne ziemlich steile Vorlage!

Aber mal angenommen 432 ist tatsächlich ein Vielfaches der "Grundfrequenz" der Erde und deshalb von Haus aus besonders positiv sich einschwingend... was passiert dann, wenn ich den nächsten Halbton spiele oder eine Sekunde?...Habe ich dann die Frequenzverstärkung gnadenlos ge-/zerstört und erzeuge nur unterbewusste Missklänge?... Fragen über Fragen!

Das ist mir glaub ich insgesamt etwas zu "versteinert", das Ganze... und ich glaub da nicht so wirklich dran...:gruebel:

... ich glaub eher daran, dass früher eher nach den Stimmlagen der maßgebenden Sänger angeglichen wurde, so dass die sinnvoll singen konnten... und das hat sich dann halt örtlich oder regional etabliert.
 
Na ja. Mir kommt s grade ganz gelegen mit den 432.
Weniger wegen Legenden dazu als daß ich da schon fast da bin und gut mit meinen Schleifsteinen zurechtkomme.
Die hatten sich beim Stimmen der Schrammelharmonika schon bewährt.
Die Zungen sehen auch alle noch wie fast neu aus und wurden wahrscheinlich auch noch nie feingestimmt oder nachgestimmt.
Es gibt keine Kratzspuren, nur einen gleichmäßigen Querschliff.
Die Zungen mit der runden Markierung habe ich auch wiedergefunden.
Sie sind in meiner Werkstatt als Reste eines alten Knopfakkordeons daß ich mal zerlegt hatte weil es zu runtergekommen war.
Der Balg davon dient mir als Stimmbalg.
 
Mir kommt s grade ganz gelegen mit den 432.
Weniger wegen Legenden dazu als daß ich da schon fast da bin
Wenn du nicht vorhast, mit anderen Instrumenten zusammenzuspielen, stellt sich mir die Frage, warum du überhaupt einen "Kammerton" festlegen möchtest. Ich würde an deiner Stelle die Stimmung so wählen, dass möglichst wenig Materialabtrag an den Zungen notwendig ist.
 
Ich hatte mich gewundert daß mein französisches Druckwindharmonium schon auf 440 gestimmt ist.
Aber da waren die Franzosen ja laut Link schon früh bei 440, während Joseph Rauscher 432 bevorzugte.
Das Nachstimmen auf 432 ging dann auch recht schnell bei den wenigen Zungen.
Ob ich dann da einen Unterschied bemerke zu den anderen auf 440 gestimmten, bin ich gespannt.

DSCN0163.JPG
 
Zum Stimmstock:
Die Befestigung sieht spannend aus. Ist im Unteren Bereich eine Nut, in die der Fuß der Stimmplatte eingeklemmt wird? .
Oben wird dann festgeschraubt. Da ganze hat sich aber nicht durchgesetzt und dürfte ziemliche Probleme mit Dichtigkeit haben.

Ja. solche Instrumente sind spannend und aus diesen Jahren sicherlich erhaltenswert.

Zur Stimmung:
Wenn an Stimmzungen heftig rumgekratzt wird, wirkt sich das wohl nachteilig auf den KLang aus, vor allem dann, wenn das jemand macht, der nur weiss: 'kratzt man unten, wird der Ton tiefer -schleift man oben wird der Ton höher.' Da gehört wesentlich mehr dazu.
Ich selbst richte mal einen Ton von Instrumenten bis maximal mittlerer Qualität. Aber nicht mehr
Meinem HZIM gebe ich als vorgabe: mache die Kiste wieder rund. Im Laufe der Jahrzehnte gehen aber Stimmzungen leicht nach oben.
Meine Gola aus 1961 ist von Ihrer ursprünglcihen Stimmung 442 mittlerweile bei 'ihrer Mitte' von 442,7 angekommen und lässt sich wunderbar in Ensembles mit Konzertstimmung von 443 verwenden
 
Wenn wir schon dabei sind, über 432 Hertz zu reden:

singt man ohne Instrumente, stellt sich die Stimme selbst auf 432 Hertz ein.

Auch die medizinischen Stimmgabeln arbeiten mit 432 Hertz, z.B. bei Gehör- oder neurologischen Problemen.

Das ist alles wissenschaftlich bewiesen.



Hier ist der Zusammenhang zwischen Gesundheit, Wohlbefinden und 432 Hertz gut erklärt:


https://bewusst-vegan-froh.de/432-h...d-musik-auf-unser-bewusstsein-und-gesundheit/


Meiner Meinung nach nehmen nur wenige Menschen bewusst einen Unterschied wahr. Deswegen auch die Diskussionen darüber. Was natürlich nichts über das unbewusste Wohlbefinden aussagt.
 
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Aber mal angenommen 432 ist tatsächlich ein Vielfaches der "Grundfrequenz" der Erde ...
Da 440Hz das auch ist, ergäbe sich daraus kein Vorteil.
( f / (1/(365,25 * 24 * 60* 60s)) ist u.a. für alle ganzzahlingen (bzgl. Hz) Frequenzen ganzzahlig. Mit Schaltsekunde scheitern sowohl 432Hz als auch 440Hz).

singt man ohne Instrumente, stellt sich die Stimme selbst auf 432 Hertz ein.
Wäre das so, könnten sich A-Capella-Gruppen doch die Stimmpfeife sparen? :gruebel:

Hier ist der Zusammenhang zwischen Gesundheit, Wohlbefinden und 432 Hertz gut erklärt:

https://bewusst-vegan-froh.de/432-h...d-musik-auf-unser-bewusstsein-und-gesundheit/
Nicht wirklich. Da sind m.E. nur unbewiesene Behauptungen zu lesen.
Wenn man schon willkürlich Muster sucht, hätte man die 432Hz eher als die 43. Quinte (3/2 ^ 43) bzgl. der Erdrotationsfrequenz (1/Tag) darstellen sollen, als erst 33 Oktaven und dann noch eine kl. Sexte bzgl. der längeren Umlauffrequenz (1/Jahr) zu benötigen.
Die Versuche mit der Stahlplatte sind nicht dienlich, um Vorteile zu illustrieren. Nimmt man eine andere, hat man ggf. andere Muster.

Alles gut, wenn man 432Hz bevorzugt. Vll. gibt es auch wissenschaftliche Argumente. :nix:

Aber diese Pseudowissenschaft hilft doch nicht. :(
 
Grund: rs
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Zitat/ Ausschnitt aus dem oben von mir genannten artikel:
"Was als ziemlich willkürlicher Unterschied in den Tuning-Vorlieben begann, hat sich inzwischen zu einer ausgewachsenen Internet-Verschwörung ausgeweitet. Es kann sowohl lustig als auch frustrierend sein, die Meinungen anderer Leute zu diesem Thema zu lesen. Was auch immer Sie tun, versuchen Sie, sich nicht in das Drama oder die Fehlinformationen hineinziehen zu lassen. Machen Sie sich stattdessen klar, dass A4 = 440 Hz nicht der einzige Stimmstandard da draußen ist und dass das Herumspielen mit einer alternativen Stimmung wie A4 = 432 Hz Ihnen die Augen für neue Möglichkeiten und Klänge öffnen kann."
 

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