Do-it-Yourself-Diffusor oder so ähnlich...

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Hallo zusammen,

angeregt durch verschiedene Threats hat mich das Thema schon länger interessiert! Da ich länger komplett digital unterwegs war, hat mich das Ganze allerdings wenig betroffen.
Wir (meine Band) haben vor ein paar Wochen einen neuen Proberaum bezogen, der akustisch so völlig anders ist wie der vorherige. Sehr trocken vom Klang her. Ohne Mikro vor dem Amp gabs große Probleme mit der "Hörbarkeit". So wars entweder zu laut oder zu leise. Mit ab-miken wars dann ok....aber da muss doch noch mehr gehen....

Unser Drummer hat von der Arbeit eine Schutzverkleidung aus Plexi mitgebracht, die zum Müll sollte. Zu Hause habe ich ein wenig experimentiert und schließlich das Plexi in Form gebracht.

Da sich die andere Band im Raum ebenfalls Gedanken um eine bessere Hörbarkeit und Lautstärenreduzierung machte, entstanden zwei weitere Teile, deren Herstellungsaufwand noch geringer war.

Der Effekt entspricht dem der hochpreisigen und käuflich zu erwerbenden Version. Die harschen Frequenzanteile fräsen keine Schneise mehr UND der Klang verteilt sich gleichmäßig im Raum. Die Abnahme per Mikrophon ist für mich überflüssig geworden (im Proberaum). Der Drummer, der vorher Probleme hatte ohne Monitor auszukommen (fürs Gitarrensignal), kommt nun ohne aus!

IMG_2924.jpg IMG_2926.jpg

Groetjes, M.B.
 
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Wie bzw. womit hast du denn das Plexi in Form gebracht?
 
Wie bzw. womit hast du denn das Plexi in Form gebracht?
Das muss man nur mit einem Heißluftgebläse vorsichtig warm machen, dann kann man es über eine Kante biegen.
Es darf nur nicht zu heiß werden, sonst wirft es Blasen.
 
Ah, ok, ich wusste nicht ob man da nicht vielleicht doch spezielles Werkzeug für benötigt.. Geht es denn konkret um die erste oder die zweite? Letztere sieht dem Original ja sehr ähnlich, funktioniert die besser als die erste? So etwas wie die erste wäre für die meisten wohl einfacher herzustellen.
 
Das mit dem Heissluftfön stimmt schon mal. Bei dem im Baumarkt erhältlichen Plexiglas geht das ohne Probleme. Die Bearbeitungstemperatur lügt hier so bei ~140 Grad.
Ich hatte hier 5mm Plexi, das zudem noch eine weitaus höhere Temperatur benötigte. Darum sieht man am mittleren Knick auch diese weißen Flecken.
Mit einem Infrarot-Heizstrahler geht es ebenfalls und bietet sich bei größeren Flächen an.

Die kleinen Diffuser sind aus ca. 2mm Kunststoffplatten, wie man sie im Baumarkt bekommt. Der gelbe Winkel ist/war ein Warnschild in Dreiecksform aus einem Leichtkunststoff. Einseitig mit einem Kutter einschneiden(anritzen) und abkanten. Aufgeschraubt bleibt es in Form.

Welches der Beiden besser ist....der Ansatz ist bei beiden ein unterschiedlicher. Bei der kleinen Variante des Kollegen funktioniert es mit einen einzelnen Speaker hervorragend! Der Winkel des weißen Kunststoffes zum Speaker beträgt hier ~45 Grad. Laut dem Erschaffer ist die Wirkung so deutlich besser als bei einem kleineren Winkel.

Der große Plexiglas-Schild war für eine 4x12er gedacht. Der spitze Winkel der beiden "Dreiecke" zeigten genau auf die jeweiligen mitten der unteren beiden Lautsprecher. Da ich aber, für eine für mich optimale Wirkung, die oberen beiden Speaker hätte abklemmen müssen, kam hie meine 2x12er zum Einsatz.
Die Wirkung ist die Gleiche (für mich).
Die beiden Alu-Schienen kann ich verstellen, so das ich den Anstellwinkel verändern kann. Ich werde mir noch eine Grundplatte machen, die unter die Box geschoben werden kann. Dann kann ich den besagten Winkel noch vergrößern, ohne dass das
Schild umkippt.

P.S.: Ich hatte kurzzeitig ein kommerzielles Original zur Hand und konnte vergleichen. Der Kollege, der die weiß/gelbe Variante baute, hat das OHNE Vorhandensein eines vergleichbaren Modells erstellt! Die Bemaßung entspricht also keine Vorlage, sondern ist durch Ausprobieren entstanden.

Groetjes, M.B.
 
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Cool, ein paar Detailsfotos wären schön. Das regt ja zum Nachbauen an. Plexi ist mmer geil, egal ob Amp oder Kunststoffdiffusor :)


Frizze :)
 
Ich bin Anfang nächster Woche wieder im Raum und messe dann mal nach!

IMG_2927.jpg IMG_2925.jpg
 
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Für meinen 1x12er Carvin habe ich eine etwas ansprechendere Variante gebaut. Die Höhe des eigentlichen Diffusors lässt sich in 4cm-Schritten verstellen
 

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Sieht wieder mal sehr professionell aus. Top!


Frizze :hat:
 
Es kam die Frage nach den Kosten und dem Aufwandt.

Erstmal der Aufwandt:
Für die letzte Plexiglas-Version habe ich knapp 1,5 Stunden benötigt.
Werkzeuge: neben Schraubklemmen und Werkbank waren das eine Tauchsäge, Heissluftfön, Multimaster, Akkuschrauber/-Bohrer und Winkellehre.
Material: 5mm Plexi, Plexiglaskleber (Flüssig-Plexiglas), Metallbohrer, Schleifmittel.

Zum Kostenpunkt des Plexiglases kann ich leider nichts sagen, da das "Abfall" aus dem Industriebereich war. Das Flüssigplexiglas(Kleber) liegt so bei etwas unter 8€. Dazu noch 3 Schrauben(M6) mit Unterlegscheiben und Muttern.

Da sauberes Abkanten nicht ganz einfach ist, habe ich das Material mit der Tauchsäge an der Stelle, an der der Knick erfolgen sollte, ⅓ der Plexiglasstärke eingesägt. Dann die Platte mit den Schraubzwingen fixiert, mit dem Heissluftfön erwärmt und abgekantet. Wichtig ist, das man auf die Platte beim Fixieren eine Holzplatte legt. Das Ganze auch bei dem Teil, den man "bewegt". Hier dient dann eine der Klemmen als Hebel.

Nach dem vorsichtigen Abkanten kann man den Spalt dann mit dem Flüssigplexiglas füllen/stabilisieren.

Gruß, M.B.
 
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Hey hey,
schöner Thread.
Ich habe vor mir auch welche zu bauen, entweder aus Kunstoff oder Metal.
Mal sehen was sich ergibt.
Nun aber eine Frage.
Ich habe keinen dieser Diffusoren mal Live gehört.
Auf die Schnelle kann man ja mal einen aus festen Pappkarton bauen.
Ist der Effekt bei Pappkarton auch gegeben?
Ich denke ja, was denkt ihr?

Gruß
 
Hallo Leute

Seit längerem benutze ich meinen „DIY-Deeflexx“ welches ich aus Sperrholz Bretter gemacht habe. Wieso Sperrholz und nicht Plexi-Glass? Nun, weil erstens ist Sperrholz bei der Bearbeitung gutmütiger ist, und zweitens ist das Endprodukt nicht so schwer und es ist zerlegbar.

Damit ich erst mal eine Idee bezüglich Grösse hatte, habe ich aus Karton die einzelnen Teile gefertigt. Massgebend waren Bilder von verschiedenen DIY-Deeflexx, welche ich im Netz gefunden hatte. Danach an die Marshall 1936er Box installiert und mal mit dem Marshall JVM410er beschallt. Woww, schon da war ein guter Effekt heraus zu hören.

Der nächste Schritt war dann die gleichen Formen auf das Sperrholz Brett zu übertragen und aus zu schneiden. Kein Ding – kann jeder!

Bezüglich Handhabe und Transport habe ich mir überlegt, dass ich 3 Teile fertige. Das erste Teil ist der sogenannte Träger, welcher einen V-förmigen Ausschnitt besitzt. Die zwei weiteren Teile sind eigentlich nix anderes, als jeweils zwei gleichschenklige Dreiecke zusammengesetzt. Für den Zusammenhalt beider Teile habe ich schwarzes Panzerband genommen. Da dieses auch geil aussieht, habe ich dann alle Bretter damit „tapeziert“.

Die beiden Dreiecke haben ja in der Mitte das „Scharnier“ aus Panzerband schwarz. Dies erlaubt mir, platzsparend zusammenzufalten, ohne dass irgendwas kaputt geht.

Die Befestigungen der beiden Dreiecke auf den Träger habe ich ein paar Schrauben in das grosse Träger-Brett eingedreht. Aber nur soweit, damit ich die beiden Dreiecke darin rein schieben kann.

Auf den Bildern sieht man die Marshall 1936er Box, darauf mein BluGuitar AMP1 sowie die BlueBox. Die Box ist auf ein Rolly gestellt, sodass ich sehr flexibel in die gewünschte Richtung drehen kann. Weil das Rolly ja einen vertikalen Handlauf hat, ist es mir möglich, mein DIY-Deeflexx so zu plazieren, dass der Abstand zur Box sowie der Abstrahlwinkel gut eingerichtet werden kann.

Mit dieser Konfiguration bin ich als Cover-Gitarrist seit nun bald zwei Jahren unterwegs. Dazu ein einfaches Pedalboard mittels 4-Kabel-Methode verbunden, und schon bin ich bereit.

Viel Spass beim Lesen.

Nachfolgend ein paar Fotos:
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20201022_212016 (2).jpg


Grüsse
Collani
 
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Hallo Leute

Nachtrag bezüglich Aufwands meiner Arbeit für den Bau meines DIY Diffusers.

Nun, das Sperrholz hatte ich für wenig Geld beim örtlichen Baumarkt gekauft. Säge und Werkzeug waren bereits vorrätig.

Das Übertragen der Formen vom Karton-Modell auf die Sperrholz Platte war im Nu erledigt. Das Ausssägen ging manuell flott von der Hand. Rasch noch die Kanten mittels Schleifpapier abgerundet.

Dann mit einem Lumpen entstaubt und dann trocknen lassen.

Schliesslich die „Scharniere“ mit Panzerband schwarz gemacht. Danach alle Teile mit Panzerband „tapeziert“. Am Schluss die entsprechenden Schrauben an den entsprechenden Stellen rein gedreht, aber nur soweit, dass ich die beiden Dreiecke darin einschieben kann.

Aufwand in Stunden: ca. 3 Stunden.
Kosten in CHF: ca. 10.00. Die zwei Rollen Panzerband schwarz war das teuerste daran.

Viel Spass

Grüsse
Collani
:great: :D :D
 
Hallo Leute

Hier ein Foto der einzelnen Teile

Grüsse
Collani


20201030_163239 (2).jpg
 

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