Drei wichtige Tipps die Künstlern aus der Corona-Krise helfen.

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Du hast ernsthaft den Tisch mit Teppich gepolstert?
 
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Du hast ernsthaft den Tisch mit Teppich gepolstert?
Klaro. Ich finde den weichen Teppich übrigens sehr angenehm.
Hatte grad vier Tage lang ein Doppelalbum abgemischt und gemastert und da ist so eine weiche Armauflage sehr komfortabel.
Muss ja nicht schön sein, ich denke da mehr ans Praktische.
 
Wieviel Asse hast Du denn, ich meine nicht nur im Ärmel sondern auch in Deinem Kartenspiel? ;)

*IRONIE_MODUS=OFF*

Vorweg, ich bin (zum Glück) nicht in der Position, dass ich ausschließlich von der Musik lebe, sondern ich habe einen Job, der mir das nötige Geld für den Lebensunterhalt einbringt.
So ein zweites Standbein ist vor allem für diejenigen wichtig, die hauptberuflich Musiker sind. Ein Bekannter von mir, der überwiegend Veranstaltungen mit dem nötigen Equipment ausstattet und auch als Techniker betreut, hat im letzten Jahr angefangen Carports, Terrassenüberdachungen und Zäune zu bauen. Aufgrunddessen, dass er mit Holz umgehen kann, u.a. Boxen gebaut hat, besitzt er das meiste Werkzeug, das er dazu benötigt, und hat so die Verluste einigermaßen kompensiert. Handwerker hatten letztes Jahr Hochkonjunktur.

Mal ernsthaft, was hat mir geholfen, um einigermaßen mit der Krise klarzukommen? Wie gesagt, zum Glück hatte ich nicht unbedingt das finanzielle Problem, nichtsdestotrotz hat mir das Musikmachen gefehlt. Ich bin Bandkeyboarder, mache Unterhaltungsmusik, habe eine ClassicRock Coverband und bin in verschiedenen Projekten involviert. Im Januar hatten wir noch einen Gig, dann noch einen Anfang Februar, dann war Finito, und dann haben wir ab März - wie alle anderen auch - das Proben eingestellt. Anfangs hab ich mich damit beschäftigt, mein Equipment zu pflegen, neu aufzubauen, zu verkabeln und zu optimieren. Als es dann draußen wärmer wurde, begannen die ersten, ihre Fenster zu öffnen, und die Nachbarschaft mit ihrer Musik zu beschallen. Als sich dann ein Nachbar mit Gitarre und kleiner Anlage in die Einfahrt gestellt und angekündigt dort gespielt hat, folgten andere diesem Beispiel, ich auch. Hab mir meine Gitarre gegriffen, ein kleines Repertoire zusammengestellt und meinen Kumpel angerufen, der mit Cajon und Sax dazukam. Und so entstand spontan ein Akustik-Duo. Eigentlich nicht mein Ding, aber es war zumindest wieder eine Option, vor Publikum zu spielen, die das mehr als dankbar angenommen hatten, da sie nun schon Monate auf kulturellem Entzug waren. Es folgten Gigs in Biergärten, wo ausschließlich der Hut rum ging. Die Leute waren da häufig sehr großzügig, auch wenn es nicht die Gagen einbrachte, die ich sonst aus der Unterhaltungsbranche gewohnt bin. Aber wie gesagt, ich bin zum Glück nicht drauf angewiesen.
Für dieses Jahr kam schon der erste Anruf eines Kneipenwirts, ob wir das dieses Jahr wieder in seinem Biergarten machen würden, natürlich erst, sobald es wieder warm genug ist. Und dieses Jahr wird es dort auch Gage geben.

Außerdem beschäftige ich mich seit Ende letzten Jahres mehr mit Recording, etwas das ich bislang nur gelegentlich mal gemacht hab, weil ich es nur selten anwenden konnte, und daher auch nicht brauchte, und wo ich mich so langsam nach und nach einarbeite.
 
Wenn man finanziell nicht zu 100% abhängig von der Musik ist, macht es das Leben natürlich entspannter.
Aber wenn man mit ganzen Herzen Musik macht fehlt uns ja die Bühne. Virtuelle Konzerte können das Feedback aus dem Publikum nicht ersetzen.
Ich verkrieche mich seit einem Jaht im Studio und arbeite mehr denn je, kein Tag unter 8 Stunden. Hab viele neue Stücke komponiert und erstelle
gerade ein neues Liveset.
Durch Corona war ich sehr produktiv, September 2020 ein neues Album, im Oktober eine DVD, Mitte Dezember das nächste Album und gestern ging
eine neue Doppel-CD ins Presswerk. Nächste Woche beginne ich mit dem nächsten Projekt.
Ich hätte das nie alles finanzieren können, aber die Unterstützungen von Staat, Land und meiner Stadt greifen bei mir ganz gut.
 
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Ein Bekannter von mir, der überwiegend Veranstaltungen mit dem nötigen Equipment ausstattet und auch als Techniker betreut, hat im letzten Jahr angefangen Carports, Terrassenüberdachungen und Zäune zu bauen. Aufgrunddessen, dass er mit Holz umgehen kann, u.a.
Das finde ich gut und richtig. Flexibilität ist die Lösung. Ich kenne auch Reiskaufleute, die jetzt als Bürokraft in Schulen anfangen. Die haben wegen der ganzen Notbetreung und ständig wechselnden Vorgaben und Unterrrichtsplänen nämlich den Axxxx voll Arbeit...

Gerade für Veranstaltungstechniker sehe ich aber zukünftig auch viel Potenzial in der Installation von professionellen und zukunftsträchtigen Streaming-Lösungen in Veranstaltungssälen aber auch Schulen, etc. Unser lokaler Versanstaltungsanbieter bietet ab April 100% Programm (mit Streaming). Schulen täten auch für die Zukunft gut daran, vernünftige Lösungen zu haben.

Das Video fand ich übrigens nicht wirklich lustig oder ironisch. Eher als Verschwendung von Zeit, die man auch hätte investieren können, um sich wirklich ein Ass im Ärmel zu verschaffen... Aber ich kann auch ganz gut im HO arbeiten, die Musik als Ausgleich betreiben und muss "nur" mit den zusätzlichen Belastung von zwei Homeschooling-Kids nebenbei zurecht kommen...

Gruß,
glombi
 
Aber wenn man mit ganzen Herzen Musik macht fehlt uns ja die Bühne. Virtuelle Konzerte können das Feedback aus dem Publikum nicht ersetzen.
Hab einmal mit meinem Kumpel ein virtuelles Konzert gespielt, das per Stream übertragen wurde - ist nichts für mich. Ich brauche Publikum...
Ich hätte das nie alles finanzieren können, aber die Unterstützungen von Staat, Land und meiner Stadt greifen bei mir ganz gut.
Super, wenn es auch mal solch positive Beispiele gibt, wo es mit der Unterstützung klappt. Manche bekommen es nicht hin, weil es entweder zu umständlich ist, oder die Bürokratie es nicht auf die Reihe bekommt.
Leider gibt's hier auch sehr viel Missbrauch. Ich verstehe z.B. nicht, warum mein Fitness-Studio Unterstützung bekommt, die nachwievor die Monatsbeiträge ihrer Mitglieder kassieren, aber auf der anderen Seite deutlich geringere Kosten für Strom, Wasser, Heizung, Reinigung etc. haben, und ihre Mitarbeiter alle in Kurzarbeit geschickt haben...

Gerade für Veranstaltungstechniker sehe ich aber zukünftig auch viel Potenzial in der Installation von professionellen und zukunftsträchtigen Streaming-Lösungen in Veranstaltungssälen aber auch Schulen, etc. Unser lokaler Versanstaltungsanbieter bietet ab April 100% Programm (mit Streaming). Schulen täten auch für die Zukunft gut daran, vernünftige Lösungen zu haben.
Guter Punkt! Auch ich kenne hier Veranstaltungstechniker, die natürlich durch Corona keine Aufträge mehr hatten, dafür aber schnell das nötige Equipment für Streaming nachgerüstet und viele Veranstaltungen so durchführen konnten, auch wenn da vielleicht nicht so viel bei rüberkommt wie wenn sie komplettes Equipment für einen Live-Event auffahren.
Und das sind auch die, die in der Schule mal ihr know-how einbringen könnten, wo leider viele Schulen und Lehrer scheitern, um über diesen Weg vernünftiges Online Home-Schooling durchzuführen.
 
Super, wenn es auch mal solch positive Beispiele gibt, wo es mit der Unterstützung klappt. Manche bekommen es nicht hin, weil es entweder zu umständlich ist, oder die Bürokratie es nicht auf die Reihe bekommt.
Leider gibt's hier auch sehr viel Missbrauch. Ich verstehe z.B. nicht, warum mein Fitness-Studio Unterstützung bekommt, die nachwievor die Monatsbeiträge ihrer Mitglieder kassieren, aber auf der anderen Seite deutlich geringere Kosten für Strom, Wasser, Heizung, Reinigung etc. haben, und ihre Mitarbeiter alle in Kurzarbeit geschickt haben...
Das Fitness-Studio hat eben eine ordentliche Bilanz und einen Steuerberater.

Welche Musiker meckern denn die ganze Zeit am lautesten?
Das sind doch oft Musiker, die sich ihre Gagen immer direkt in die Tasche geschoben haben, damit sie ihre Stütze nicht gekürzt bekommen.
Es gibt jede Menge Hilfsprogramme, die man beantragen kann. Aber man muss seine Verluste eben auch belegen können und genau daran scheitert es.
Manche haben auch keinen Bock, sich durch den bürokratischen Mist durchzuwühlen, was ich durchaus verstehen kann, aber dann sollten sie nicht jammern.
Mehrere Förderprogramme wurden mehrfach neu ausgeschrieben, weil nicht mal die Hälfte der Gelder abgerufen wurde.
Ja, genug Kohle ist tatsächlich da und wird sie auch ausbezahlt. Man muss sich halt drum kümmern.
Ich kann mich aber nicht zu Hause hinsetzen und darauf warten bis der Kultusminister persönlich meinen Scheck vorbeibringt.
 
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Ja, genug Kohle ist tatsächlich da und wird sie auch ausbezahlt.
ersteres vermutlich ja, zu zweiterem habe ich von den Profi-Musikern aus meiner weiteren Umgebung anderes gehört! Und die gehören weder zu denen, "die sich ihre Gagen immer direkt in die Tasche geschoben haben, damit sie ihre Stütze nicht gekürzt bekommen" noch zu denen, die sich nicht kümmern. Übrigens sieht es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aus, was wann wie, warum und zu welchen Bedingungen ausgezahlt wird oder eben nicht (nicht nur im Kulturellen).
 
Ich weiß nicht, wie es sonst in Deutschland ausschaut, aber hier in Hessen gibt es für Künstler recht viele Hilfen und Stipendien.
Aber man muss sie wirklich suchen, finden und die Leute auch ansprechen.
Es ist aber auch alles abhängig davon, was man so musikalisch macht.
Wer Unterricht gibt, Studiomusiker ist oder in einer Coverband spielt, hat da fast immer schlechtere Karten.
Die Staatlichen Stipendien sind meistens projektbezogen und da werden die Hilfen auch nur für diese neue eigene Arbeit ausgeschüttet.
Das muss man vorher ziemlich genau beschreiben und Protokolle ausarbeiten, sonst kommt da kein Geld.
"ich habe vor da mal was zu machen" reicht nicht aus.
Und man muss auch in dem engen Zeitrahmen seine Werke belegen und abliefern können und da wollen sich auch so einige Musiker nicht unter Druck setzen lassen.
Aber die Bedingungen sind nunmal so.
 
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