Drummen mit Behinderung - welcher Grip?

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Hallo liebe Drummer :)

Ich spiele schon einige Jahre Bass, habe jedoch entdeckt, wieviel Spass es macht, mit Filzstiften auf den Tisch zu trommeln - die Konsequenz daraus ist klar.

Jetzt ist die Sache die: Ich bin körperbehindert, vor allem an Händen und Füßen (seltenes AMC-Syndrom). Am Bass kann ich das ganz gut kompensieren: Weniger Geshredder, mehr Rhythmik/ Notenauswahl. Wenn ich aber Stick-artige Gegenstände in die Hand nehme, ergibt sich ein Problem:

Jetzt gibt es ja, soweit ich gelesen habe, traditional und french Grip. Traditional sagt mir zu, da kann ich alles aus der Drehung des Handgelenks rausholen. Mit French Grip hab ich aber Schwierigkeiten: Da ich meine Finger zwar schon bewegen, aber nicht an der Handfläche anlegen kann, kann ich die Sticks nicht so gut mit Ring- und kleinem Finger zum Schwingen bringen, während ich sie mit Mittel- Zeigefinger halte.

Jetzt könnt ich mir natürlich ein Set kaufen und mit beiden Händen auf traditional drauf los hauen, aber ich könnte mir vorstellen, dass man dann ziemlich eingeschränkt ist, z.B. nicht gut an die Becken rankommt. Was gibt es denn für alternative Grips, bei denen Handgelenk und Zeige-/Mittelfinger eher im Vordergrund stehen? Ein paar Begriffe, nach denen ich googeln kann, währen sehr hilfreich.

Dankeschön und Grüße
 
Eigenschaft
 
es gibt deutlich mehr Griff-Techniken als diese beiden.
Am verbreitetsten wird wohl der Matched sein, aber (oft geschrieben, es gibt hier unzählige Threads zum Thema!!) ganz selten spielt jemand "reinrassige" Griffe, jeder findet mit der Zeit seinen ureigenen Griff.
Dabei sollte Dir am besten ein erfahrener Drummer und/oder Lehrer weiterhelfen, da kann man einiges falsch machen, was dann Finger/Hände/Gelenke/Arme unnötig zusätzlich belastet.

Außerdem wird der Trad. Grip nur an einer Hand so gespielt (ich weiß, ich weiß, es gibt einige wenige Ausnahmen), bei Rechtshändern an der Linken Hand und umgekehrt.
 
Das führt fast zu einem Thema, über das ich schon länger nachdenke.

Aus Spaß habe ich mal ausgetestet wie es wäre open handed und trad. grip zu verbinden, sprich (als Rechtshänder) mit links Hihat "normal" und die rechte Hand im Trad. Grip zu benutzten. Ich fand es sehr komfortabel und relativ natürlich, so zu spielen.

@apfelsaft
Den Tip mit dem Lehrer kann ich nur Unterstützen.
Zusätzlich kannst Du mal auf der HP von Vic Firth im Education Bereich nachsehen, da gibt es sehr ausführliche Videos zum Thema Stockhaltung.
 
edit: Da war ich wohl etwas lahmarschig ;)

Hey Apfelsaft,

das hier gibts zu matched grip (also der eher modernen Stockhaltung) http://en.wikipedia.org/wiki/Matched_grip das hier zu traditional grip http://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_grip (sry. auf deutsch hab ich da nicht viel gefunden). Beim Traditional Grip ist da zumindest auch eine Hand in der sog. Paukenhaltung (wenn ich mich nicht irre).

Ich erinnere mich aber schon Videos von Woodstock gesehen zu haben, in denen Drummer mit beiden Händen so auch Soli spielten.

Bei der Stockhaltung im matched grip sollten Daumen und Zeigefinger ein Gelenk bilden. Die restlichen Finger müssen den Stick nur davor hindern abzuhauen, der Rest kann eigentlich auch aus dem Handgelenk kommen.

Ich würde auf jeden Fall mal eine Probestunde bei einem Lehrer nehmen, der kann das mit Sicherheit besser beurteilen wenn er sich deine Stockhaltung mal angucken und beurteilen kann. Bei einem Forumsposting ist das leider eher schwierig, da kann man nur spekulieren, welche Stockhaltung dir am besten passt.
 
Mit "french Grip" hab ich eben diesen "matched Grip" gemeint, der mir nicht so zusagt, aber in den meisten Tutorials die Hauptrolle zu spielen scheint - jedenfalls nach dem, was ich im Internet bisher gesehen habe.

das hier gibts zu matched grip (also der eher modernen Stockhaltung) http://en.wikipedia.org/wiki/Matched_grip das hier zu traditional grip http://en.wikipedia.org/wiki/Traditional_grip (sry. auf deutsch hab ich da nicht viel gefunden). Beim Traditional Grip ist da zumindest auch eine Hand in der sog. Paukenhaltung (wenn ich mich nicht irre).

Ich erinnere mich aber schon Videos von Woodstock gesehen zu haben, in denen Drummer mit beiden Händen so auch Soli spielten.

Bei der Stockhaltung im matched grip sollten Daumen und Zeigefinger ein Gelenk bilden. Die restlichen Finger müssen den Stick nur davor hindern abzuhauen, der Rest kann eigentlich auch aus dem Handgelenk kommen.

Hmmm, wenn die Woodstocker beidhändig mit Paukenschlag klarkommen, kann ich das doch auch :D

Die Sache ist halt die: Wenn ich hier im Forum oder allgemein im Internet rumlese, dann scheint matched die Standard-Variante zu sein, die jeder erstmal lernt, die modern ist etc. Aber da weiß ich halt schon ziemlich sicher, dass das bei mir nicht funktioniert.
Ich frage mich halt, ob es neben traditional und matched auch etwas gibt, das völlig anders funktioniert, wonach ich mal googeln/ sufuen kann, um dann alles nacheinander auszuprobieren - vielleicht das eine oder andere Schlagwort. Der Thread hätte vielleicht besser "Alternativen zu matched" heißen sollen.

Lehrer sind normalerweise natürlich hilfreich, aber ich mache immer wieder die Erfahrung, dass sie mit speziellen Bedürfnissen überfordert sind. Das ging mir schon in der Grundschule auf die Nerven ("Deine Schreibhaltung ist völlig falsch, mach es wie die anderen!"). Auch am Bass bin ich autodidaktisch am besten voran gekommen.


es gibt deutlich mehr Griff-Techniken als diese beiden.
Am verbreitetsten wird wohl der Matched sein, aber (oft geschrieben, es gibt hier unzählige Threads zum Thema!!) ganz selten spielt jemand "reinrassige" Griffe, jeder findet mit der Zeit seinen ureigenen Griff.

Vermutlich wirds darauf ohnehin rauslaufen, dass ich meine eigene Goofy-Technik austüftele.
 
Matched ist schon sowas wie Standard ja, aber auch das kann jeder machen wie er will. Lehrer bei denen du privat Unterricht nimmst werden sich hoffentlich anders verhalten, natürlich müssen die auch von vorn herein bescheid wissen, sonst werden sie dir den Standard matched grip beibringen wollen. Wenn ich mir die stickhaltumg so mancher drummer angucke wird die, die du dir dann später angewöhnst bestenfalls marginal hervorstechen.
 
Hallo Apfelsaft,

der Tip Lehrer kommt einfach daher, weil man es "live" sehen muß, was bei Dir geht und was nicht geht - selbst wenn Du Fotos oder (subjektive) Beschreibungen hier zur Verfügung stellst.
Wir werden aus der Ferne mit ziemlicher Sicherheit keine befriedigende Lösung für Dich finden.

Ich stelle mir vor, daß bei Dir eine spezielle Mischung aus verschiedenen Griffen funktionieren kann - möglich, daß das mit ausreichend Übung zu sehr guten Resultaten führt, genauso kann es aber auch sein, daß Du irgendwann Grenzen erreichst, wo ein Tempo/Kontroll/Eigendynamik-Zuwachs nicht mehr möglich ist.

Es gilt schlicht und einfach diese Möglichkeiten und Grenzen auszutesten und dann zu entscheiden, für die gesteckten Ziele reicht es, vielleicht ist es ja auch viel mehr, als Du spieltechnisch jemals zu brauchen gedenkst...?!
Also hau rein!


Edit:
...der Bodensee ist zwar schön, jetzt wäre aber Bremen nicht schlecht...:rolleyes::D
Olli B. wäre z.B. ein recht guter Ansprechpartner, der ist Schlagzeuger und Physiotherapeut.
 

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