E-Gitarrist mit Kind: Flamencogitarre? - Nylonstring zum Vorspielen, Budget 500 €

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Hallo,
vielleicht kann mir jemand bei meiner Grundsatzfrage weiterhelfen oder Input zum Nachdenken geben?

Ich bin E-Gitarrist und erwarte im Winter Nachwuchs. Dem Kleinen möchte ich gerne mit der Gitarre viel vorspielen, bin aber mit meiner uralten Nylongitarre nicht mehr zufrieden.
Ich suche daher eine Gitarre mit folgenden Eigenschaften:
- Nylongitarre (für vollen, akkustischen Klang)
- dünner Hals und niedrige Saitenlage für E-Gitarrenhafte Bespielbarkeit.

Ich habe nun angefangen, mich einzulesen und bin auf Flamencogitarren gestoßen. Der perkussive Sound ist mir jetzt weniger wichtig, aber die Bespielbarkeit scheint doch deutlich in Richtung E-Gitarre zu gehen?

Ist mein Gedankengang richtig? Gibt es vielleicht Nicht-Flamencogitarren, die ich mir auch näher anschauen könnte?
Ist der Unterschied zwischen günstigen Flamencogitarren (ich denke, ich werde 300-500€ ausgeben) und "normalen" klassischen Gitarren denn deutlich? Gibt es vielleicht sogar konkrete Empfehlungen?
Sehe ich das richtig, dass ein Cut-Away nur bei Gitarren mit Tonabnehmern verbaut wird?

Vielen Dank für jeglichen Input!

Grüße, Thomas
 
Eigenschaft
 
Ich weiß jetzt nicht aus eigener Erfahrung wie da die Hälse sind ... aber ich würde mal in Richtung der modernen Crossover Nylonsaitengitarren schauen.
 
- Nylongitarre (für vollen, akkustischen Klang)
- dünner Hals und niedrige Saitenlage für E-Gitarrenhafte Bespielbarkeit.
Ich habe nun angefangen, mich einzulesen und bin auf Flamencogitarren gestoßen. Der perkussive Sound ist mir jetzt weniger wichtig, aber die Bespielbarkeit scheint doch deutlich in Richtung E-Gitarre zu gehen?

Nee, nicht unbedingt. Die Griffbrettbreite ist zu normalen Nylons identisch, was der größere Unterschied ist, ist der Saitenlage am Steg für perkussive Effekte, nicht unbedingt am XII. Bund. Aber shredding auf der Nylon willst Du eurem Kind eh nicht zumuten, oder?

Gibt es vielleicht Nicht-Flamencogitarren, die ich mir auch näher anschauen könnte?

Ja, es gibt mittlerweile ein paar Hybrids ("Fusion") mit schmalem und zum Teil auch leicht gewölbtem Griffbrett. Ortega baut so etwas, Cordoba auch, Cremona wohl auch, aber sicherlich auch viele andere. By the way: Es gibt auch eine Ovation Applaus als Nylonstring (https://www.thomann.de/de/applause_ab24cii_mid_cutaway_nylon.htm) Zur Qualität ALLER dieser Instrumente kann ich aber nichts sagen, da ich sie bisher nicht gespielt habe.

Ist der Unterschied zwischen günstigen Flamencogitarren (ich denke, ich werde 300-500€ ausgeben) und "normalen" klassischen Gitarren denn deutlich? Gibt es vielleicht sogar konkrete Empfehlungen?

Du kannst Gitarre spielen, kannst wahrscheinlich auch Instrumente beurteilen => ich würde auf dem Gebrauchtmarkt nachsehen.

Ansonsten werden Dir die Flamencospieler antworten, dass man für 500€ keine Flamencogitarre bekommt, sondern nur Konzertgitarren mit Fuchsschwanz und Spoiler.

Meine konkrete Empfehlung für einen solchen Fall wäre eine einfache und recht gute Schülergitarre, die euer Zwerg später auch nutzen kann. Was mir immer gut gefallen hat: La Mancha Rubi oder Hopf-Hellweg. Da liegst Du unter 300€, beide Typen sind ist aber ordentlich und taugen auch zum intensiveren Lernen. Mit dem breiteren Griffbrett wirst Du auch klar kommen, jedenfalls bei "Alle meine Entchen" oder dem "Baggerführer Willibald".

Sehe ich das richtig, dass ein Cut-Away nur bei Gitarren mit Tonabnehmern verbaut wird?
Nicht unbedingt, aber in der Preisklasse kenne ich keine Ausnahme.
 
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für vollen, akkustischen Klang
kannst Du auch eine A-Gitte mit Stahlsaiten nehmen. Es wird ein anderer(!) Klang sein als bei einer Nylonstring, aber durchaus "voll und akustisch", so weit das im angegebenen finanziellen Rahmen machbar ist.

Der Vorteil für jemand wie Dich wäre, dass es leichter wäre, ein Instrument mit einem ähnlichen Spielgefühl (schmaler Hals) wie auf der Stromgitarre zu bekommen - wobei klar sein muss, dass es bestenfalls ähnlich sein kann, aber nie genau so.
 
Würde auch in Richtung Westerngitarre schauen
 
Auch wenn es jetzt evtl. nicht so ganz ins sub-Forum passt, aber wäre nicht evtl. eine Hollobody eine option.Ibanez Artcor, oder Gretsch oder oder oder. Nur falls keine Gitarre mit Nylonseiten gefunden wird.
Bespielbarkeit ist ja wie bei der normelan E-gitarre und sollte für die bespassung des Nachwuchses auch ohne Verstärker laut genug sein.

Gruß Marcus
 
Hallo,
vielen Dank für die ganzen Antworten!
Dann wird es also definitiv keine Flamencogitarre werden ;) Diese Hybrid/Fusion/Crossover Gitarren kannte ich noch nicht, da werd ich mich einlesen, klingt sehr vielversprechend!

Auch diese Nylon Ovation Applause sagt mir durchaus zu. Die scheinen ja recht schmale Hälse zu haben, scheinen aber schon sehr auf die Tonabnehmer ausgelegt zu sein, ist das richtig?

Dass die Bespielbarkeit nicht 1:1 wird, das ist mir klar. Ich möchte nur von dem extremen Baumstammhals etwas wegkommen. Klanglich gefällt mir meine 20 Jahre alte Nylon, auf der ich damals angefangen habe, nicht schlecht - die hol ich immer wieder einmal raus. Wenns geht, würd ich schon gern dabei bleiben.
 
Hallo, ich habe mir vor 5 Monaten die Konzergitarre Fender ESC105 gekauft. Hat ein schmales Griffbrett / mir manchmal fast zu schmal, einen dünnen Hals
und eine niedere Saitenlage aber kein Cutaway und keinen Tonabnehmer. Spielt sich fast wie meine E-Gitarre. Der Sound ist für mich O.K/ wenn er mal
schlecht ist bin ich selbst schuld. Hat beim T inkl. Tasche 106 € gekostet. Ich spiele jetzt seitdem ich sie habe jeden Tag damit.
viele Grüße
 
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Auch diese Nylon Ovation Applause sagt mir durchaus zu. Die scheinen ja recht schmale Hälse zu haben, scheinen aber schon sehr auf die Tonabnehmer ausgelegt zu sein, ist das richtig?

Davon würde ich ausgehen, habe sie - wie o.a. - nicht selbst gespielt. (Es gab früher mal eine Ovation Classic mit tiefem Korpus, keine Applause, die fand ich wirklich gut und innovativ.)
 
Ich habe noch nie verstanden, warum man eine Konzertgitarre mit E-Gitarren-Bespielbarkeit haben will... was will man da spielen? Powerchords? Für das, was man normalerweise auf Konzertgitarren spielt, ist ein schmaler Hals eher suboptimal...
 
Wenn du in schon erwähnten Fusion/Jazz-Bereich gehst, ist halt oft der Klang einer Nylonstring gewünscht aber eher die Bespielbarkeit einer Gitarre mit schmalerem und dünnerem Hals.
 
Ich glaube aber nicht, dass ein Neugeborenes so sehr auf Fusion/Jazz steht. :D
 
Es kann sich aber auch nicht dagegen verwehren....:rolleyes:
 
Hallo,
wollte mich noch einmal kurz melden:
Diese Idee mit den Crossovers/Fusions gefiel mir recht gut. Da ich aber dann nicht recht wusste, welche es werden sollte, hab ich mir einfach die billigste bestellt und wollte solange zurückschicken und gegen eine teurere tauschen, bis ich mit der Qualität zufrieden bin.
Gestartet (und geblieben) hab (bin) ich mit der Harley Benton. Der Vorteil war neben dem sehr günstigen Preis das Cut Away und der gut erreichbare 12. Bund. Gestern ist sie angekommen und ich bin mehr als zufrieden. Der Hals gefällt mir sehr gut - das war eine sehr gute Idee! - und die Verarbeitung ist bei meiner Gitarre auch ok. Nach den Bewertungen scheint es große Qualitätsunterschiede zu geben, aber meine ist prinzipiell in Ordnung. Es stehen keine Bünde über, Saitenlage ist angenehm, es schnarrt nichts, sie ist Bundrein, die Mechaniken sind leichtgängig und gut zu dosieren, bis auf einen kleinen optischen Makel am Aufkleber passt alles. Der Klang ist vielleicht etwas dünn, aber fällt nicht unangenehm auf, sondern ist eher Geschmacksache. Fürs Baby reicht der Klang ohnehin bei weitem aus ;)
Ich werde die Gitarre behalten und möchte mich für die guten Tipps bedanken!

Viele Grüße,
Thomas
 
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