Ein kaputter Kontrabass wird wiederbelebt - ein Bericht mit Bitte um UnterstĂŒtzung

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Hallo lieber Freund:innen des gepflegten tiefen Tons! 😉
Mir ist heute durch Zufall ein alter Kontrabass in Teilen zugelaufen. Leider hat der Bass einen Riss in der Decke und ist nicht ganz vollstÀndig, aber trotzdem werde ich versuchen, ihn wiederzubeleben.
Das einzig fehlende Teil ist die AnhÀngesaite, mit dem der Saitenhalter am Stachel fest gemacht wird.
ich möchte den Bass auch mit einem Pick-up ausstatten, wenn ich ihn wieder aufbauen.

Nun meine ersten zwei Fragen:
1. Könnt ihr mir eine AnhÀngesaite empfehlen?
2. Welchen Tonabnehmer empfehlt ihr mir?
(Mir ist klar, dass gerade die zweite Frage ein Glaubenskrieg los treten wird😉)

Es scheint sich um einen Kontrabass der GrĂ¶ĂŸe 3/4 zu handeln, da die Mensur LĂ€nge offensichtlich 106 cm betrĂ€gt.
Da ich nichts ĂŒber den Klang weiß, möchte ich erst einmal möglichst wenig Geld ausgeben, wenn ich diesen Bass hier renovieren.

Schon jetzt allen Beteiligten vielen Dank! :great:
 
Eigenschaft
 

AnhÀnge

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peter55
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Ist das wirklich ein Riss oder eine Delle? Klassischerweise wĂŒrde ich es, da problemlos reversibel, erstmal mit Knochenleim/Fischleim versuchen. Der Erstbesitzer meines Kontrabasses hat da aber Sekundenkleber oder Epoxy genommen, weiß ich nicht mehr. Ist auf jeden Fall gut sichtbar - hĂ€lt aber. (Und die Zargen wurden mit Gaffa geflickt. Den klaut mir niemand.)

Zum Thema PU: Brauchst du jetzt einen, meinst du, irgendwann einen zu brauchen, oder möchtest du erstmal etwas herumprobieren? Bei meinem war ein K&K mit Preamp schon dabei. Sicherlich macht man damit nichts verkehrt. Aber der kostet auch. Solange du nicht mit anderen Leuten spielst, brauchst du keinen PU. Sonst kaufst du dir zum Testen einen ganz billigen Transducer (notfalls nimmst du ein Kontaktmikrofon fĂŒr 5€) oder ein Klemmmikrofon. Diese Baustelle wĂŒrde ich erst dann ressourcenintensiv angehen, wenn es von der Band her interessant wird. Und mit dem Kontaktmikrofon haben wir auch schon mal unsere Geigerin bei Gigs verstĂ€rkt. Dem Publikum hat es trotzdem gefallen und das Bier vom Veranstalter haben wir auch bekommen. Bass ist noch unproblematischer als Geige, da weniger höhenlastig.

Siri hat da 2x "Bus" statt "Bass" eingefĂŒgt ;)
Aber "Bus" und "Pickup" passt ja > VW Doppelkabine ...
 
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@rw schon mal vielen Dank fĂŒr deine Meldung hier :great:
Da ich als Cellist und Ebassist in verschiedenen Combos unterwegs bin, werde ich die Oma einsetzen wollen, soblad sie fertig ist :D - da werde ich einen Tonabnehmer schon bald brauchen. Der sollte unauffÀllig sein und einfach einzubauen.

Welchen K&K PU hast du denn?

Hat hier wer Erfahrung mit dem
? Ich weiß. sehr gĂŒnstig, aber taugt ja vielleicht fĂŒr den Anfang. An meinem Cello hab ich einen Nanoflex-PU, mit dem ich extrem zu Frieden bin , aber die 140€ möchte ich noch nicht investieren.


Stichwort EinhĂ€ngesaite: Reicht die fĂŒr 8 € https://www.thomann.de/de/roth_junius_double_bass_tailgut_steel_3_4.htm?listPosition=0 oder ist die Otto Musica https://www.thomann.de/de/otto_musica_tg_80h_tailgut_for_double_bass.htm?listPosition=6 den Mehrpreis wert? Oder sollte ich gar bei dictum https://www.dictum.com/de/stege-zubehoer-fuer-kontrabass-jod/kevlar-einhaengesaite-bass-540604 bestellen?
 
Als Tonmann möchte ich empfehlen, neben "taugt ja vielleicht" im Sinne von "klingt" auch noch die Feedbackfestigkeit zu berĂŒcksichtigen.
Das sollte doch beim KB keine große Rolle spielen, die "wichtigen" Frequenzen eines KB liegen so tief, da wird feedback nur mutwillig erzeugt ;)
 
... die "wichtigen" Frequenzen eines KB liegen so tief ...
Nicht ganz. Der Grundtonbereich schon, aber auch im kHz-Bereich passiert noch einiges, was gebraucht wird, um dem Instrument Kontur und DurchsetzungsfÀhigkeit zu geben.
Nur weil das Instrument ...-Bass heißt, bedeutet das nicht, dass es nicht dringend benötigte Hochtonbereiche hat.
 
WĂ€hrend ich noch mit mir hadere, wie ich den Riss in der Bassdecke kleber/repariere habe ich mich schon mal im Thema Tonabnehmer gewidmet:
Ich habe mir den shadow fĂŒr circa 25 € bestellt,
Shadow SH-SB1 Double Bass Pickup


Hier ein Foto des Lieferumfangs.
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leider ist die Montageanleitung nicht wirklich aussagekrÀftig
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und das mitgelieferte Kupferband, um den Tonabnehmer im Steg fest zu klemmen, reicht in meinem Fall nicht aus!
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Also in Cellos Bastelecke: eine alte Grillzange, angeblich aus buchen, die schon bessere Tage gesehen hatte, wird zu einem Keil umgearbeitet.
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Zum GlĂŒck reißt das Holz bei der Demontage direkt in Keilform
277D5055-2211-47AF-BE28-AC4757901428.jpeg👍😁:great:
Mit nur einem SĂ€geschnitt und etwas Einsatz der Feile ist ein provisorischer Keil entstanden.
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So wird der Steg dann auf den Kontrabass gebaut, und ich kann noch ausprobieren, ob die was oder die Diskant Seite des Sticks besser fĂŒr die Abnahme geeignet ist und ob und mit welchem Anpressdruck ich den Keil zwischen StegflĂŒgel und Tonabnehmer drĂŒcken muss.

In meiner nĂ€chsten Post wird es sehr wahrscheinlich um das Schließen des Restes gehen. Stay Tuner😉
 
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Die Reparatur des Risses auf amerikanische Art.😉

Auf der Oberseite des Basses befindet sich in der Decke ein Riss von circa 30 cm LĂ€nge.
https://www.musiker-board.de/attachments/image-jpg.813967/

Mir ist klar, dass eine fachmĂ€nnische Reparatur bedeuten wĂŒrde, die Decke abzunehmen und dann den Riss zu versorgen
 Dieses ist mir
a) technisch nicht möglich und wir deswegen
b)zu teuer.
Hier mĂŒsste ich zu einem Geigenbauer mit einem Instrument, das ich nicht kenne und dessen Klang ich nicht kenne und nicht einschĂ€tzen kann. Hier ist mir die Investitionen zu risikoreich.

NatĂŒrlich könnte ich auch versuchen, den Riss vorsichtig zu spreizen, um ihn anschließend mit Holzleim oder Knochenleim zu kleben. Diese Reparatur ist mir aber zu gefĂ€hrlich, da eventuell der Riss in der Decke komplett durchgehen könnte und ich somit den Schaden vergrĂ¶ĂŸere, anstatt ihn in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig weiß ich nicht, wie ich die Deckenseiten im montierten Zustand dann ohne riesigen Aufwand aneinander pressen kann.

In verschiedenen meist amerikanischen Videos habe ich gesehen, wie Maker Holz mit Sekundenkleber kleben und hierbei gute Erfolge erzielen. Eben diese Art möchte ich mich hier zu Nutze machen.
Der Plan:
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nach dem Abkleben des Risses
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möglichst dĂŒnnflĂŒssigen Sekundenkleber zwischen die Holzteile laufen lassen, diese mit ein Spanngurt zu fixieren
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und diesen mit Aktivator dann zum schnellen binden bewegen.
Meine Hoffnung ist, dass der Sekundenkleber sehr weit in den Riss lÀuft und ich hiermit eine gute Klebung erreichen kann.

Die DurchfĂŒhrung: siehe oben. Der Sekundenkleber kann leicht nach Entfernen des Klebebandes mit dem Daumennagel abgekrazt werden,
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allerdings bleibt der Riss sichtbar.
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Ich bin gespannt, ob das Holz hĂ€lt, wenn ich die Saiten wieder spanne. DrĂŒck mir die Daumen!
 
Etwa so sieht meiner aus. Der Vorbesitzer hatte das vor Jahren gemacht, hĂ€lt bis heute. - Von Everglue hatte ich noch nichts gehört, zusĂ€tzliche Aktivatoren fĂŒr Cyanacrylatkleber kannte ich auch nicht. Offenbar gibt es von Everglue auch einen FĂŒllstoff, https://yuki-model.de/everglue-silikat-fuellstoff-fuer-sekundenkleber-20g. Ich habe aber leider keine Erfahrung, ob das hier passen wĂŒrde (bei Epoxy wĂŒrde ich es machen, da habe ich die Erfahrung, aber nicht im Zusammenhang mit Instrumentenrestauration).
 
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Das Zeug war schnell verfĂŒgbar und preiswert (hoffe ich😉) FĂŒllstoffe hab ich hier, wollte aber halt möglichst dĂŒnnflĂŒssigen Kleber bei dem dĂŒnnen Riss
 
Ok, wenn der Riss "glatt" ist, dann sollte das gehen! Bin gespannt.
 
Der Zusammenbau: vielleicht nur Teil eins
🙄

Nach dem der die Klebenaht ausgehĂ€rtet ist und offensichtlich keine Bewegung mehr zwischen den Holzteilen ist, kann der Zusammenbau erfolgen. 👍
Leider ist die EinhĂ€ngesaite mit den Schraubenden fĂŒr meinen Kontrabass nicht geeignet,
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so dass ich bei dictum eine EinhÀngesaite aus Kohlefaser/Kevla bestellt habe.
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Diese Saite spiele ich bereits bei meinem Cello und bin sehr zufrieden damit. Die Montage hier ist sehr einfach: das „Band“ wird durch den Seiten heute gefĂ€delt und um den Stachel gefĂŒhrt, anschließend verknotet fertig.
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Ich habe hier extra die Enden noch nicht gekĂŒrzt, da ich ĂŒberlege, den Seitenhalter noch weiter nach unten zu ziehen.
Die alten Seiten habe ich wieder aufgespannt und erste Versuche auf dem Kontrabass gestartet.
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Auf der E, D & G Saite bin ich sehr zufrieden mit meinem neuen Instrument. Einzig die A Saite schnappt wie verrĂŒckt.
Es ist faszinierend, das ist wirklich die Saite und nicht der Frequenzbereich ist: wenn ich auf der E Saite Töne spiele, die auf der A Saite scheppern und diese von einer dritten Hand dĂ€mpfen lasse, ertönt kein Scheppern mehr. Kann es sein, dass die Seite in sich kaputt ist? Ich habe keine wirklich andere logische ErklĂ€rung dafĂŒr

Also wird mein nÀchster Versuch sein, die Saiten bei dem contra Bass zu wechseln. -> Habt ihr noch andere Tipps?

Die Klinkenbuchse des Tonabnehmers habe ich mit dem mitgelieferten Klettklebeband auf der RĂŒckseite des Saitenhalters fixiert, das ist aber nicht der Grund fĂŒr das Schnarren.
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Vielleicht/hoffentlich endet dieser Bericht hier und wird nur noch um die neuen Saiten ergĂ€nzt- drĂŒckt mir die Daumen 😉
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so dass ich bei dictum eine EinhÀngesaite aus Kohlefaser/Kevla bestellt habe.<...> Diese Saite spiele ich bereits bei meinem Cello und bin sehr zufrieden damit.
Als Streichernewbie: Ist die EinhĂ€ngeseite wirklich so kultbesetzt? Als Auch-Wassersportler wĂŒrde ich sagen: 2mm Dyneema und gut ist, kostet 50ct/m. Oder ist das zu pragmatisch? Auf der anderen Seite teste ich bei meinen Gitarren ja auch stĂ€ndig Saiten aus, aber das hier passiert ja hinter dem Steg.
 
Als Streichernewbie: Ist die EinhĂ€ngeseite wirklich so kultbesetzt? Als Auch-Wassersportler wĂŒrde ich sagen: 2mm Dyneema und gut ist, kostet 50ct/m. Oder ist das zu pragmatisch? Auf der anderen Seite teste ich bei meinen Gitarren ja auch stĂ€ndig Saiten aus, aber das hier passiert ja hinter dem Steg.
offen gesagt: keine Ahnung :nix: ;) - aber ein Geigenbauer meines Vertrauens hat mir das Cellopendant eingebaut und ich bin sehr zu Frieden. Deswegen hab ich nach dem die "normale" halt nicht passte, die bei dictum bestellt. 9€ + Versand ist zwar nicht wenig, aber auch nicht die Welt ;)
 
Danke fĂŒr den Hinweis auf den Link. Ich liebe Klangexperimente... :) Mal sehen, wann ich dazu komme.
 
Auf der E, D & G Saite bin ich sehr zufrieden mit meinem neuen Instrument. Einzig die A Saite schnarrt wie verrĂŒckt.
und ich suche immer noch die Lösung
Es ist faszinierend, das ist wirklich die Saite und nicht der Frequenzbereich ist: wenn ich auf der E Saite Töne spiele, die auf der A Saite scheppern und diese von einer dritten Hand dĂ€mpfen lasse, ertönt kein Scheppern mehr. Kann es sein, dass die Seite in sich kaputt ist? Ich habe keine wirklich andere logische ErklĂ€rung dafĂŒr

:gruebel: ist die ErklĂ€rung logisch? FĂŒr mich schon, da die selben Töne auf der E-Saite bei abgedĂ€mpfter A-Saite halt nicht schnarren... Oder hab ich einen Denkfehler?

Also wird mein nÀchster Versuch sein, die Saiten bei dem contra Bass zu wechseln. -> Habt ihr noch andere Tipps?
da ich meinem Geld nicht böse bin freue ich mich ĂŒber Tipps, was ich vorher noch ausprbieren sollte...
 
Also gesagt, irgendwann mal getan
 Und viel spĂ€ter drĂŒber berichtet




Neue Saiten mussten her – und nach lĂ€ngerer Recherche hab ich mich fĂŒr EUB-Saiten entschieden, die auch fĂŒr KB geeignet sein sollen. Leider sind die bei Thomann aus dem Programm geflogen, ich finde die nĂ€mlich recht gut und sie bekommen von mir einen Preis-Leistungs-Award ;)

https://www.thomann.de/at/stagg_db_55110_st_strings.htm

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Der Klang des Kontrabasses hat sich m.E. durch die neuen Saiten deutlich verbessert – es sind mehr Obertöne da und er klingt mehr und brummt nicht nur :D :great: , aber das Schnarren ist nicht weg :bad:

In der Folge hab ich mir das Holz des Basses noch mal ganz genau angeguckt und einen weiteren Riss in der Decke – dieser in der NĂ€he des Halses – entdeckt. Also die Sekundenkleber-QuickAndEasy-Reparatur erneut erfolgreich durchgefĂŒhrt
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und nun hab ich ihn: meinen Kontrabass :great: ein Traum seit Jahren.

Dank jahrerlanger Erfahrung am Cello und am E-Bass fĂ€llt mir das Spielen nicht schwer, sowohl Pizzicato als auch Arco hab ich die Intonation in den unteren Lagen schnell zufriedenstellend erreicht – aber da macht Âœ cm ja auch nichts aus bei den langen Seilen :D :p *duckundweg* - Ich bin sehr froh ĂŒber meinen Neuzugang und auch die Reparatur (ich möchte doch nicht von Restauration sprechen, die hĂ€tte fachmenschlich ausfallen mĂŒssen, hat mir Spaß gemacht!
 

AnhÀnge

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