Einfache akustische Maßnahmen für Kellerraum

cikl
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Moin,

ich möchte einen Kellerraum als Hobbyraum zum Musikmachen herrichten. Will dort mit (E-)-Gitarre, Digitalpiano und Gesang musizieren, für Amateurzwecke (Eigenbedarf, Veröffentlichung höchstens auf Youtube oder Hörproben im Forum) aufnehmen und ggf. Jammen.
Keller ist aus Beton und weitestgehend (> 3/4) im Erdreich, die Fenster bzw. Lichtschächte befinden sich unter der Decke. Es geht um den ca. 22m² (5,3 x 4,3 X 2,13 m³) großen Vorraum siehe Anhang. Raum ist gefliest und verputzt. Die Decke hänge ich mit Paneelen aus Holz(imitat) ab. Aufgrund der begrenzten Raumhöhe hänge ich nicht tiefer ab, sondern bringe die 24 mm Dachlatten direkt an die Decke an, keine Konterlattung.

Wie kann ich mit einfachen (bzgl. Aufwand und Kosten) Mitteln die Raumakustik verbessern, sodass ich nicht zu stark mit Raummoden, Flatterechos und Mulm zu kämpfen habe, sowie für leichte Schalldämmung zur Schonung des Familienfriedens sorgen?

Zur Holztreppe soll mit einem schwerem Vorhang abgetrennt werden, ebenso soll ein schwerer Vorhang zur Straßenseite hässliche Rohre und den Haus-Elektroanschluß verdecken, sowie ggf. den Schall zu den Fenstern etwas verringern. Kaltwasserrohrleitungen wollte ich mit Armaflex ummanteln (Kondensationshemmung) mit Mineralwolle und Paneele verschalen. Abwasserrohre verschale ich mit Gipskarton, der zur Minimierung des Körperschalls mit Mineralwolle gefüllt ist.

Macht es Sinn zwischen den Dachlatten unter der Paneele noch eine Dämmung anzubringen, z.B. http://www.hornbach.de/shop/Untersp...2-035/3875976/artikel.html?WT.svl=artikel_img ? Bringt die in der Stärke ohne Luftzwischenraum überhaupt was bezgl. Raumakustik oder Schalldämmung? (Wärmedämmung ist weniger das Problem, da das Haus erst 10 Jahre alt ist und es im Keller auch im Winter ohne Heizung nicht kälter als 10°C wird. Später soll der Raum auch beheizt werden.)

Gibt es sonst noch Tipps oder Hinweise, die ich beachten sollte?

Danke und Gruß,

Karsten
 
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Fürs grundlegende http://www.coldgroundstudio.de/tontechnik/homestudio.html

Dann muss ich fragen, was beabsichtigst du mit den Vorhängen? Doch nicht etwa Schallisolation? Vergiss es. Da dämmt nix.

Wir haben hier zwei völlig getrennt zu betrachtende Probleme. Erstens die Schallisolation (nach draussen und geg. von draussen) und die Raumakustik. Bitte beides nicht verwechseln, auch wenn es vornehmlich um Dämmung von Schall geht.

Schallisolation ist das zuerst zu lösende Problem. Leider schreibst du wenig über deine Anforderungen. Oder ist es gar kein Problem?
 
Danke für das Feedback. Einiges in dem Link ist mir bekannt, ich werde es mir aber nochmal in Ruhe zu Gemüte führen.

Mir ist schon klar das Schallisolation und Raumakustik zwei verschiedene paar Schuhe sind. Klar ist auch, dass ich mit einfachen Mitteln keinen schalldichten Raum erzielen kann.

Vorhang an der Wand hat in erster Linie optische Funktion (Kaschierung), von dem zur Treppe erhoffe ich mir ehrlich gesagt schon eine leichte Schallreduzierung :redface:. Wenn ich mir Punkt 3.2 anschaue, sollte ich da wohl keine Wunder erwarten, aber komplett nutzlos sollte es auch nicht sein. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Du die Ausführungen auf der Seite selbst geschrieben hast, da es offensichtlich dein Studio ist? Sehr informativ die Seite :great: Zudem hoffe ich, dass die Vorhänge den Hall etwas dämpfen und Reflexionen bzw. Raummoden etwas zu entschärfen.
Es geht mir also um beides, zu dem Zwecke ein für mich halbwegs erträgliches Musizieren und Aufnehmen zu ermöglichen (Raumakustik) und die Belästigung meiner Mitmenschen in einigermaßen vertretbarem Rahmen zu halten (Schallreduzierung). Ich will weder einen schalltoten Raum, noch ein semi-professionelles Heimstudio, noch einen Bandproberaum für eine Metal-Combo.

Wie sieht es mit der Mineralwolle aus? In den Verkleidungen habe ich es angedacht, um Körperschallübertragung zu verhindern. Ist das erfolgsversprechend?
Ich wollte mir jetzt für meine bescheidenen Ansprüche nicht alles mit Absorbern vollklatschen. Wenn es garnicht geht, würde ich Absorber bauen und installieren und mich hieran orientieren: http://www.trikustik.at/wissen/rechner-raummoden/raummoden.html Das wäre wohl aber eher mittelfristig was.
 
von dem zur Treppe erhoffe ich mir ehrlich gesagt schon eine leichte Schallreduzierung :redface:.

Vergiss es. Der dämpft dir ein paar Höhen um ein paar wenige dB. Aber gerade nicht die störenden Bässe und Tiefmitten. Entweder Toleranz oder andere Maßnahmen, wie massive dichte Tür.



Gehe ich Recht in der Annahme, dass Du die Ausführungen auf der Seite selbst geschrieben hast, da es offensichtlich dein Studio ist? Sehr informativ die Seite :great:

Danke. Ja, hab ich.

Wie sieht es mit der Mineralwolle aus? In den Verkleidungen habe ich es angedacht, um Körperschallübertragung zu verhindern.

Mineralwolle für Absorber ist super. Aber ich versteh nicht was du meinst.
 
Vergiss es. Der dämpft dir ein paar Höhen um ein paar wenige dB. Aber gerade nicht die störenden Bässe und Tiefmitten. Entweder Toleranz oder andere Maßnahmen, wie massive dichte Tür.
Dann setz ich fürs erste auf Toleranz :p :whistle: Ich fürchte zweiteres ist ne größere bauliche Maßnahme, die gerade nicht drin ist.

Mineralwolle für Absorber ist super. Aber ich versteh nicht was du meinst.

Ich meinte zur Füllung des Zwischenraumes bei den (Abwasser-)Rohrverschalungen aus Paneele bzw. Gipskarton. Damit ich beim Spielen das Abwasser nicht so höre und sich der Schall nicht so über die Rohre überträgt. An richtige Absorber würde ich mich bei Bedarf wie gesagt später machen.
 
Mineralwolle verhindert nicht wirklich besser die Geräuschübertragung als Luft.
Selbst Mineralwolle zwischen zwei Wänden ergibt nur 5dB mehr. Welche Verschalungen? Auch diese sollten, wenn sie schalldicht sein müssen, luftdicht sein.
 
Irgendwie reden wir an einander vorbei...
Mineralwolle verhindert nicht wirklich besser die Geräuschübertragung als Luft.
Selbst Mineralwolle zwischen zwei Wänden ergibt nur 5dB mehr.
5dB ist zwar weit weg von schalldicht, aber immerhin ne merkliche Minderung.

Welche Verschalungen? Auch diese sollten, wenn sie schalldicht sein müssen, luftdicht sein.
Diese:
Kaltwasserrohrleitungen wollte ich mit Armaflex ummanteln (Kondensationshemmung) mit Mineralwolle und Paneele verschalen. Abwasserrohre verschale ich mit Gipskarton[..].
Zwischen Rohre und Gipskarton bzw. Paneele wollte ich dann Mineralwolle stopfen.
Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor... wenn ich von Paneele rede, meine ich keine speziellen akustischen Elemente, sondern stinknormale Paneele aus dem Baumarkt zur Deckenabhängung. Ich gehe also davon, aus, dass aufgrund des geringen Raums unter der Paneele ne Mineralwolldämmung weitestgehend wirkungslos und Geldverschwendung ist.
Wie wirken sich deiner Meinung nach die Vorhänge denn auf den Raumklang auf, wenn sie schon nicht für eine Schallreduzierung sorgen? Ich denke nur mit nackten Wänden ist wahrscheinlich zu hallig.
 
5 db sind nüscht. Erstens sind die eh nur in den Höhen. Diese werden sowieso anderweitig mehr gedämpft. Viel entscheidender ist aber, dass sich das Ohr anpasst. 80dB im Wohnzimmer sind schon recht ordentlich. 90 dB im Proberaum sind lächerlich. Und da sind schon mehr als 10 dB Unterschied.
 
Mit anderen Worten: Für Schallisolierung hilft nur Masse und luftdicht, für Verbesserung des Raumklangs nur gezieltes Anbringen von Absorbern?
 
Eben. Und damit meiner ursprünglichen Fragestellung zuwiderläuft. Trotzdem danke für den informativen Dialog.
Ich schau dann einfach mal wie schlimm es wirklich wird... :hat:
 

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