Entwicklung individuell anpassbarer Spannungsversorgung für Effektgeräte, Modulsystem m. PowerSupply

  • Ersteller Gast 177765
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Anlage zum 8.Mai:
Es wird mal Zeit, dass ich Euch ein Bilder vom ersten Einsatz zeige !
Sorry, habe kein echtes FB und kann gar nicht groß damit punkten. Aber immerhin habe ich knapp 20W Effekt-Strom zusammengekriegt (wobei ich noch 2 Lastwiderstände reingemogelt habe, um dem MBPS ein bisschen Last zu verpassen. Es ließ sie jedoch kalt !)

Die Clamp-Verbinder bewähren sich. Auch die IDCs (die schwarzen Schneidklemmen) packen die Kabel, hier im Bild orig. schwarze Boss-Kabel, fest und ohne jede Wackelei. Die Konfektionierung dauert nur wenige Minuten.

(Mmm....ärgert mich doch etwas, dass auf den Fotos das Gerät immer größer erscheint, als es real ist... )

Man sieht an den Helligkeiten des EH-Effektes, dass die LEDs des PS viel geringer eingestellt sind.

An der Rückseite der Module ist nichts zu sehen von der inneren Verbindung der Module. So sollte es auch sein.
Das kl. Rack der Module klemmt absolut in Flucht, ist gerade wie ein Lineal. Die Fräsungen sind erstklassig. Dicht ist auch alles.

Auf Basis dieses Konzeptes kann man nahezu alle Versorgungs-Konstellationen erstellen. Hier in diesem Aufbau sind gerade mal 20W der 60W der Gesamtleistung genutzt. Die "Stange" kann also 4 x solang werden. No problem.

Bin erst mal recht zufrieden mit dem technischen Ergebnis.
Bild PS_10 ist recht cool geworden. (ein blindes Huhn knipst auch mal ein Korn)

Bis bald,
Gast138255
 

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Guten Morgen,

2. Nachtrag, weil der Text oben verwirrend ankommen kann:

Ja, ich kann das 1 x 1. .... :D
Die Summe der Sekundärleistung eines MW-ACDC-Primärsupplys sind tatsächlich 60 VA. Die kann man frei abgreifen.
Das modulare Supply dahinter sollte so aufgebaut sein, dass die stromstarken Module von links zuerst angereiht sein. Mal ganz "untechnisch": Somit muss der größte Teil des Gesamt-Zwischenkreis-Stroms, der ja innen durch alle Module bis zum Ende durchgezogen ist und zur Verfügung sthet, schon "links vorne abbiegen". Wegen Steckverbinder- und Kabelbetlastung ist das vorteilhaft.
So kommt es dazu, dass die größte Leistung im ersten Viertel oder Drittel landet, hinten reihen sich die "kleineren" Module für 100mA an. So kam ich darauf, dass in der abgebildeten Konfiguration noch sehr viele (1W- und 2W-)Module ergänzt werden können, also schon das erste Rack 4 x länger sein kann.

Auf PN-Nachfrage: Ja, es geht auch, dass man vielleicht aus Geräte-Aufteilungsgründen mehrere kleine Racks zusammensteckt, die von einem Primär-Supply mit 18...36V versorgt werden. Dann würde ich eine Primärnetzteil vorschlagen, an das man 2..3 Ausgänge der Rohspannung baut, die per Adapterkabel (viell. MiniDIN) jeweils an das erste (linkeste) Modul jedes PS-Blockes angeschlossen werden. Fertig. Geht alles, potenzial-mäßig kein Problem.

Schönen Freitag !
Gast138255
 
Hallo liebe Musis,

die beiden ersten MBPS-Systeme sind nun ausgeliefert. Und wir hoffen mal auf aufschlussreiche Rückmeldungen von den Nutzern. Und speziell ich freu mich auch immer auf neue Ideen, was man noch besser machen könnte.

Es lässt sich heute in etwa einschätzen, welche Supply-Aufwendungen die Leser bzw. Musiker hier im Forum planen bzw. was zumindest ungefähr in Frage kommt.
Die bisherigen Modultypen, die etwas spezielleren, die ich angekündigt hatte, treffen zu über 90% die Erwartungen der User.
Exoten gibt es immer. Aber dafür wird es auch ein Modul geben: ein (zumindest innen-) frei einstellbares Supply, das man beim Einbau mit einem kl. Poti zw. 6V und 20V einstellen kann. Dazu nehmen wir einen sog. regulierten POL-Chip. Der bleibt kalt.

Die konkreten Konzepte der Musiker der Primärversorgung und beim Einbau in ein Gehäuse gehen weit auseinander. Aber dazu gibt es in meinem Layout universelle Einrichtungen, Montagelöcher an den Modulen uva. Das wird auch an allen anderen Modulen so vorgesehen.

Einige mutwillig erzeugten Kurzschlussreaktionen der neuen DCDC-Wandler zeigen deren extreme Zuverlässigkeit. Ab 110% des zulässigen Modulstromes schalten die Wandler schlagartig ab, und zwar in 2…4 msec. Dabei entsteht kein Schaden am Modul. Besteht der Kurzschluss nicht mehr, so startet der Wandler sofort wieder und arbeitet weiter, als ob nichts gewesen war.
Wenn ein Modul abschaltet, arbeiten die Nachbarn unbeirrt weiter. Das Primärsupply kriegt nicht mal mit, wenn „an der Front“ sowas passiert, da das kurzgeschlossene Modul sich „schlafen legt“ und den Zwischenkreis nicht belastet. Wird der Kurzschluss nicht entfernt, weil keine Zeit ist, dann passiert auch nichts weiter. Das Modul bleibt aus.
Das ist einfach perfekt für die Musikerwelt, denn es ist immer wenig Zeit vor dem Gig, man hat noch weniger „Nerven für Ungeplantes“.

Ich habe nun einen Besitzer eines kommerziellen Kompressor-Pedals als „Kunden“, das mit einer ECC81 arbeitet, das Pedal Markbass Compressore. Der braucht kräftig Strom (der Hersteller schreibt: „..mindestens 700mA bei 12V, kann aber auch mehr sein.“ Oha !
Die Faustregel bei Röhren ist: beim Anheizen, also in der 1. Sekunde nach dem Einschalten ziehen die alle Elektro-Röhren den ca.6-fachen Heiz-Strom, der im Datenblatt genannt ist.
Bei 12,6V DC zieht die ECC81 lt. Datenblatt 150mA im heißen Zustand, im kalten sind es jedoch knapp 1A (!).
Auch ein 660 mA-DCDC-Modul würde sich sofort abschalten, um sich zu schützen. Also muss da eine zeitliche Startrampe eingebaut werden, die dem Wandler hilft, über diese erste Barriere zu kommen.
Die einzige Lösung, die man derzeit kaufen kann, ist der GigRig Super Nova als Doppelausführung, kostet 90 BP = rd. 124 EUR. Puh ! Und das ist nur das eine Modul, das den Compressore versorgt !
Es ist keine Lösung, die besonders toll ist. Wir werden was Besseres bauen: hier braucht man eine clevere, smarte Lösung.

Gibt es noch jemanden unter Euch, der so ein Markbass-Teil hat und für uns mal den Start-Strom ausmessen könnte ?

Dann will ich noch kurz das Ringkern-Supply ansprechen. Ich würde nun so ein Primärsupply (also ohne ACDC-Wandler) mal aufbauen und das Teil an unseren Modulen testen. Jemand sollte die Protos dann auch am besten übernehmen –wie immer hier im Projekt nur zum Bauteile-und Platinen-EK-Preis.
Wer hatte da Interesse ?
Es können auch mehrere sein, denn ich will auch Stückkosten-Gründen gleich 5..6 dieser Platinen mit der Primär-Elektronik auflegen.´

Meldet Euch bitte !

Gruss
Gast138255
 
Moin Musis! Moin lieber ********!

Am 04.01.2015 habe ich diesen Thread hier im Board gestartet und heute, am 19.05.2015 habe ich ******** PowerSupplys inkl. Primär-Netzteil erhalten.

Ich habe erst mal den ganzen Nachmittag und frühen Abend hier bei mir zu Hause damit verbracht, mein Floorboard neu aufzubauen.

Und dann kam der erste Test:
  • Absolute 100%tige Funktion der PowerSupplys.
  • Kein Brummen, keine Masseschleifen, absolute Trennung der Massen aller Komponenten!
  • Stabile Versorgung aller Floorboard-Komponenten
...ich habe hier bei mir zu Hause zunächst meinen kleinen Übungskoffer Roland MicroCub angeschlossen > die Gitarre leise gedreht > den kleinen MicroCub voll aufgerissen und gehorcht: Kein Brummen!!!

Dann der nächste Schritt: Meinen Hughes & Kettner Switchblade in die Pflicht genommen. Gleiche Vorgehensweise wie beim MicroCub > geballte 100 Watt Röhrenpower lassen kein Brummen, aber auch nicht das leiseste Brummen "erhorchen". Eine absolute galvanische Trennung aller Bauteile!

Mittlerweile läuft mein SetUp seit ca. 3 Stunden: Alle Systeme sind KALT! Das Primärnetzteil ist kalt, die PowerSupplys sind kalt. Ich fasse mit meinen Händen drauf: Da ist nix warm, es ist alles absolut kalt!

Lieber ********, in Namen aller Mitstreiter hier in diesen Thread: Ein ganz ganz großes Danke!!!

:great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great::great:

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Wie geht es weiter:
  • Ich habe schon Fotos erstellt
  • Ab Morgen wird mit dem System geprobt. Das wid der erste härtere Praxistest. Dann "hängt" das System an meinem Rack und ich horche noch mal Stereo... :D Ich bin mir aber jetzt schon ziehmlich sicher: Da wird nix brummen.
  • Es folgen weitere Proben...
  • Es werden die ersten Live-Gigs mit dem System kommen
...und der Lenni wird noch weitere Fotos machen und mit seinen Erfahrungen hier an dieser Stelle ausführlich zurück kommen!!!

Ich werde noch ausführlich berichten! ...aber gebt mir bitte ein paar Tage (Wochen :gruebel:) Zeit!

LG
Lenni
 
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Hey Lenni,
liebe Musis,

danke für Deine Rückmeldung, Lenni, ... und auch für viel Lob.. ! Da wird man ja rot im Gesicht..

So, die PS-Mission ist erfüllt. Das Ziel war: mit einem möglichst kleinem Budget eine moderne, dazu konsequente Nebengeräusch-freie, und überall funktionierende Lösung zu bauen für Stages, fürs Studio und auch für zuhaus, - egal, wieviele (hundert) Effekte der eine oder andere Musiker braucht. Modular und erweiterbar, dazu Leistung (fast) ohne Ende.

Für unseren Lenni ist nun die ungewollte Beschallung mit 50Hz-Netzbrumm endgültig vorbei. Neue Zeiten brechen an.
Freue mich sehr !

Auch das 2. PS-Set läuft ohne Sorgen und zur Begeisterung einer (recht jungen) Band, die die Teile einfach nicht mehr hergeben wollen. Mir solls recht sein ! Das ist auch ein Lob.
Ein Feedback wird auch von dort erwartet...

Viele Grüße

Gast138255
 
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Sehr sehr cool! (Im wahrsten Sinne des Wortes, wie mir scheint... :))

Ich grätsche mal wieder mit einer Frage dazwischen:
Wenn ich das richtig sehe, muss an unserem aktuellen Primärnetzteil der Wahl (MW GS60A24) noch etwas umgebaut werden, bevor wir es für die MB-Module benutzen können? (Ausgangsseitig anderes, bzw. 3-adriges Kabel und anderer Stecker?)

Gibt es dazu bereits detailliertere Infos, was genau wie geändert werden muss?
 
Hey Christian,
klar doch – jede Frage ist ok.
Das MW-Netzteil hat nur einen +24V und 0V-Out, führt also PE nicht nach vorn zur Last. Vom Hersteller wurde zwar geschirmtes Kabel angebaut, - aber einadriges, dessen Schirm die 0V der Ausgangsspannung führt. Das ist i.A. vielleicht für einfache Geräte ausreichend, aber wenn sekundär auch ein hochwertiger DCDC-Wandler-Filter funktionieren soll, dann braucht man dort die Gehäuse-Erde, die die Ableitströme der Ripple-Filter symmetrisch abholen muss. --> Also habe ich das Kabel des MW-NT gegen ein 2-poliges, geschirmtes ausgewechselt. Die beiden Seelen führen nun 24V und 0V, der Schirm ist auf der Platine des MW-NT mit PE verbunden. Dann klappt alles, die Filter funktionieren einwandfrei. Der Restripple liegt unter 2mV (!).
2 Fotos zum MW-NT findest Du dazu im Beitrag #130.
Als Stecker im Zwischenkreis habe ich die einfache Koaxbuchse samt Kabel abgeschnitten, dann verschraubbare, geschirmte DIN-5pol-Verbinder von Lumberg eingesetzt. Die sitzen bombenfest und sind sehr robust aufgebaut. Wenn man daran zieht, reißt man eher die Gehäusewand raus, als dass die Buchse nachgibt! Die Belegung der Verbinder lege ich jedem Schaltplan oder jedem Bauteil-Kit dabei, - sofern Interesse besteht *. Alternativ könnte man auch MINI-DIN-Verbinder nehmen. Ist auch ok, nur nicht ganz so robust.

Viele Grüße
Gast138255

* (Achtet demnächst auf die Links, die ich in die Signatur lege. Wir basteln gerade an einer Website mit allen Infos dazu.)
 
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Perfekt, danke für die Information! Auf den genannten Bildern kann man das ja auch wunderbar erkennen! :)
 
Moin!

Nochmal zum Netzteil: Ich habe mir für ein anderes Projekt dieses Netzteil gekauft und nochmal nachgemessen, da mir eine Mail von ******** Sorge bereitet hatte.

Hier das Ergebnis:

Netzteil.JPG

(Bitte nicht aufgrund des verwendeten Multimeters hauen. :rolleyes:)

So wie mir scheint wird bei den Netzteilen mit Din-Stecker von MeanWell doch der PE am Ring mitgeführt. Mit denen müsste man dann keinen Eingriff im Gehäuse durchführen, sondern nur den Stecker tauschen. Bei mir ist der Stecker jetzt zumindest auch ausgetauscht worden, da diese DIN-Geschichte echt wackelig daher kommt und das Kabel doch recht steif ist.

Ich hatte schon Sorge, dass ich das falsche Netzteil gekauft hätte für mein Vorhaben daheim.

Gruß,
Etna
 
Moin Etna,
das wäre sehr gut, wenn PE auf dem Schirm liegt. Denn dann wäre dieses NT für den Zweck bereits passend verkabelt.
--- Aber bitte checke den Link nochmal, - denn der weist auf ein 48V-NT. Wir haben das MBPS für 18...36VDC Input entwickelt.
Klar, man kann auch die DCDC-Wandler der 36...72V DC-Baureihen nehmen, aber die erforderlichen Entstör-Cs gehen dann richtig ins Geld, da sie sehr spannungsfest sein müssen.
Bitte messe am NT mal den Wid. zwischen 0V und dem Schirm. Da darf nix messbar sein. Also: hoffentlich sind die beiden Leitungen vom Hersteller nicht zusammengelegt ! Denn dann nutzt es nichts, weil das Filter dann nicht so funktioniert, wie es soll. (HF-Ableitströme auch von 0V müssen über Cs an PE abgeführt werden. Also dürfen die nicht zusammengelegt sein bzw. 0V muss potenzialfrei von PE sein.)

Darf ich fragen: Gehörst Du zu den Anwendern, die ein eigenes Gehäuse bauen wollen ? Hast Du schon eine Konstruktion ?

VG
Gast138255
 
Moin!

Ah, da hat der Frosch die Locken! Natürlich sind beide Leitungen zusammen gelegt. Das NT hätte es sonst noch mit 24V, 5A gegeben. Schade, Schokolade. So steht es auch im Datenblatt: -V connected to AC FG

Was ich aber nicht verstehe ist, dass beide Stecker identisch aufgeführt sind mit der Bezeichnung. Müsste der Außenring des Hohlsteckers nicht auch mit am PE hängen? Offensichtlich tut es das ja nicht. Das hattest du ja schon bereits berichtet. Ich habe gerade nur ein Problem mit dem Datenblatt. mMn müsste sowas eigentlich deutlicher deklariert sein.

Ja, ich wollte die Netzteile mit den Modulen zusammen auf Alu-Bleche in Europlatinen-Größe schrauben und dann in ein Baugruppenträger mit 3HE schieben. Geeignete Stecker habe ich schon.

Gruß,
Etna
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
um kurz zu berichten, was sich tut: ein kleiner Bericht.

Die Tests der ersten Geräte laufen, auch echte Bühneneinsätze. Wir bekommen noch Feedbacks davon.

Noch vor 4 Wochen gab es bei mir 6...8 versch. Layouts für Modulvarianten in meinem akt. Arbeitsordner. Doch nun läuft alles in Richtung Kostensenkung aller Baugruppen.
Ich suchte nach einer Art Universalität.
Nach Überarbeitung der Layouts entstanden nun 2 finale Platinen-Layouts für alle Modulvarianten von 1W bis 6W, nur noch unterschieden danach, ob 1 oder 2 Supplies drauf sind. Egal, welche Ausgangsspannungen man bestückt. (9, 12, 15, 18V verfügbar). 2 x 6W , also zB. 2 x 9V / 670mA, habe ich aber noch nicht auf die Modulfläche gekriegt, -> somit scheint, dass es 6W-Ausgänge nicht als TWIN-Modul geben kann. Irgendwann stößt man eben an Grenzen.
Oh, kurz zu Erklärung: Mit TWIN ist ein Doppelmodul gemeint, das 2 kompl. Supplies drin hat, die aber konsequent voneinander isoliert sind und jedes seine volle Leistung hat. Ziel war eine Kosteneinsparung, indem man das Primär-Ripplefilter je TWIN-Modul beinahe nur 1 x aufbauen muss, auch ist alles auf einer (jedoch beidseitig ENG bestückten) Leiterkarte. Auch braucht man nur 1 Gehäuse, falls man Einzelgehäuse nutzt.

Es gibt noch ein 3. Layout für ein 9VDC/220 mA mit einstellbarer Spannung bis hinab zu 6,0V (sog. SAG-Funktion). Davon gibt es auch kein TWIN-Modul, da der (in diesem Projekt auf 50 x 46mm normierte) Leiterplattenplatz für 2 x 2W-Wandler + 2x Linearregler + 2 Potis zu gering ist.

Wenn ich das Konzept durchhalten kann, dann können wir eine große (hoffe so!) Anzahl universeller Modul-Roh-Platinen fertigen lassen, mit denen man nahezu alle Modultypen herstellen kann. Das geht schon in Richtung einer prof. Produktion.

Zum Ringkern-Primärteil hatten sich kaum Interessenten gemeldet. (gerade mal 2 bis jetzt) Ich habe daher das Thema nach hinten gestellt. Die allermeisten Musis möchten das leichte und kleine 24V-Schaltnetzteil nutzen. Würde ich auch...

Zum Thema Röhren-Pedale haben sich bei mir nur Gitarristen aus UK gemeldet. Was ich .. bemerkenswert finde. (wurden die Rö.-Preamp-Pedale in D nicht verkauft ?) Ich kann aber berichten, dass ich bereits dabei bin, ein Softstart-Modul mit genügend Vorheiz-Leistung für ECC-Röhren zu entwickeln. Denn dafür hat offensichtlich kein Supply-Anbieter eine professionelle Lösung.
Oder kennt Ihr eine kaufbare Lösung irgendwo ?


VG und eine schöne kommende Woche !
Gast138255
 
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Moin!

Die Entwicklungen sind ja richtig cool, muss ich sagen! Ich bin gespannt wann und wie es zur Fertigung und Vertrieb kommt. Ich finde das Thema Crowdfunding immer noch interessant dazu.

Zu den Röhrenpedalen kann ich leider nicht viel beisteuern, da meine nur 12V oder 24V AC sehen wollen. Das ist auch nicht ungewöhnlich, da viele Pedale versuche 100V oder mehr an der Anoden anzulegen.

Ich denke auch, dass ein Primärteil mit Ringkern nicht nötig ist. Wenn man einen verwenden möchte, bekommt man das sicherlich auch recht einfach selber hin und zudem kann man selbst bei Geräteintegration zu einem Schaltnetzteil greifen, welches im Gehäuse sitzt.

Gruß,
Etna
 
Halo Etna,
hallo Musis,

zu den Röhren-Pedalen: Hast ja recht Etna, eine überwiegende Anzahl der ECC-Pedale hat einen Aufwärts-Trafo, der primär mit 12...24V AC betrieben wird, Die Markbass-Teile jedoch brauchen 12VDC bis hoch zu 1,5A beim Röhren-Start
Habe aber keine Ahnung, wieviele jedes Typs hier zB. in D verwendet werden.
Lassen wir uns mal überraschen, was sich so tut.

Zur Finanzierung: Zum offiziell genehmigten Start einer Crowdfounding-Kampagne müssen sich VOR Beginn und innerhalb 30 Tagen mindestens 100 "Fans" melden. Die müssen auch alle "echt" sein.
Klappt das nicht, ist der Weg verwehrt.
Derzeit habe ich Bedenken, ob das gelingen kann. Vor allem in einer bestimmten Zeit.
Und: Es ist eine Menge Arbeit, die man erledigen muss, bis so ein Crowdfounding starten kann.

Wie findet man bzw. wie finden wir hier heraus, ob dieses Konzept tatsächlich soviel Zustimmung bekommt, tatsächlich gebraucht+gekauft werden wird, also ob diese Teile auch preiswert genug sind, wie ich es gerade denke ?

Man kann arg danebenliegen - das hat jeder von uns schon erlebt.

Könnte das MB bei einer Crowdfounding-Kampagnen-Vorbereitung irgendwie helfen ?
Darf es das oder ist sowas ausgeschlossen ? Immerhin ist das eine Vorbereitung einer Vermarktung.

Viele Grüße
vom

gerade ratlosem Gast138255
 
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Moin Ihr Alle! Moin ********!

Ich wollte nur noch mal kurz "vermelden": Das MB-PowerSupply-System funktioniert tadelos!!!

Es ist bei Proben bis zu 5 Stunden im Dauereinsatz und der erste Live-Gig verlief ohne Probleme! Bei dem Live-Gig war das System vom Soundcheck bis zum Ende des Konzertes über 7 Stunden (!) im Einsatz. Die reine Gig-Zeit war ca. 4 Stunden. Das System lief ohne Probleme!!!

-----

Ich bin leider z.Zt. zeitlich sehr eingeschränkt: Der nächste Gig steht an > Kieler Woche!

Ich werde aber noch einen genaueren Bericht liefern, wobei ich auch ein wenig über den Aufbau und die Realisierung meines Floorboards erzählen werde. Habt bitte Geduld - ich habe Euch und ganz besonders Dich ******** NICHT vergessen!!!

-----

Und JA! ...das System muss auf den Markt!

Crowdfounding ...ist eine sehr gute Idee! ...bin aber auch ganz ehrlich: Finanziell habe ich Grenzen. Wie sehe denn die finanzielle Beteiligung für 1 Person aus wenn 100 Personen die Basis bilden?!?

LG
Lenni
 
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Moin Ihr Alle! Moin ********!

Es hat nun ein wenig gedauert. Es kamen unvorhergesehene Gigs dazwischen und dann habe ich noch hier mitgemacht und endlich mal wieder mehrere Stunden an meinem Musi-Rechner gesessen. Ihr dürft 3x raten wer gewonnen hat... :juhuu: ...lest mal so ca. ab Seite 6 :D

Aber nun back to the roots:
  • Das System läuft ohne Probleme!
  • Was die Zuverlässigkeit des Systems angeht, vermittelt es mir ein unglaublich gutes Gefühl!
  • Die Supplys sind perfekt und absolut professionell von ******** gefertigt! Eine überragende Qualität!
  • Sie sind extrem solide verarbeitet und die einzelnen Module greifen nahtlos und selbstabilisierend ineinander!
  • Die PowerSupplys sind kurzschlussfest!
  • Auch wenn sie stundenlang in Betrieb sind: Sie werden nicht heiß! Lauwarm ist das Höchste der Gefühle... ;)
  • Die PowerSupplys sind leicht! Sie wiegen wenig und unterbieten hier die Konkurenten mit Trafos (ob normal oder Ringkern-Technik)!
  • "Brummen" im Gitarrensignal war gestern! Das Gitarrensignal kommt so beim Amp bzw. der Vorstufe an, wie Ihr den Klang primär haben wollt!
  • Die Qualität ist absolut Studiotauglich!
  • Das Modul-System passt sich optimal allen Gegenbenheiten an > ob 9, 12, 15 usw. Volt und diese mit 100, 500, 1000 usw. Milli-Ampere! Nagelt mich bitte jetzt nicht fest, ich habe die genauen Daten der einzelnen Supplys nicht vor Augen - aber Ihr versteht ja, was ich meine. Weiter weiß ich, das ******** z.Zt. mal schaut, ob die Entwicklung spezieller Einzel-Supplys für ganz spezielle Pedale möglich ist (mit Röhren z.B. usw.).
-----

Nun möchte ich aber auch ein wenig über "meine Art" des Floorboard-Aufbaus erzählen.

Bei meinem Floorboard-Case handelt es sich um dieses hier:


Thon Custom Case II für Bodeneffekte und Pedale


Ihr messt nun die Innenmaße der Case-Bodenplatte und holt Euch vom Schaumstoff-Zuschnitt Eures Vertrauens 2 PE- oder Polyolefin (PO)-Schaumplatten in 2cm Dicke: Eine den Innenmaßen entsprechend und die 2. minus 2cm bei der Breite UND Länge. Warum erklärt sich weiter unten

01.jpg

Die den Innenmaßen entsprechende Schaumstoffplatte drückt Ihr in die Bodenplatte.

TIP: Ein guter Schaumstoffzuschnitt kann auf den Millimeter genau zuschneiden > wenn ihr beim Innenmaß + ~2-3mm zur Breite und Länge dazu rechnet, sitzt die Platte durch die Spannung sehr fest im Bodendeckel. Aber nicht zuviel > sonst wölbt sie sich :D

Die kleinere Schaumstoffplatte legt Ihr nun auf die größere und richtet sie mittig zur großen aus > dadurch entsteht ein rundum gleichmäßiger Rand der mit dem Innenschaumstoff des Deckels abschließt! Beim späteren Zusammenkleben müßt Ihr hier genau arbeiten, sonst sperrt es mit dem Deckel.

Auf das alles legt Ihr jetzt Eure Tretminen, MIDI-Controller und/oder alles dass, was denn nun im Floorboard so sein muss...

02.jpg

Schiebt zwischen die beiden Schaumstoffplatten ein größeres Stück Presspappe oder eine dünne Holzplatte oder was entsprechendes. Denn jetzt schneidet Ihr mit einem scharfen (!) Teppichmesser um Eure Geräte herum den Schaumstoff aus. Nehmt unbedingt eine neue, richtig scharfe Klinge. Ist die Klinge schon etwas älter, werdet Ihr den Unterschied sofort merken, wenn eine neue Klinge im Teppichmesser drinne ist!

Verletzt Euch nicht!!! Passt auf und denkt daran, dass wir Saitenkünstler unsere Finger'chen nun mal zur Freude und Kurzweil unserer aller Herzen brauchen... :crutch:

Wenn Ihr könnt, versucht auch hier 1-2mm kleiner Auszuschneiden > dann klemmen sich die Geräte ein wenig ein.

03.jpg

Dann sieht es schon mal so aus...

04.jpg

Jetzt klebt Ihr alles das, was nicht mit dem Klebstoff in Berührung kommen soll ab! ...und zwar auf der größeren, unteren Schaumstoffplatte!

Achtet hier nochmals darauf, dass sich ein gleichmäßiger Rand ergibt, damit der Case-Deckel gut schließen kann.

05.jpg

Jetzt greift Ihr zu einem Pott Pattex - Pattex klebt Schaumstoff am Besten!!! Nimmt einen Pott und einen Spatel > streicht/verteilt das Pattex mit dem Spatel auf alle freien Flächen der Unteren Platte UND (!) auf die Unterseite der oberen, kleineren Platte. Der Kleber MUSS beidseitig aufgetragen werden!

Ihr müsst relativ zügig arbeiten, müsst aber auch nicht hetzen! Wenn alle Flächen bestrichen sind, wartet Ihr bis der Kleber matt erscheint. Das kann je nach Temperatur so 1-2 Minuten dauern > dann legt die Platten wieder leicht übereinander, achtet dabei nochmals auf den Rand (!) und drückt dann - am besten mit einer etwas größeren Fläche (Brotbrett, Holzplatte) - alles fest zusammen. Der Druck entscheidet über die Qualität der Klebung, nicht die Dauer.

Achtet auf gute Belüftung oder klebt gleich im Freien... :engel:

Auch empfehle ich mit "einem Pott" und einem Spatel zu arbeiten > eine Tube auszudrücken macht wirklich wenig Sinn ODER mit Pattex-Sprühkleber (ja den gibt's auch!) ist das Arbeiten nicht so komfortabel. Weiter "sprüht Sprühkleber auch mal ungewollt um Ecken"... ...ist wirklich in diesem Falle nicht so gut :opa:

Wenn alles zusammen ist > wieder in die Case-Bodenplatte einsetzen > Geräte rein, verkabeln und dann sieht es so aus...

06.jpg

Im Deckel seht Ihr ausgemessene Gegenpolster > fragt beim Schaumstoffzuschnitt nach Resten, die könnte Ihr auch mit Pattex in den Deckel kleben. Da der Deckel Noppen-Schaumstoff hat, klebt punktweise > kann man später mit vorsichtigen Zug (evtl. plus Teppichmeser) wieder lösen, ohne etwas kaputt zu machen.

-----

Im Folgebild seht Ihr mein Grundkonzept: Zwischen Rack und Floorboard verläuft ein Multicorekabel. Das Multicorekabel ist - um genügend Leitungen 1:1 zu übertragen - an den Enden je mit einer Y-Peitsche getrennt. An jedem Ende der Y-Peitsche ist je ein 7-poliger und 6-poliger XLR-Stecker - das verhindert ein Vertauschen! XLR-Stecker/-Buchsen deshalb, weil sie fest sitzende Verbindungen realisieren.

Die Y-Peitsche kann man sich sehr leicht mit Schrumpfschlauch selber bauen: Der Schrumpfschlauch, den ich verwendet habe ist Außenbereich tauglich und kann sogar in der Erde verlegt werden. Weiter hat er einen Schmelzleim an der Innenseite > somit verklebt er beim Schrumpfen durch erhitzen und "macht dicht"! Achtung: Nach dem Erkalten ist der Schrumpfschlauch recht hart und star, nicht so flexibel, wie man es für ein Kabel gewohnt ist > Ihr solltet die XLR-Stecker von vornherein so drehen, dass sie richtig in die Buchsen passen.

07.jpg

Die OGU-PowerSupplys in Aktion...

08.jpg

Ich "greife sie konventionell mit Steckern ab", da ich genug Kabel habe. Ihr könnt aber auch 1 Kabel mit Steckern an beiden Enden nehmen und es durchkneifen/halbieren > die Einzelphasen der Kabel einfach in die Schneidklemmen (unterhalb der Stecker am Schaumstoff-Übergang sichtbar) der PowerSupplys stecken und mit diesen fixieren. Eine Abisolierung ist nicht notwendig, da die Schneidklemmen durch die Kabelisolation auf die Kupferlitze schneiden. Achtet bei einem solchen Vorgehen auf die Polarität!

Das war's eigentlich im Großen und Ganzen!

LG
Lenni​
 
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Hallo Lenni,
liebe Musis,

prima Arbeit, Lenni, und hält bestimmt jeder Kieler Woche stand. Ist ja bald soweit !
Mal 'ne Frage: Wie schwer ist am Ende so ein FB samt Gehäuse ?

Ich kann bestätigen, dass die MBPS-Module durch ihren hohen Wirkungsgrad (fast 90%) beim Regeln keine Kühlung brauchen, also so eingepackt werden dürfen.

Aber: Viele andere, günstige Supply-Geräte, die herkömmliche Längsregler und kleine Trafos nutzen, würden "so eingepackt" überhitzen und könnten Schaden nehmen !
Bitte denkt dran, falls schon in Normalbetrieb Eure Geräte mehr als handwarm werden.

Noch ein paar Infos:
Derzeit wird die Produktion von DIY-Platinen-Typen aller Spannungs- und Stromvarianten vorbereitet. Komplette Endgeräte wird es später auch geben, doch die Modul-Kits haben Vorrang. Das hat auch damit zu tun, dass die Idee dafür hier im MB unter Selbstbau-freudigen Musikern geboren wurde und ihnen zunächst die Lösung angeboten werden soll. Erst danach wird es Angebote in einem zukünftigen Shop geben über fertiger Geräte samt Garantie usw.
Bitte achtet auf meine Signatur, da steht's dann drin.

Weiterhin arbeite ich an Sondermodulen, die nicht mehr ganz so easy zu machen sind, wie die mini-Strom-Standardmodule. -> ZB. Module, die Pedalen mit einer ECC8x real anheizen können, ohne dass sie sich infolge des hohen Anheizstroms abschalten. (Das wäre das normale Verhalten eines DCDC-Wandlers, was man austricksen muss).
Es wird auch eine Variante designed, die mit der 9VDC-Zwischenkreis-U eines GigRig-Systems gespeist werden kann, - also in einem GigRig-PS als Ergänzung verwendet werden kann. Das Modul ist dann ein "artfremder Ableger", der nicht direkt in unser MBPS passt. Doch ich habe einem Musiker und Freund in Dublin versprochen, hierfür eine Lösung zu entwickeln. Wird gemacht !
-->
Aber natürlich wird es ein gleichartiges Röhren-Pedal-Supply-Modul für unsere 24V-Primärversorgung geben ! Alle anderen User werden die Technologie auch nutzen können.

Soviel für heute abend.

Bis demnächst,
Gast138255
 
Moin ********!

Mal 'ne Frage: Wie schwer ist am Ende so ein FB samt Gehäuse?

...relativ schwer!!! Es ist aber in der Hauptsache dem Thon-Case geschuldet, dieses wiegt schon ein paar Kilo! Das ist der Nachteil > ABER der Vorteil ist der nicht zu toppende Schutz für die Geräte! ...O.K., 'ne Stahl-Dose aus 10mm Stahlplatten mit Stahl-T-Träger-Verstrebungen wäre evtl. Panzertauglich, bedarf aber eines Gabelstaplers zum Transport... :rofl: ...ist natürlich ein kleiner Scherz! Aber man versteht, was ich meine :whistle:

UND ein weiterer Vorteil so eines Floorboard-Cases ist wieder mal die modulare Herangehensweise: Rack aufgebaut und mit den Boxen verkabelt > Floorboard hingelegt - Deckel ab > das Multicorekabel in die jeweiligen Übergabeboxen gesteckt > an der Steckerleiste im Rack den Schalter auf "On" > das System ist fertig aufgebaut und zum Einsatz bereit!!!
  • Man spart unglaublich viel Zeit!
  • Man hat alles kpl. fertig zusammen!
  • ...man baut auch wieder sehr schnell ab!
Sicherlich ist bei meinem Schaumstoff-Konzept alles endgültig und ich kann nicht eben mal vorne ein Effekt-Gerät tauschen. Es gibt ja noch die Floorboard-Cases-Varianten wo man in bzw. mit einem Treppensystem seine Tretminen auf 2 oder 3 Ebenen verteilt (wo dann das MB-PowerSupply-System weniger Platz wegnimmt als ein Kpl.-Netzteil!), hier könnte man leichter eben mal ein Gerät tauschen.

Aber 1. gehöre ich zu den Typen, die auf ein festes Konzept hinarbeiten und ich bin nicht (!) der StompBox-Modus-Typ und 2. kostet der Schaumstoff absolut nicht die Welt (<10,- Euro) und man kann sich eben mal schnell einen neuen Zuschnitt machen - lange dauert es nur beim ersten mal! ...wenn man es ein zweites mal macht ist man in wesentlich kürzerer Zeit fertig!

LG
Lenni
 
Moin,
heute eine kleine Problemstudie: das Verhalten von Pedalen mit eingebauten Trioden der ECCxx-Reihe. -. > wie versorgt man sowas ?
Das Pedal, was sich entgegen aller Pedal-Effekt -Normalitäten verhält, kann eigentlich als typischer Fall stehen: Vorstufenschaltungen, die mit 12AX7, 7025, ECC803 u.ä. arbeiten, aber mit einer kleinen Versorgung auskommen müssen. Vorliegender Kandidat, der MarkBass Compressore, auch in der Fotostrecke zu finden, ist ein recht junges Gerät mit beeindruckender Signalqualität und beachtlicher Leistung.
Da wird intern eine ECC83 eingesetzt (oben durch das Gitter zu erkennen), die mit 12VDC beheizt wird. Und da fangen die Probleme an, - will man dieses Pedal mit einer Allround-Stromversorgung des FBs speisen. Etliche User sind bereits unfreiwillig damit auf die Nase gefallen, wie man in anderen Foren lesen kann. Dort beklagt man regelmäßig, dass Markbass selbst keine, nur schwammige und sich widersprechende Angaben („mindestens 700mA“, an anderen Stelle „ca. 700 mA“, woanders auch „mindestens 1.000mA“). Es wird von Markbass selbst ein einfaches Netzteil dazugeliefert, dass 12VDC bis 1,5A liefern kann. Alle anderen Speisungen funktionieren hierbei auch gar nicht.
Warum ist das so ?
In einem Probeaufbau habe ich eine Versorgung von exakt 12,0 V / max. 5A im Labor ausgewählt, also genug Dampf für alle Fälle. In Serie musste vor der Minusklemme des Supplys eine Strommesstrecke mit einem sog. Shunt eingefügt werden. Für Nicht-ETechniker: Ein Shunt ist ein niederohmiger, genau bekannter Widerstand, der im Stromkreis liegt und über den man den Spannungsabfall messen kann. Ohmsches Gesetz, kein Zauberwerk. Hieraus lässt sich dann also der tatsächliche Strom im Kreis messen. Als Shunt habe ich 0,1 Ohm 10W genutzt. Hier brauchte ich es aber etwas aufwendiger, um auch das zeitliche Verhalten der Stromaufnahme rauszufinden. Dazu habe ich die Pole des Shunts an ein digitales Oszilloskop gehängt, das mir den Stromverlauf vom Einschalten bis etwa 1,8 sec. danach lückenlos aufzeichnet.
(Achtung bei Nachbauen: Auf Potenziale achten ! 230V-gespeiste Oszilloskope sind am Eingang gegen PE geerdet und lassen pot.-frei Messungen nicht zu. Also muss der Messstromkreis schwimmen, darf keine Erde haben, wenn man über einen Shunt messen will. Sonst brennt’s ganz schnell !)
Die Ergebnisse der Einschaltkurven seht Ihr auf den Bilder Zoom, Rezoom und Messg. -> Nach dem Einschalten sieht man den ersten Strom-Peak, der typischerweise von den Stütz-Elkos vorn im Pedal verursacht wird. Die dicken Cs laden sich schlagartig auf und packen dafür ordentlich bei der Speisung zu. Das geht hoch bis zu 1,6A. (ein schönes Anschauungs-Bsp, was hohe Kapazitäten am Versorgungseingang verursachen. Wenn man es zu weit treibt mit den Elkogrößen, fliegt schon mal die Sicherung der Stromversorgung oder die Greatz-Gleichrichter schlagen durch.)
Der 2. steile Anstieg, der Peak und danach der leichte Abfall des Stromes zeigt uns die typische Anheizkurve einer Röhre. Kalt ist die Heizwendel der ECC83 sehr niederohmig und (siehe Bild Mssg.) verlangt über 1,32 A bei 12VDC an ihren Klemmen. Nach etwa 0,17 sec. (also 170 msec. - kein Schreibfehler) ist die Heizwendel angewärmt und beginnt, mehr Widerstand aufzubauen, der Heizstrom fällt. Nominal ist der bei der ECC8x rund 150 mA bei 12,6V. Der Compressore hat eine Anheizzeit von etwa 5 sec, dann ist der meiste Spuk vorbei und der Speise-Strom pendelt sich auf 430mA ein. Davon dürften 150 mA in die Heizung gehen, 280 mA in die andere Schaltung des Kompressors.
Ich habe das auch mehrfach nacheinander ausprobiert. Bereits nach 3 min. Abkühlzeit ist die Heizung der Röhre wieder so kalt und niederohmig, dass wieder so ein „Kaltstart“ lauert. Also: In Spielpausen solche Geräte auszuschalten und abkühlen zu lassen, macht es nicht besser, sondern mindestens für das Supply schlimmer.

So, damit haben wir die Erklärung, warum man mit herkömmlichen PowerSupplies, die nach den Angaben von MarkBass ausgewählt werden, nicht weiterkommt. Die Supplies schalten sich spätestens bei dem Heiz-peak ab, da sie einen Kurzschluss befürchten und sich schützen. Mit 12VDC und nur 1.000 mA kriegt man das Pedal also „nicht hoch“, man sollte schon 1,5..1,7A on Board haben, um den Compressore versorgen zu können.
In unserem MBPS gibt es (gemeint: beim Start der Lieferungen) auch ein Modul-Kit für solche Pedale. Das entsprechende Modul leistet 12VDC und mind. 1,67 A (auch dauerhaft). Außerdem hat es einen Softstart-Mode, der den Elko-Strompeak dämpft.

Soweit ein kleiner Applikations-Bericht aus der Pedalversorgung. Gerne weitersagen, wenn Musikerkollegen sich mit dem Thema quälen.

Viele Grüße
von
Gast138255
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In unserem MBPS gibt es (gemeint: beim Start der Lieferungen) auch ein Modul-Kit für solche Pedale. Das entsprechende Modul leistet 12VDC und mind. 1,67 A (auch dauerhaft). Außerdem hat es einen Softstart-Mode, der den Elko-Strompeak dämpft.

...und damit ist es klar: Das beste System am Markt!

Deine Vorgehensweise beim Messen der Ströme, um den Fehlern bei der Spannungsversorgung bei "Tretminen" mit Röhrenbeteiligung auf den Grund zu gehen, ist schon überragend :great:

LG
Lenni
 
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