Epi Sheraton PUs austauschen, aber welche?

A
andhol
Guest
Moin liebe Gemeinde.
Hier sind ja richtige Fachleute an Board, deshalb meine Frage in die Breite Öffentlichkeit:
Ich habe eine Epi Sheraton II, die ist eigentlich ganz passabel verarbeitet, made in Korea, und nach vielem hin und her habe ich auch eine sehr gute tiefe Saitenlage ohne Schnarren mit Ernie Ball Power Slinky (11-48) Saiten erreicht. So weit so gut.

Was mir nicht so gefällt ist der etwas muffige Sound der ori-PUs. Da geht mehr, denke/hoffe ich. Ich habe natürlich hier schon jede Menge Beiträge über PUs gelesen und habe eine Idee von der Vielfalt bekommen, was meinen Horizont erweitert hat, aber nicht unbedingt Klarheit geschaffen hat, welche PUs ich brauche.

Ich spiele auf der Gitarre Jazz/Blues und mag den Sound von Kenny Burrell, also d.h. ich drehe meist die Höhen am Poti der Gitte runter, manchmal sogar am Amp selbst auch noch. Was ich aber nicht mag ist der "muffige" Sound von den Epi-PUs. Ich weiß nicht, ob ich mich damit verständlich ausdrücke, wenn ich muffig sage. Wer die PUs von Epi kennt, weiß was ich meine. Ich habe auch eine LP von Epi, die mufft auch, besonders blöd klingt die mit viel Gain, dann matscht es noch obendrein :-(

Also, deshalb meine Frage, welche PUs würden in sowas wie die ES-335/Sheraton passen wenn sie warm und voll und differenziert zugleich klingen soll? Viel Gain ist nicht gefragt, will damit kein Metall spielen, sondern wie gesagt jazzigen Blues.

Wäre Pearly Gates was? Oder andere Vorschläge...
1000 Dank.
 
Eigenschaft
 
ja, danke für den Tipp. SD PUs sind auf jeden Fall kaufbar und mehrere Modelle kommen evtl. in Frage, u.a. der SH-1. Aber auch der SPH90-1 Phat Cat Great P-90 erscheint mir möglicherweise geeignet.

Ich bin zwar kein Gitarrencrack, aber ich weiß schon so viel: guter Sound/der eigene Sound kommt auch aus den Fingern, der Gitarre, dem Amp, den Saiten und dem Herzen des Gitarristen. Habe ich was vergessen? Achja, Kabel... ok. Mir geht's jetzt um den Aspekt PU.

Wenn ich K.Burrell schreibe, ist das vlt. etwas beschränkt. Ich finde natürlich den Sound von B.B.King auch sehr attraktiv und wenn ein PU mich dem näher bringen könnte wäre er in der engeren Auswahl.
 
Jaaaaa....Grossartige Wahl...Phat Cats....hmmmm *schwärm* hahaha..
Die hab ich auch schon verbaut..auf ner HB-Flying V....Klingen super, imho....

Der ist für Blues super geeignet....(...ich setze diese PUs zB. für Rockabilly ein...je nach Laune und Spielweise...:)...)

lg, Thomas
 
hey, also, wenn's Dir möglich wäre die Klangcharakteristik des Phat Cat zu beschreiben, wäre ich Dir echt dankbar.
Meinst Du der PU ist für cleane Sounds geeignet?
N' Kumpel von mir hat ne alte Paula mit P90... junge junge, erstklassiker Sound.

PS: in erster Linie geht es mir um den Hals-PU, da ich den meist verwende. Allerdings würde ich den Steg-PU auch öfter nutzen, wenn's der denn bringen würde... .-)
 
ich habe auch mal nen Rappel mit jazzigen/bluesigen Anleihen , bezogen auf die Spielweise...
ohne viele Fachwörter hier mal mein subjektiver Klangeindruck:

Der Amp ist ein Deluxe Reverb... bass/treble auf 5...neutral

Also:
bridge PU: klingt schön ausgewogen, schönes Bass-Fundament mit ein wenig mehr Mitten und schönen perligen Höhen....kann sogar "twangig" klingen bei entsprechender Spielweise...aber nicht so spitze Höhen wie bei meiner Strat...aber dennoch schön direkt...

bridge/neckPU:diese Stellung ist übrigens brummfrei,Hals-PU ist reversed-wired
hier kommt der wohlige Klang des Hals-Pickups zum bridge-PU hinzu...
das ist ist ein sehr schöner Rhythmus-Sound , Akkord-Auflösungen kommen sehr schön zur Geltung...gerade Akkorde mit Leersaiten...die Wärme des Hals-Pu mischt sich sehr schön mit den ausgewogenen Höhen des Bridge-PU

HalsPU: hier ist ein angenehmer wohliger Klang zu vernehmen, wobei sich meine Spielweise auf einmal zu ändern scheint...es wird bluesig und dann noch in moll...etwas Reverb rein...hmmmm....einfach toll...
gerade für so Sachen wie "take Five" sehr schön....auch die Höhen sind nicht zu unterbelichtet,
und die kann man prima am Amp oder am Ton-Poti verändern,falls gewünscht...

Sehr wohlklingender,ausgepägter Bassbereich...mit einigen Mittenanteilen und besagten unaufdringlichen, aber präzisen Höhen....

Im Overdrive-Modus mit nem Pedal...ist es ein Leichtes der Gitarre schöne rauhe Blues-Licks zu entlocken...
mit dem bridge-Pu natürlich auch treibende Boogie-style-Sachen....usw...

Fazit meinerseits: sehr empfehlenswerte PUs , die bestimmt auch einer Sheraton gut zu Gesicht stehen würde....:)

(..mann ist das für mich schwer, Sounds in Worte zu fassen....:)...)

Dieser Klangeindruck ist natürlich ausbaufähig und es sollte nicht unerwähnt bleiben, das auch mit verschiedenen Pick Up-Höhenjustierungen experimentiert werden sollte, um den Grundsound je nach Geschmack zu verändern...
Ich hab aber leider kein Vergleich mit Gibson P-90er...da müssen die entsprechenden User mal aushelfen...

Ich hoffe, es hilft dir ein wenig...

lg, Thomas
 
Also, ich will es den geneigten Fachleuten nicht zu schwer machen eine Antwort zu geben. Es gibt einfach zu viele PUs und wer soll die alle berücksichtigen...? Also, hier mal meine Liste mit SD PUs, die (von mir aus) in Frage kommen würden. Wie gesagt, vorwiegend klarer Sound, ggfls. leicht angebluest ohne Hang zum Higain und Overdrive.


SEYMOUR DUNCAN SH2N-4C BLK
Seymour Duncan SH2N-4C BLK, Jazz Neck Tonabnehmer, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang

SEYMOUR DUNCAN SSH-59 SET VINTAGE BLUES BK
Seymour Duncan SSH-59 BK Set Vintage Blues zwei kalibriertes SH1`59 Model Pickups für Hals und Brücken Position, basiert auf Vintage PAF Humbuckern der späteren 50ziger, perfekt für Blues, Jazz und Classic Rock

SEYMOUR DUNCAN SH2N-4C GC
Seymour Duncan SH2N-4C GC, Jazz Hals Tonabnehmer, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang, Gold Cover

SHADOW AZ49
Shadow AZ49 Jazz Tonabnehmer, Humbucker für Jazz-Gitarre, warmer Ton mit präziser Definition, einer der beliebtesten Jazz-Tonabnehmer

SEYMOUR DUNCAN SH2N-4C ZEBRA
Seymour Duncan SH2N-4C Zebra, Jazz Neck Tonabnehmer, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang, Zebra

SEYMOUR DUNCAN SH2N-4C WH
Seymour Duncan SH2N4-C WH Jazz Modell, Humbucker, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang, Neck Position, Farbe weiß

SEYMOUR DUNCAN SH2B-4C GC
Seymour Duncan SH2B-4C GC, Jazz Steg Tonabnehmer, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang, Gold Cover

SEYMOUR DUNCAN SH2B-4C WH
Seymour Duncan SH2B-4C WH, Jazz Modell, Humbucker, klar und artikuliert, sehr geschmeidig, sehr warmer Klang, Bridge Position, Farbe weiß

Wär das was für 'ne Sheraton und "meine" Soundvorstellungen?
 
***
was mir nicht so gefällt ist der etwas muffige sound der ori-pus. ***

ich spiele auf der gitarre jazz/blues *** also d.h. Ich drehe meist die höhen am poti der gitte runter, manchmal sogar am amp selbst auch noch. Was ich aber nicht mag ist der "muffige" sound von den epi-pus. ***
wer die pus von epi kennt, weiß was ich meine.
***
welche pus würden in *** die sheraton passen wenn sie warm und voll und differenziert zugleich klingen soll? ****will damit kein metall spielen, sondern *** jazzigen blues.
***

Hy andhol,

ich habe eine '95er Sheraton II aus dem Samick Werk und eine '95er Gibson ES-355 LE. Beides sind Halbakustiks und haben etwas mit "Gibson" zu tun, aber damit erschöpfen sich weitere Gemeinsamkeiten.

In meiner Sheraton sind immer noch die original PUs vorhanden und werden auch drin bleiben.
Warum? Weil diese PUs mir den warmen, "bassigen" (Jazz-) Sound liefern, den ich jahrelang und sehr kostenintensiv mit diversen ES-335 & ES-345 gesucht, aber nie gefunden habe. Die ES-355 (= B.B.Kings Gitarre) war mein letzter "Versuch" in dieser Richtung und liefert erst recht nicht obenerwähnte "Wärme", hat aber dafür für mich andere Qualitäten ...

Ich denke, dass diese, von dir erwähnten Punkte (s. dein post).) Ursache deines Problems sind und deswegen auch ein Austausch der PUs dich nicht weiterbringen wird:

Die Sheraton-PUs (zumindest in meiner Samick-Version) sind von Haus aus schon "basslastig". Wenn Du dann noch an der Gitarre und deinem Amp die Höhen wegdrehst, kann das zwangsläufig nur noch sehr "muffig" klingen (zwei Filter = 10-facher "Muff" ;) ).
Das Tone-Poti an der Sheraton solltest Du unangetastet und komplett offen lassen und die Höhen nur über den Amp regeln.

Was der nächste WICHTIGE Punkt wäre: welchen Amp (& speaker) spielst Du?

Du schreibst, dass deine Sheraton aus Korea kommt. Welches Bj., welches Werk ?
Solltest Du in der Seriennummer ein S (= Samick) vorfinden, würde ich einmal mehr von einem PU-Austausch abraten, denn Samick erhielt damals von Gibson/Epiphone hochwertige PUs (zumindest in den '90er).

Ich behaupte das, weil ich in den letzten Jahren Gelegenheit hatte, ein knappes Dutzend Sheratons mit meiner direkt vergleichen zu können. Nur eine war auch aus den '90ern, auch von Samick und nur diese war/ist meiner ebenbürtig (Sound & Verarbeitung).


*** ich finde natürlich den sound von b.b.king auch sehr attraktiv und wenn ein pu mich dem näher bringen könnte ***

wie eingangs erwähnt, die Lucille und die Sheraton sind Semis aus dem gleichen Stall, mehr aber auch nicht.

Gerade die Lucille ist im Vergleich zu anderen ES-3er Modellen sehr percussiv und "höhenlastig". Die Vari - Tone Schaltung unterstützt dies zusätzlich.

Um es kurz und "pervers" auf den Punkt zu bringen:
von allen Gibson ES-3ern klingt die ES-355 am "stratigsten"! :D

Das liegt am kleineren Body (vs. Sheraton / ES-335/345), der Konstruktion, den verwendeten PUs und der Schaltung.

Somit wirst Du auch per PU-Austausch aus deiner Sheraton nie eine ES-355 machen können, denn es sind zwei extrem gegensätzliche Gitarren (und damit meine ich nicht den Preisunterschied, ich habe es hier in irgendeinem post schonmal geschrieben...: wenn ich nur eine von beiden aus dem brennenden Club retten könnte ( s. B.B.King ;)), würde ich ohne zu zögern meine Sheraton mitnehmen

btw.: meine Sheraton, Broadway & ES-355 spiele ich ausschliesslich im Minimal-Setup Gitarre->Kabel->Amp entweder über einen HRD oder alten Pro Reverb)

LG
RJJC


....................................ooo-https://www.musiker-board.de/vb/amp...backs-vintage-identifikation.html#post3351016-ooo
...........................................xxx-https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/290355-1x-fender-hot-rod-deluxe-7-amps.html#post3270123-xxx
 
Hallo JJ, schönen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen auf der Suche nach dem Sound. Im Grunde kann einem auch niemand Entscheidungen (erfolgreich) abnehmen: man muß sich selbst reinfuchsen und seine eigenen Erfahrungen machen. Und das bedeutet auch hier und da Lehrgeld zu zahlen. Was man machen kann, ist den Andern zuzuhören, wenn Sie ihre Erfahrungen schildern und dann sehen, in wie weit einem das weiter hilft und ggfls. Umwege oder unnötige Ausgaben vermeiden hilft.

War heute in einem großen Hamburger Gitarrenladen und habe mir mal die Original-PUs der Gibson 335 angehört, also 57er classic. Das kommt schon in die Richtung und ich wäre froh, wenn meine Sheraton auch nur annähernd solchen Sound hätte. Klar, Hals, Material, Bauweise machen einen großen Unterschied aus, und selbst Gibson 335 sind nicht einheitlich und manche sind top und andere solala (kosten tun sie alle das gleiche...).

Ich mache mir da keine falschen Hoffnungen, eine Epi Sheraton wird wohl nicht wie eine 335 klingen. Aber meine Sheraton hat eine gute Basis, ich habe eine traumhafte Saitenlage hinbekommen und die Gitarre ist ganz ordentlich verarbeitet. Es würde sich also m.A.n. lohnen etwas Geld für bessere PUs zu investieren. Freut mich, wenn Du gute PUs in Deiner 'älteren' Samick Sheraton hast, mein Modell ist aus dem Jahr 07 und in "U" = Unsung/Korea gebaut und hat eine deutlich bessere Verarbeitung als meine chinesische Epi LP. Deine 'alte' Samick Epi Sheraton ist wohl nicht so zu vergleichen mit dem, was die jetzt bauen.

Zum Muffen und den runtergeregelten Potis: hör' Dir mal beispielsweise Kenny Burrell an (Jazz-Gitarrist der 40er bis 60er Jahre). Der regelt seine Potis komplett zu und hat einen spitzen Sound, OHNE muffen. Das Muffen kommt nicht von auf- oder zugedrehten Potis, das ist ganz klar. Die PUs in der heutigen Korea-Sheraton sind einfach billig und wenn der Rest der Gitarre stimmt, würde sich ein Austausch lohnen und man würde den Unterschied deutlich hören, da bin ich mir sicher.

Deine Frage bezgl. Amp: ich spiele einen kleinen Laney 2 Kanal Vollröhrenkombo. Der ist kompakt, relativ leicht und noch tragbar und bringt für die Maße einen zufriedenstellenden Sound ohne Chips und ICs. Wenn man den an eine 2x12 anschließt kann der sogar ganz schön druckvoll sein. Der eingebaute 10" ist ein Kompromiss zugunsten der Mobilität.

Also: bisher tendiere ich nach Hörproben Richtung 57 classic von Gibson. Möglicherweise bekommt man ähnliches für weniger Geld? Wer weiß was?
Tschö erstmal.
 
Hey, also ich hab mir in meine Sheraton (Korea 2006) letztens auch neue PU's einbauen lassen. Am Hals nen Classic 57 und am Steg nen P-94, beide von Gibson und muss sagen, dass klingt schon sehr anders als mit den Epiphone-Tonabnehmern. Also, wenn deine Sheraton gut verarbeitet ist und du sie gerne spielst, dann würd ich dir zu nem Tausch raten. Wunder erwarte dir keine, aber es klingt schon um ein vielfaches besser!

Lg Christian
 

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