Epiphone SG - Sturzschaden am Body beim Strapbutton wie reparieren?

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Hallo zusammen,
durch meine eigene Dummheit ist meine Epiphone aus dem Gigbag Popo vorran auf den Fließenboden geknallt. Ich hatte den Reisverschluss am Gigbag nach unten statt nach oben verschlossen und der ging dann durch das Gewicht der Gitarre auf.

Ich habe an der SG die Strap Lock Buttons von Gretsch verbaut. Diesen hat es mehrere Millimeter in den Body reingedrückt und ein großes Stück vom Lack ist rausgeplatzt. Rund um den Strapbutton selbst, ist es Kreisrund ca. 2mm eingedrückt, der Lack hält da aber.

Wie würdet ihr das reparieren? Da es sich um eine eher kostengünstige Gitarre handelt und ich Grundsätzlich von meinen Fähigkeiten in der Lage bin sowas selbst zu reparieren, werde ich es selbst machen und nicht zum Gitarrenbauer gehen.

Aber dennoch würde ich gerne in die Runde Fragen wie ihre es reparieren würdet?

Mein Ansatz würde jetzt grob wie folgt aussehen. Die Kanten der Lackbruchstellen am Body anschleifen, das Loch für den Strapbutton komplett verschliessen indem ich ein Stück Hartholz in das Loch verleime. Die eingedrücke Stelle unter dem Button verspacheln, das rausgebrochene Stück Lack anklebe, feine Spalte oder Lücken verspacheln, mit Epoxi oder Sekundenkleber auffülle, alles glatt schleifen, mehrere Schichten Lack und Klarlack rauf, nassschleifen und polieren.

Vielen Grüße und einen schönen Abend.
Marc


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Wenn es nur 2mm sind, kannst Du nicht einfach die Schraube etwas rausdrehen? Das Gewinde könntest Du mit Locktite fixieren. Dazu erst komplett raus, dann Locktite aufs Gewinde und wieder passend eindrehen. Das sollte halten sofern das Gewinde keinen Schaden hat. Beim Lackieren halte ich mich raus.
 
Das Gewinde hat es überlebt, das Loch hat sich aber ein bisschen geweitet durch den Sturz. Daher mache ich es lieber zu und bohre dann ein neues Loch.
 
Das Lackstück kann man mit dünnflüssigem Sekundenkleber wieder ankleben.
Vorher noch etwas Kleber an die losen Ränder geben mit einem Zahnstocher z.B. und durch die Kapilarkräfte läuft der Superglue auch in die kleinen Spalten.
Habe ich schon erfolgreich durchgeführt - ok unsichtbar wird der Schaden dadurch nicht aber weniger sichtbar und der lose Lack wird dadurch wieder fixiert.
Viel Erfolg(y)
 
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Also. Der Schreiner in mir würde folgendermaßen vorgehen:
1. Bügeleisen, feuchtes Tuch. Damit die eingedrückte Stelle solange bearbeiten, bis sie wieder bündig ist. Normalerweise sollte sie so weit quellen, dass kein Versatz mehr da ist. So macht der Schreiner das, wenn ein Möbelstück eine eingedrückte Stelle hat - lässt sich völlig unsichtbar reparieren, solang keine Fasern beim Eindrücken gerissen sind.
2. das Schraubloch mit einem Vierer (oder Sechser) Bohrer vorsichtig aufbohren. Dabei möglichst nicht verkanten, damit der Dübel, den Du anschließend einsetzt, sauber eingeleimt werden kann. Den Dübel dann bündig absägen (am Besten mit einer Japan-Säge) und bündig schleifen.
3. Schraubloch vorbohren.
4. Jetzt geht's an den Lack. Kanten der Lackbruchstellen nicht anschleifen. Eventeuell ist er Lack ist eh beim Bügeln dahin (allerdings ist da ja eine günstige Gitarre, d.h. da wird eher ein DD-Lack drauf sein, also einer, der ziemlich unempfindlich ist...). Ausserdem - falls der Lack also nicht dahin ist - ist es sinnvoller, die Kanten des Lackes auf beiden Seiten so zu lassen, da dann das Bruchstück viel genauer bündig da hinein passt. Wenn Du dann noch spachteln und überlackieren willst, dürfte das aber eh nicht so relevant sein, dann ist am wichtigsten, ob Du den farblich passenden Lack findest....
Viel Erfolg !
 
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Wow, das mit dem Bügeleisen und dem feuchten Tuch ist ein echt toller Tipp. Muss ich unbedingt mal ausprobieren.
Zu Füllung des Lochs habe ich noch eine andere Idee. Dafür hebe ich immer Sägemehl auf. Und zwar möglichst feines, von der Tisch- oder Handkreissäge. Dieses mische ich mit etwas Leim zu einer knetähnlichen Masse und fülle damit das Loch. Hält prima, lässt sich ggf anschleifen, keine Lufteinschlüsse und lässt sich auch gut anbohren.
 
ich nehme dünne Späne (1-2...wirklich wenig! Die fallen beim Holzhacken immer wieder ab) und packe sie mit etwas Leim in das verdengelte Gurtpin-Loch. Den Rest abschneiden und die Schraube wieder rein.
Die Schraube drückt den Span dahin, wo Platz ist, der Leim hält Ihn da fest und hinterher interessiert es eh keinen. (Bei einer Custom-Shop mache ich das nicht - hier bei einer Preiswerten allerdings schon)

Nach dem Bügeln (super Anleitung @Hooray ) und wenn der Lackrest aufgeklebt ist (das mit dem Sekundenkleber von @harrymudd sollte gut funktionieren) dann kannst Du mit nem Zahnstocher oder feinen Pinsel schwarzen Lack in mehreren Etappen in die Risse einfügen und den jeweils überstehenden Rest nach dem Aushärten vorsichtig (2500er oder mehr) runterschleifen. Das wiederholen, bis keine Einbuchtungen mehr zu sehen sind. Anschließend polieren. bei schwarzem Lack, wie bei Deiner SG sollte das kein Farbproblem werden.

Viel Erfolg!

Gruß Dirk
 
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- lässt sich völlig unsichtbar reparieren, solang keine Fasern beim Eindrücken gerissen sind.

An der Stelle handelt es sich ja um Hirnholz, also haben sich da Fasern voneinander getrennt.

*
 
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Also ich würde das lackstück mit sekundenkleber wieder aufsetzten und ins loch vom gurtpin ohne zusätzlichen Kleber ein Streichholz schieben.

Das holz vom streichholz ist relativ weich, da kannst du den pin wieder eindrehen, das wirkt dann ähnlich wie ein Dübel und hält in der Regel dann.
 
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Ins loch vom gurtpin ohne zusätzlichen Kleber ein Streichholz schieben.

Das holz vom streichholz ist relativ weich, da kannst du den pin wieder eindrehen, das wirkt dann ähnlich wie ein Dübel und hält in der Regel dann.

Streichhölzer in Gurtpin-Löchern oder Pickguard-Löchern sind ein jahrelang etablierter Standard in der DIY-Gitarrenreparatur und ich behaupte sogar schon mal ein Streichholz beim Gitarrenbauer im Laden gesehen zu haben. :D
Das funktioniert i.d.R. sehr gut, aber ich mache das immer noch mit Holzleim, d.h. Streichholz + Leim ins Loch. Trockenen (oder mindestens antrocknen lassen) und dann wieder rein mit der Schraube. Das war früher ein Muss, weil die Originalschrauben der Schaller-Security-Locks oft kleiner waren als die Originalgurtpin-Schrauben (zumindest bei meinen Instrumenten).
 
Ich hab das streichholz immer ohne leim rein, falls man doch nochmal was nachfüttern müsste tut man sich dann leichter.
 
der TE hat dübel angesprochen, das ist imho eine gute lösung.
streichholz, sägemehl, späne - warum dann solche krücken empfehlen? 😭
 
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Vielen Dank für die Tipps! Die sind in der Tat sehr hilfreich.
Sollte interesse bestehen, dann kann ich die reparatur gerne mit Fotos dokumentieren.
 
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Streichhölzer in Gurtpin-Löchern oder Pickguard-Löchern sind ein jahrelang etablierter Standard in der DIY-Gitarrenreparatur und ich behaupte sogar schon mal ein Streichholz beim Gitarrenbauer im Laden gesehen zu haben. :D
Nur als kleiner Exkurs: Ich empfehle hier absolut das Upgrade zum Zanstocher oder Schaschlik-Spieß. Die sind nämlich deutlich härter und haltbarer und bringen mehr Halt. Und ... koschde tut's auch quasi nix.
 
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der TE hat dübel angesprochen, das ist imho eine gute lösung.
streichholz, sägemehl, späne - warum dann solche krücken empfehlen? 😭
Naja da muss man nochmal aufbohren, würde schätzen minimum 5er oder so
 
das loch ist eh im sack, und streichholz oder sägemehl werden nicht richtig halten.
bohren muss man also so oder so.
 
Lieber @dubbel
von SägeMEHL habe ich nicht geschrieben. Dünne Späne, wie sie beim Hacken von Holz erfolgen (habe für so etwas u.a. Esche hier)
Weniger Material als ein Zahnstocher und somit besser zu dosieren. Loch erst größer aufbohren käme mir nicht in die Tüte.
Natürlich hat der TE von Aufbohren und Dübel geschrieben - es gibt aber scheinbar etliche Anwender, die das hier mit weniger Aufwand mal mit, mal ohne Leim machen. Diese Tipps (meinetwegen auch vermeintliche Geheimtipps ;) ) haben hier einige weitergegeben.
Einen ähnlichen Schaden habe ich an einer Epi-SG (in der Nähe der Buchse) mit der Fräse "Großflächig" repariert und Esche eingepasst. Davon kann ich Bilder einstellen, wenn gewünscht. Die Beschädigung war aber deutlich markanter (gebrauchtes Instrument quasi geschenkt...)
PEACE!
Gruß Dirk
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@DasLama Marc, für die 2mm und generell zum Unterlegen am Gurtpin ist eigentlich Filz dazwischen...Dann nimmst Du halt etwas dickeres Material
Gruß Dirk
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Die Frage ist, ob der Riss, der sich vom Gurtpin Richtung Decke im Lack zeigt, auch im Holz ist. (hoffentlich nicht!)
 
Zuletzt bearbeitet:
das loch ist eh im sack, und streichholz oder sägemehl werden nicht richtig halten.
bohren muss man also so oder so.
Puh dann erzähl das mal dem Streichholz in meinem tonnenschweren Preci bass, das da seit 10 Jahren oder so alles 100% straff hält.
 
Bitte hier keine erneute Gurtpin-Reparatur-Debatte vom Zaun brechen. Das Thema ist drullzig mal im MB beackert -> KLICK ;) .

LG Lenny (für die Moderation)
 
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An der Stelle handelt es sich ja um Hirnholz, also haben sich da Fasern voneinander getrennt.

*
ja, das habe ich nicht zuende bedacht, dass es ja an der Stelle Hirnholz ist. Ich würde es dennoch probieren, der Quelleffekt wird nicht so mächtig sein, wie bei Langholz, also wenn die Fasern entlang der Oberfläche gehen. Dass Hier Fasern voneineander getrennt sind, ist hingegen meiner Vermutung nach weniger relevant, denn es wird ja noch verspachtelt und überlackiert...
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Ist sicher auch gewichtsmäßig/zugmäßig ausreichend....
 

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