Equipment: state of the art 2022

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Hallo zusammen,

früher (so 2009-2013) habe ich den damals modernen Metal gespielt und mich damit beschäftigt.
Nach einer längeren Pause bin ich mittlerweile in anderen musikalischen Gefilden gelandet und nun habe ich so nebenbei Lust mich mal wieder mit aktuellen Metal auseinanderzusetzen.
Nun musste ich feststellen, dass sich hier einiges getan hat Equipmenttechnisch.

Damals zu meiner Zeit (das klingt sehr nostalgisch), war eine Superstrat mäßige Gitarre ala Ibanez/LTD/Jackson/Shecter und wie sie alle heißen mit aktiven EMG-Pickups Standardprogramm.
Vereinzelt waren auch mal 7 oder sogar 8 String Gitarren dabei und tiefer gestimmt wurde damals auch. Aber eher in Richtung Drop C/B/A und selten mal tiefer.
Das Signal ging dann meist in einen dementsprechenden Amp ala Peavey 6505, Mesa Rectifier, oder auch mal ein Engl und wie sie nicht alle heißen.
Pflichtprogramm war meist ein Noisegate, vielleicht noch ein Tubescreamer und viel mehr war oft gar nicht in der Signalkette.
4x12er Boxen waren angesagt. Am besten mit V30 Speaker und so groß wie möglich. Gerne wurde auch eine gerade Box genommen, da diese mehr Volumen hatte und wer es sich leisten konnte die großen von Mesa.
Es war damals auch die Anfangszeit des Axe FX, aber auch das war eher eine Randerscheinung, was wohl an der Exklusivität der Beschaffung gelegen hat.

Wenn ich mich heute umsehe dann hat sich das Blatt ziemlich gewendet.
Ich sehe oft Fishman Fluence Pickups, Multiscale, Headless Gitarren, Evertune Brücken, aufwendige Custominstrumente, Kemper Profiler, Line 6 Helix, Axe FX etc.
Selten mal Bodentreter oder "richtige Verstärker".
Klar, das ist auch eher eine Momentaufnahme, aber einen richtigen Einstieg oder Durchblick habe ich bisher nicht.

Mir geht es hier nicht um Band oder Hörempfehlungen.
Auch nicht um Equipmentempfehlungen, sondern ich möchte einfach nur eine kleine Übersicht haben was heute so "state of the art" ist und mit welchem Equipment heutzutage vorwiegend gespielt wird.
Also reine Informationen, aus reinem Interesse.
Mich würde noch interessieren wieso das so gemacht wird und wo die Vorteile liegen gegenüber "damals".

Vielleicht kann mal jemand ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und hier ein wenig aufklären.
 
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Multiscale, headless usw. sind schon Modeerscheinungen derzeit, insbesondere auf Instagram oder Youtube oder bei dem neuen prog Zeug. Und natürlich haben natürlich die Modeller Ihre Vorteile, insbesondere bei Gewicht und Flexibilität. Aber das was du von damals beschreibst wird auch heute noch verwendet.

Und in den Modellern sind es dann auch meistens Rectifier oder 5150/6505 Modelle, die verwendet werden und die IRs sind meistens von Mesa Oversized 4x12.

Beim Aufnehmen wird heute natürlich immer öfter auf Software zurückgegriffen, aber es gibt auch genug Bands, die immer noch richtige Verstärker aufnehmen und das dann profilen für den Kemper / Quad Cortex oder auf dem Helix nachbauen oder auch mit richtigen Amps touren. Meistens wenn sie bekannt genug sind um es sich erlauben zu können.

Also einfach machen und nicht so viel drüber nachdenken. ;)
 
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Da ich aktuell fast wöchentlich auf Konzerten bin, kann ich folgendes feststellen:

Die Live Bands haben alles am Start, mal Pedale, mal Profiler/Modeler und 95%+ spielen altbewährte 6 Saiter Gitarren ... und die Auswahl ist einfach toll für uns Gitarristen.

Und gestern war ich gerade bei Sacred Reich
Bild 1: Nicht die 3 Vögel vorne betrachten, sondern den ENGL Turm! ;)
Bild 2: Die ENGL Amps waren nur DEKO! Auf dem Boden seht ihr ja was gespielt wurde ;)

Sacred Reich Bühne.jpg


Sacred Reich Kemper.jpg
 
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Multiscale, headless usw. sind schon Modeerscheinungen derzeit, insbesondere auf Instagram oder Youtube oder bei dem neuen prog Zeug. Und natürlich haben natürlich die Modeller Ihre Vorteile, insbesondere bei Gewicht und Flexibilität. Aber das was du von damals beschreibst wird auch heute noch verwendet.
Das habe ich mir schon fast gedacht, dass es eher eine "Modeerscheinung" ist.
Also eher mehr Style als Funktion?

Klar, ich schleppe auch lieber nur das nötigste mit. Je weniger, desto besser!

Und in den Modellern sind es dann auch meistens Rectifier oder 5150/6505 Modelle, die verwendet werden und die IRs sind meistens von Mesa Oversized 4x12.
Also im Prinzip ist alles beim Alten geblieben, aber nur in digital?
Ist die Signalkette die selbe geblieben aber eben nur digitalisiert?
Oder ist da schon mehr dahinter ala verschiedene Effektwege, Effekte und EQs und am Ende wieder zusammengemischt, etc.?

Die Live Bands haben alles am Start, mal Pedale, mal Profiler/Modeler und 95%+ spielen altbewährte 6 Saiter Gitarren ... und die Auswahl ist einfach toll für uns Gitarristen.
Tatsächlich liegt mein Augenmerk eher darauf wie es die Kids heutzutage machen.
Die alten Hasen sind ja nach wie vor oft oldschooliger unterwegs, das war damals zu meiner Zeit schon so.
Da waren wir mit 7+8 String Gitarren und Drop B, später Drop A Tuning und Racks schon die Ausnahme.
Die "Älteren" haben eher auf 6 String, D-Standard Tuning und Engl oder Marshall Fullstacks geschworden.
Und wenn ich mich so umsehe in meinem Bekanntenkreis ist das nach wie vor so.

Und gestern war ich gerade bei Sacred Reich
Bild 1: Nicht die 3 Vögel vorne betrachten, sondern den ENGL Turm! ;)
Bild 2: Die ENGL Amps waren nur DEKO! Auf dem Boden seht ihr ja was gespielt wurde ;)
Ahja, der gute alte 7er.
Grüße gehen aus Mannheim nach Mannheim (oder bleiben dort?)

Was mich an dieser Stelle interessieren würde:
Kam alles aus dem Kemper, oder war es eine Hybridlösung.
Also Kemper in den Engl oder Kemper + Engl Endstufe.


Was mich noch brennend interessiert:
Was hat es mit diesen Fishman Fluence auf sich?
Ich hab ja sehr gespaltene Meinungen gehört bisher. Aber das war damals bei unseren EMGs ja nicht anders.
Was macht diese Pickups aus und was können die?
Und wieso sehe ich diese immer häufiger als EMGs?
 
Was mich an dieser Stelle interessieren würde:
Kam alles aus dem Kemper, oder war es eine Hybridlösung.
Also Kemper in den Engl oder Kemper + Engl Endstufe.
Kann ich nicht 100% sagen, aber so wie ich die paar Kabel verfolgt hatte, waren Topteil, Boxen und Micro nur "Show" Elemente, weils halt gut ausschaut ;)
Kann man übrigens inzwischen für Tourneen leihen, mich würde es nicht wundern wenn die Amps ohne Inhalt sind.

Mir ist das am Anfang gar nicht aufgefallen, dachte noch, oh, schön fetter "ENGL Sound" :ROFLMAO: :ROFLMAO:

Dann meine mein Bandmember, schau mal, nix von Röhren zu sehen und auch keine Lämpchen die an sind ;)

Also gehe ich schwer davon aus Kemper in Mischpult.
 
Das habe ich mir schon fast gedacht, dass es eher eine "Modeerscheinung" ist.
Also eher mehr Style als Funktion?
Ich denke schon, dass sich sowas gut spielen lässt. Aber das heißt ja nicht, dass man es benutzen muss.

Also im Prinzip ist alles beim Alten geblieben, aber nur in digital?

So in etwa. Gibt natürlich viel mehr Möglichkeiten und manch einer nutzt sie, aber 2x 5150 kann L und R kann immer noch gut knallen :D
 
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Kann ich nicht 100% sagen, aber so wie ich die paar Kabel verfolgt hatte, waren Topteil, Boxen und Micro nur "Show" Elemente, weils halt gut ausschaut ;)
Kann man übrigens inzwischen für Tourneen leihen, mich würde es nicht wundern wenn die Amps ohne Inhalt sind.


1654267942681.jpeg
 
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Also ich bin mit meinem kleinen Engl Ironball und meiner 212er (auch von Engl) auf der Bühne. Als Effektgerät und Backup (falls mal der Amp abraucht, oder sich nicht abnehmen lässt) habe ich einen Line 6 HX Stomp parallel dazu.

An Gitarren hab ich eine Hauptgitarre (und zwar die, die mir von allen im Laden am meisten gefallen hat) dabei, und als Backup meine erste Gitarre (die ebenfalls zum Kaufzeitpunkt die war, die mir am besten gefallen hat und im Budget lag).

An Trends richte ich mich nicht. Ich nehm das was für mich am praktikabelsten ist bzw. womit ich meinem Wunschsound am nächsten komme zu Equipmentkosten die ich mir leisten kann. Gitarren kaufe ich auch nur ausschließlich nach persönlichen Ansprüchen, und nicht weil grade etwas modern ist.
 
Was mich noch brennend interessiert:
Was hat es mit diesen Fishman Fluence auf sich?
Ich hab ja sehr gespaltene Meinungen gehört bisher. Aber das war damals bei unseren EMGs ja nicht anders.
Was macht diese Pickups aus und was können die?
Und wieso sehe ich diese immer häufiger als EMGs?
Die sind schon anders konstruiert als bisherige PUs, ohne Kupferdraht und so. Laut versprechen gibt es keine Streuung und ein PU ist exakt wie der nächste.
Vom Sound werden sie dem Hype mMn nicht gerecht. Ganz normale aktive PUs.
Das Marketing von Fishman ist hingegen allen anderen voraus
 
@OliverT Zum Kemper Floor vor'm Engl-Turm: Eigentlich "the best of both worlds". Schön komfortabel über den Kemper jockeln und wenn der abraucht und/oder die PA im Gig-Ort be... scheiden ist schön den Engl-Turm nutzen. Unsere anstehenden Gigs müssen wir alle komplett Digital über PA bestreiten, was mir jetzt schon Kopfzerbrechen macht. Kann so geil sein, aber mit Shit-PA und taubem Mann am Pult kann's auch der Albtraum sein.

Grade vorhin zufällig über das hier gestolpert:
Das Dream Metal Rig ist nach wie vor unverändert ^^ Und ich würde das sofort unterschreiben!
 
Kann ich nicht 100% sagen, aber so wie ich die paar Kabel verfolgt hatte, waren Topteil, Boxen und Micro nur "Show" Elemente, weils halt gut ausschaut ;)
Kann man übrigens inzwischen für Tourneen leihen, mich würde es nicht wundern wenn die Amps ohne Inhalt sind.

Nee, soviel Mühe macht man sich dann doch nicht. Zumindest braucht man dann
nicht wirklich das Premium-Mikrofon Sennheiser e906. Und die Lautsprecher sind
ja auch gut sichtbar.

Ich vermute mal dass die das als Backup Lösung aufgebaut haben falls bei einem
Kemper die Software abstürzt. Denn ein Reboot dauert zu lange. Der Engl Stack
ist in zwanzig Sekunden Spielbereit - wenn alles vorher korrekt ausgeführt wurde.

Wenns nur für die Optik ist sparen die sich die Verkabelung - so wie hier bei Nuno :)

So wie hier bei Nuno? Randall Signature Head fürs Publikum, verkabelter Marshall DSL dahinter...
nuno-jpg.707656


BTW: Alle lustigen Bildchen hier gabs bereits in deinem Modelling-Thread wo auch mein eigen Zitat her ist ...;)
 
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Also mit persönlich haben die Fishmans auch nicht so vom Hocker gehauen. Vermutlich liegt das auch an dem (übertriebenen) Hype in den sozialen Netzwerken. Gleiches empfinde ich übrigens auch für Bareknuckles. Natürlich sind das gute PUs, aber für mich kein Gamechanger sondern eine Geschmackssache.

Im Vergleich zu den 2010er Jahren spielen deutlich mehr (oder mittlerweile einfach bekanntere?) Bands jenseits von Drop A. Baritones, 7 saiter, 8 saiter, usw. sieht man da sehr oft, ebenso Modeller und Software. Zumindest sind das meine subjektiven Wahrnehmungen.

Wie bereits angeführt sind Modeller einfach sehr praktisch und im Verhältnis zu einer Amp-, Pedal- und Cab-Sammlung einfach viel viel günstiger - größter Vorteil liegt hier in meinen Augen an den zahlreichen IRs die man sich kostengünstig auf die Geräte laden kann.
Zudem habe ich das Gefühl, dass der Punkt Lautstärke/Soundqualität mittlerweile sehr wichtig ist. Vor allem für jüngere Musiker ist es da schwer einen 120 Watt amp in einer Wohnung richtig anzufahren. Da ist der modeller in vielen Hinsichten einfach praktisch.

Und wer noch Lust auf einen „richtigen“ Amp hat, der kann den Modeller zusätzlich noch als Multieffektgerät nutzen. So bekommt ein bspw. ein 6505 plötzlich einen sehr guten und brauchbaren Cleankanal.
 
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Ich hab geschrieben "Ich vermute mal ... " (von dir netterweise nicht mitzitiert, danke dafür :great:)
Das betrifft den gesammten Abschnitt bis Nuno Bettencourt.

Aber ich bin froh das du uns jetzt verraten wirst warum die 40kg Lautsprecher (5kg pro Stück)
herumwuchten und stapeln und nicht das billige 609 sondern das doppelt so teurere 906 vor
die Kalotte gestellt haben. 😬
 
Was gegenüber "früher" komplett wegfällt, sind die ganze Billig-Topteile wie Marshall MG etc. Dann sieht man eher Kids mit Line6 Stomp oder anderen gut klingenden Modelern.
Die Lunchbox Amps wie Orange Terror oder PRS MT15 sieht man auch regelmäßig.
Die klassischen Halfstacks insgesamt werden von meinem Gefühl her bei jungen Bands seltener.

Diese Beobachtung ist allerdings auch schon 3-4 Jahre alt, weil 2019 nicht viel unterwegs gewesen und dann kam covid.
 
@elmwood_3100 Also der Kemper braucht ca. 15 Sek zum booten ;)

Update:
Sacred Reich waren auf dem Rock Hard Festival. Diesmal mir mehr ENGL Boxen und keinen ENGL Topteilen ;)

Aber der KEMPER ist auf beiden Seiten an ;)

Wiley Arnett ist übrigens ein exzellenter Live Gitarrist.
 
Rammstein weiß auch was State of Art 2022 ist ;)

 
Hm ... also bei den normalsterblichen Musikern stell ich das Gegenteil fest. Die letzten Bands die ich gesehen habe sind viele wieder zurück auf Amps. Der einzige Kemper war bei einer Hochzeitkapelle. Allerdings mit kleineren Amps, statt fetter Boards ein Multi für die Effekte und meist 2x12er.
Ich hab jetzt auch gerade wieder gestartet und bin auch zurück auf Amp und Mic, allerdings einem der auch leise kann und dank Deep Regler reicht auch eine schön leichte 1x12er aus. Beides mal Tech gefragt ob sie zumindest das TorpedoX wollen (geliehen). Wenn sie die Wahl haben lieber Mic.
Ich bin der Meinung, dass es aktuell keinen Standard gibt. Es gab noch nie so eine Vielfalt an Lösungen und jede hat im Detail seine Vor und Nachteile.
 
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*Überflüssiges Vollzitat des direkt vorangegangenen Beitrages entfernt*

Nur zur Sicherheit: Du beziehst dich schon auf Metalbands, oder? Ich bin bei „Hochzeitskapelle“ stutzig geworden, da ja nach Metalbands gefragt war.
@Topic: In meinem (kleinen) Metal-Umfeld werden überwiegend klassische Amps gespielt. Das sind aber alles nur Hobby-Musiker, die, soweit ich das sehen kann, nur sehr selten neues Equipment kaufen. Ich weid also nicht, wie aussagekräftig das ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Die letzten Bands die ich gesehen habe sind viele wieder zurück auf Amps.
Diesen Eindruck hab ich auch. Meistens: Peavey 5150/6505 und Mesa Rectifier. Aber auch Laney, "Weil da brauchste nix an Pedalen davorschalten", O-Ton befreundeter Gitarrist einer DM-Kapelle dem bei dem "Digi-Gedöns" die Power fehlt.
 
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