Erlebnisbericht: Selbstbau-Horn PA

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Hi alle,

hatte vor kurzem das Vergnügen bei einem Studienkollegen dessen Selbstbau-Horn PA zu hören, er betreibt nebenher so eine Art Mobildisco, selber kaufen war ihm zu teuer und ausserdem ist der Mann sowieso selbst.

Zuerst ein biscchen Technik: Ein Stack besteht aus
* einem 18er Subwoofer (Bassreflex) 99db 1W/1m
* einem 2x15 Horn, Volumen ca. 375 liter. 107db (!!) 1W/1m
* einem Mittel-Hochtonhorn, was er da drin hat weiß ich nicht. 104db 1W/1m
so ein Stack ist ungefähr 215cm hoch, damit man sich das vorstellen kann, und er hat deren 4, :eek: wovon wir 2 aufgebaut haben.

Signal geht vom Cd Player erstmal ind den EQ. Der schneidet zuerst alles unter 30Hz weg, von 30-60 gehts linear auf 0 dahin, von 60-180 leicht aufwärts, dann eine senke bei 300, von da wieder aufwärts bis auf 0 bei 18kHz. Diese Einstellung gleichen Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang der Speaker aus, so dass man im Endeffekt Linerität erhält. Also weiter in die Frequenzweiche:
Der Sub spielt 30-60Hz
Das Horn spielt 60-200Hz
Das Hochtonhorn spielt alles andere

Amping:
Fürs Hochtonhorn kam so ein alter Craaft zum Einsatz, 2x500W oder so.
Bei Horn und Sub wirds interessant, offensichtlich waren ihm die Verstärker dafür auch zu teuer, das Ergebnis sind zwei Eigenbau Amps mit je 1400W. Diese sind insofern interessant als sie nur 2 HE hoch sind. THD bei Volllast (!): ca. 0,1%!!!

Testhören fand im freien statt. ;)
Lautstärkemäßig war ca. dreiviertel aufgedreht, und da war ich schon froh dass die Anlage Richtung Maisfeld schaute und ich genug Platz hatte um gebührenden Abstand zu halten.( Meistens warens dann ca 25m)

Höreindruck: was soll ich sagen, die Anlage drückt und schiebt ohne Ende :great:
Der obligatorischen Test mit Disco Musik (Sinusburst Bass ahoi) bewirkte beeindruckendes Hosen- bzw. Hemdflattern. (Anm.: im freien und bei 25m Entfernung!)
Der Bass ist unglaublich druckvoll und präzise, von so einer Impulstreue kann so manch anderes System nur träumen. Horntypisch ist er natürlich ein bisschen trocken, aber das ist keineswegs unangenehm aufgefallen. Testhalber haben wir dann den Sub weggeschaltet, der Unterschied ist minimalst. Eher fühl- als hörbar. (Merke: einen guten Subwoofer darf man nicht bemerken;))
Bei Klavierlastigem Jazz/Reggea konnte man sich in 20m Entfernung noch gut unterhalten, hatte aber gleichzeitig nicht das Gefühl (und das habe ich bis jetzt soweit ich mich erinnern kann noch nie erlebt) dass man von der Musik etwas verpasst oder dass etwas fehlt.
Für Klassik (ja, das hab ich auch getestet) ist die Anlage wer hätts gedacht weniger geeignet, zu scharfe Mitten und Höhen. Aber dafür ist sie ja auch nicht gedacht, bei Rock, Pop, Techno, Jazz usw. passt das aber wunderbar ins Gesamtklangbild. Besonders die Jazzstücke habens mir angetan: Das Ridebecken zingelt wunderbar obenherum, die Snare knallt richtig schön, der Bass drückt von unten her und die Trompete schneidet durch all das durch wie durch Butter. Dizzy hätte seine helle Freude. Einzig das Sax war mir zu scharf, da hätte ich mir mehr Wärme gewünscht.
Insgesamt macht das System einfach Spaß, :rock: man möchte hingehen und noch ein bisschen aufdrehen. Und das ist IMO das wichtigste Merkmal einer guten Anlage.

mfg
 
Eigenschaft
 
Coole Sache, die doch auch mal wieder beweist, dass Selbstbau nicht immer gleich schlecht bedeutet. Die tech. Werte sprechen ja auch für sich.

Deine Schilderung erinnert mich jetzt stark daran, als ich mich auf der PL&S mal dem Funktion One Dance Stack gegenüber sag. Auch so ein (ich glaub) 270cm kleiner Turm, dazu noch die Farbe und die Hörner mit den dicken Phaseplugs. Da dachte ich erst auch nur :eek: Als dann aber die ersten Töne erklangen...holla...ich find das Zeug ja auch *sorry* schweinegeil. Und Tony meint es ja mit dem Pegel in dem kleinen Raum auch mal ganz gut :D
 
hat er alles selbst berechnet dein freund oder gibt die pläne im netz auch wo?
welche speaker wurden verwendet?
fotos hast du nicht gemacht oder?
würde dein kollege die pläne auch bereitstellen um das nachzubauen wenns wirklich so gut ist?!

mfg man
 
Mit Speaker/Fotos kann ich leider nicht dienen.
Pläne von dem Leistungsverstärker gibts ganz sicher, das war nämlich seine Diplomarbeit, ebenso gibts Pläne zu den Lautsprechern. (alles selbstberechnet)
Falls reges Interesse besteht kann ich ihn fragen ob er sie öffentlich zur Verfügung stellt.
 
wieso wurden nicht statt 1x18 und 2x15 direkt 4 mal 15 im horn eingesetzt?? das hätte das controlling einfacher gemacht, den bass kickiger gemach und den klang verbesser
 
EDE-WOLF schrieb:
wieso wurden nicht statt 1x18 und 2x15 direkt 4 mal 15 im horn eingesetzt?? das hätte das controlling einfacher gemacht, den bass kickiger gemach und den klang verbesser

Bestimmt damit irgendwer hier noch die Chance hat einen klugen Beitrag zu schreiben.
 
Socapex schrieb:
Bestimmt damit irgendwer hier noch die Chance hat einen klugen Beitrag zu schreiben.
Das war der coolste Eintrag seit Wochen, ich hau mich grad wech! :D :D :D
 
wenn das jetzt gegen mich gehen sollte...

es war eigentlich nur ein gut gemeinter tipp, weil sich bassreflex und horn im bass in der hinsicht nicht gut verstehen, dass wenn das horn nur auf kick läuft, der BR untenrum nicht mehr mitkommt, und 4x15er im horn gehen für das meiste nun wirklich tief genug!
 
Genau das, was Alex oben schrieb, ist mir auch durch den Kopf gegangen :screwy:
Es macht in der Tat selten Sinn, Resonatoren und Hörner zu mischen, da sie völlig andere Laufzeiten haben, mithin das Erfordernis bestehen kann, neben den Reflexen das restliche System zu delayen.
Insoweit halte ich seine Anregung zur Diskussion, und als solche habe ich das verstanden, für angemessen :great:
Das die Anlage insgesamt gut klingt, streitet ja keiner ab, wie auch, wenn sie außer account niemand gehört hat.

Uwe
 
EDE-WOLF schrieb:
wieso wurden nicht statt 1x18 und 2x15 direkt 4 mal 15 im horn eingesetzt?? das hätte das controlling einfacher gemacht, den bass kickiger gemach und den klang verbesser
Hm...Das einzige was mir einfällt ist dass das Horn jetzt schon recht groß und unhandlich ist, 4x15 ist wohl aus Platzgründen entfallen. Das Systemkonzept beinhaltet ja auch Mobilität.
Uwe 1 schrieb:
Es macht in der Tat selten Sinn, Resonatoren und Hörner zu mischen, da sie völlig andere Laufzeiten haben, mithin das Erfordernis bestehen kann, neben den Reflexen das restliche System zu delayen.
Es funktioniert wohl deshalb ganz gut weil die Subs einen recht geringen Einfluss auf das Klangbild haben. Bei kleineren Veranstaltungen oder Indoor ist es durchaus ausreichend und sinnvoll das System ohne BR zu betreiben.
Testhalber haben wir dann den Sub weggeschaltet, der Unterschied ist minimalst.

@ "Bestimmt damit irgendwer hier noch die Chance hat einen klugen Beitrag zu schreiben" und ähnlichen Unfug:
Plauderecke != Spamecke
Wenns euch nicht interessiert dann lest es nicht, es zwingt euch keiner.
 
Ja nun Männer, bleibt doch mal flockig. User A beschreibt in einem ausführlichen Begeisterungsschwall (der ja durchaus nachzuvollziehen ist) daß er eine Anlage gehört hat, die kickig und bassig ohne Ende war. Dann kommt User B mit einem trockenen Dreizeiler wie man die Anlage kickiger machen könnte. Darüber kann man in der Plauderecke doch mal lachen (es ging scheinbar nicht nur mir so). Das geht gegen niemanden, Indianerehrenwort! :great:

Peace on you
sniper09
 
Dann kommt User B mit einem trockenen Dreizeiler wie man die Anlage kickiger machen könnte. Darüber kann man in der Plauderecke doch mal lachen (es ging scheinbar nicht nur mir so). Das geht gegen niemanden, Indianerehrenwort!
Genau so war es auch gemeint.
Rockopa :p :p
 

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Angesichts dieses Bildes bekommt die Floskel "Recht bekommen" eine geradezu grauenhafte Bedeutung :screwy: :D

Uwe
 

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