EWI-USB Ansprache unter Linux

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Petra Sue
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Lieber Alternativ-EWI-Nutzer, :D

da es ja schon anscheinend einige von uns gibt, die auch jenseits von Win oder Mac mit elektronischen Blaswandlern rumexperimentieren, hier mal ein paar eigene Entwicklungen, die einem dabei das Leben leichter machen.

Erst mal meine Zusammenstellung der für mich gut funktionierenden Hauptkomponenten. (Es geht bestimmt auch anders, aber das mögen dann auch jemand anderer berichten.)


# Betriebssystem:

- Ubuntu 12.04 LTS auf einem Rechner mit hinreichend starker CPU: Core2Duo 2,1 GHz (Lenovo ThinkPad), unter Verwendung des internen Sound-Chips.
- Ubuntu 12.04 LTS mit Low-Latency Kernel (auf einem kleinen Lenovo IdeaPad S12 mit schwächelnder Dual-Core-CPU). Hier sollte möglichst alles, was Rechenzeit zieht, beim Musizieren abgeschaltet sein - z.B. das WLAN-Interface. Auf dem IdeaPad reicht die CPU-Leistung in Verbindung mit dem eingebauten Soundchip trotzdem nicht für kurze Latenzzeiten aus, daher zusätzlich externes USB-Soundmodul Creative Soundblaster THX.

Mit diesen beiden Setups sind Latenzzeiten von unter 10 msec realisierbar, was zumindest für mich zum flüssigen Selbstmusizieren reicht. Damit insbesondere das Zeitkritische ordentlich funktioniert, müssen in einigen Systemsteuerdateien im /etc Bereich noch Anpassungen gemacht werden, die ich mir aus verschiedenen Informationen im Web zusammengegrabbelt habe und dich ich bei Interesse erst noch mal wieder zusammentragen muss.

Das als eigene Distribution von Ubuntu abgeleitete Linux Multimedia Studio hat für mich auf dem kleinen Rechner irgendwie nicht richtig funktioniert und des Öfteren beim Booten Hänger gezeigt. Mag aber auch sein, dass ich da selber noch nicht so weit war, weil ich das als Allererstes probiert habe, bevor ich da wieder auf die Standard-Distri zurückgewechselt bin und mir diese nach Bedarf angepasst habe.


# Softwarekomponenten:

- jackd2 (neuerer Jack-Daemon), typischerweise kontrolliert über die grafische Oberfläche des QjackCtl. Dient als Steckleiste für die latenzzeitarme Verschaltung von Midi- und Audio- -Ein- und -Ausgabekanälen

- aplay zum Kontrollieren, welche Soundkarte über welche Bezeichnung angesprochen werden kann/muss. Da scheint zumindest Ubuntu schon mal interessant zu würfeln, wenn der Rechner zwischenzeitlich in einen Standby gefahren wurde.

- amidi zum Ansprechen des EWI per Kommandozeile, um über die Midi-Schnittstelle Informationen/Parameter herunter- oder heraufzuladen.

- swami/FluidSynth (Instrumenteneditor für SF2-Soundfonts) => schnelles visuelles Umschalten von Instrumenten ohne Rücksicht auf eingestellte Midi-Kanäle, ggf. Änderung einiger Soundparameter für direktes Musizieren: Auto-Vibrato ist beim gemeinsamen Musizieren nicht unbedingt der Bringer ... :redface:

- Qsynth/FluidSynth zum Vorhalten mehrerer Instrumente auf mehreren Midikanälen. Das sollte mindestens mittelfristig ein schnelles Umschalten von Instrumenten während des Spielens ohne Mausschubserei ermöglichen. So weit bin ich aber noch nicht ganz.


Das war's eigentlich schon. Was aber zunächst mal noch ziemlich ätzend ist, ist die nicht vorhandene Möglichkeit, am EWI-USB selber die Parameter (Blasdruckverstärkung, Kanalwahl, Zuordnung der weiteren Sensoren, ...) zu ändern. Dafür war es bei mir immer erst mal erforderlich, ein Windows in einer VirtualBox hochzufahren und die beim EWI mitgelieferte Garritan-Software anzuwerfen.

Basierend auf den Informationen, die Jason Knight auf http://www.ewiusb.com/ durch "reverse Engineering" zusammengetragen hat, habe ich mir daher zwei Skripte zusammengestöppert (sorry, bin keine tiefschürfende Linux-Admina - es ginge bestimmt besser!), die die direkte Ansprache des EWI beispielhaft zeigen.

- Sendekanalwechsel im EWI:

Das folgende Skript kann per Kommandozeile ausgeführt werden. Als Parameter wird der gewünschte Kanal (nur 1-9) erwartet: Der Befehl "ewich 4" schaltet also in einer Spielpause den Midi-Kanal 4 ein:

Code:
# Einstellen des Empfangskanals beim Ewi:
#!/bin/sh

if (($# != 1))
then
    echo "Genau 1 Parameter angeben!!"
    exit 0
fi

case $1 in
    '1' | '2' | '3' | '4' | '5' | '6' | '7' | '8' | '9') 
        echo "nachgefragt: Kanal" $1 ;;
    *)    echo "kein erlaubter Kanal" ; exit 0 ;;
esac

kanal=$(($1 - 1))

echo "Kanal intern:" $kanal

hardware=`amidi -l | grep hw: | tr ' ' '\n' | head -n 3 | tail -n 1`

echo "Hardware-Adresse:" $hardware

amidi -p $hardware -Sb96302b96200b9060$kanal


Davon unmittelbar abgeleitet und in der Struktur sehr ähnlich ist das Einstellen der Blaswander-Verstärkung, mit dem ich derzeit noch ziemlich rumexperimentiere, um eine ordentliche Dynamik in's Spielen reinzukriegen:

Code:
# Einstellen der Drucksensorstärke beim Ewi:
#!/bin/sh

if (($# != 1))
then
    echo "Genau 1 Parameter im Bereich 00 bis 7f angeben!!"
    exit 0
fi

echo "Gewünschte Einstellung:" $1

hardware=`amidi -l | grep hw: | tr ' ' '\n' | head -n 3 | tail -n 1`

echo "Hardware-Adresse:" $hardware

# b0 63 00 b0 62 00 b0 06 nn
amidi -p $hardware -Sb06300b06200b006$1


Wie schon geschrieben: Ich gehe davon aus, dass diese Skripte in computertechnischer Hinsicht deutlich verbessert werden könnten, aber jemand muss ja mal den Anfang machen und überhaupt einen ersten Wurf veröfffentlichen. Ich kann auch nicht dafür garantieren, dass sie allgemeingültig sind und so unter allen Randbedingungen laufen. Wenn also einer der Gurus :hail: hier Verbesserungsvorschläge hat - insbesondere auch, wie man die Skripte vielleicht über eine USB-Fußwippe (welche?) zum Instrumentenwählen angesteuert bekäme: Immer her damit!

Lieben Gruß,

Petra
 
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Nur so als kurzer Nachtrag zum Thema Blaswandeln unter Linux:

Mir fehlte ja bisher eine Möglichkeit, meine Blasstärke zu kontrollieren und einen günstigen Dynamikbereich sicherzustellen. Das habe ich jetzt mit einem selbst modifizierten Progrämmchen erreicht, das mir eine Art Aussteuerungsanzeige des Blasdrucksensors bietet. Es ist in einem Nachbar-Thread (https://www.musiker-board.de/blaswa...nen-blaswandler-hier-ewi-usb.html#post6269378) beschrieben.

Eine typische Spielumgebung mit (relativ) schneller Instrumentwechselmöglichkeit und ständiger Anzeige der Blasdynamik sieht dann bei mir in etwa so aus, wie auf dem angehängten Screenshot dargestellt.

Tschüssi,

Petra
 

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Ich bin sehr froh einen Thread Blaswandler und Linux gefunden zu haben - Linux ist ja selten. Oben steht auch was zum setup mit Blaswandlern - danke!
Ich möchte auf ein (eben gerade erst entdecktes) neues Video zu dem Thema hinweisen. Handelt zwar nicht vom Blasdruck, ist aber nicht off Topic? Ich habe keinen eigenen Thread Blaswandler und Linux finden können? Arbeiten vermutlich nicht sehr viele dran?
Live WindSynth Reaper Setup 2021
Reaper gibt's für Win/Mac/Linux mit einer sehr liberalen Lizenz. Ich benutze DAWs selten, aber Reaper dann doch.

LGBB
 
Hallo Bitwo,

ich hätte nicht gedacht, dass noch mal jemand diesen alten Thread ausgräbt! :)

Zu deinen Anmerkungen: Reaper habe ich mir vor Längerem mal unter Linux angeschaut und mangels verfügbarer VSTs im Sinne spielbarer Instrument-Emulationen als uninteressant (für's Livespielen) abgehakt. Außerdem war die seinerzeitige Version wohl deutlich hinter der Windows-Version zurück, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Aufgrund deines Beitrags habe ich heute noch mal nachgeschaut und erstaunt gesehen, dass die Versionsnummern zumindest aktuell gleich sind. Mag sein, dass ich mir das noch mal genauer anschaue.

Ich bin allerdings seit fast der Zeit, in der ich meinen Initialbeitrag verfasst habe, auf einen "Hardware-Synthesizer" (letztlich aber - kurioserweise - eine dedizierte Linux-Maschine) umgestiegen: den Xpression von DynaSample. Seitdem habe ich eigentlich keinen Bedarf mehr nach DAWs oder ähnlichem, weil ich für mein Live-Musizieren alle Notwendigkeiten erfüllt bekomme.

Lieben Gruß,
Petra
 
Hallo Petra Sue,

Ja, Xpression von DynaSample ist sehr eindrucksvoll, kenne aber nur youtube-videos. Da braucht man tatsächlich nicht viel mehr. Spieltechnisch muss man Könner sein, der Synth alleine macht's ja doch nicht. Jedenfalls zu viele Euronen für mich als Spaßspieler, wo's nicht so perfekt sein muss.

DAW sind ja eigentlich gut für "Schlafzimmer-Produktionen" ohne Instrumente. (Coronatauglich?) Ich habe auch lieber Synths ohne DAW. Ich bin da gar nicht so groß bei DAW dabei und habe Reaper vernachlässigt. Aber der Vollständigkeit halber zu Reaper die Info:
How to Use Windows VSTs in latest REAPER 5.93 Linux-Native builds
Vielelicht aber schon ein alter Hut/Link?

Grüße,
bitwo
 
Ja, Xpression von DynaSample ist sehr eindrucksvoll, kenne aber nur youtube-videos. Da braucht man tatsächlich nicht viel mehr. Spieltechnisch muss man Könner sein, der Synth alleine macht's ja doch nicht. Jedenfalls zu viele Euronen für mich als Spaßspieler, wo's nicht so perfekt sein muss.
Wenn du das Xpression "live" von einer reinen Hobbyspielerin und bekennenden Dilettantin hören willst: https://soundcloud.com/petra-aachen :giggle:
Ich empfinde auch als Nicht-Profine die Instrumente als recht lebenecht und insbesondere auch als abwechslungsreich, so dass man sich nicht so schnell an den Sounds satthört. Speziell im Zusammenspiel mit klassischen Instrumenten hat sich das sehr gut bewährt. Ab ca. 3 Instrumenten hört man vom einzelnen sowieso kaum noch Nuancen raus - zumindest, wenn wir Hobbymusiker spielen. :D Bzw., schon fast im Gegenteil: Die analogen Musiker haben hinreichend viele Intonationsprobleme mit ihren Instrumenten, so dass meine elektronischen Renderings da eher schon positiv rausfallen.

Was den Preis angeht: Ja, es ist ein Batzen. Aber zumindest bei mir umgerechnet auf die Nutzungsdauer akzeptabel: Ich bespiele mein Ding jetzt seit ca. 2013 und bin immer noch ganz happy damit.

DynaSample hat ja zwischenzeitlich einen kleinen Bruder des Xpression rausgebracht, den XpressO. Der ist deutlich billiger, kann aber einiges nicht, was ich andererseits nicht bräuchte. Die Wahl gab es aber seinerzeit noch nicht. Andererseits könnte das Xpression etwas weniger Latenz produzieren, was ich als angenehm empfinde, speziell beim Spielen per Jamulus während Corona.

DAW sind ja eigentlich gut für "Schlafzimmer-Produktionen" ohne Instrumente. (Coronatauglich?)
Wenn du damit meinst, dass die Nachbarn nicht in den Wahnsinn getrieben werden sollten: Das geht natürlich mit dem Xpression (und bei mir mit Audacity als DAW-Approximation) auch sehr schön. Alle meine oben zitierten Tracks sind auf diese Weise entstanden.

Nun ja, wenn man diesem Link folgt, werde zumindest ich nicht sonderlich ermutigt, damit was zu probieren. Das liest sich nach einem heftigen Gefrickel an, und die Aussichten, da was einigermaßen Angenehmes rauszukriegen, sind eher mau. Speziell, wenn man, wie ich, nicht auf "special Effects", sondern auf Instrumente-Renderings aus ist. Insofern ist aktuell mein Tatendrang eher gebremst, und ich mach lieber Musik mit dem, was ich habe.

Tschüssi,
Petra
 
Danke für den soundcloud-link. Sehr schöne Beiträge. Du bist hauptsächlich in der traditionellen Musik aktiv wo man gerne traditonelle Instrumentensounds einsetzt? (Ich nenn das einfach mal so.) Dafür sind Xpression und XpressO von DynaSample sicher die richtige Wahl.

Als alle meine regelmäßig frequentierten Jazz-Kaschemmen in Berlin-Neukölln geschlossen wurden (Corona), habe ich nach Jahren mit verschiedenen Strings in einem Anflug von Wahn und Selbstüberschätzung mit Sopran-Saxophon und Alt-Saxophon angefangen. War etwas überrascht, wie expressiv man damit (verglichen mit den Strings) umgehen kann. Dann die bösen Nachbarn und das EWI ...

Seither kämpfe ich mit dem EWI. Das EWI erinnert mich an eine Oboe. Bei Oboe (und EWI) braucht man Pausen dringend um auszuatmen. Beim Saxophon ist es umgekehrt. Konnte mich bisher nicht daran gewöhnen. Auch die Grifftechnik erinnert mehr an eine Flöte als an ein Sax wo man mit den Klappen Kontakt halten kann. Kämpfe immer noch mit den Touch Pads. Das Reed fehlt mir ungemein - ich meine das macht den gesamte Saxophon-Sound aus. Da läßt mich das EWI voll im Stich. Bisssensor? Naja. Man höre sich mal The Peter Brotzmann Octet - Machine Gun (Full Album) an. Ich kann so nicht spielen, aber damit wird klar was ich meine. Ich spiele auch gerne Sonaten von Bach, selbst die klingen nicht so wie ich das gerne hätte. Das liegt abe eher an meiner mangelhaften Technik.

Den "Natursound" von Instrumenten strebe ich nicht an, das ist mein kleinstes Problem, nachdem ich mehr den Jazz-Sound anstrebe als den klassischen. (Ich schätze aber klassische und traditionelle Musik.) Jedenfalls mit meinem EWI USB und miniEngine USB von midiplus (ein Piano-Synth Hardware-Kistchen für etwa 70€) und dem Respiro von IMOXPLUS (Software für etwa 160€) fühle ich mich angepasst an mein Können ausreichende ausgestattet zum Spaßspielen. Und ARIA wird ja auch noch von Akai mitgeliefert. Deshalb will ich die vielen Euros für den Natursound von Xpression und XpressO nicht investieren. (Finde den Sound von Xpression und XpressO alerdings ganz hervorragend.)

LGBB
 
Hallo Bitwo,
Danke für den soundcloud-link. Sehr schöne Beiträge. Du bist hauptsächlich in der traditionellen Musik aktiv wo man gerne traditonelle Instrumentensounds einsetzt? (Ich nenn das einfach mal so.) Dafür sind Xpression und XpressO von DynaSample sicher die richtige Wahl.
Jupp, das ist meine Musikstilrichtung. :)

Seither kämpfe ich mit dem EWI. Das EWI erinnert mich an eine Oboe. Bei Oboe (und EWI) braucht man Pausen dringend um auszuatmen.
Deshalb hab ich (von der Querflöte kommend) mir die innere Luftführung komplett umgebaut und habe jetzt einen merklichen Durchfluss, der mir das Spielen deutlich leichter macht. (Findest du hier im Board in einem anderen Thread.

Den "Natursound" von Instrumenten strebe ich nicht an, das ist mein kleinstes Problem, nachdem ich mehr den Jazz-Sound anstrebe als den klassischen. ... dem Respiro von IMOXPLUS (Software für etwa 160€) fühle ich mich angepasst an mein Können ausreichende ausgestattet zum Spaßspielen.
Ist doch gut! Ich habe mir ein wenig zum Respiro angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass es für meine Musikstilrichtungen nicht so das richtige Instrument ist. Ich denke aber, dass man da sehr viele "neue" Sounds mit erzeugen kann.

Und ARIA wird ja auch noch von Akai mitgeliefert.
Umpf, Aria hab ich seit viieeelen Jahren nicht mehr angepackt, und ich weiß auch gar nicht, ob es in meiner geänderten IT-Landschaft überhaupt noch laufen würde. Wenn ich irgendwann noch mal was am EWI selbst einstellen will (wollte ich aber auch schon viele Jahre nicht mehr), werde ich wohl auf meine kleinen Skripte zurückgreifen.

Ich denke, für deine Anwendungen / deine Musik ist das Respiro schon ein guter Ansatz. Ich wünsch dir viel Spaß damit!

Tschüssi,
Petra
 
Andererseits könnte das Xpression etwas weniger Latenz produzieren, was ich als angenehm empfinde, speziell beim Spielen per Jamulus während Corona.
Wie groß die Latenz von Xpression/XpressO weiß ich nicht. Aber gewöhnlich macht eher Jamulus die Probleme. Kennst Du den Artikel zu dem Thema? Technisch bist Du als Linux-NutzerIn sicher in der Lage damit was anfangen zu können:
Online-Jamming / Latenzzeit

LGBB
 
Schon klar, dass die Hauptlatenz da von Jamulus herstammt, wobei der Synthi, wie alle analogen Instrumente letztlich auch, eine inhärente Latenz bis zum Ansprechend des Tons nach "Anblasen" eh mitbringt. Da sich die Werte aber schlicht addieren, ist alles gut, was der Latenzminimierung hilft.

Und danke für den Doku-Link! Diesen Text kannte ich bislang noch nicht. Wir haben uns zwar schon ganz gut alleine zurechtgefuchst, aber da stehen wohl noch ein paar wissenswerte Hintergründe drin.

Tschüssi,
Petra
 
Wenn ich irgendwann noch mal was am EWI selbst einstellen will (wollte ich aber auch schon viele Jahre nicht mehr), werde ich wohl auf meine kleinen Skripte zurückgreifen.
Ja, von der Zeile geht das ganz gut, wenn man's kann. Aber die Einstellungen sind doch alle wieder weg, wenn man die USB-Verbindung trennt? Da muss man immer wieder auf's Neue an den PC. Als Fan von EWI USB ohne PC ist man davon betroffen. Kennt jemand eine Lösung? USB USV?

Aktuell benutze ich den "ammoon Midiplus MiniEngine USB-MIDI-Sound-Modul, allgemeiner MIDI-Generator" , 78,99 € bei amazon, für MIDI Eingang und USB Host gleichzeitig. (Dami kann man 4-händig Keyboard mit EWI spielen). Gibt es unter irgendeinem anderen Namen auch bei Thomann. Gewöhnlich wird das für Keyboards genutzt.

Neu habe ich die Möglichkeit mit dem Synth-Kasten CraftSynth 2.0 gefunden. (Da stellt sich erneut die Frage einer permanenten Parameter-Einstellung am EWI.) Ein modaler Synth mit schönen archaisch mechanischen Knöpfen, ca 120€. Der hat klassische 5-pol Midi Buchsen. Man braucht für den EWI USB einen USB-Midi Host. Gewöhnlich fällt den meisten dann der Kenton Midi USB Host (externes 5V-Natzteil)zu 124 € ein, billiger ist der Miditech USB MIDI Host (Neudeutsch: USB bus-powered) zu 88 €, beide bei Thomann . Ich habe den "CAMOLA High Speed USB MIDI Host Box MIDI Interface Converter (UMH-20)" bei amazon.de für 49,99 € zugelegt (Stromversorgung über USB/USB bus-powered). Diese Kästen öffnen außerdem Die Verbindung zu anderen Midi-Synth-Kästen. Z. B. die Korg Volca Serie etc.

Für traditionelle Spieler wohl ziemlich ungeeignet, ich als Spaßspieler kann mich daran erfreuen. Auf die Idee brachte mich der Eddie EWI: Eddie EWI - Modal Electronics Craft Synth 2.0 + Skulpt Synth SE
Solcherart "spaßgespielt" habe ich das EWI bisher noch nicht gefunden. Wäre schön wenn ich das auch so gut könnte. (Naja, der spielt ja mit zwei HWE-Synthies, da kann das ja Jeder;).) Mehr von Eddie EddieEWI 542 Follower

Das hilft mir etwas beim Abschiednehmen vom Saxophon. Habe bisher nicht geahnt, was so im EWI steckt, ist ja wohl außerdem moderner als Saxophon?

LGBB
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur ganz kurz, weil auf Arbeit und auch sonst gut ausgelastet:
Ja, von der Zeile geht das ganz gut, wenn man's kann. Aber die Einstellungen sind doch alle wieder weg, wenn man die USB-Verbindung trennt? Da muss man immer wieder auf's Neue an den PC.
Nein: Die Einstellungen werden im EWI gespeichert / geflasht, wenn man sie einmal gemacht hat. Deshalb hab ich die nach wenigen seinerzeitigen Experimenten auch nie wieder angepackt, weil danach alles für mich stimmte.

Tschüssi,
Petra
 
Hallo Petra,

Vielen Dank! Das ist eine erfreuliche Nachricht! Diese Info (flash-Speicher im EWI) konnte ich sonst nirgends finden.

LGBB
 
Hallo Petra,

Du schriebst mal, dass Du nach einem Fußschalter suchst um Sounds auszuwählen. Die MiniEngine USB von midiplus hat einen USB midi Eingang passend für das EWI und einen zweiten 5-poligen Midi-Eingang (brauchen die meisten Keyboards). Über den kann man per Midi-Switch (haben fast immer 5-polig Stecker) umschalten. Was Dein Kistchen (Xpresso) betrifft weiß ich nicht on man mit einem weiten Eingang schalten? Kenne Xpresso nur als Name. Umkonstruieren? Der MP-100 MIDI Foot Controller von Harley Bentin (119€) kann Signale ebenso über den USB-Port ausgeben.

Ich werde jedenfalls mal einen Footswitch besorgen und das mit meiner miniEngine USB probieren.

LGBB

PS ausführlich/muss man nicht lesen: Es gibt mittlerweile von Fishman mit Tripleplay einen (vorzüglichen) Gitarren-Pickup der drahtlos Midi auf einen (speziellen) Fishman-USB-Stecker überträgt, den man in den PC steckt. Midi kam erst so richtig nach meiner aktiven Gitarrenzeit, habe wenig Ahnung. Midi-Gitarrenpickups gab's jedenfalls damals nicht. Ich konnte den inzwischen mal probieren - großartig!

Zufällig erfuhr ich von einem professionellem Musiker dass er den Fishman-Stick in den Midi USB Eingang von dem miniEngine USB Kastl (von Midiplus) steckt und dass das als Midi-Signalweg funktioniert. Ist ja schon mal gut für den Gitarristen und den EWI-Spieler auch, denn der USB vom EWI funktioniert auch.

Die Geschichte geht aber weiter, weil er dann mit dem Fishman FC1 Foot Controller (255 €) über den 2. Eingang vom miniEngine, ein 5-poliger Standard-Stecker vom miniEngine USB durch die Sounds switchen kann. Der Fishman FC1 Foot Controller hat ein LCD-Display, da kann man sogar die Namen der Sounds einprogrammieren und anzeigen.

Aber der (als Gitarrist) will natürlich nicht durch 127 Sounds switchen, sondern hat noch einen Fußschalter mit dem er die wenigen Sounds die er on stage braucht auswählen kann. Den Fishman FC1 Foot Controller kann man von der Gitarre schalten und ich glaube, der schaltet dann von der Gitarre den Fishman Foot Controller, der den vorprogrammierten anderen Footswitch ansteuert. Tut mir leid - ist einige Zeit her, weiß das nicht mehr so genau, habe keinen Kontakt mehr. Ich glaube aber er nimmt den Weg vom Schalter der Elektronik im Fishman-Pickup über den Fishman Footcontroller, der den Schalter auswerten kann zu einem Helix Footswitch. Mich hat's damals fast umgehauen, weil der Line6 Helix Guitar Processor kostete damals so an die 1500 €. Da war schon Euro-Zeit. Für das EWI sind diese Gitarrendetails ja nur nebensache. Ich schreibe das nur weil das für mich belegt, dass das funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo BB,

diese Funktionalität des permanenten Umstellens ging wohl seinerzeit aus der mitgelieferten Software implizit hervor, die aber heute ja anscheinend nicht mehr läuft.

Andererseits wäre es aber auch im höchsten Grade dämlich, das nicht permanent abzulegen, weil dann ja jedes Mal, wenn man mit dem Ding spielen will, die Einstellung auf's Neue hochgespielt werden müssten - möglicherweise mitten in einem Konzert oder so.

Tschüssi,
Petra
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich werde jedenfalls mal einen Footswitch besorgen und das probiere.
Ich bin mit der Sound-Schnellumstellung für ca. 10 Sounds per Sonderfunktion des Xpressions zufrieden. Die hakelt zwar manchmal ein wenig, aber das ist für mich durchaus akzeptabel, da ja üblicherweise noch dieses Bedienteil am Synthi hängt, auf dem man dann explizit einen Sound von seiner privaten Soundbank auswählen kann. (Mag übrigens sein, dass dieses Feature, wie auch das Umprogrammieren der EWI USB Eigenschaften auch in DynaSamples aktuellem XpressO noch vorhanden ist. Das müsstest du allerdings direkt bei Ingo erfragen.)

Meine unmaßgebliche Meinung, und bitte nicht als Schleichwerbung, sondern ausschließlich als individuelle Reflektionsanregung zu verstehen: Bevor ich ca. 250 EUR für einen Footswitch hinblättern würde, würde ich mir das XpressO mal scharf anschauen, ob das nicht mit seinen ganzen Sounds und eben dem EWI-Programmierfeature ein insgesamt organischeres Gesamtpaket abliefert.

Tschüssi,
Petra
 
Zuletzt bearbeitet:
Andererseits wäre es aber auch im höchsten Grade dämlich, das nicht permanent abzulegen,
Dazu kann man ein bisschen Sophisterei betreiben.

Es ist ja - meine ich - dämlich, keine Software zum Einstellen der Parameter eines Produkts mitzuliefern.

In der Aria-Software kann man über ein Untermenü zu einer Parametereinstellung gelangen. Mal sehen ob die Permanent ist, oder bei jedem Aufruf resetet wird?

Ob sich da wirklich die Empfindlichkeit nennenswert einstellen lässt, wird sich zeigen.

Mit Logik sollte man heute nicht mehr an irgendein Produkt rangehen! Ob's richtig funktioniert ist sekundär, solange sich was verkauft und Geld bringt.

Ein Beleg für die Behauptung anhand eines Beispiels: Ich habe einen Handstaubsauger gekauft, bei dem keine Halterung für eine Tüte zum Staubfangen vorgesehen war. Da war nicht die Tüte etwa nicht mitgeliefert worden, sondern da gab es keine und es war gar keine Halterung dafür vorgesehen! Da war alles vergossen. Man konnte zwar aufklappen, aber der größere Dreck sammelte sich im Vorderteil der mittels eines fest installierten Siebes abgetrent war. Der feinere Staub wurde einfach durchgeblasen. Echt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich ca. 250 EUR für einen Footswitch hinblättern würde,
Das ist ja kein Standardfootswitch, sondern einer für eine Midi-Gitarre mit Midi USB Eingang. Alleine der Midi-Gitarren-Pickup kostete 700 €, den benutzen Gitarren-Profis. Und der Zweitfootswitch mit Elektronik kommt in dem beschreibenen Fall dann für 1500 € noch dazu. (Verwenden viele Profis.) Und wie der Bekannte mir erklärte, will er ja nicht durch alle 128 Sounds nacheinender switchen, sondern braucht nur wenige ganz bestimmte aus dem möglichen Angebot.

Für das EWI USB könnte man den Fishman Footswitch wegen des Midi USB Eingangs wohl nutzen, aber wie Du oben schreibst ...

Mein früherer Bekannter, der ständig On Stage performed, bewertet Kosten, Reliability und safe operability bestimmt anders als Du und ich und hat als Pop-Star vermutlich nennenswerte Einkünfte daraus (hoffentlich). (Erinnert mich an die Zeile von The Lucky Man von Emerson, Lake&Palmer aus guten alten Zeiten: "He had white horses and ladies by the score ... Oh, what a lucky man he was." mit dem Fishman Triple Play Midi Pickup.)

Ich würde als Busker auf dem Kudamm nur Geld für's Aufhören kriegen und kaufe mir deshalb nur einen Standardfootswitch. :cry: Nicht wegen meines Business, sondern aus technischer Neugier. :geek:

LGBB
 
Hallo Petra,

Meine Versuche mit der permanenten Einstellung des EWI USB waren leider nicht positiv. Da ist bestimmt kein Flash drinnen. Die Einstellungen mit Aria werden in einer datei.stx gespeichert, nicht EWI-intern. Wenn ich ein anderes Programm nutze, von einer Software zur nächsten wechsle und deshalb das EWI neu aufsetzt ist Alles beim Alten.

Das ist so wie wenn man ein Auto ohne Motor kaufen würde. Insofern ist das USB-Modell ziemlich Schrott. Ein Fehlkauf! Aber immerhin kriegt man ja Töne raus, aber nicht sehr sensible. Die Marketingabteilung würde mir vermutlich sagen: "Ja, wollen sie denn noch mehr für den Preis?" Beim EWI 5000 ist intern nennenswerte Elektronik verbaut. Da ist das vielleicht anders?

Der Hinweis auf das XpressO (879 €) ist zwar nett, aber klingt für mich so, wie wenn man zum Auto ohne Motor einen Abschleppwagen als Abhilfe anbietet. EWI 300 + XpressO 800 macht zusammen 1100? Der XpressO-Kasten ist sicherlich hervorragend. Der hat sicher eine Konfigurationsdatei intern gespeichert, die jeweils aktiviert wird? Ich finde XpressO zwar sehr schön, aber außerhalb meiner Geldtasche und klassisch, qualitativ weit oberhalb meines Tonverlangens. Ich werde mich eher billigen Hardware-Synths zuwenden und eigene Sounds abseits von gängigen Normen probieren, wie das schon Michael Brecker tat.

Dennoch werde ich beim EWI USB den Querschnitt vom Zugangsschlauch zum Drucksensor drosseln. Ich habe ja schon mal ohne Ergebnis gefragt, ob jemand den Drucksensor ausgetauscht hat? Wäre eine andere Möglichkeit. Sonst trenne ich mich vom EWI USB wie schon vom Saxophon.

Beim EWI 5000 für 526 wird nach Corona bestimmt der Preis bald abbröseln. Manche Features vom 5000 brauche ich gar nicht. Das wird jetzt schon günstiger neu angeboten als gebraucht. Für das EWI 5000 wird offenbar ein Konfigurationsprogramm mitgeliefert und das 5000 hat eine Batterie und kann die Konfiguration behalten?

Notfalls kaufe mir halt eine Hundepfeife. Die Frequenz ist bekanntlich oberhalb der Grenzfrequenz des menschlichen Hörens und stört die Nachabrn deshalb auch nicht. :cry:

LGBB
 
Zuletzt bearbeitet:
Das EWI USB habe ich schlechter gemacht, als es in Wirklichkeit ist. Mittlerweile habe ich mir ein EWI 5000 bestellt, das etwas mehr an Möglichkeiten bietet und es ist schon unterwegs. Schneller als das solo auf das ich zuvor Monate wartete. Das (billigere) solo habe ich deshalb schon früher abbestellt und dann alternativ das beschriebene EWI USB gekauft.

Zurrück zum EWI USB, das werde ich behalten. Es kommt lediglich auf die Erwartung bzw. das Sound-Ziel an. Das EWI USB ist ein horvorragender MIDI-Signal-Lieferant, vergleichbar einem Keyboard. Nicht jeder ist ein begabter Keyboarder, das EWI USB ist eine wunderbare Alternative für die geübten Bläser. (Begabter Bläser bin ich zwar nicht, aber immer noch "begabter" am EWI als am keyboard. Fühle mich am Bass wohler.) Als Keyboardersatz finde ich das EWI USB absolut empfehlenswert!

EWI USB, leicht transportierbar, aus der Tasche spielbereit, keine Batteruieprobleme. Alles was man noch dazu braucht ist ein Signallieferant mit MIDI USB. Z. B. ein XpressO für den betuchten Anspruchsvollen oder ein miniEngine Kästchen von midiplus für ca 70€ für den mittellosen Anspruchslosen. Das midiplus passt in die Hosentasche.

Wenn ich ein Gitarrensolo höre, frage mich inzwischen immer woher es kommt, seit ich weiß, dass ein bekannter Gitarrist ein popeliges miniEngine-Kästchen mit MIDI dafür benutzt. (Allerdings mit Zusätzen für mehrere Tausend Euronen.) Dann überlege ich, ob die Begeisterung des Publikums für ein Gitarrensolo aus einer Vintagegitarre ebenso groß wäre, wenn sie den wahren Ursprung des Sounds kennen würden?

Simulacrum.

LGBB
 
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