Fahnen

Sebastian Clyton
Sebastian Clyton
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Hey Leute:) Da ich bis jetzt fast ausschliesslich auf Englisch geschrieben habe und mich jetzt auch mal auf Deutsch versuchen möchte, hier mein erster deutscher Text. Freue mich sehr auf konstruktive Kritik.

Eine Fahne weht im Wind,
Doch der Wind nimmt sie nicht mit.
Und diese Fahne,
weht seit Jahren an diesem Mast und wird blass.
Doch keine Angst,
Sie weht so lange sie irgendwie kann.
Ja, eine Fahne weht im Wind,
Doch der Wind nimmt sie nicht mit.

Sind wir nicht alle Fahnen unserer Träume?
Sind wir nicht alle Fahnen und langsam werden wir blass?
Sind wir nicht alle Fahnen, und der Wind fährt uns nur durchs Haar?
Auch ich bin eine Fahne, jetzt wird mir einiges klar.

Ganze Leben
Träumt man von einem kleinen Traum.
Doch oft,
fehlt der Mut und man lässt es dann lieber sein.
Geh jetzt zu deiner Fahne,
Und hänge sie ab vom Mast.
Nur du und deine Fahne,
ein Traumschiff liegt vor dir.

Sind wir nicht alle Fahnen unserer Träume?
Sind wir nicht alle Fahnen und langsam werden wir blass?
Sind wir nicht alle Fahnen, und der Wind fährt uns nur durchs Haar?
Auch ich bin eine Fahne, jetzt wird mir einiges klar.

Im Text geht es um Freiheit und Gefangenschaft im eigenen Kopf. Das Thema habe ich versucht metaphorisch darzustellen, der Wind steht für die Freiheit und der Fahnenmast für die Gefangenschaft, beziehungsweise die Gebundenheit. Der Mensch steht als Fahne zwischen den beiden Polen, sie richtet sich zwar nach der Windrichtung und flattert im Sturm, sie bleibt jedoch immer am Mast verankert und träumt nur von der Ferne. Mit der Zeit verblasst und zerfleddert die Fahne. Sie wird vom Wind gezeichnet, bis sie irgendwann ganz kaputt geht und abfällt. Es geht darum schon vorher zu seiner „Fahne“ zu gehen und sie „abzuhängen“.
 
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Hi Sebastian,
ein interessantes Thema und ein interessanter Text, der mich doch nicht auf Anhieb mitnimmt.
Warum?

Ich finde Deinen Ansatz und Deine Überlegungen zu dem Text klasse und ansprechend, aber das Bild der Fahnen löst bei mir persönlich nicht das aus, was Du beabsichtigst.

Eine Fahne habe ich vor Augen, einen Fahnenmast auch, den Wind gleichfalls. Aber dann geht es bei mir nicht weiter:
Eine Fahne, die mitgenommen wird, ist eine Fahne, die der Wind, die von Gewalt losgerissen wurde, die im Wind taumelt, möglicherweise zerfetzt wird.
Eine Fahne, die auf Halbmast hängt, die schlapp ist, wäre das Gegenteil, symbolisiert Trauer.
Eine Fahne, die abgehängt wird, ist keine Fahne mehr, sondern ein Stüch Stoff.

Kann sein, dass ich es eh nicht so mit Fahnen habe (gibt ja auch einige nicht positiv konnotierte Assoziationen: seine Fahne in den Wind hängen, beispielsweise) - vordringlich kommt mir Staatsmännisches in den Sinn, Hochsymbolisches, Wichtigerheischendes ...

Mit Träumen, mit dem, was einem wichtig ist (oder sein sollte) bekomme ich da auch keine Verbindung hin.

Im Grunde: ich finde klasse, was Du am Wickel hast aber bei mir funktioniert das Bild, die Metapher nicht.

Würde mich interessieren wie es anderen geht.
Kann gut sein, dass sich da die Geister scheiden.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hey x-Riff
Danke für dein Feedback! Ich kann zu hundert Prozent verstehen was du meinst. Was mich am Bild der Fahne so fasziniert, ist, dass sie sich immer nach der Windrichtung wendet, jedoch immer am gleichen, vermeintlich sicheren Punkt hängen bleibt.
Du hast Recht, dass die Fahne Staatsmännisch und Hochsymbolisch wirken kann, jedoch bin ich sicher, dass sie auch anders interpretierbar ist. Du kennst bestimmt diese bunten buddhistischen Gebetsfahnen, sie sollen die auf ihnen abgedruckten Mantren dem Wind übergeben, der die Gebete dann in alle Welt trägt. In Tibet gibt es ganze Felder, die voll mit diesen bunten Gebehtsfahnen hängen.
Der Wind, der ja metaphorisch oft für die Freiheit verwendet wird, reisst immer an der Fahne, doch sie hält ihm Stand.
Ich bin auch gespannt auf weiteres Feedback.
Schönen Abend,
Sebastian
 
Hallo Sebastian,
das Bild der Fahne ist für mich neu, ich finde es aber sehr interessant und fange jetzt auch an darüber nachzudenken. Die erste "gedankliche Szene" stellt sich mir genau so dar, wie Du es beschreibst:
Die Fahne hängt bzw. flattert im Wind, kann jedoch nicht fort und verblasst und zerfleddert.
Allerdings ist mir die Perspektive für die Fahne - in ihrer erstrebten "Selbständigkeit" - noch nicht schlüssig:
Ich denke dann im nächsten "Bühnenbild" sofort daran, dass die Fahne nach der Ablösung vom Mast
einfach nur auf den Boden in den Matsch fällt. Ich bin da schnell bei dem Bild des "Drachen ohne Gegenzug". Auch der Drache kann ohne das ihn haltende Seil nicht fliegen. Ein selbständiger Flieger hingegen wäre der Ballon. Der ist nur zu weit weg vom Bild der Fahne.
Hmm, wie wäre es mit einer Art Hilfestellung in Form eines Vogels, der der Fahne beim Fliegen hilft? Wäre hier die Taube als Symbol des Friedens das Optimum oder gäbe es da für Dich einen speziellen Vogel als Symbol für Träume, Hoffnung & Co.? Witzig, ich habe noch nie einen Vogel mit seinen Krallen eine Fahne tragen sehen - bis jetzt in meiner Vorstellung ;-) Ein sehr inspirierendes Thema...

Deine Strophen sind meiner Meinung nach inhaltlich genau richtig gebaut, indem sie geheimnisvoll sind und beim Zuhörer Fragen aufwerfen.
In der Bridge sollte man die Fragen dann aufklären. Auf diese Bridge aus "Deiner Feder" wäre ich jetzt sehr gespannt, nachdem ich mich ein wenig da hinein gedacht habe.

Lass den Vogel vielleicht mal die Fahne in die verträumten Schäfchenwolken tragen.

Viele Grüße
Michael
 
...für so einen kleinen bunten Eisvogel werden schon mal Vogelträume wahr, wenn er - ganz entgegen dem Haupt-Lebensraum eines Vogels - einfach so mal kurz ins Wasser taucht. Ein schönes buntes Bild mit dem Beweis, das manchmal scheinbar Unmögliches möglich wird - nur noch mal eine kleine bildhafte Idee vor der Guten Nacht...
Gruß
Michael
 

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