Feindbild vs. Star [Deu]

  • Ersteller Chaosrocket
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@6th foot,

hhmmm, lies dir diese Stellungnahme mal etwas genauer durch....;)
 
Und genau das ist was verschiedene Persönlichkeiten ausmacht, ich antworte nicht "brav" sondern vertrette einen gewissen Standpunkt weil ich wie oben schon mal gesagt auch etwas mitnehmen will. D.h. im Endeffekt (nicht falsch verstehen bei dieser radikalen Antwort) wenn ich meine Fresse halte wird nicht diskutiert deswegen antworte ich und weil ich Kritik ernst nehme und nicht denke "was Idioten die können mich doch mal". Ich wĂŒrde in diesem Punkt einfach sagen "Wart's ab"^^ ;)

Liebe GrĂŒĂŸe
 


chaosrocket schrieb:
Aber wie gesagt ich werde es versuchen im nĂ€chsten Song zu berĂŒcksichtigen
dugdanger schrieb:
daran habe ich ehrlich gesagt so meine Zweifel ;)



ich ehrlich gesagt nicht.

Weil eben Textkritiken selten sind. Unsicherheiten lösen sich erst mit dem Erfolg auf. Unsicherheit macht produktiv. Kennst du das nicht?

@ chaosrocket

Jo! Ohne KĂ€mpferherz kann man mMN nicht lange schreiben. Aber pass auf, vergiss den stress hier, so gut es geht. Sonst verkrampfst Du und ne Blockade droht. In DIESEM Sinne gebe ich willypanic recht, DAS ist die Kehrseite der Kritik. Es kommt zu Dir, wenn die Zeit dran ist... in der Zwischenzeit kann man nur denken...und tippen... und...denken...und...
;)


 
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@ all: Wenn ich die GefĂŒhle der Foristen bezĂŒglich der Relevanz ihrer BeitrĂ€ge zum Text verletzt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung.

Liebe Chaosrakete,
ich halte es in deinem Falle, auch aufgrund Deines (wie ich vermute) jungen Alters, aber im wesentlichen wegen deiner freundlichen aber bestimmten Haltung zum feedback, nicht fĂŒr sehr sinnvoll deine Texte zu zerreden.
Es ist schwierig mit dem Feedback in diesem Forum differenziert umzugehen, damit es wirklich etwas bringt.
Ich glaube nicht, dass das viele Autoren können.
Ich halte Dich, entschuldige bitte, auch fĂŒr etwas ĂŒberfordert.

Gleichzeitig möchte ich nicht, dass junge Texte dieser Art unter die RĂ€der einer ĂŒberdurchschnittlich interessierten und deshalb anspruchsvollen Leserschaft geraten. Wenn sie auch (meist) vorsichtig formuliert.
Wenn dein SelbstwertgefĂŒhl das vertragen kann, strafe mich LĂŒgen.
Zwischen deinem Text und deinem Feedback zu den Kritiken sehe ich aber eben eine erhebliche Diskrepanz in Bezug auf deine Selbstwahrnehmung.

GrĂŒĂŸe
willy
 
@jongleur

das setzt aber voraus, dass sich der Adressat auch tatsĂ€chlich verunsichern lĂ€sst. Daran habe ich aus genannten grĂŒnden meine Zweifel.
 
@willypanic: In wiefern zerreden? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, willst du mir damit sagen hör lieber auf Texte zu posten?
...
Zwischen deinem Text und deinem Feedback zu den Kritiken sehe ich aber eben eine erhebliche Diskrepanz in Bezug auf deine Selbstwahrnehmung.
ich finde das eine schliesst doch das andere nicht aus oder?
Ich mein das ist das Beispiel du siehst einen völlig zutatoowierten Rocker mit Piercings und allem drum und dran mit einer vielleicht etwas finsteren Mine und zu gleich einen "Normalo" DurchnittsbĂŒrger und beide sitzen auf einer Bank, eine Omi kommt vorbei und möchte sich setzen. NatĂŒrlich wird vermutet der Normalo steht auf, aber falsch gedacht der Rocker ist freundlich und lĂ€sst die Omi freundlich grinzend sitzen.

Ich meine damit man kann doch auch freundlich sein im einen, aber trozdem auf einer anderen seite auch rotz frech und provokant oder? Das ist doch was Menschen ausmacht das man sie vielleicht kennenlernen muss statt sich direkt zu urteilen, den jeder Mensch ist anders.

ErgÀnzung:
@Dug Danger: Wenn ich 100% sicher wĂ€re das es ein guter Text ist wĂŒrde ich allem wiedersprechen und hĂ€tte ihn nicht gepostet, heißt wiederum keine Kritik, oder?
 
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Du bietest aber nicht gerade Omi deinen Platz an, sondern stellst einen Text zur Diskussion, in dem es um Provokation gehen soll... Klar kann man beide Pole in sich tragen und auch ausleben. Nur eben nicht gleichzeitig.

So, und wenn du dir nicht 100%-ig sicher bist: Warum vertagst du die hier gewonnenen Erkenntnisse und den Input auf den nÀchsten Text?
 
Auch ich reagiere, wenn ich direkt angesprochen werde.
Der Moderator deklariert die Nutzlosigkeit des threads.

Das ist ein Irrtum. Allerdings sehe ich, dass der Thread mehrere Wege einschlÀgt und die KonstruktivitÀt auf der Strecke bleibt.

Der Autor selbst erklĂ€rt seit mehreren BeitrĂ€gen anhand von Alltagsbeispielen seine "Denke", warum, wieso und weshalb er provoziert und warum er seinen Text gepostet hat. Sein Text dagegen ist alles andere als provozierend, aufrĂŒttelnd oder kontrovers. Er hat damit sein persönliches Ziel nicht erreicht.

Dennoch bin ich der Meinung, dass er keinen schlechten Text geschrieben hat. Nur eben nicht den, den er schreiben wollte.

Meint ihr, ich hÀtte nicht gemerkt, dass "chaosrocket" das Handtuch geworfen hat

Eben. Und ich finde: Zu Unrecht. Deswegen habe ich Willypanics Rat positiv hervorgehoben. Ich empfinde ihn als StĂ€rkung fĂŒr jemanden, der sich eigentlich auf einem guten Weg befindet, ihn aber noch nicht konsequent genug verfolgt oder verfolgen kann.

Was der Autor vermissen lies, war, konkret danach zu fragen, wie er seine eigentlichen Absichten in diesem Song besser vermitteln könnte. Stattdessen erklĂ€rt er sich selbst und sagt, er werde es beim nĂ€chsten mal versuchen, zu berĂŒcksichtigen. Da das ein wenig nach "Flucht" klingt, ist zu vermuten, dass dieser Thread trotz der auch positiven Äußerungen zum Text nicht das in Foren oft angestrebte KonstruktivitĂ€tsniveau erreicht hat.
 
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@ chaosrocket:
Nein, Nein, mach mal weiter!
Wahrscheinlich liege ich völlig falsch bei Dir!
Und ich habe heute 'ne Menge gelernt. Über Toleranz und Vorurteile und so...

Aber eine Frage noch: Welcher von den beiden bist Du denn jetzt? Der gepiercte Rocker mit dem abnorm vielen Tatoos oder der Normalo?

@all: DAS WAR EIN SPAß -----MUSS ICH NOCH DEUTLICHER WERDEN--------:D?
 
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Lieber Willy,

meinst du, chaosrocket wird vor tobendem Publikum an unsere Kritiken denken?
Oder beim Schreiben plötzlich den tosenden Beifall vergessen?
Aber wenn DAS alles beim Schreiben nicht zĂŒndet, wo sucht man dann Rat?

Ist es nicht der Deutschunterricht, oder eines der wenigen BĂŒcher ĂŒber Songwriting, oder eines der wenigen Interviews, wo der Interviewer dem Songschreiber mal ĂŒber die Schulter schaut. Oder eben ein Forum?

Was ist falsch daran, sich AUCH mit anspruchsvollen Lesern oder Kollegen aus zu tauschen....

ich bin ĂŒberzeugt, der Kopf geht nicht daran kaputt und das Herz wird nicht versagen, wenn man ĂŒberall mal anklopft!

[Als ich jĂŒnger war, konnte ich öffentlich nur stammeln. Ich hatte viel Zuspruch bei meinem Publikum. Aber ĂŒber Texte konnten leider nur die Schreiber und Dichter so mit mir reden, dass ich einen Silberstreif am Horizont sah. NatĂŒrlich hatte ich fĂŒr die Leute noch sehrrrrrr viel zu lernen...:D... aber ich hab halt gelernt und es den Arroganten von ihnen gezeigt... ]

Wenn Schreiben Leben ist, dann ist dieses Forum halt ein kleiner Teil davon. Ja und!
 
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Okay dann frage ich mal so was soll ich denn Àndern?
Vielleicht hĂ€tte ich auch in dem Punkt dann sagen mĂŒssen, das ich ĂŒberlege aus den GrĂŒnden die mir gegeben wurden eine Bridge zu schreiben.
Aber ist es denn so falsch wenn man ihn selbst gut findet aber einfach andere Meinungen einholt, die Erfahrungen und Tipps beim nĂ€chsten zu berĂŒcksichtigen? Dann haben wir aber aneinander vorbei geredet weil das Handtuch habe ich nicht geworfen ;)
Es war nur etwas verrwirrend^^
Ich glaube Jongleur versteht was ich meine ich versuche die Kritik aufzusaugen und es das nÀchste mal besser zu machen.
@willypanic: Ich bin ehr der Rocker, ich trage meine Kapus, Ringe und Ketten mit Totenköpfen auch in der Firma, genauso die Vans und Chucks. Mir ist in dem Punkt egal was von mir gedacht wird, weil jeder der mich kennenlernt weis wie ich bin. Siehst du ja jetzt gerade z.B. =)

ErgÀnzung: Und letztendlich hat der Text doch sein Ziel erreicht er hat BeitrÀge provoziert :rofl:
 
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Hallo antipasti,

Ich teile deine Meinung nur teilweise. Aber ich verstehe dein letztes Posting besser, weil es frei von Ironie ist.
Auch willy verstand ich besser, als er sachlicher wurde. Ironie versteckt eben was. und das in einem Forum, wo in der Regel um Klartext gebeten wird...Das ist doch ein interessanter Fingerzeig fĂŒr alle Beteiligten...

Ich sehe keinen Widerspruch zwischen ein freundlichen Auftreten und einem provokanten Anspruch. Im Gegenteil. Kunst ist ja das alter Ego. Irgendwie muss ja jeder Dampf ablassen.

Wahrscheinlich ist es ja gerade dieser Widerspruch zwischen Freundlichkeit und Hass, warum wir nicht wissen, ob unsere Hassreaktion noch zu freundlich ist. Ich denke, vor allem DAS wollte chaosrocket unbewusst heraus bekommen. Und DAS hat er kapiert.

Gegen sein Naturell schreiben ist schwer. Aber jeder Romanschriftsteller oder Drehbuchautor muss es lernen, verschiedene Figuren glaubwĂŒrdig zu schreiben.

und wenn du mich fragst, ob der Treadsteller diesen Anspruch hat, kann ich nur sagen: ich weiss es nicht. Das ist viel mehr als ein Nein!
 
Zitat v. Chaosrocket: Okay dann frage ich mal so was soll ich denn Àndern?
Vielleicht hĂ€tte ich auch in dem Punkt dann sagen mĂŒssen, das ich ĂŒberlege aus den GrĂŒnden die mir gegeben wurden eine Bridge zu schreiben.

die Strophe z.B.:

wir sind die letzten Rebellen
im kalten Meinungskrieg
nein wir halten nich die Schnauze
unser Ziel ist Sieg

hĂ€tte ich schon nach den ersten 4 Zeilen am Anfang gebracht. Dadurch wird das StĂŒck kaum verĂ€ndert, aber man bekommt vielleicht eher mit worum es geht..

Jetzt ist es ja so, dass die "Provokation" im Mittelpunkt steht? Am Anfang war ja die Frage, wie das Problem "Feindbild versus Star" rĂŒberkommt.
Meiner Meinung nach eine leichte VerÀnderung der Thematik...aber egal

Schreib doch mal, welche Musikrichtung es wÀre. Punk? (die kommen sehr schnell zum Punkt, finde ich) oder Hardrock? WÀre ja auch interessant.

Wesentliche Änderungen kann ich mir bei dem Text nicht wirklich vorstellen und halte sie auch nicht fĂŒr nötig.
Wenn ein wenig "rebellischer Charakter" am Anfang kommt, funktioniert er ja.
Vielleicht hÀtte ich zusÀtzlich den Texttitel geÀndert, einfach nur "Feindbild" oder "Rebellion" oder sowas. Dann sucht man nicht unnötig nach komplizierten Verbindungen.......
 
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FĂŒr mich persönlich ist dein Text ein unkreatives Zusammenwerfen von Onkelz- BezĂŒgen, irgendwas zwischen "Wir ham noch lange nicht genug" und "Terpentin", nur ohne die Selbstironie, welche den ein oder anderen Onkelztext fĂŒr mich ĂŒberhaupt ertrĂ€glich macht. Originell oder eigenstĂ€ndig ist der Text nicht, aber wenn man das beiseite lĂ€sst, funktioniert er auf den vom Frankfurter Quartett ausgetretenen Pfaden ganz gut. Bei entsprechender musikalischer Gestaltung kann ich mir vorstellen, dass es dafĂŒr eine Zielgruppe gibt. Allerdings bezweifle ich, dass ich zu dieser Zielgruppe gehöre.

Damit meine ich: Wenn dieses Onkelzding die Richtung ist, in die du willst, dann mach weiter. Wahrheit, Freiheit, Mut, Rebellentum, Outsiderdasein, Zusammenhalt, Medien-, Bonzen-, Politik- und Kirchenkritik, etc. Da gibts genug Themen, die man im Fahrwasser der Onkelz abgrasen und zu Texten verarbeiten kann. Den passenden Ton hast du drauf.

Peace and Love :)

Alex
 
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Okay, Provokation... der PrĂŒfer, dem ich bald wieder gegenĂŒber sitzen werde, hat mir beim Erstantritt gesagt, dass ich eine Frisur wie Justin Bieber habe - damit hat er mich etwas genervt.

Ich LIEBE provokante Texte. Ich liebe Perversion, ich liebe das Abartige, ich liebe es zu entdecken, wie tief die menschlichen AbgrĂŒnde sein können. Das geht selten einfach so - das sieht man meistens mit Provokation.

Also, provoziere, Chaosrocket! Was lese ich?

"Freche Lieder, harte Provokation, schlagen ein wie Bomben, reine Wortreflektion" - nein, da packt mich nichts, gar nichts. Freche Lieder hat Otto Waalkes mit 11 Jahren geschrieben (der AbspĂŒlblues war es wohl), ansonsten leere Worte, nichts dahinter.

"Teufelsmusik wirkt wie ein Gewitter" - ich mag Gewitter, vor allem wenn ich drinnen sitze. Ein Gewitter macht mir keine Angst, nicht einfach so.

"gefĂ€hrlich wir Terroristen, waffenreife Worte, stiften ĂŒberall Unruhe, das ist aus uns geworden" - Das mit den Terroristen ist schon mal ein Anfang, das ist tatsĂ€chlich etwas Heftiges - stiften Unruhe verbinde ich zwar wieder mit dem jungen Otto Waalkes, aber hey, jetzt passiert was, oder?!

"letzten Rebellen, Meinungskrieg, halten nicht die Schnauze, unser Siegi st Ziel" - das am Ende klingt ein bisschen nach Nazisprech, sonst finde ich nichts viel Provozierendes da. Und Nazisprech ist zumindest fĂŒr mich eigentlich nur dumm, wenn man es nicht gerade richtig aufbereitet, damit es doch noch einschlĂ€gt.


Naja, also, provoziert fĂŒhle ich mich nicht. Ich meine, es ist lieb, was da so steht... bisschen austauschbar, naja... okay: wogegen willst du rebellieren? Was willst du provozieren? Das ist alles so Wischiwaschi bei dir, da steckt nichts dahinter, nichts, was uns packt. Dir gelingt es nicht, dieses wilde Feuer in dir, diese WUT, diesen ZORN in deine Texte zu bringen! Das heißt nicht, dass du allgemein unfreundlich sein musst, nein - aber diesen Teil von dir, der HASST, der es NICHT AUSHÄLT was teilweise abgeht, den musst du direkter rauslassen!

Beispiel, weil du PĂ€derasten angesprochen hast:

Wenn du sagst "Scheiß Kinderficker, ihr gehört ins GefĂ€ngis und eure SchwĂ€nze abgehackt!", wird man eher mit den Schultern zucken - das hört man fast tĂ€glich am Stammtisch, und wirkt nicht provozierend, eher oberflĂ€chlich. Wenn du dagegen ein bisschen Kontext verĂ€nderst:

"Ich sehe dein Gesicht im Fernsehen, ich weiß, sie haben dich verurteilt. Und ich nicke und sage: das hat der Staat gut gemacht! Und in der Nacht nehm ich die Messer, in der Nacht werd ich dich finden, festbinden und zeigen, warum man keine Kinder anfassen soll, du Arsch!" DAS ist effektiver, weil du ein zwiespĂ€ltiges GefĂŒhl in den Menschen ansprichst: dass man trotz aller Vernunft, dass der Staat es regeln soll, doch lieber die Lynchjust einfĂŒhren sollte bei manchen. Das ist kontrovers, und provoziert daher!

NatĂŒrlich kannst du noch weiter gehen mit den Provokationen - wenn ich es drauf anlege, wĂŒrde ich wohl ein Lied verfassen, weilches glaubhaft schildert, weshalb PĂ€derasten eigentlich nichts Falsches und den Kindern nur Gutes wollen. Oder von einem AuslĂ€nder erzĂ€hlen, der tatsĂ€chlich nur da ist, um den Sozialstaat auszubeuten (wobei das dann tatsĂ€chlich realistisch geschildert werden muss, damit es resoniert).

Also, versuch ein bisschen mehr darĂŒber nachzudenken, bevor du etwas schreibst. Stammtischgegröhle ist nur der erste Schritt - willst du wirklich unter die Haut der Leute, musst du das behutsam. Und der Rocker, der aufgestanden ist, um der Großmutter den Platz anzubieten, haut daraufhin dem Normalo eine rein, weil er es nicht gemacht hat, spuckt auf ihn - und verabschiedet sich mit einem höflichen LĂ€cheln von der Großmutter. :)


(So, wĂŒnscht mir alle GlĂŒck, um 17 Uhr hab ich meine PrĂŒfung heute! :D)
 
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Hallo Mondluchs,

die von Dir angeregte ErzĂ€hlweise nennt Randy Newman den "unglaubwĂŒrdigen ErzĂ€hler". Fast alle seine Texte sind nach diesem Prinzip geschrieben. Aus der Sicht von Vergewaltigern, Spannern, Bombenfetischisten, Mafiagangstern, Ultrarechten, verbitterten Greisen oder einfach ganz normalen Menschen mit asozialen Gedanken. Wobei seine "Helden" nicht etwa Stammtischmonologe halten, sondern reden, als wĂ€ren sie auf Arbeit oder bei mir zu Hause als Gast. DAS ist das Raffinierte dran!

Nach seinen Worten verlĂ€sst er sich darauf, dass seine Zuhörer von allein auf die eigene Wahrheit kommen. Auch Bob Dylan oder Bruce Springsteen benutzen diese ErzĂ€hlform. Ich liebe sie ĂŒber alles.

Aber sie ist riskant.

1. "Short peoples" brachte Newman die Klage eines Verbandes KleinwĂŒchsiger ein.
2. "born in a usa" wurde zur Hymne der Ultrarechten. Und das dem bekennden AnhÀnger Obamas.Und last not least:
3. Gerade die Genies Newman und Dylan erreichen hauptsÀchlich nur Intellektuelle. Diejenigen, die sie also mit ihem Querdenken nicht erschrecken, sondern bestÀtigen.

Ob chaosrocket diesen Königsweg der subtilen Provokation gehen will und kann, scheint zumindest fraglich.


Lg

Ach ja, und toi toi toi

EDIT:

Wobei ich zum Thema "unglaubwĂŒrdiger ErzĂ€hler" noch anfĂŒgen möchte, dass es fĂŒr den Singersongwriter noch andere GrĂŒnde gibt, derart zu provozieren. Nicht nur "edelmĂŒtige", die man ihm gern unterstellt.

Es macht ja auch Spaß, mal die eigenen Vorurteile an der langen Leine spazieren zu lassen, die man sonst als....ich hasse dieses Wort...Gutmensch willfĂ€hrig unterdrĂŒckt. Frei nach dem Motto: Solange schlafende Hunde an der langen Leine sind, beissen sie ja nicht:D

Man kann vor diesem Hintergrund als Hardrocker zum Beispiel auch mal seinen versteckten Hang zur Countrymusik frönen... Man will ja bloß diese blöden SĂŒdstaatler verarschen...:D

So trickst man die eigene Zielgruppe aus. Einfach...aber genial angedacht:) das Problem ist eben nur: wie verkauft man kleine Sch..ßhĂ€ufchen, ohne seine Zuhörer mit dem Geruch zu belĂ€stigen...

Und genau HIER wird fĂŒr mich Handwerk wichtig! Lesen und beobachten, beobachten und lesen.
 
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Hmmm- mir sind die ganzen ErklÀrungen hier irgendwie viel zu kompliziert;)
Wenn man mit nem Text provozieren will muß einen das Ding "bei den Eiern" packen.
Heißt fĂŒr mich:
Das geht gut wenn man es schafft,mittels der Worte "Bilder im Kopf des Zuhörers" entstehen zu lassen, so daß da ein regelrechter Film ablĂ€uft.
Und der darf dann auch mal derbe ĂŒberzogen (u.U. auch sarkastisch) sein,damit er auch wirklich Emotionen "anstachelt".
Der muß sogar polarisieren!
Lasche Phrasen die sich auf AllgemeinplÀtzen tummeln lösen in mir nix aus;)....einfach weil ich mit meinen personlichen Emotionen als Zuhörer keinen Einstieg finde.
Die AnsÀtze von Mondluchs fand ich im Kern ganz gut;)
Das ist so'ne Kombination aus sehr explosivem,emotionsgeladenem "geistigem Film" und einer unerwarteten, nicht herkömmlichen Sichtweise, die das ganze provokant macht.
 
N'Abend zusammen!

Ich finde es seltsam, dass erst nach etwa 50 BeitrÀgen jemand mit dem Onkelzvergleich um die Ecke kommt, welcher ja mehr als auf der Hand liegt.
Fast sÀmtliche Reaktionen des Threadstellers lassen mich vermuten, dass er genau in diese Ecke will.

Angenommen ich habe recht, wÀre es wohl sinnvoll, die Texte dieser Band und der unsÀglich vielen Nachfolger einmal unter die Lupe zu nehmen.
Es fÀllt auf, dass die Bands sich durch die Bank als Opfer, missverstanden, zu unrecht angeklagt, gehasst, etc. sehen, wÀhrend sie doch einfach nur versuchen ein aufrechtes, ehrliches, stolzes, individuelles Leben zu leben.

Die Thematik der Vergangenheit der Onkelz hier noch einmal aufzurollen, hieße wohl ĂŒbers Ziel hinaus zu schiessen und wĂ€re wohl auch nicht zielfĂŒhrend.

Daher möchte ich eher auf die Wirkung dieser Texte eingehen.

Zwar haben gerade viele der aggressieven Texte ein recht klares Ziel (Presse, Kirche, andere Bands die Kritik an den Onkelz geĂŒbt haben), meist bleibt es aber bei allgemeinen (selbstironischen?!) SelbtsbeweihrĂ€ucherungen und "Wir zeigen es Euch" Parolen.
Ich behaupte, dass gerade diese Vermeidung von zu konkreten Statements in Verbindung mit dem Verharren in AllgemeinplÀtzen den Erfolg der Texte bei der "breiten Masse" ausmachen.
Eine Eigenschaft, die mMn auf viele massenkompatible Texte zutrifft.

Diese Texte bieten dem Hörer eine ProjektionsflĂ€che, ohne dass er seine eigene Situation und seine GefĂŒhle genauer unter die Lupe nehmen mĂŒsste.
Er fĂŒhlt sich verstanden, zugehörig, auf der "richtigen" Seite, usw.
Er kann seine negativen GefĂŒhle auf ein difuses Feindbild richten ("Bonzen", "Spießer").

Somit wird hier eigentlich auch niemand provoziert... ... ausser jemand, der sich mit den OberflĂ€chlichkeiten nicht zufrieden gibt und darum wagt zu hinterfragen, oder Kritik zu ĂŒben.

Meine bisher getĂ€tigten Aussagen kann mann allerdings auch mehr oder weniger auf alle "Epigonen" der Onkelz beziehen, egal ob Wirtz, Freiwild, oder wie sie alle heißen.
Wobei man hinzufĂŒgen sollte, dass die Onkelz nicht nur das Origanal waren und bleiben, sondern, dass auch keine andere Band ihr Niveau erreicht.
Denn bei aller Kritik gibt es auch genĂŒgend Texte, in denen die Band versucht sich mit tiefer gehenden GefĂŒhlen (wie Verlust, Angst, Trauer), politischen Themen (rechtes Gedankengut, Ost-West-Konflikt in Deutschland, usw.) oder menschlichen AbgrĂŒnden (Mörder, Sucht, psychische Defekte, etc.) auseinander zu setzen.

Sollte der Threadsteller also die besagte Richtung anstreben, sollte er mMn die eingeschlagene Richtung beibehalten, wobei zu empfehlen ist, auch noch etwas ĂŒber den Tellerrand hinaus zu schauen, um sich von der Masse an Ă€hnlichen Bands abzusetzen.

MfG

Horst



P.S. : Noch etwas konstruktive Kritik: Manchmal reicht es, wenn etwas einfach krass klingt, manchmal ist etwas Substanz dahinter nicht schlecht.

Beispiel (Edgar Wasser "Wie ein Adler...") :

Alles klar, ich schwimme durch den Beat
wie der weiße Hai durch eine Badewanne voll Benzin...
Das ergibt jetzt keinen Sinn, aber klingt ganz cool.


diese 2 Zeilen gehen ÜBERHAUPT NICHT:
noch schlimmer als davor
und rocken besser als zuvor

Der Anfang der 2. Strophe holpert vom Versmaß her total. Haut das fĂŒr Dich mit dem Gesang hin?
 
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Wie schon erwĂ€hnt wurde, dient der Text ja der Selbstdarstellung/Selbstverherrlichung/als Bandhymne und provoziert eigentlich nur insofern, als dass man sich sofort fragt, wer denn da so große Töne spuckt.
Wir haben ja nur den Text selber und die SelbsteinschÀtzung von Dir, Chaosrocket. Da geht es also um die Wirkung, die beim Texten ja sehr wichtig ist und die ist stark vom (Vor-) Urteil abhÀngig, das sich jeder bildet, ausgehend vom Text und was er so an Assoziationen hervorruft.
Wenn ihr z.B. als Gruppe bisher nicht ernsthaft aufgefallen seid, oder vielleicht sogar was bewegt habt, dann kann so ein Text auf Außenstehende schnell komisch wirken. Auf der anderen Seite ist der Text, auch wenn er formal an die Welt gerichtet ist, ja eigentlich fĂŒr euch selber und eine eventuell vorhandene eingeschworene AnhĂ€ngerschaft geschrieben. Was die anderen sagen interessiert ja schon aus Prinzip nicht.

Die Frage ist jetzt fĂŒr mich, ob man in so einem Fall nicht einfach die Wirkung außen vor lassen kann und mehr am Text bleiben. Allerdings mĂŒsstest Du dafĂŒr die durchaus vorhandenen Textkritiken auch aufgreifen und einarbeiten, sonst bleibt am Ende wirklich nur die Selbstdarstellung und die interessiert zumindest mich hier eigentlich weniger.


edit:
NatĂŒrlich ist ein bisschen Selbstdarstellung immer dabei, ob man jetzt einen Songtext vorstellt, oder auch nur einen Kommentar dazu schreibt. Aber wenn sie wie hier in den Vordergrund rĂŒckt ( durchaus auch durch die Kommentatoren), dann konzentriert sich die Kritik darauf. Das ist auf jeden Fall interessant, wie man an den vielen BeitrĂ€gen sehen kann und kann auch lohnend sein. Aber es kann eben auch schnell sehr persönlich und unangenehm werden, entsprechend wird dann auch geblockt. Und fĂŒr manchen steht dann vielleicht auch tatsĂ€chlich ein (altes oder neues) Feindbild im Raum, gegen das er anschreibt, anstatt am Text zu bleiben.
Da hilft es vielleicht, sich das Konstrukt des LIs nochmal bewusst vor Augen zu halten. Im Fall hier ist das LI eben Mitglied einer Band, die mit ihren Texten den Finger in die Wunde legt, sich nicht den Mund verbieten lĂ€sst und deshalb in der Vergangenheit oft angeeckt ist. Sie wurden angefeindet, haben sich aber nicht kleinkriegen lassen und werden von einer Schar treuer Fans dafĂŒr geliebt.
Das ist einfach mal gegeben. Der Text selber muss also gar nicht provozieren. Dass es diese schreckliche Band noch gibt, ist fĂŒr die Gegner schon Provokation genug. Und das soll im Text gefeiert werden.
Mit wessen Wahrnehmung das dann ĂŒbereinstimmt, wĂŒrde ich gar nicht zum Thema machen.
 
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@ horst sergio


Ich finde es seltsam, dass erst nach etwa 50 BeitrÀgen jemand mit dem Onkelzvergleich um die Ecke kommt, welcher ja mehr als auf der Hand liegt.
Von den bösen Onkels war... jedenfalls fĂŒr den aufmerksamen Leser.... von Anfang an die Rede.

@Vester: ich nehm mal als Beispiel die Onkelz, das ist auch so eine geliebt gehasst Sache, z.b. du willst die Wahrheit wissen aber sobald man dir die Wahrheit sagt dann willst du lieber das gar nichts mehr gesagt wird. Also du magst es einer seits und andererseits hasst du es, ich wollte etwas mit den GegensÀtzen spielen, da ein Feindbild und Star scheinbar nicht zusammen passt^^

Zugegeben fĂŒr Neueinsteiger wird dieser Thread langsam unĂŒbersichtlich... Aber wenn man den ganzen Thread nicht lesen konnte oder wolle, sollte man nicht so tun, als hĂ€tte man ihn komplett gelesen.
 

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