Fingersätze und Fingergesetze ?

  • Ersteller benprofane
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@Klangbutter
Das war so klar :D Musste so lachen, immer du du gefuscht hast und mal eben mehrere Finger rausgepackt hast.

Was du ansprichst, das Spielen verschiedener Töne mit dem selben Finger erlebe ich auch relativ oft auf dem Standardbass. Und das schnelle Spielen von Akkordreihen (Diskant) erfordert das im Grunde ja auch, bloß mit mehreren Fingern gleichzeitig, mal mit mal ohne Wechsel.

Das bedeutet aber doch Folgendes:

Fingersatz hin oder her: Wir benötigen eine funktionierende "Ein-Finger-Technik", weil es schlicht gar nicht anders geht. Der junge Mann auf dem ersten Vid braucht das sowieso immer und - und das ist ja der Punkt: Weil er IMMER so spielen muss, hat er da ein sehr effizientes Gefühl dafür entwickelt und setzt seinen Körper entsprechend gut ein. (Nicht nur wegen der kurzen Arme)
Man könnte auch sagen: Je besser die Bewegung mit nur einem Finger, desto unabhängiger ist man von einem spezifischen Fingersatz, man hat mehr Wahl, sein Spiel zu gestalten.

Plädoyer Nr 1 für mich: Statt nur immer die ganze Hand zu koordinieren (was ja bekannterweise zu "Verspannungsproblemen" führt) viel mehr Fokus auf das Spielen mit EINEM Finger, dafür aber mit quasi "vollem Körpereinsatz"
Plädyer Nr. 2 für mich: Kommt ein zweiter Finger ins Spiel, dann werden diese sich auch mal im Wege stehen. Dann heißt es zu üben, nicht zu stolpern, egal welche Tasten dran sind. Ähnlich wie ein Gang über Holzpfähle kreuz und quer, ohne runterzufallen -> Körperbeherrschung.
Hallo @Malineck,

. Abgesehen davon nervt es, sich mit einem Notenblatt immer erst lang und breit hinzusetzen und Fingersätze zu entwickeln, bevor man endlich zum eigentlichen Spielen kommt.

Besten Gruß

PitFfm
Hallo @Pitfm

Das Ding mit: Nicht nach den Noten sondern nach dem Fingersatz spielen entsteht ja nicht, wenn man gleichzeitig mit dem Sortieren der Finger sich die Passage gleich einprägt, dann kann das Notenblatt eh ganz weg.

Und wer komplett vom Blatt spielt, darf sich sowieso keinen Kopf um Fingersätze machen ... wann denn? :D
 
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"Fingersatz" heißt für mich, keine Knoten in den Fingern zu produzieren und sie (die Finger, nicht die Knoten) ergonomisch einzusetzen.
 
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Abgesehen davon nervt es, sich mit einem Notenblatt immer erst lang und breit hinzusetzen und Fingersätze zu entwickeln, bevor man endlich zum eigentlichen Spielen kommt.

Nach meiner Erfahrung liegt das Optimum in der Mitte:

komplett von vorne bin hinten Fingersätze reinschreiben halte ich für völlig übertrieben. Und wer gar keine Fingersätze notiert, den halte ich für n bissl masochistisch.

"Fingersatz" heißt für mich, keine Knoten in den Fingern zu produzieren

eben - und darum geht´s.

Wer schon mal ne Weile Akkordeon spielt , der weiß zuminderst grundsätzliche Abfolgen - also wie spiele ich ein Tonleiter, wann und wie setzt man nach Lehrbuch über oder unter... und der hat dann auch irgendwann für häufig wiederkehrende Melodiefolgen und Akkordfolgen Muster, wie sich das üblicherweise günstig spielen lässt.

Für die Fälle brauch ich normal keinen Fingersatz irgendwo reinschreiben . Das was mir eh schon klar ist und was sich aus sich heraus flüssig spielen lässt, brauch ich nicht zusätzlich notieren.

Aber es gibt immer wieder Situationen, wo man verleitet ist den gewohnten Standardfingersatz zu spielen... der aber in just dem Fall nicht funktioniert, weil eben ein Detail anders ist oder die Melodie ungewohnt weitergeht. Und dann ist s schnell passiert, dass man in gewohnter Manier spielt und auf einmal feststellen muss, dass die Finger jetzt in einer Sackgasse gelandet sind und man vom Fingersatz her geschickter schon etwas vorher anders hätte "abbiegen" sollen.

Und in solchen Fällen muss ich mir einen speziellen Fingersatz ausknobeln - und den schreib ich mir dann meist auch in die Noten rein, so dass nicht ständig in die gleiche Falle laufe, sondern dass ich sehe: ah - da ist was besonderes!

Natürlich muss das auch geübt werden. Zumindest ich bin nicht so fit, dass ich alles einfach so vom Blatt spielen kann. Und vor allem wenn ich das Stück mal längere Zeit nicht mehr gespielt habe, dann hilft mir der notierte Fingersatz dass ich nicht erst wieder von neuem ausknobeln muss, wie ich das damals gemeistert hatte - da seh ich das dann gleich... und das verkürzt die Übezeit enorm.
 
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Kurzer Zwischenbericht:

- Fingersätze bringen Ökonomie und Ordnung in das Spiel, klar soweit
- Fingersätze wirken individuell: dem einen liegt diese Abfolge, dieser Grif, dem anderen jener
- > Fingersätze sind sinnvoll aber individuell

Ich sehe folgende Gefahr auf einem Niveau ab Mittel Fortgeschritten:

- Fingersätze verdammen dazu, ihr Sklave zu sein -> Variationen werden fast unmöglich sobald Töne außerhalb des „Griffs“ hinzugezogen werden
- Fingersätze reduzieren Finger auf ihre Funktionen/ Stärken/ Schwächen
Hätte man nur einen Finger, müsste der alle Funktionen übernehmen können,

folglich versucht man Fingersätze so zu legen, dass bestimmte Passagen von dem Finger mit Funktion x gespielt werden und andere Finger zu meiden.
Und das birgt Stolperfallen bei komplexeren Stücken, beim Improvisieren.
Und es macht einseitig.

Experiment:

Man spiele „Hänschen Klein“ mit schlichter Bassbegleitung rechts und links AUSSCHLIESsLICH mit dem kleinen Finger...
Schwierig? -> der Einfingrige würde es Üben und so Abliefern, dass man gar nicht hört, dass der Musiker derart gehandicapt ist.
Ohne Fingersatz

Warum das Ganze:
Kann ich z. B. Hänschen Klein grundsätzlich rein mit re und li kleinem Finger spielen oder anderem einzelnen Finger, und das läuft fluffig irgendwann, dann bin ich flexibler, wenn ich mit allen Fingern spiele, Fingersatz wird austauschbarer, das Spiel wird freier, spontaner. So meine Überzeugung
 
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Völlig richtig. Festgelegte Fingersätze sind eher auf eine Sache hin optimiert (zb. Klang, Sicherheit, Tempo etc )

Legt man sie nicht fest, gibt es den von Dir erwähnten Trainingseffekt, der an sich ungeeignete Finger trotzdem zwingt das Ziel zu erreichen.

Man kann also durchaus auch ohne und hat etwas davon. Trotzdem wäre man blöd wenn man Offensichtliches nicht verbessert.
Was soll ich mich mit falschen Fingern quälen wenn ich weiß, dass andere besser funktìonieren?
Beim Blattspiel oder Impro durchdringt sich das auch. Teilweise wird man grottige Fingersätze haben, weil man sich musikalisch in pikante Situationen gebracht hat, aber oft spielt man auch nach Mustern die gut gereift in den Fingern liegen.

folglich versucht man Fingersätze so zu legen, dass bestimmte Passagen von dem Finger mit Funktion x gespielt werden und andere Finger zu meiden.
Und das birgt Stolperfallen bei komplexeren Stücken, beim Improvisieren.
Und es macht einseitig

Ich spiele Bass und Akkord trotzdem mit 2-3 🤑
 
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Man kann also durchaus auch ohne und hat etwas davon. Trotzdem wäre man blöd wenn man Offensichtliches nicht verbessert.
Was soll ich mich mit falschen Fingern quälen wenn ich weiß, dass andere besser funktìonieren?
Ja natürlich nimmt man in der Anwendung das Ökonomischste, wenn man die Wahl hat. :)
Das "Quälen" oder das Ein-Finger-Üben ist rein als Training gedacht. Und Training, besonders Funktionstraining, darf ja nicht bequem sein. Würde es bequem, dann ist man ja austrainiert und sucht sich neue Ziele.
Wenn man es schafft, dass einige ehemals als "unbequem" empfundene "Fingersätze" gar nicht mehr so unbequem sind, z.B. indem man neue Arten von Bewegung entdeckt (z.B. indem man sehr ungewohnte Abläufe ausprobiert und im besten Fall diese mit der Zeit zumindest entspannt aber nicht soooo schnell performt), dann hätte man wieder ein Stück Freiheit erlangt.

Das ist so, wie der Sprinter die krassesten Übungen auf einem Bein macht, um im Ernstfall zwei noch fittere Beine zu nutzen, deren Koordination wieder eine andere Art Training ist. Der läuft ja dann auch nicht auf einem Bein rum :D

[Ich habe das z.B. in der Kampfkunst so erreicht, dass ich weg von üblicher "Schrittarbeit" gegangen bin und statt dessen mir aneignete, den freien Fuß unbegrenzt in alle Richtungen setzen zu können, ohne im geringsten im Oberkörper eingeschränkt zu sein, dafür aber in jede Richtung (360°) gehen kann. Erstens muss man sich dafür trauen, die Regel zu brechen und zweitens braucht man Geduld und Zuversicht, dass der Körper dazu in die Lage kommen kann, wenn man weitere "Regeln" bricht, um das so hinzubekommen. Und drittens ist es dann gelungen plus neue Erfahrungen und Erkenntnisse, die einem keiner zeigt]

Und Bass-Akkord 2-3:
Du spielst so oder so derart fluffig, dass es höchstwahrscheinlich völlig wurscht ist, wie im Detail :) Und die Tatsache, dass man 2-3 oder 4-3 / 4-2 spielen kann bei "normalen" Akkorden, bestätigt ja, wie relativ Fingersätze zu sehen sind :)
 
Eheh...
Letztens habe ich zufällig mal in ein Quicktutorial von mir selbst reingschaut und sehe mich tatsächlich Bass und Akkord sogar mit 2-2 spielen. :oops:
War mir echt nicht bewußt.

Wenn man es schafft, dass einige ehemals als "unbequem" empfundene "Fingersätze" gar nicht mehr so unbequem sind, z.B. indem man neue Arten von Bewegung entdeckt (z.B. indem man sehr ungewohnte Abläufe ausprobiert und im besten Fall diese mit der Zeit zumindest entspannt aber nicht soooo schnell performt), dann hätte man wieder ein Stück Freiheit erlangt.

Genau so habe ich 2 Jahre eine Hora geübt. Das angestrebte Tempo konnte nicht mit Standardfingersätzen funktionieren.
Es sind mitten in Läufen noch Triller eingebaut und Skalen mit Arpeggien vermengt, eigentlich nie Pause, längere Töne immer mit Triller.
Was hab ich getüftelt.

Die Methode ist immer, einen ganz kurzen Auszug sofort im Endtempo zu probieren. Wenn es nicht erreicht werden kann, stimmt was mit dem Fingersatz nicht. Dann findest Du eine Strecke die gut funktionert (halber Takt oder so) und schließlich ist die Verbindung zum nächsten nicht gut.

So kämmte ich das Stück sicherlich 20-30 mal durch bis ich ein Optimum gefunden hatte.
Ich wusste zwar, dass das irgendwann gehen wird, da aber die Fingersätze sehr ungewohnt waren, musste ich mich sehr langsam daran gewöhnen.
Das heißt, die Schwierigkeit wird so von den Fingern in den Kopf verlagert.

Kleines Beispiel: Triller nicht mit 2 Fingern sondern mit 4. So hat man viel bessere Kontrolle über die Anzahl und das Tempo des Trillers.
Allerdings muss man so in den Triller hineingleiten, wie man es nicht unbedingt gewohnt war.
Es ist verrückt, aber es spielt klanglich und agogisch auch eine Rolle, welche 4 Finger man nimmt und mit welcher Bewegung man das macht
immer vorwärts 123412341234 oder vor und zurück 4321234321234
Könnt ihr gern auf der Computertastatur ausprobieren, schreibt einfach mal diese Zahlenreihenfolge in langer Kette ab :D:D.
Am Klappern der Tasten könnt ihr schon das Resultat heraus hören.

Viel Spaß :hat:
 
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Hehe, wusste ichs doch, bzw. momentan ahne ichs ja nur :)

Genial.

Das mit 1234 4321 ist bei mir so, und ich gehe davon aus, dass es natürlich ist: Abwärts gehts um einiges fluffiger und leichter als aufwärts....
Aber wie machst du Triller mit 4 Fingern auf (ich gehe davon aus) 2 Tönen?
 
Da werden doppelte Knöpfe genutzt

1A
2B innen
3A
4B außen
Zum Beispiel

Oder
3A
4B außen
3A
2B innen

Btw. Ich habe Mie Miki mal Grieg spielen sehen (live) und es war ein Dreiklangstriller dabei. (Alle 3 Töne trillerten allein in der rechten Hand - auf Tasten!!!)
Das war wirklich ein Phänomen, das ich bis heute nicht geknackt habe. Sie wollte auch nicht verraten wie sie das macht. Und trotz angestrengtem Hinsehen konnte ich nichts erkennen. Aber es war kein Fake!

Falls das jemand kennt?
 
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Festgelegte Fingersätze sind eher auf eine Sache hin optimiert (zb. Klang, Sicherheit, Tempo etc )

Und schon das war mir neu. Für mich waren Fingersätze immer ein Mittel zum Zweck. Nach dem Motto: Will man von Stuttgart HBF nach Stuttgart Zuffenhausen, sollte man in die S4, S5 oder die S6 steigen. Es gibt also einige Wege, die man beschreiten kann und einige, die nicht gehen. In der Regel ging es darum, möglichst flott und bequem von einem Ort zum anderen zu gelangen. Und dann hörte ich: Fingersätze klingen anders. Das war für mich eine der wichtigsten Entdeckungen der letzten Jahre. Und es stimmt. Danke, @Klangbutter. Und bezogen auf das Thema: Fingersätze können unmöglich festgeschriebenen Gesetze gehorchen. Es kommt darauf an, was man will.
 
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Das war wirklich ein Phänomen, das ich bis heute nicht geknackt habe. Sie wollte auch nicht verraten wie sie das macht.

Ich kenne die Frau nicht und tue ihr vielleicht unrecht.
Wahrscheinlich bin ich momentan auch zu sehr "auf Krawall gebürstet"...

Also habt Nachsicht mit mir und helft mir bitte gegebenenfalls auf die Sprünge:

Frau Miki lehrt an der renommierten Folkwang-Uni und schmückt sich mit einem Professorentitel.
Ich kenne es nur so, dass man sich als Professor in Forschung und Lehre engagieren muss und da liegt der springende Punkt gerade darin, dass man sein Wissen weitergibt und nicht arschlochmäßig (verzeiht, aber ich sehe das so) vor anderen verbirgt.

Ist es nicht menschlich extrem armselig, zumal ausgerechnet als Lehrer (!), zu sagen: "Ätsch, ich weiß etwas, was du nicht weißt und ich verrate es auch nicht!".

Vielleicht hängt das auch mit dem gnadenlosen unmenschlichen olympischen Wettbewerb zusammen, der mir beim Akkordeon besonders ausgeprägt erscheint (allein der Begriff "Weltmeisterschaft" jagt mit in bezug auf Musik einen Schauer über den Rücken - was hat die Rekordjagd nach immer höher, weiter, schneller mit Musik zu tun?).
Wenn es nicht mehr um die Musik oder ums gemeinsame Musizieren geht, sondern nur noch darum, als Einzelkämpfer die Konkurrenz auszustechen, ist das für mich einfach nur noch traurig.

Zudem bin ich überzeugt, dass die meisten Menschen, selbst, wenn sie den "Trick" kennen würden, auch nach lebenslangem Üben nicht in der Lage wären, ihn nachzumachen.

@Klangbutter: Du kannst also mit recht stolz sein - sie hat wohl Angst vor Dir und Deinem Können! :D

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo @Be-3, lieber Torsten,

den von Dir erwähnten Krawall lassen wir mal beiseite, es gäbe einiges anzumerken zu dem, was du oben geschrieben hast - das Thema des Fadens ist ja ein anderes. Eine Bemerkung muss ich aber dennoch loswerden:

Du stellst im Zusammenhang mit Prof. Miki Mutmaßungen und Spekulationen an über etwas, was vielleicht sein könnte - oder vielleicht auch nicht - zu einer Sache, über die Du keine nähere Kenntnis hast. Ich bin der Meinung, dass das Internet übervoll ist mit derartigen Einlassungen. Diese sind sinn- und nutzlos in jeder Hinsicht. Sie schaffen aber ein Klima der Herabsetzung von Bemühungen und Leistungen anderer, zu denen man selbst nicht willens oder nicht fähig ist. Es ist eine der nachteiligen Versuchungen des Internets, dass solche Beiträge schnell und leicht buchstäblich in alle Welt hinausgeblasen werden können. Ich schätze am Akkordeonforum, dass Derartiges selten ist, und hoffe, dass es auch so bleibt.

Viele Grüße

morino47
 
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Oha, das ist natürlich schon harter Tobak, aber wer weiß ... Mein Lehrer war Kommilitone bei Mie Miki in Trossingen, vielleicht weiß der ne plausible Erklärung... Aber Boshaftigkeit, Angst oder Konkurrenzdenken finde ich recht weit hergeholt.

ANDERERSEITS ist es tatsächlich so, dass es "Geheimtechniken" unter den Akkordeonisten gibt. (Wobei ich mich nicht wundern würde, wenn auch andere Instrumentalisten ein paar Sachen erst mal für sich behalten oder nur an persönliche Schüler weitergeben.

Ein Beispiel hatten wir ja schon mal hier besprochen mit Herrn D. (Franzose), der auf seinen Meisterkursen Verschwiegenheitserklärungen abverlangt.

Hier denke ich aber nicht so sehr an spielerische Konkurrenz, sondern sehe das, wie in jedem beliebigen anderen Bereich als eine Art "Copyright" auf geistiges Eigentum. Er hat diese und jene Technik erfunden, gibt sie in teuren Kursen weiter und möchte dieses Privileg bei sich halten.

Da ich das aus Kampfkünsten zur Genüge kenne, bin ich nicht soooo sehr darüber erstaunt oder gar verärgert ... Drum forsch ich gerne :)
 
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@morino47, @Malineck et al.,


Du stellst im Zusammenhang mit Prof. Miki Mutmaßungen und Spekulationen an über etwas, was vielleicht sein könnte - oder vielleicht auch nicht [...]

So ist es! Und das habe ich auch eingangs erwähnt: Ich habe keine Ahnung von den Hintergründen, ich kenne Frau Miki nicht einmal und deshalb steht mir selbstverständlich kein Urteil zu.
Und, glaubt mir, ich habe erst einmal eine Nacht darüber geschlafen (oder macht es das noch schlimmer?) und mir lange überlegt, ob ich überhaupt etwas schreiben soll.

Die zugegebenermaßen extreme Interpretation stellt lediglich meinen persönlichen Eindruck auf Basis einer völlig unzureichenden Informationslage dar.
Und sie hat ja, was ich als sehr positiv und aufschlussreich erachte, Leute auf den Plan gerufen, die jemanden kennen, der sie kennt usw.

Stichwort:

Bereich als eine Art "Copyright" auf geistiges Eigentum.

Völlig klar im Schausteller- und Illusionisten-Gewerbe. Houdini hat ja auch nicht seine Tricks hinausposaunt.

Dennoch bin ich der Meinung, dass im universitären Bereich, der in Deutschland zum Großteil immerhin staatlich (also von uns allen!) finanziert ist, Erkenntnisse auch Allgemeingut sein sollten. Jaja, das Konzert war ja Privatsache und hat nichts mit der Uni zu tun, aber ich gehe einfach (wohl unberechtigt) von einer gewissen Geisteshaltung aus. Entweder ich fühle mich als Lehrer (als Berufung, nicht als Job) und möchte Wissen weitergeben, oder ich fühle mich als Ellenbogen-Gewinnmaximierer, der Alleinstellungsmerkmale aus naheliegenden erhalten möchte. Beides gleichzeitig geht eigentlich nur schwer.

Und ausgerechnet noch der Name Folkwang, zurückgehend auf Freya, in der Gründungsidee eine Stätte für "alle Bürger jedweden Standes" sein sollte.

Vielleicht war auch das mit ein Grund, warum mir das extrem sauer aufgestoßen ist...
Vom Standpunkt eines Gauklers und Illusionisten aus gesehen ist das natürlich alles anders, dann gönne ich ihr ihr Betriebsgeheimnis.


Zum Thema des Threads:
Der "Dreiklang-Triller" ist fingersatztechnisch einfach extrem interessant, weil man zum schon für einen einzigen Ton zwei Finger braucht, sonst bekommt man den schnellen Wechsel nicht hin. Da gibt es einfach physiologische Grenzen.
Bei drei Tönen bräuchte man also 6 Finger, das können wir ausschließen.

Bleibt nur eine geschickte akustische Täuschung durch gekonntes "Weglassen". Eventuell unter Ausnutzung von Obertonzusammensetzungen wie z. B. den Effekt, dass zu jedem Grundton immer auch eine Quinte mitklingt. Kombiniert mit der hohen Geschwindigkeit könnte ich mir also geschicktes und unmerkliches Weglassen vorstellen: also "nur" mit zwei Tönen trillern, und den dritten evtl. und abwechselnd drücken und loslassen. So etwas in der Art muss es ja sein.

Viele Grüße
Torsten
 
Der "Dreiklang-Triller" ist fingersatztechnisch einfach extrem interessant, weil man zum schon für einen einzigen Ton zwei Finger braucht, sonst bekommt man den schnellen Wechsel nicht hin

Schon der einfache Triller ist mitunter gar nicht so einfach und es bedarf seeeehr viel Übung und konsequentes Training, dass man mit allen Fingern einen Triller spielen kann der gleichmäßig läuft. Bei mir geht das nur einigermaßen mit den Fingern 1,2 und 3 mit Triller mit 3/4 geht gerade noch so halbwegs aber Triller mit Finger 4/5 gibt bei mir maximal einen"Sägezahn" aber nix geichmäßiges.

Von daher muss ich schon deshalb drauf achten, welchen Fingersatz ich spiele, damit ich die Triller auch mit meinen "starken" Fingern spielen kann.

Zweifachtriller - überfordert mich, mangels Fingerbeweglichkeit - kommt zum Glück aber auch nicht oft vor in den Noten... aber 3-Fachtriller- hab ich noch nirgends irgendwo notiert gesehen. Und spätestens da würde mich dan naber auch interessieren.. wie wird denn da gespielt wenn dam die Oiginalnoten auf dem Originalintrument spielt (Für Akkordeon dürfte das ja zumeist nur adaptiert sein) - Denn die Problmatik besteht ja dort auch - nicht nur auf dem Akkordeon


Bei drei Tönen bräuchte man also 6 Finger, das können wir ausschließen.

..Man liest ja immer wieder mal davon, dass Menschen mit gewissen Anomalien geboren werden...werd ich bei Mie Miki mal das nächste mal etwas genauer auf die Finger scheuen und nachzählen:gruebel::D
 
Schon der einfache Triller ist mitunter gar nicht so einfach und es bedarf seeeehr viel Übung und konsequentes Training, dass man mit allen Fingern einen Triller spielen kann der gleichmäßig läuft.

Das ist es ja! Und wir hatten doch neulich einen Thread, in dem es um die mechanischen Tücken verschiedener Instrumente ging, die sogar einem Kaliber wie Uwe Schwierigkeiten beim gleichmäßigen Trillern bzw. flüssigen Spielen bereiten. Und das will etwas heißen!

Auch schon mit "nur" zwei Noten trillern ist dann noch viel anspruchsvoller, weil man wohl nicht einmal Wiegebewegungen des Handgelenks ausnutzen kann.
Ich sag' ja: selbst, wenn ich wüsste, wie der "Trick" funktioniert (und es muss sich um einen Trick handeln!), würde ich das im Leben nie hinbekommen.


Man liest ja immer wieder mal davon, dass Menschen mit gewissen Anomalien geboren werden...

Vor allem in der Nähe von Kernkraftwerken!
Statistisch gesehen hat ein Mensch aber im Durchschnitt weniger als 5 Finger, weil es einfach mehr Schreiner als Atomkraftwerks-Anwohner gibt. :D

Viele Grüße
Torsten
 
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Der "Dreiklang-Triller" ist fingersatztechnisch einfach extrem interessant, weil man zum schon für einen einzigen Ton zwei Finger braucht, sonst bekommt man den schnellen Wechsel nicht hin. Da gibt es einfach physiologische Grenzen.
Bei drei Tönen bräuchte man also 6 Finger, das können wir ausschließen.

Bleibt nur eine geschickte akustische Täuschung durch gekonntes "Weglassen"
2-4 und 3-5 spielen einen Terzentiller, der Daumen springt. Beispiel, hier zwar in der LH (noch schwieriger, weil der kl. Finger springen muss), aber analog: die "Semaine grasse" aus Strawinskys eigener PulcinellaSchmarrn ... Petruschka-Bearbeitung



will nur drauf hinweisen, dass sowas in der Literatur schon vorkommt. Bin schon wieder weg ...
 
Grund: korrektur
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Also auch nur ganz kurz...
Ich nehme das Mie Miki überhaupt nicht übel, hab auch nur einmal gefragt und sofort locker gelassen.
Übrigens, auch 6 Finger kommen schon mal vor.
Besonders nach Impungen :D

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Es war für mich eh nur aus Neugier von Interesse weil es auf Knopf sowieso vielfach ziemlich einfach geht.
 
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@morino47, @Malineck et al.,

.... Dennoch bin ich der Meinung, dass im universitären Bereich, .....

Durch Wiederholung wird Dein fraglicher Beitrag nicht besser, aber immerhin hättest Du das letzte Wort.

Viele Grüße

morino47
 
Vielleicht könnte jemand darstellen, wie so ein Dreiklang überhaupt aussieht ...

Werden die drei Töne 1-2-3 1-2-3 ... gespielt oder irgendwie anders? Vorher kann ich mir kein Bild über Spieltechnik machen :)
 

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