Fragen zu Rhythmustraining, Taktsicherheit und Übungen

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dusda
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Hi,

ich bin gerade dabei meinen Trainingsplan zu optimieren. Ich möchte so 30 Minuten reine Rhythmustraing machen.
Ist das viel? Der Plan ist auf 3-6h ausgelegt, aber die halbe Stunde sollte denke ich schon pflicht sein.
Wie seht ihr das? Macht das überhaupt sinn? Wie lange macht ihr denn Rhythmustraing im verhältnis zu euren übungen?
Lg

Der rhythmusteil sieht 15min den wechsel zwischten 8tel 8teltriolen und 16.tel vor
5 min quintolen
5min sechstolen
5min septolen
Die letzten drei muss ich erstmal einigermaßen verinnerlichen bevor ich die wechsel üben kann
 
Eigenschaft
 
Vieeeeel zu wenig Info und/oder zu planlos organisiert. Wie sieht das Rhythmustraining konkret aus?

  • Wie stellst du die Taktgenauigkeit deiner bevorzugten zu spielen Notenwerte sicher? Ein Taktgeber wie ein Metronom, ein Drumloop oder ein Backingtrack ist hier essentiell. Kontraproduktiv wäre das Mitwippen mit dem Fuss, denn hier passt du das Tempo unbewusst dem Schwierigkeitsgrad deiner Uebung an. Heisst, die Gefahr besteht, dass du z.b. bei den Sechzehnteln langsamer wirst.
  • Was sind die 3-6h, von denen du sprichst? Rhythmustraining pro Woche? Total Gitarre Uebezeit pro Tag?
  • Wie gedenkst du die Rhythmusübungen umzusetzen? Wechselschlag auf einer Leersaite? Akkordspiel? Melodien? Oder sind das Klatsch-Uebungen? Falls Gitarre, denk auch an die Anschlagsrichtung des Plektrums, gerade bei ungeraden Werten wie Triolen etc.
  • Was erhoffst du dir vom kontextfreien Ueben der Quintolen, Sextolen oder Septolen? Passt du den Takt an oder ist das immer genau gleich schnell, egal ob du gerade Achtel oder Septolen spielst?
  • Erstellst du dir Uebesheets in Guitar Pro oder spielst du einfach mal drauflos?

Ich persönlich halte Rhythmusübungen für eine gute Sache, Rhythmus ist das A und O. Dazu gehört aber noch viel mehr als einfach nur Notenwerte zu spielen. Ein paar Beispiele für Rhythmustraining
  • Ohne Gitarre
    • Einen beliebigen Song abspielen und versuchen, mitten im Song passend zum Takt mitzuzählen. Das heisst: Die '1' treffen und die Taktart (4/4, 3/4, 6/8, ... ) erkennen.
    • Falls möglich: Schlagzeug spielen. Nirgends sind die Notenwerte / die Zählzeiten logischer strukturiert. Die 1 und 3 spielst du auf der Bassdrum, 2 und 4 mit der Snare, Achtel oder Sechzehntel mit der Hi-Hat.
      • Geht auch ohne Schlagzeug. Setz dich hin und spiel "Luft-Schlagzeug". By the way: Auch typische Drummer-Rhythmusübungen wie Paradiddle oder Flam tap sind ideale Klatsch-Uebungen.
    • Notenwerte kennen. Takte auseinander nehmen und überprüfen. Stimmen die Notenwerte? Hast du diese im Griff, auch bei punktierten Noten? Praktische Uebung. Wieder einen Song laufen lassen und versuchen, die rhythmischen Notenwerte (z.b. des Gesangs) zu notieren.
  • Mit Gitarre
    • Begleitung: Achtel vs. Sechzehntel, unterschiedlich auffüllen (Luftschläge einbauen)
    • Melodiespiel: Zu einem Backingtrack solieren. Bewusst achteln, vierteln, Triolen spielen.
    • Tonleiter rauf und runter, geht auch prima mit Triolen. Das wären dann die Tonleitertöne 1-2-3, 2-3-4, 3-4-5, etc.
    • weitere Rhythmus-Elemente wie offbeat etc.
Und so weiter und so fort. Du siehst, das Thema Rhythmus ist eine riesige Palette an möglichen Uebungen. Dein jetziger Uebungsplan ist in der jetzigen Form nicht aussagekräftig.
 
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Ok, das waren eindeutig zu wenig Infos.
Also die übengszeit insgesamt beläuft sich auf drei bis sechs Stunden täglich.

Das Metronom ist eigentlich keine Erwähnung wert, da es zur Standardausrüstung eines angehenden und bestehen Musikers gehört.

Ich bin Anfänger und daher noch ziemlich unsicher mit den Rhythmen. Ich möchte durch die Übungen erstmal ein Gefühl für die Notenwerte erhalten.
Ich übe bisher singlenotes auf der leersaite mit der Rhythmiklehre von jemandem(Ergänzung zu haunschilds Harmonielehre).
Tiolen ahtel und Viertel kann ich auf der Tonleiter zumindest einigermaßen sicher spielen.

Ziel 1 ist rhythmisch sicherer ein Solo oder eine Begleitung spielen zu können bzw. mit anderen zusammen zuspielen.
Ziel 2 ist mir die Fähigkeiten anzueignen harmonisch und rhythmisch interessante Soli oder Begleitungen zu entwerfen.

Die Notenwerte behandelt ich in Zukunft mehr, kenne diese schon, aber mit vom Blatt spielen is da noch nicht viel.
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C_Lenny
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Moin!

Sehr guter Ansatz, denn wenn Du erstmal länger dabei bist, dann wirst Du erkennen, dass nicht schnelle Licks und komplizierte Läufe das Problem, sondern die Rhythmik die eigentliche Schwierigkeit beim Musikmachen ist.

Ich kenne so viele Musiker, die komplizierte Sachen spielen, aber nur eine kleine Hand voll, die ein gutes Timing haben. Interessanterweise wird die Timing-"Sehschärfe" besser, wenn man sich damit beschäftigt. Wenn man vorher unbewusst wahrnimmt, dass es nicht groovt, lernt man mit zunehmender Beschäftigung zu sehen, wo genau das Versagen liegt. Und umgekehrt lernt man Musiker zu schätzen, bei denen man vorher das Gefühl hatte, die spielen nichts Besonderes... :)

Ok. Ich gebe Dir mal eine Website an die Hand, die die kompletteste Timingschule beinhaltet, die mir bisher so über den Weg gelaufen. Die Site ist wirklich old school, stammt aus den Anfängen des Internet, aber eigentlich behandelt der gute Mann alle Aspekte guten Timings, mit denen man sich befasst haben sollte. Das ganze ist mit Midifiles unterlegt (ja, sie klingen auch echt old school, das ist aber egal):
http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01.htm

Übersichtsseite ist hier http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/1rc.htm

Er schreibt zwar nicht ausdrücklich von Gitarristen, sondern von Keyboarder und Blasinstrumenten, das ist aber für die Thematik selbst vollkommen schnurz. Lies Dir das durch, mache die Übungen, sie steigern sich von Lesson zu Lesson und Du hast je nach Talent einige Monate bis mehrere Jahre Futter genug. Und nein, da steht nicht Rock oder Metal, sondern Jazz und Blues, aber auch hier gilt: Es ist universell.

Für alle, die mal lernen wollen, wie man auf die Eins klatscht, macht mal das hier:
Bitte exakt auf den Klick klatschen, keine anderen Bewegungen oder Unterteilungen in Achteln, das gilt nicht, sondern einfach nur tiefste Konzentration. Es gibt einen Vorzähler und einen Zähler mittendrin. Auf dem Klick seid ihr, wenn er nicht mehr zu hören ist, sondern hinter dem Klatschen verschwindet.

So, hier ein Midifile von der o.g. Site: http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01m1f.mid

Und hier das Ganze nochmal in schwer: http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/rc01m2s.mid

Wie gesagt, der Klick MUSS hinter dem Klatschen verschwinden. Gerade die letzte Übung kann einen zur Verzweiflung treiben. Aber es ist möglich, dauert nur halt, bis man es heraus hat und sicher kann. Und -wie immer beim Timing- es ist kein Selbstbetrug möglich, man merkt es nur halt nicht :-D

Weitere spezielle Übungen:
Baue Dir Rhythmuspyramiden, am besten mit einem Sequencer oder mit Guitar Pro, wenn Du einen Sequencer (Cubase, Reaper) hast, nimm Dich auf (z.B. Dead notes auf einzelnen Saiten) und analysiere, wie Deine Impulse zum Beat liegen. Bist Du davor, dahinter oder genau drauf. hast Du die Neigung, meist davor oder dahinter zu sein.

Ganze->Halbe-Viertel-Achtel-16tel
oder
Ganze->Halbe-Viertel-Achtel-Achteltriolen-16tel-Quintolen-Sextolen und wieder zurück.

Nimm Dich auf und spiele nur die Eins. Oder eine eine beliebige andere Zählzeit.

Lerne eine Rhythmusformel, und spiele die.

Grundsätzlich gilt: Je langsamer das Tempo ist, desto schwerer wird es. Wenn Du es aber auch bei langsamem Tempo schaffst, ein gutes Timing zu haben, dann wird es bei schnellerem Tempo ebenso gelingen. Es sei denn natürlich, Du stößt an spieltechnische Grenzen.

Hier noch eine Buchempfehlung: https://www.amazon.de/gp/product/0963880128

Sehr schönes Lehrbuch, kann ich nur empfehlen.

Grüße Thomas
 
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Schöner Post.
Womit kann ich die MIDI-Files abspielen ?( Mac) Hab die üblichen Verdächtigen probiert aber da läuft es nicht und kurze google suche bringt mir keine Programme die laufen ;O
 
Hab mir das mal angesehen. Ist aufEnglisch. Das finde ich gut. Ich hatte nur irgendwo gelesen, dass die meisten den Rhythmus vernachlässigen und in einer anderen Quelle wurde mir gesagt, dass ich mehr CHords(bereits eingebaut) und den Rythmus separat trainieren soll. Daher habe ich mir einfach mal so gedacht. "Übertreibs doch einfach mal" xD.

Rhythmus ist mega wichtig. Wenn man das weiß langt das schon fast und man lernt das ein Stück weit mehr zu schätzen was die ganzen Stars und Sternchen so spielen.

Benutze "Die Rhythmiklehre" von Eddy Marron. Der scheint Ahnung zu haben, aber die Seite werde ich wohl doch mal nutzen. Ist ja auch schon ganz nett zu wissen, was so die Fachbegriffe im Englischen sind.

Dankeschön.

P:S: Die zweite Übung die man sich hier anhören kann ist tatsähclich echt mies. xD
 
Womit kann ich die MIDI-Files abspielen ?(

Ich habe es auch gerade probiert und wenn du Garageband öffnest und ein Projekt startest, dann kannst du die MiDi Spuren da rein ziehen :)

Gruß
Martin

OS X 10.11. Garageband 9
 
Das Metronom ist eigentlich keine Erwähnung wert, da es zur Standardausrüstung eines angehenden und bestehen Musikers gehört.

Ich bin der Meinung, dass man gerade als Anfänger ein Metronom bemutzen sollte um ein Standard zu haben.
Bin ebenfalls ein Anfänger und bekommen mein Spiel mit ein Metronom nicht synchron.

Ich spiele Lieder wo ich die Melodie im Kopf habe, wollte ich die im Tackt eines Metronom spielen, habe ich ein Problem
 
Du hast mich da wohl falsch verstanden. Ich rede davon, dass es selbstverständlich sein sollte mit einem Metronom zu arbeiten.
Das mit der Synchronität kommt mit der Zeit. Hör dir gut zu.
 
Ich bin der Meinung, dass man gerade als Anfänger ein Metronom bemutzen sollte um ein Standard zu haben.
Bin ebenfalls ein Anfänger und bekommen mein Spiel mit ein Metronom nicht synchron.

Ich spiele Lieder wo ich die Melodie im Kopf habe, wollte ich die im Tackt eines Metronom spielen, habe ich ein Problem

Auf welchem Tempo übst du? Zu langsam und es wird schwerer den Takt zu halten, weil man rennt, zu schnell und du brauchst zu lang, um fertig zu spielen. 80-120 bpm sind finde ich am einfachsten zum mit wippen.

Gib der Sache 1-2 Takte vorlauf, wo du mit dem Fuß mitwippst und nimm dann deine Ideen und schau wo der Klick sein muss. Dann lege dir mal ein Klicktrack zu recht und nimm aufs Metronom auf. Da brauchst ruhig ein paar Anläufe und dann versuchst mal die Noten zu treffen. Wenn deine Riffs nicht rythmisch zu schwer für dich sind, sollte das ganz gut werden. Bei Wechseln wie 8tel zu 16tel wird man gern mal langsamer ohne Metronom. Am Anfang fühlt sich so ein Metronom auch echt komisch an, aber nach so ein paar Tagen, gewöhnt man sich dran.
 
Erstmal ohne Metronom um die Abläufe zu festigen und dann am besten mit 66Bpm in 4er oder 8er Schritten erhöhen bis zum Zieltempo.
Wenn du es bei 66Bpm direkt spielen kannst, dann sind das halt ein paar Wiederholungen mehr, die du bis zu deinem Übungstempo machst. So what?
 

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