Für KK

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Mein Wort zum Freitag. Jeder muss, will er nicht untergehen, auf seinen eigenen Grundsätzen stehen und gehen. Eine meiner liebsten hiesigen Gesprächspartnerinnen vermutete, ich alter Sachse hätte den Text GG gewidmet. Eine sehr, sehr gute Deutung. Ist aber alleshöchstens zu 99% richtig!
Es ist einem ebenfalls sehr umstrittenen Künstler gewidmet. Und ich mag Umstrittenes. es darf ruhig gewöhnlich klingen, wenn nicht gewöhnlich ist!


Für KK

Ein neuer Tag ein neues Glück
Er lächelt müde und bedrückt
Bis alles Murmeln & Gehüstel
Auf dem letzten Sitz erstickt

Ein Winter weht vom Bühnenrande
Flocken schnein aus seinem Blick
Und mancher unten fühlt die Schwingen
Eines Adlers im Genick

Und es ist kalt
Und es ist alt
Was aus allen Poren dringt
All dieser Hass
All diese Angst
die niemand niemals ganz bezwingt


Anfangs liest er aus der Bibel
Später kotzt er sie heraus
Und dann sickert manchem übel
Gift und Galle aus dem Hals

Und es ist kalt
Und es ist alt
Was aus allen Poren dringt
All dieser Hass
All diese Angst
die niemand niemals ganz bezwingt


Und der Clown an seiner Rampe
Verzaubert leicht Parkett und Rang
Und aus Madam wird eine Schlampe
Und mörderisch krakelt ihr Mann

Hyänen stürzen auf die Bühne
Und beißen tot was nicht mehr lebt
Des Clownes Hoffnung und ihr Blut
Das auf den Bühnenbrettern klebt

Und es ist kalt
Und es ist alt
Was aus allen Poren dringt
Aller Hass
und Aller Angst
die niemand niemals ganz bezwingt

Chorus


Ein neuer Tag ein neues Glück
Er lächelt müde und bedrückt
Bis alles Murmeln & Gehüstel
Auf dem letzten Platz erstickt
Bis alles Murmeln & Gehüstel
Auf dem letzten Platz erstickt
 
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Herzlichen Dank @camus, @Frank_de_Blijen und @Tygge für den ⭐️ unterm Text!

Besagter Künstler ging mir früher mit seinen Eskapaden mächtig auf den Kecks. Heute verstehe ich, dass die Arroganz eines Publikums auf seine Art mächtig abfärben kann! Außerdem habe ich mit etwas Mühe auch wunderbare Interviews gefunden, wo er sehr warmherzig und ehrlich über seine Kunst spricht.
 
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Klausi.
(In der Beitragsübersicht dachte ich kurz an Herrn Krömer....)
 
... ich denk auch, es wird wohl Kinski gemeint sein.
Der Hinweis zur Bibel führt zu Kinski - aber mehr das "KK" im Titel. Bei seinem Lesen denk ich eher an seine Villon-Lesung, als Schauspieler zuerst an Fitzcarraldo, Nosferatu und die Edgar-Wallace-Filme, als Clown kenn ich ihn nicht ... aber viel weiß ich über Kinski ohnehin nicht.

Da für mich der Bezug zu Kinski wegen dieses Wenig-Kennens schwer ist, kann ich den Text auch gut als Text über Lampenfieber lesen.
 
als Clown kenn ich ihn nicht ... aber viel weiß ich über Kinski ohnehin nicht.

Er hat in seiner absurden Wut öfter mal auf das Publikum wie ein Clown gewirkt. Lustig und unterhaltsam war er aber nur durch die Distanz.
 
Der Hinweis zur Bibel führt zu Kinski - aber mehr das "KK" im Titel. Bei seinem Lesen denk ich eher an seine Villon-Lesung, als Schauspieler zuerst an Fitzcarraldo, Nosferatu und die Edgar-Wallace-Filme, als Clown kenn ich ihn nicht ... aber viel weiß ich über Kinski ohnehin nicht.
Ich kannte bisher nur wenige seiner Filme und Interviews. Für mich und sicher viele andere strahlte er etwas aus, was ich zwischen aggressiv, unberechenbar und unverschämt ansiedeln würde. Nicht in jeder Situation vertrauenserweckend. Aber gleichzeitig auch unvergesslich!

Deshalb staunte ich sehr über folgendes, sehr sachliches Interview
View: https://youtu.be/y8Dzquiu16w;
Die Zeiten werden immer härter. Wir müssen uns auf einen schärferen Meinungsaustausch einstellen. Ich vermute bei KK eine schwierige Kindheit. Mir egal. Das Schreie und das Schweigen können künftig intensiver werden. Und plötzlich verstand ich Kinskis Bibel-Lesung neu; wir müssen lernen, nicht etwa härter, aber klarer unserer Absichten vertreten!

Das wird für alle Parteien eines Konfliktes gelten. Und auch für jeden Texter…
 
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Wir müssen uns auf einen schärferen Meinungsaustausch einstellen
in den rüpelig-sozialen Medien ist das so. Aber auch dort hab ich die Erfahrung gemacht: Wenn man sich nicht anstecken lässt vom rauen Ton, von der Überschärfe, und freundlich bleibt, trotz Provokation - wird es auch von der anderen Seite wieder friedlicher. Eine positive Erfahrung!
 
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