Fußbodenheizung trocknet Griffbretter zu schnell aus

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Hallo zusammen.

Meine 18 E-Gitarren bewahre ich in meinem Zimmer im Souterrain auf, das über eine Fußbodenheizung verfügt. Die Temperatur liegt immer bei 22°. Die Gitarren liegen entweder im Koffer oder hängen an der Wand.
Mein Problem: Die dunklen und unlackierten Griffbretter meiner Gibsons (2x Spezial, 2x Studio) und Fenders (2x Strat, 1x Tele) neigen zum Austrocknen, was zu bösen scharfen Kanten an den Bundstäbchen führt (logisch: Holz schrumpft wegen Trockenheit, Metall nicht). Klar, dass ich die Bretter öle (Schaftöl), sobald ein Saitenwechsel ansteht, aber bei so vielen Gitarren kommt das vllt. alle paar Monate vor. Im Sommer, wenn die Luftfeuchte bei rd. 60% liegt, normalisiert sich das ein wenig, aber in der Übergangszeit wären diese Gitten nur spielbar, wenn ich die Bundkanten abschleifen würde - was ich aber vllt. nur ein- oder zweimal machen könnte, danach wäre die Hälse wohl im Eimer.

Hat jemand einen Tip für mich (Klimatisierung des Raums oder Klimaschränke fallen aus)?

Danke.
 
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Luftbefeuchter wäre meine erste Wahl.
Wenn das unter Klima fällt, würde ich die Gitarren ganz klar wo anders lagern, und nur die meistbenutzte im Raum haben.
 
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+1 für den Luftbefeuchter. Gibt es um wenig Geld und können so eine angenehme Luftfeuchtigkeit für die Instrumente schaffen.
 
...wobei mir das schon etwas extrem vorkommt. Ein bisschen "fret sprout" durch schrumpfendes Holz bei alten Instrumenten kenne ich, aber bei "neuen" Gitarren (und insbesondere Markenware) ist mir das bisher nicht untergekommen. Aber man lernt nie aus, muss dann aber ein extremst trockener Raum sein oder? Mit der FBH direkt kann das eigentlich nix zu tun haben, die macht ja erstmal nur "warm".
 
Ein Luftbefeuchter ist zu empfehlen.

Für unser Klavier sagte man uns mal, ein Glas Wasser hineinstellen. Unten im Bereich der Pedale. Ob dies Ernst gemeint war weiss ich nicht.

Aber man hat ja auch Verdunster an die Heizkörper gehängt, um das Raumklima zu verbessern.

Möglicherweise genügt es wenn eine Schale Wasser zum Verdunsten aufgestellt wird.

Gruss ErikEricsson
 
FBH direkt kann das eigentlich nix zu tun haben, die macht ja erstmal nur "warm".

Doch, hat direkt damit zu tun, allerdings nicht nur bei Fusboden- sondern allgemein bei Heizungen.
Bei Erwärmung der Luft sinkt bei gleichbleibendem Wassergehalt die relative Feuchte. Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme. Deshalb sind geheizte Räume im Winter trocken. Aussen z.B. -5°C, rel. Feuchte 80% (ca. 2g Wasser pro kg Luft) ergibt bei 25°C eine rel. Feuchte von 10% (x = immer noch 2g Wasser pro kg Luft).
Im Sommer ist es umgekehrt, deshalb läufig Schimmelprobleme etc.
 
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...wobei mir das schon etwas extrem vorkommt. Ein bisschen "fret sprout" durch schrumpfendes Holz bei alten Instrumenten kenne ich, aber bei "neuen" Gitarren (und insbesondere Markenware) ist mir das bisher nicht untergekommen. Aber man lernt nie aus, muss dann aber ein extremst trockener Raum sein oder? Mit der FBH direkt kann das eigentlich nix zu tun haben, die macht ja erstmal nur "warm".

Die Gibsons sind im Schnitt 25 Jahre alt und haben kein Binding am Hals. Und die Fußbodenheizumg arbeitet nur mit ca. 35°, sodass herkömliche Verdunster wie bei Heizkörpern wenig effektiv wären. Die relative Luftfeuchte beträgt da unten aktuell 22 Vol%
 
22% sind viel zu wenig. Je nach Größe empfehle ich einen Venta Luftwäscher oder vergleichbar (Breuer z.B.), brauchen wenig Energie und sind selbstregulierend. Anders als bei Verdampfern wird das Wasser über rotierende Scheiben an die Raumluft abgegeben. Je feuchter die Luft, desto weniger. Jedenfalls für die Winterzeit /Heizperiode zu empfehlen.
 
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Der "Nachteil" in Deinem Fall ist halt, daß man nicht wie beim konventionellen Heizkörper mal schnell etwas flüssigkeit daran hängen kann, die dann verdampft und so die Luftfeuchtigkeit erhöht.
Aber wow - 22 % ist echt extrem wenig, das trocknet ja massiv die Schleimhäute aus - das ist sehr ungesund! So 40% sollten es schon sein.
Also Luftbefeuchter wäre sehr ratsam, nicht nur für das Gitarren-Wohl.
Ansonsten dürfte es mit 20 Grad Raumtemperatur sicher besser sein, nur wenn Du auch in diesem Zimmer wohnst sinkt das Wohlfühlklima mit.
 
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@Deltablues ich hatte auch mal Physik ;) und mein Punkt war genau der, dass das Problem aus dem Thread-Titel "Fußbodenheizung trocknet Griffbretter zu schnell aus" mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit nichts mit der Fußbodenheizung zu tun hat. Schreibst du ja auch. Trockene Luft trocknet Holz aus, und die kann eben auch kalt sein und ganz ohne Heizung. ;)

Aus eigener Erfahrung ist aber auch zu sagen, dass sich der Trocknungsprozess zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten lässt. Das Gute ist aber auch, dass irgendwann eben "trocken" ist, also dass nach ~40 Jahren nicht mehr so viel nachtrocknet und eine gewisse Stabilität einsetzt. An die Vintage Fans - irgendwoher muss ja der tolle Ton kommen, man liest ja immer wieder von "das Holz trocknet aus" als wesentliches Merkmal. ;) Auch und gerade bei alten A-Gitarren ist der eine oder andere Riss in der Decke kaum vermeidbar, zumindest wenn sie eben auch gespielt wird und nicht nur im Klimaschrank steht.

~20% sind aber in der Tat etwas unangenehm, auch für die Schleimhaut in Nase und Mund. Da kann ein bisschen nachjustieren dann wirklich nicht schaden...
 
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Wir haben so einige Gitarren im Haus. Alle offen stehend oder an einer (geeigneten) Wand hängend. Bei einer derart geringen Luftfeuchtigkeit hätte ich schon einige Sorgen.
Zwar etwas mehr wg. meiner akustischen Gitarren, aber auch viele E-Gitarren fühlen sich da devinitiv nicht mehr wohl. Ich habe da auch schon entsprechendes Lehrgeld bezahlt.

In unserem Studioraum habe ich weniger Probleme, da dort etwas weniger geheizt wird und noch ein eigenes Badezimmer angeschlossen ist, aber im Wohnzimmer/Essbereich wird in der Regel deutlich mehr geheizt (ca. 21-22 Grad) und dort befinden sich auch einige hochwertige Gitarren. Da wird es dann ohne einen Luftbefeuchter wirklich übel. Ich habe in der Heizperiode immer einen Venta Luftbefeuchter laufen und versuche zumindest nicht unter 40% zu kommen.
 
@DerZauberer Dann meinen wir ja das selbe, der Effekt tritt immer bei Lufterwärmung auf.
 
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Danke Euch erstmal für die zahlreichen und informativen Hinweise. Werde mir wohl einen Luftbefeuchter zulegen - einen Wäscher brauche ich wohl nicht, da in dem Raum niemand wohnt oder schläft. Dann mal messen, ob ich über die 45% komme.
 
Der Wäscher ist gleichzeitig Luftbeufeuchter ... und im Vergleich zu Verdampfern oder Ultraschall-Verdampfern recht wartungsarm. Ganz ohne Wartung ist nie, aber vergleiche mal Preis und Stromkosten.
 
Darf ich mal nen ganz blöden Gedanken äußern...wie wäre es mit ein paar schönen Grünpflanzen mit großen Topf. Auf dem Fußboden stehend?
Sieht schick aus und hilft das Raumklima zu verbessern. Wenn in dem Töpfen unten Blähton oder sowas drin ist hat man auch einen schönen Wasserspeicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grünpflanzen kommen gegen trockene Luft nicht wirklich an.
Für Mensch und Gitarre sind 50% rel. Feuchte durchaus zuträglich - über 55% sollte man auf Schimmelpilze aufpassen.
Ich hab dazu schon vor Jahren in fast allen Zimmern Ultraschall-Luftbefeuchter mit Feuchtesensor installiert: zum Einen hat kaum einer mehr eine Erkältung (vor allem der Schnupfen ist in unserem 3-Generationen-Haushalt so gut wie weg), zum Anderen verstimmen sich meine Gitarren nicht mehr, die Hälse verziehen sich nicht, die Griffbretter trocknen nicht aus.
Wir haben teilweise normale Heizkörper, in einigen Räumen auch Fußbodenheizung.
In Wintern mit hoher Heizleistung verbraucht (bei normalem Lüften) ein 60 m3 - Raum ca. 2-3 Liter Wasser - am Tag!
 
Darf ich mal nen ganz blöden Gedanken äußern...wie wäre es mit ein paar schönen Grünpflanzen mit großen Topf. Auf dem Fußboden stehend?
Sieht schick aus und hilft das Raumklima zu verbessern. Wenn in dem Töpfen unten Blähton oder sowas drin ist hat man auch einen schönen Wasserspeicher.

An kalten, trockenen Tagen haut der Venta bei mir ca. 4 Liter Wasser in die Luft.
Aber das Grünzeug freut sich auch über eine angenehme Luftfeuchte. ;-)
 
Dann scheine ich irgendwas falsch gemacht zu haben in unsere letzten Wohnung. Gut im Wohnzimmer war noch mein großes Aquarium....im Musikzimmer aber nicht.
Dennoch tragen Pflanzen durchaus zur Verbesserung des Raumklimas bei. Das ein kleines Pflänzchen in der Ecke nicht reicht ist klar..ich dachte da auch eher an "große" Kübelpflanzen. Wobei es natürlich auch auf das Lüftungsverhalten und die Bauart an sich mit ankommt.

Regionale Unterschiede das Wetter allgemein betreffend gibt es natürlich auch noch.
20% Luftfeuchte ja ich aber noch nie geschafft.
 
Pflanzen helfen definitiv, das Raumklima zu regulieren, gerade in trockenen Räumen sind sie sehr förderlich.
Welten werden sie nicht bewegen, aber schaden tuts auf keinen Fall.
Und wenn die Blätter durch den Schalldruck wedeln hast Du die richtige Lautstärke :D
 
Ich hatte ein ähnliches Problem in einem ca. 25m2 großen Musikraum, früher Teil der Garage.
Obwohl wenig geheizt wird, weil der Raum zum Teil unter Erdniveau ist und das Wohnhaus drüber, fiel die Luftfeuchtigkeit im Winter z.T. auf 20%.
Ein Venta Luftwäscher hat Abhilfe geschaffen. Seither habe ich konstant 22 Grad und 45% Luftfeuchtigkeit. Das ist ideal. Der Stromverbrauch ist zu vernachlässigen und es reicht auch, wenn ich jeden dritten Tag Wasser nachfülle.
Der Verdampfer im Wohnraum beim Klavier braucht alle 10 Stunden Wasser und ist auch deutlich lauter, was echt ein Thema ist.
Außerdem sind mir die sichtbaren Dampfwolken too much. Den Venta hört man praktisch gar nicht und alles passiert völlig unauffällig, aber es funktioniert.
 

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