Geige geerbt

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Leelo
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Hallo :)

Ich habe mich hier angemeldet, weil ich eine Geige von meinem Urgroßvater geerbt habe. Außerdem habe ich mitlerweile auch ein wenig neues Zubehör, weil das alte schon teilweise verschlissen ist. Denn ich wollte auch selbst anfangen, etwas zu spielen.

Nach einer Reparatur beim einem Geigenbauer aus Dortmund ist diese auch wieder heile und blank poliert :D

Selbst lernen ist ja nicht so das Wahre bei Geige. Eine Freundin hat mir zwar ein paar Liedchen gezeigt, wie zum Beispiel "Au Claire de la Lune" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann", aber allein werde ich sehr viel weiter wohl auch nicht kommen.

Nun bin ich mir unsicher, erstens ob ich diese Geige als Anfänger überhaupt benutzen soll, schließlich wurde sie auf ca. 3000 € geschätzt, und zweitens, ob ich wieder an die Musikschule gehen oder lieber einen Privatlehrer nehmen soll... Vielleicht hat einer von euch ja Erfahrungen.

Was mir außerdem aufgefallen ist: Meine Geige klingt ganz anders als die meiner Freundin. Mol-iger, wenn ihr wisst, was ich meine.

Viele Grüße :)


EDIT: Der Urpsrung der Geige ließ sich nicht mehr genau bestimmen. Das Zettelchen im Innern ist schon nicht mehr lesbar. Dachte ich. Eben habe ich mal mit einem feinen Pinsel geputzt und hineingeleuchtet. Das habe ich erkannt:

H. Appel (Eingraviert bzw. eingedruckt ins Holz)

repariret(=repariert?)
W. Busch, 1831 (Ich nehme mal an, dass das Wilhelm Busch war)
 
Eigenschaft
 
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Hallo Leelo,

willkommen hier im Forum!

Geige behalten und lernen, insbesondere, wenn du ein gutes Instrument hast!!! Auch als Anfänger ist ein gutes Instrument :cool:!

Zur Lehrerfrage: Hast du regelmäßig Zeit - dann geh zur Musikschule, sonst nimm einen Privatlehrer. Wohnst du in Dortmund, so kannst du mal an der Uni dich nach Studnetn umgucken, da gibt es immer welche, die Unterricht geben wollen.

Viel Spaß und Erfolg wünscht
Cello und Bass
 
Nein, wohne in einer Kleinstadt "in der Nähe".
Ganz so regelmäßig klappt es bei mir nicht, unter anderem deshalb habe ich auch damals mein Gitarrespielen an der Musikschule abgebrochen.
Es läuft wohl doch auf einen Privatlehrer hinaus.

Bin gerade dabei, etwas mehr über den Ursprung der Geige zu erfahren. Vielleicht ist ja hier jemand, der sich damit auskennt?
Schreibe gerade eine Mail ans Geigenmuseum Mittenwald.

EDIT: Den Bogen habe ich m ersten Beitrag ganz vergessen, ist ein Meisterbogen von Bausch. Der müsste aber neu bespannt werden, weshalb wir erstmal nen neuen gekauft haben, es lohnt sich ja jetzt erstmal noch nicht den neu machen zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
eine neue Bespannung kostet 50 - 100 €... das lohnt meist sehr wohl!
 
Ah, bei uns wurde damals ca. 200 Euro gesagt... Gut zu wissen ;)

Kommt's da irgednwie auf den Bogen an?
 
Ah, bei uns wurde damals ca. 200 Euro gesagt... Gut zu wissen
Kommt's da irgednwie auf den Bogen an?

Mahlzeit,

Wenn ein Bogen nur neu bespannt werden muß, kostet das etwa 60 - 80 Euro. Dabei spielt der Bogen keine Rolle. Kommen aber noch andere Arbeiten dazu wie: Stange nachbiegen, Grundreinigen, Lackieren, neuer Daumenwickel, neues Daumenleder, Schraube ersetzen, Auge oder Schieber ersetzten, dann kostet das natürlich auch mehr.


cheers, fiddle
 
Klar, macht Sinn :)
Nachbiegen könnte mal gemacht werden... Sonst ist er aber noch ganz gut, soweit ich das beurteilen kann.

Kann mir vielleicht jemand sagen, warum meine Geige so anders klingt? (wie gesagt so mol-iger, wenn ich versteht was ich meine :D) Da sollte es ja eigentlich keine Unterschiede geben, oder? Sie ist ja nicht kleiner oder größer als andere Geigen... Von daher kanns ja auch keine andere Art sein :confused:
 
Kann mir vielleicht jemand sagen, warum meine Geige so anders klingt? (wie gesagt so mol-iger, wenn ich versteht was ich meine ) Da sollte es ja eigentlich keine Unterschiede geben, oder? Sie ist ja nicht kleiner oder größer als andere Geigen... Von daher kanns ja auch keine andere Art sein

Hi,

Geigen sehen sich außenherum alle ziemlich ähnlich. Wenn man das Handwerk erlernt, dann lernt man sehr unterschiedliche Bauarten und Formen kennen. Man lernt Dinge zu sehen, die andere halt nicht sehen. Aber alleine von der Bauform auf einen Klang zu schließen, geht nur bedingt und manchmal verhaut man sich auch dabei gnadenlos. Vieles vom Klangcharakter wird natürlich beim Bau schon festgelegt - der Grundcharakter.

Die Feineinstellung (die garnicht so fein ist) passiert beim Einrichten von Stimme und Steg (die Saiten spielen auch noch eine kleine Rolle). Man kann ein Instrument zu scharf/spitz oder zu dumpf/topfig einstellen. Dazwischen gibt es alle denkbaren Stufen und nur eine, die optimal klingt.
Diesen "optimalen" Klang zu treffen ist die Kunst und klappt nicht immer auf Anhieb. Neue Instrumente, oder alte, die jahrelang auf nem Dachboden rumlagen, müssen sich erst (wieder) einschwingen, d.h. gespielt werden. Nach 1-2 Wochen überprüft man das dann nochmal und justiert nach. Hierzu brauch man nen guten Geigenbauer mit Gehör und die Ansage vom Geiger, wie er den Klang erlebt (und beide sollten nicht aneinander vorbei reden). Irgenwann ist mit dieser Prozedur schluß und dann könnte man sagen: "ja, so klingt diese Geige tatsächlich".

Wenn deine Geige erst kürzlich neu eingerichtet wurde, dann kann sich der Klang noch verändern. Man kann aber auch, unabhängig davon, den Klang anders einstellen.

Klingt sie zu "mollig" (ich übersetze: sie hat nicht diese Brillianz und Durchschlagskraft des Tones sich gnadenlos durch den Raum zu bohren, wie die Vergleichsgeige -> Tragweite), dann kann man das etwas dahin korrigieren. Man muß aber aufpassen. Alle Eigenschaften beeinflussen sich gegenseitig.

Ich würde sagen: wenn ein Instrument "frei" klingt, dann ist das schon nahe am Optimum. Mehr Schärfe kann schnell nasal werden, mehr Wärme kann schnell topfig werden.

Stimme und Steg - das ist das Herz der Geige. Der Stimmstock heißt im französischen: L' ame = "die Seele".
Und eins noch: ein Klepper wird nie ein Rennpferd werden.


cheers, fiddle
 
Die Geige habe ich vor ca. einem Jahr schon bekommen und Anfang dieses Jahre wurde sie repariert.
Allerdings habe ich erst jetzt wirklich dauerhaft die Zeit und Energie, um damit anzufangen.

Ich meine nicht mollig, sondern mol-ig ;) Meinte damit, dass sie traurig klingt, nach mol-Tonart.
Dass der Klang immer irgendwie anders ist, das dachte ich mir. Schließlich gibt es immer Unterschiede. Aber es scheint, als hätte diese Geige sogar eine andere Tonart...
 
Ich hatte dich schon verstanden!

cheers, fiddle
 
Ah, gut :D Hatte sich anders angehört.

Einiges versuche ich ja schon selbst zu spielen, aber es macht auch irgendwie keinen Spaß, wenn die Geige nicht so klingt wie sie soll :rolleyes: Da höre ich dann auch nie genau, ob ich nun richtig greife oder nicht.
 
Man muß auch fairerweise noch erwähnen, daß es einen Unterschied macht, ob ein Anfänger oder ein fertiger Geiger darauf spielt. Das klingt dann schon nochmal anders. Beim Klang antesten müssen halt alle Standard-Techniken mal gespielt werden, um alles vernünftig hören zu können, sonst weiß der Geigenbauer im Extremfall auch nicht, was er ändern soll. Ein guter GB hört das meiste schon bei recht schrägem und zaghaften Gesäge :D.

Soll jetzt keine Unterstellung sein, gell! :D Meine flapsige Schreibe bloß nicht immer ernst nehmen.


cheers, fiddle
 
Ne, keine Angst :D Ist ja klar, dass es bei Anfängern nun mal noch nicht so ist wie beim Profi. Sonst wäre man ja kein Anfänger ;)

Nur denke ich, dass ich das nicht sooo schlecht mache, dass ich den Ton sogar ohne zu greifen vollkommen verzerre ;) So will ich das halt auch nicht wirklich weitermachen, damit ich mich garnicht erst an falsche Klänge gewöhne.
 
.. ,dass ich den Ton sogar ohne zu greifen verzerre..

Du meinst vermutlich die Tonhöhe. Eine akustische Geige zerrt nicht ;).

Habt ihr mal die Instrumente getauscht? Wäre interessant.

Ich denke (vor allem nach deiner PN), daß da noch deutlich mehr geht. Wenn du dich klanglich wohl fühlst, dann ist das mit dem Lernen gleich viel leichter. Und wie oft muß man sich in den Arsch treten, um zu üben und wie oft verflucht man sein Instrument.. ..da ist es besser, wenn der Zorn schnell verfliegt, weil man weiß: "hö, die Geige klingt gut und die kann nix dafür" im Gegensatz zu: "..aber die Geige klingt ja eh scheiße". (emotional-virtuelles Zwiegespräch)


cheers, fiddle
 
Auch bei ihr klang die Geige anders. Letztendlich hab ich schon recht viel Spaß am Instrument, aber wie du geschrieben hast, es ist irgendwie doof, wenn man weiß, dass es nie wirklich richtig ist und sich nicht gut anhört. Deshalb werd ich möglichst bald versuchen, sie mal irgendwie richten zu lassen.

Andererseits bin ich auch unsicher, ob ich diese Geige so als Anfänger missbrauchen sollte :D Oder für den Anfang doch lieber eine andere?
 
:gruebel: ich finde ja "mollig" - bratschig klingende Geigen viel gXXXX als so spitze Dinger... jeder muss halt sein Instument finden, aus dem er seinen Klang bekommt. Wie gefällt dir denn der Klang, wenn deine Freundin drauf spielt? Wenn er dir dann gut gefällt würde ich (an deiner Stelle) das Instrument behalten. SOnst frag doch mal den Geigenbauer (oder Frau Henry in Unna), gegen was für ein Instrument sie deine Geige eintauschen würde)

Grüße Cello und Bass
 
Nö, n tolles Instrument leidet nicht unter den Fingern eines Anfängers. (nur die Angehörigen :D)
Außerdem tut es der Geige gut, wenn sie gespielt wird. Dann entwickelt sie sich erst. Falsche Töne machen da nix.

Was wäre denn die Alternative? N billiges, schlappes Leihinstrument? Das kostet auch Leihgebühr. Ist zwar nicht die Welt, aber das Geld würd ich lieber in dein eigenes Instrument investieren. Dann hast du ne offene/freiklingende gute Geige mit ner guten Ansprache, läßt sich leicht spielen, nem schönen Klang - du plagst dich nicht. Sowas gibts nämlich. Wenn man kämpfen muß, dann ist das nie gut für die Technik!

Deine Geige muß mal intensiv durchgeknetet werden. Da lockert sich die Muskulatur (der Geige, nicht deine :D).


cheers, fiddle

p.s. @CB: naja, wenn man mehr Cello spielt, dann ist das mit einem sonoren Ton eher die favorisierte Richtung. Ich bin eher der Meinung, ne Geige muß auch knallen/schieben/bohren können (nicht alle). Das ist immer ne klangliche Gratwanderung, keine Frage. Als Diskant-Instrument (und im Speziellem als Solo-Instrument) muß sie sich abheben. Ne Geige kann auch gewaltig nerven. Die Tonlage ist halt schon kritisch fürs Gehör, vor allem, wenn man unsauber spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Eintauschen oder Verkaufen werde ich sie auf keinen Fall.

Also Geige selbst finde ich sehr schön, neben Klavier eigentlich das Schönste. Ich habe lange überlegt, welches der beiden Instrumente ich lernen möchte. Zwar könnte ich mir irgednwie vorstellen, dass mir die Tasten eines Klaviers besser liegen als die Saiten der Geige... Aber letztendlich ist der Wille entscheidend, und der will die Geige :D

Gitarre habe ich damals abgebrochen, weil es nicht MEIN Instrument war. Wisst ja sicher was ich meine. Geige ist so viel... emotionaler und feinfühliger.

Nur eben meine klingt irgendwie komisch. Das wird ja nun hoffentlich bald behoben, dann kanns auch richtig losgehen :)

Und vom nerven her... Meine Eltern sind da sicher resistent, denn wir halten laute Papageien... Und ich habe bisher NICHTS gehört, was so vielseitig nervend ist (Denn diese machen wirklich alle Arten von Geräuschen, die irgednwie nerven können :D). So sind hier alle schon abgehärtet ;)
 
Mal schauen, was die Papageien davon halten.. :D

..sind ja sehr musikalisch Vögel!
 
Bisher war es ihnen ziemlich egal. Spiele ja auch nicht direkt bei den Papas sondern in einem anderen Raum... Das könnte doch sonst laut werden. Zu laut für meine Ohren :D
 

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